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Globale Prozesse haben die Region um den Flugplatz Hahn im Hunsrück gravierend verändert. Mit dem Abzug der amerikanischen Soldaten in den 1990er Jahren und dem Zuzug von Aussiedlern aus der ehemaligen UdSSR wurde dort eine Gruppe von Fremden komplett durch eine andere ersetzt. Während die einschlägige Literatur zumeist die Integration der Zugezogenen thematisiert, liegt der Fokus dieses Buches auf den Einheimischen: Wie wurde ihr Leben durch die unterschiedlichen Gruppen von Fremden beeinflusst? Welche Auswirkungen hatten die Veränderungen auf ihr Selbstbild, den Umgang mit Fremdheit und auf die Herausbildung einer regionalen Identität? Rezension »Es stellt eine wichtige und notwendige Perspektivenerweiterung dar, wenn die Autorin [...] die Perspektive der Einheimischen zugrunde legt.« Wolfgang Seidenspinner, Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2012) »Sabine Zinn-Thomas hat mit ihrer Untersuchung eine empirische Studie vorgelegt, die mit dem Vergleich zweier sehr differenten Fremdheitserfahrungen im selben sozialen Raum, aber in unterschiedlichen zeitlichen Horizonten einen wichtigen Beitrag zum Verständnis bundesdeutscher Befindlichkeit in Bezug auf Wahrnehmung und Deutung von Fremdheit liefert.« Silke Göttsch, Zeitschrift für Volkskunde, 107/1 (2011) Besprochen in: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 2 (2011), Marius Risi Bayerisches Jahrbuch für Volkskunde (2012), Wolfgang Seidenspinner.

Dieser Artikel beschäftigt sich mit einem konkreten Beispiel der Beratungspraxis im Kontext der Landesstelle für Volkskunde in Stuttgart.

Heutige Lebensformen bewegen sich in einem Spannungsfeld zwischen Mobilität und Sesshaftigkeit. In diesem "Dazwischen" finden sich unterschiedliche Repräsentationen spätmoderner Lebensweisen, von denen eine - die der sogenannten "Expatriates" im vorliegenden Beitrag näher betrachtet werden. Unter "Expatriates" sind Entsandte im Allgemeinen zu verstehen, wie Diplomaten, Wissenschaftler, Manager und Experten aller Art. Der Fokus des Beitrags liegt auf deutschen Firmenentsandten und ihren Familien in Hinblick auf folgende Fragen: Stimmt der Eindruck, wir hätten es mit "Kosmopoliten" oder einer "transnationalen Elite" par excellence zu tun, mit "Elite"- Migranten, die sich scheinbar mühelos und ohne Probleme nicht nur über Länder hinweg, sondern auch zwischen verschiedenen Kulturen bewegen? Repräsentieren die "Expatriates" also jene Multilokalisten, von denen häufig die Rede ist? Trifft dies auch auf ihre meist mit ausgereisten und vor Ort lebenden Ehepartner und Familien zu? Wann kann überhaupt von einer multilokalen Existenz gesprochen werden und was zeichnet diese aus? Anhand der Darstellung der deutschen Entsandten-Communities in den beiden "Global Cities" Shanghai und Sao Paulo wird untersucht, inwiefern die räumliche Mobilität der Befragten auch eine kulturelle Mobilität, d. h. einen interkulturellen Lebensalltag bedingt, oder ob die Mobilität weitestgehend auf eine rein geografische Analysekategorie reduziert werden muss. Dabei werden insbesondere die Lebensbedingungen und die Alltagsgestaltung von entsandten Familien beleuchtet. (ICI2)

Das gemeinsame Ausstellungsprojekt "Anders.Anders? - Ausgrenzung und Integration auf dem Land" der Arbeitsgemeinschaft der Freilichtmuseen Baden-Württemberg beschäftigt sich mit unterschiedlichen Aspekten der Lebenswelten von Miderheiten im ländlichen Raum. Die Beiträge des Sammelbandes bieten begleitend zu den Ausstellungen vertiefende Informationen und geben spannende Einblicke in die Ergebnisse der Forschungs- und Recherchearbeiten der einzelnen Museen.