Das Buch schildert die Grundproblematik des Regierens in Ballungsräumen und gibt einen Überblick über die dominierenden Paradigmen und Leitideen der letzten 60 Jahre, die jeweils die konkrete Gestaltung von Organisationsformen anleiteten. Ob und wie Governance-Arrangements in Ballungsräumen in der Lage sind, die besonderen Herausforderungen einer politischen Handlungskoordination zu erfüllen, verweist letztlich aber auf die Frage nach ihrer Effektivität. Dies wird an aktuellen Beispielen aus fünf Metropolregionen in Deutschland untersucht. Dabei wird auch die Frage der demokratischen Qualität adressiert. Das Buch ist damit sowohl für Praktiker als auch für Politikwissenschaftler interessant, die an institutionenpolitischen Fragen interessiert sind.
Evidenced based planning is a salient issue and evokes questions about the role of expertise and scientific policy advice in spatial planning. The paper considers recent trends in the debate on scientific policy advice (crises of expertise, privatization/democratization of expertise, blurring of boundaries between science and policy) and reflects upon these trends against the background of the particular situation of scientific policy advice in spatial planning in Germany. Many insights from the wider debate on policy advice also hold true for spatial planning. However, spatial planning, at least in Germany, reveals some particularities. The scientific foundation of spatial planning is interdisciplinary and the gap between science and practice is probably less visible compared to other scientific disciplines. This makes dualistic approaches (science – policy boundaries) questionable. At the same time recent trends towards Gesellschaftsberatung (advice for society), transformative science and transdisciplinarity are attractive directions in spatial planning.
Die Überwindung von Hemmnissen der Kooperation bildet in den internationalen Beziehungen genauso wie in der lokalen und regionalen Politikforschung einen der interessantesten Gegenstände politikwissenschaftlicher Forschung. Am Beispiel der erfolgreichen Reform der die Grenzen von drei Bundesländern überschreitenden Rhein-Neckar-Region überprüft das Buch die Anwendbarkeit lerntheoretischer Ansätze aus Politikwissenschaft und Organisationsforschung. Die Institutionalisierung regionaler Kooperation ist zwischen strategischen Interaktionen und kollektiven Lernprozessen zu verorten. Dabei erweist sich der institutionenpolitische Diskurs zu angemessenen Organisationsformen der Stadt-Umland-Politik als einflussreiche Größe, womit ein Bezug zur Meta-Governance Diskussion hergestellt werden kann. Das Buch ist sowohl für Politikwissenschaftler als auch Planer und Geographen eine lohnende Lektüre, da neben den politikwissenschaftlichen Fragestellungen auch die Geschichte der Leitbilder der Metropolenpolitik vom Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk bis zu den "Europäischen Metropolregionen" dargestellt wird
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Gegenstand des Beitrags ist das Bund-Länder Programm "Stadtteile mit besonderem Entwicklungsbedarf - Die soziale Stadt", das vom Autor als Versuch lokaler Institutionenpolitik betrachtet wird. Das zentrale Ziel dieser Initiative ist die Verbesserung der Situation in benachteiligten Stadtteilen über ein besonderes Förderprogramm. Dem liegt die Einsicht zugrunde, dass die Problematik benachteiligter Stadtteile nicht nur zusätzlicher finanzieller Ressourcen bedarf, sondern dass die vorhandenen Instrumente und Verfahren der Stadtpolitik sich für diese Aufgabe zunehmend als unzureichend erweisen. Zunächst wird das Programm "Soziale Stadt" in seinen Zielen kurz dargestellt. Anschließend wird das Programm in den aktuellen Governance-Diskurs eingeordnet und die spezifische Modernisierungsperspektive erläutert. Danach wird auf der Basis eigener Erhebungen sowie der Ergebnisse der Begleitforschung auf Erfahrungen mit der Umsetzung Bezug genommen. Den Schluss bildet eine Einschätzung des Programms Soziale Stadt als Modernisierungsansatz lokaler Politik. Die Ausführungen zeigen, dass dem Wandel der Governance-Muster in den Stadtteilen gewichtige Gründe entgegenstehen. Bei den lokalen Governance-Mustern handelt es sich um zunächst nur schwach institutionalisierte und unvollständige Strukturen, die als intermediäre Form zwischen den bestehenden Institutionen und Teilsystemen vermittelnd wirken. Selbstbindung bildet dabei den zentralen Mechanismus der Handlungsabstimmung. Diese spezifische Form der Governance und der nachhaltige Aufbau lokaler Handlungskapazitäten bleibt vielfach abhängig von den Ressourcen des Förderprogramms und dem vorhandenen Potenzial bürgerschaftlicher Selbstorganisation: "Mit dem Ende der Förderung zeichnet sich oft ein Ende der Projekte ab". (ICA2)