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Demografie, Schulentwicklung, Schulreform. Was wir dazu aus der deutschen Bildungsgeschichte wissen können
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 2022, Heft 2, S. 135-149
ISSN: 2699-5379
In dem Beitrag werden die Zusammenhänge von Bevölkerungs- und Schulentwicklung am Beispiel von ausgewählten Themen der deutschen Bildungs- und Sozialgeschichte skizziert: Die Bevölkerungsentwicklung umfasst verschiedene, oft langfristige und schwerbeeinflussbare Prozesse, wie z. B. Geburtenentwicklung, regionale Mobilität und Migration. Ihre Folgen werden jedoch erst in lokalen Kontexten konkret und führten wegen der großen regionalen Unterschiede zu einer spezifischen deutschen Schulentwicklungsstrategie. Bei der politischen Durchsetzung des "dreigliedrigen Schulsystems" waren Prozesse der demografischen Expansion, bei der heute zu beobachtenden Auflösung des Systems sind Prozesse der demografischen Schrumpfung grundlegende strukturelle Rahmenbedingungen. Aber im historischen Prozess war die Schul- und Hochschulentwicklung nicht nur eine abhängige Größe demografischer Prozesse, sondern waren Bildungsprozesse ein treibender Faktor des demografischen Wandels.
Demografie, Schulentwicklung, Schulreform. Was wir dazu aus der deutschen Bildungsgeschichte wissen können ; Demography, school development, school reform. What we can know from German educational history
In dem Beitrag werden die Zusammenhänge von Bevölkerungs- und Schulentwicklung am Beispiel von ausgewählten Themen der deutschen Bildungs- und Sozialgeschichte skizziert: Die Bevölkerungsentwicklung umfasst verschiedene, oft langfristige und schwer beeinflussbare Prozesse, wie z. B. Geburtenentwicklung, regionale Mobilität und Migration. Ihre Folgen werden jedoch erst in lokalen Kontexten konkret und führten wegen der großen regionalen Unterschiede zu einer spezifischen deutschen Schulentwicklungsstrategie. Bei der politischen Durchsetzung des "dreigliedrigen Schulsystems" waren Prozesse der demografischen Expansion, bei der heute zu beobachtenden Auflösung des Systems sind Prozesse der demografischen Schrumpfung grundlegende strukturelle Rahmenbedingungen. Aber im historischen Prozess war die Schul- und Hochschulentwicklung nicht nur eine abhängige Größe demografischer Prozesse, sondern waren Bildungsprozesse ein treibender Faktor des demografischen Wandels. (DIPF/Orig.) ; This article outlines relationships between population development and school development, drawing on selected topics from German educational and social history: Population development encompasses various processes that are often long-term and difficult to influence, such as birth trends, regional mobility, and migration. Their consequences, however, only become manifest in local contexts and, because of large regional differences, gave rise to a specific German strategy of school development. Whereas processes of demographic expansion were fundamental structural framework conditions in the political enforcement of the "tripartite school system", its current dissolution is conditioned by processes of demographic contraction. Yet, in the historical process, school and university development was not only a dependent variable of demographic processes. Rather, educational processes also were a driving factor of demographic change. (DIPF/Orig.)
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Die Zukunft des Lehrerberufs in Deutschland - was wir dazu aus der Geschichte wissen können
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 109, Heft 1, S. 70-90
ISSN: 0012-0731
Auslese und Selbsteliminierung. Die Gymnasien zwischen elitärem Selbstanspruch und Multifunktionalität, 1945-1970 ; Selection and self-elimination – grammar schools caught between the elitist expectations they set themselves
In dem Beitrag wird die ambivalente Politik der Auslese an den höheren Schulen in Nordrhein-Westfalen während der ersten Nachkriegsjahrzehnte analysiert: Grundsätzlich forderten das Ministerium und die Gymnasiallehrerschaft eine "Begabtenauslese" an den Gymnasien. Aber alle Ansätze zur Einführung von systematischen und landeseinheitlichen Diagnose- und Auswahlverfahren stießen bei der Lehrerschaft und den Eltern auf mentale Widerstände, mussten schnell wieder zurückgenommen und eine dezentrale Handhabung der Übergangsauslese zugelassen werden. Der selektive Charakter der höheren Schulen in diesen Jahren ergab sich vor allem aus der Selbsteliminierung der großen Mehrheit der Familien bei Eintritt in die höheren Schulen und deren "multifunktionaler" Nutzung. Große Anteile der Schülerschaft besuchten die höheren Schulen mit dem Ziel, dort nur die Schulpflicht oder die Mittelstufe zu absolvieren, weil vielerorts das Mittelschulwesen noch nicht ausgebaut war und auch ohne Abitur gute Beschäftigungsaussichten bestanden. Abschließend werden die historischen Befunde im Hinblick auf die aktuellen Debatten zur Auslese diskutiert. (DIPF/Orig.) ; The author analyzes the ambivalent policy of selection followed by secondary schools in North-Rhine Westphalia during the early post-war decades: basically, both the ministry of education and the teaching staff requested a "selection of the gifted" at the grammar schools. However, all endeavors to implement systematic and state-wide procedures of diagnosis and selection met with mental opposition from both the parents and the teachers and thus had to be withdrawn quickly, making room for a decentralized handling of the selection of students entering grammar school. The selective character of grammar schools of that time was mainly due to the self-elimination of the vast majority of families with children entering secondary school and to their "multifunctional" use. Large numbers of the student body went to grammar school merely with the aim of meeting their obligation to attend school or of completing their middle school education, because in many places the system of middle schools was not yet fully developed and employment prospects were pretty good even without having completed A-levels. In a final part, the historical findings are discussed with regard to the present debate on selection. (DIPF/Orig.)
