Pier Paolo Pasolini und das Christentum. Einige Facetten einer Komplexen Beziehung
In: Roczniki nauk społecznych: Annales des sciences sociales = Annals of social sciences, Band 51, Heft 4, S. 7-30
Mit seinen vielgestaltigen künstlerischen Arbeiten und bemerkenswert aktuell gebliebenen kulturkritischen Schriften erfreut sich Pier Paolo Pasolini (1922-1975) auch fast fünfzig Jahre nach seinem Tod ungebrochen hoher internationaler Aufmerksamkeit. Der vorliegende Beitrag profiliert die zentrale, gleichwohl zumeist unterschätzte Rolle des christlichen Glaubens für Pasolinis Leben und Werk, ungeachtet seiner Selbstbezeichnung als Atheist. Teils überblickshaft, teils in entfalteten Stichproben kommen dazu ausgewählte biographische Zeugnisse, literarische Arbeiten und Filme Pasolinis in den Blick, insbesondere seine beiden ihm sehr wichtigen, unrealisiert gebliebenen Filmprojekte "Der heilige Paulus" und sein letztes Filmskript "Porno-Theo-Kolossal," der intendierte Schlussstein und die Summe seiner Regiearbeiten. Dabei wird die markante christologische Ader sichtbar, die nicht nur Pasolinis Oeuvre, sondern auch sein Leben tiefgreifend durchformt.