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Wozu (noch) Bildungsgeschichte und historische Bildungsforschung?
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 107, Heft 2, S. 203-221
ISSN: 0012-0731
Ausleseverfahren und Institutionen der nationalen Elitebildung und ihre internationalen Herausforderungen: Eine historisch-vergleichende Skizze zu Frankreich, England und Deutschland.
In: Elite und Exzellenz im Bildungssystem. Nationale und internationale Perspektiven., S. 59-79
In dem Beitrag wird das Thema der Elitebildung in historisch-vergleichender Perspektive und konzentriert auf drei Aspekte diskutiert: Zunächst werden 1.) die historische Genese und die unterschiedlichen Verfahren der Auslese beim Übergang von den Schulen zu den Hochschulen in Frankreich, England und Deutschland skizziert und ihre weitreichenden Folgen für die Stellung, Ausgestaltung und Wahrnehmung aller anderen Schulen und Hochschulen als Teil unterschiedlicher nationaler Kulturen betont. Vor diesem Hintergrund wird 2.) aufgezeigt, wie sich die Stellung, Funktion und Legitimität der verschiedenen Systeme der Elitebildung im Prozess der säkularen Bildungsexpansion verändert haben und abschließend 3.) die Herausforderung der nationalen Systeme der Elitebildung durch aktuell zu beobachtenden Prozesse internationaler Konkurrenz und Standardisierung diskutiert. (DIPF/Orig.).;;;This contribution provides a historical-comparative perspective on three aspects of elite education. First, the author outlines the historical roots of formal selection and admission processes into tertiary education in France, England and Germany and highlights their far-reaching impact on the standing, structure and perception of secondary schools and universities in their respective national cultures. In the light of this, he shows how the position, role and legitimacy of different modes of elite education have been transformed by the secular expansion of access to education. Finally, he discusses the challenges to the different national processes of elite selection and education posed by the observed emergence of international competition and standards. (DIPF/Orig.).
David Phillips: The German example, English interest in educational provision in Germany since 1800, London / New York: Continuum 2011 [Rezension]
David Phillips: The German Example, English Interest in Educational Provision in Germany Since 1800, London / New York: Continuum 2011 (230 S.; ISBN 978-1-44114-130-9; 70,00 EUR)
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Der Stellenwert des Grundschulgesetzes von 1920 in der deutschen Schulgeschichte des 20. Jahrhunderts oder warum ist die Grundschule kein deutscher Erinnerungsort?
In: Grundschule im historischen Prozess. Zur Entwicklung von Bildungsprogramm, Institution und Disziplin in Deutschland., S. 55-71
Nur was anschlussfähig ist, setzt sich auch durch: Was man aus der deutschen Schulgeschichte des 20. Jahrhunderts (gerade auch der der DDR und der ostdeutschen Bundesländer) lernen kann
In: Die deutsche Schule: DDS ; Zeitschrift für Erziehungswissenschaft, Bildungspolitik und pädagogische Praxis, Band 102, Heft 3, S. 193-208
ISSN: 0012-0731
Wettbewerb zwischen Schulen als Programm und Wettbewerb als Struktur des Schulsystems
In: Steuerungsprobleme im Bildungswesen, S. 81-100
Wettbewerb zwischen Schulen als Programm und Wettbewerb als Struktur des Schulsystems
In: Steuerungsprobleme im Bildungswesen. Festschrift für Klaus Harney., S. 81-100
Im Zusammenhang einer empirischen Analyse des Struktur- und Funktionswandels der Berufskollegs in NRW entwickelte Klaus Harney 2008 eine - zunächst polemisch-kritisch erscheinende, dann aber analytisch in hohem Maße fruchtbare - Gegenposition zu einem Leitbegriff neuerer Strategien der Schulentwicklungspolitik. ... "Im Medium des Zentralismus seiner Setzungen verschafft der zentrale Prinzipal (Regierung, Ministerium) ... genau die Spielräume des Handelns, die eine lokale Organisation benötigt, um im Rahmen ihrer Funktionen ungestört agieren und entscheiden zu können... Es würde für sie teuer und zeitraubend - ja wahrscheinlich gar nicht möglich sein - die Legitimation und Anerkennung, die die Landesregierungen und Ministerium verschaffen, ... durch Marketing und Ähnliches zu ersetzen" (K. Harney 2008: 75 f.). Diese These, deren Plausibilität durch Befunde eigener empirischer Analysen zur regionalen Schulentwicklung im Bereich der allgemeinbildenden Schulen gestützt wird, soll im Folgenden auf einen anderen Leitbegriff des neuen Mainstreams der Schulentwicklungspolitik - den zu fördernden Wettbewerb bzw. die Konkurrenz zwischen Schulen - übertragen und im Zusammenhang der Ergebnisse von Analysen zur regionalen Schulentwicklung diskutiert werden. Die Argumentation wird auf drei Thesen und den Nachweis ihrer empirischen Plausibilität konzentriert werden. (DIPF/Orig.).
Prozesse der Internationalisierung und Hierarchisierung im Bildungssystem. Von der Beharrungskraft und Auflösung nationaler Strukturen und Mentalitäten
In dem Artikel werden die Auswirkungen von Internationalisierungsprozessen auf die - amtlichen und inoffiziellen - Hierarchien des deutschen Schulwesens analysiert und in dieser Perspektive zwei gegenläufige Prozesse seit dem 2. Weltkrieg identifiziert: Einerseits war es die Generallinie der Schulpolitik in den Ländern der Bundesrepublik Deutschland (nicht aber in der DDR), die traditionellen Strukturen gegenüber ausländischen Einflussnahmen und internationalen Entwicklungstrends zu verteidigen. Andererseits ist zu beobachten, dass hinter der Fassade der amtlichen Strukturen neuartige Hierarchisierungprozesse stattgefunden haben, mit denen die Schulen vor Ort und die bildungsbewussten Milieus auf Prozesse der Internationalisierung reagiert haben. Es ist allerdings zu erwarten, dass der Umbau des deutschen Bildungssystems nach internationalen Standards in den nächsten Jahren zu neuen Prozessen der Hierarchisierung führen wird. (DIPF/Orig.) ; The author analyzes the effects of processes of internationalization on the - official and inofficial - hierarchies in the German educational system. Two contrary processes can be identified for the time following the II. World War: on the one hand, the general guideline in the educational policy of the Laender of the Federal republic of Germany (but not of the German Democratic Republic) was to defend traditional structures against foreign influences and international developments; on the other hand, it can be noticed that, behind the façade of the official structures, new processes of hierarchization took place, with which the individual schools or milieus aware of educational developments reacted to processes of internationalization. However, it is to be expected that, in the years to come, the modification of the German educational system ac-cording to international standards will lead to new processes of hierarchization. (DIPF/Orig.)
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Was bedeutet "Ökonomisierung der Bildung"?: Analyse des Gutachtens der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft "Bildung neu denken! Das Zukunftsprojekt"
In: Berliner Debatte Initial: BDI, Band 16, Heft 4, S. 3-13
Der Beitrag interpretiert den aufrüttelnden Gestus und das Pathos der Programmschrift "Bildung neu denken", die im Auftrage der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft 2003 verfasst worden ist. Diese Schrift, die eine volkspädagogische Offensive für das Idealbild des "unternehmerischen Menschen" anstrebt, bestimmt Bildung als "wichtigsten Rohstoff der Wirtschaft". Obwohl Interventionen des neoliberalen Staates weitgehend begrenzt werden sollen (Stichworte: Entstaatlichung, Entbürokratisierung), stehen am Ende des Forderungskatalogs paradoxerweise mehr staatliche Eingriffe, als bisher praktiziert werden. Insgesamt ist das Gutachten "Bildung neu denken" ein Musterbeispiel dafür, wie leicht die Pädagogik, gerade auch als Wissenschaft, der Versuchung erliegen kann, sich an dominante Trends "anzuhängen". Das Modell der "flexiblen Ökonomie" und des "verschlankten Staates" steht und fällt mit der erfolgreichen Durchsetzung eines neuen Menschentypus, der durch ein System gesetzlicher Verpflichtungen und pädagogischer Kontrollen "gefördert" werden soll, welches im krassen Gegensatz zu den Prinzipien dieses Gesellschaftsmodells steht, das mehr Freiheit verspricht. (ICA2)
Deutschlands Schule - Was bedeutet "Ökonomisierung der Bildung"? Analyse des Gutachtens der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft "Bildung neu denken! Das Zukunftsprojekt"
In: Berliner Debatte Initial: sozial- und geisteswissenschaftliches Journal, Heft 4, S. 3-13
ISSN: 0863-4564