This thesis studies market designs of carbon and power markets to efficiently reduce GHG emissions. It focuses on the world's largest emissions trading system, namely the European Union Emission Trading System (EU ETS) and its interactions with European power markets. The second chapter sets up an accurate model of the recent EU ETS regulation to evaluate the cost-effectiveness of the latest EU ETS reforms, namely introducing the Market Stability Reserve with the Cancellation Mechanism and the increase in the Linear Reduction Factor. In particular, the reduced allowance supply due to the change in the LRF raises carbon prices. The third chapter discusses overlapping policies within the EU ETS, e.g., coal phase-outs in the power sector. Overlapping policies mostly do not reduce total emissions under the EU ETS, particularly not if firms are myopic. In contrast, total emissions can even increase slightly due to the new green paradox effect. The fourth chapter challenges the common assumption of time-independent marginal abatement cost (MAC) curves. MAC curves flatten in time, primarily driven by loosening investment restrictions and technological learning. Time-dependent MAC curves reduce incentives for banking and might drive carbon prices up if firms are myopic. Finally, the fifth chapter evaluates the expansion of wind power in Germany considering transmission network constraints. With nodal pricing as an efficient instrument to coordinate investments and network congestion, it quantifies the distorted investment signals of uniform prices for the siting of wind power plants. Further, the chapter finds that locational investment restrictions are more promising to counteract distorted investment incentives of uniform pricing than latitude-dependent generator components in network tariffs.
Onlinewahlen versprechen, das Erlebnis der demokratischen Partizipation zu verbessern. Sie ermöglichen zum Beispiel die bequeme Stimmabgabe von zuhause oder vom Arbeitsplatz und beschleunigen den Auszählungsprozess. Dies kann einerseits die Wahlbeteiligung erhöhen und soll andererseits Aufwand und Kosten reduzieren. Die Sicherheit von Onlinewahlen ist von entscheidender Bedeutung. Zahlreiche Sicherheitsanforderungen müssen erfüllt werden, um zumindest die grundlegenden Wahlprinzipien der allgemeinen, freien, gleichen und geheimen Wahl zu gewährleisten. Heutige Onlinewahlprotokolle geben an, diese Sicherheitsziele erreichen zu können. Um derartige Protokolle jedoch sicher zu implementieren und zu betreiben, ist eine sichere Einsatzumgebung notwendig. Sie muss viele technische und organisatorische Anforderungen erfüllen, zum Beispiel die sichere IT Infrastruktur inklusive sicherer Hardware und Software, sicherer Serverräume und Kommunikationsverbindungen sowie die qualifizierte Organisation der Wahl, Fachkenntnisse und geschultes Personal bereitstellen. Eine Einsatzumgebung entsprechend zu präparieren ist aufwendig und kostspielig. Während Onlinewahlen dadurch unpraktisch werden und ihr potenzieller Nutzen reduziert wird, würde eine unzureichende oder fehlerhafte Einsatzumgebung sogar die Sicherheit von Onlinewahlen gefährden. Ein Ansatz, diese Probleme zu lösen, ist das Konzept des Wahldiensteanbieters (WDA). Die Idee ist, die technische Durchführung eine Onlinewahl an einen professionellen und qualifizierten Diensteanbieter auszulagern. Der WDA führt die Wahl im Auftrag des Wahlausrichters durch, also desjenigen, der beabsichtigt, die Wahl auszurichten. Zu diesem Zweck stellt der WDA die sichere Einsatzumgebung, die sichere Wahlsoftware und die Fachkenntnis bereit und führt die Onlinewahl sicher durch. Dies reduziert Aufwand und Kosten für den Wahlausrichter und ermöglicht sichere Onlinewahlen. In dieser Dissertation untersuchen wir das WDA Konzept und entwickeln einen Ansatz, um die Sicherheit von Onlinewahlen nachweislich sicherzustellen. Unser Ansatz basiert auf einer gesetzlichen Regelung für WDAs, die die Anforderungen für sichere Onlinewahlen in Übereinstimmung mit geltendem Recht definiert. Wir leiten daraus technische Anforderungen für die Onlinewahlsoftware und die Einsatzumgebung von WDAs ab und erstellen daraus eine Sicherheitskonzeptvorlage. Diese Vorlage bildet die Grundlage für die Überprüfung der Sicherheit von WDAs. Zu diesem Zweck entwickeln wir einen ganzheitlichen Ansatz für die Evaluierung und Zertifizierung von WDAs, der auf den Common Criteria und IT-Grundschutz Methoden aufbaut. Schließlich machen wir Umsetzungsvorschläge für den WDA und seine sichere Einsatzumgebung und weisen damit die Machbarkeit des Konzepts nach. Unsere Arbeit liefert ein tieferes Verständnis der Einsatzumgebung von Onlinewahlen und ihrer Bedeutung für die Sicherheit. Wir stellen den WDA als neues Konzept zur Realisierung von sicheren Onlinewahlen vor. Dadurch zeigen wir, dass die Technik des Outsourcing im Bereich der Onlinewahlen angewendet werden kann. Als eine Grundlage für sichere Onlinewahlen identifizieren wir die technischen Anforderungen für sowohl die Onlinewahlsoftware als auch die Einsatzumgebung. Unsere Ergebnisse sind von allgemeinem Wert, um die ganzheitliche Sicherheit von Onlinewahlsystemen bewerten zu können. Das vorgestellte Evaluierungs- und Zertifizierungskonzept adressiert erstmals die Onlinewahlsoftware und die Einsatzumgebung gemeinsam und macht die ganzheitliche Sicherheit von Onlinewahlen nachweisbar. Die Umsetzungsvorschläge helfen dabei, die notwendige sichere Einsatzumgebung zu realisieren. Unser Sicherheitsansatz ist in eine rechtliche Regelung eingebettet und schafft so die Voraussetzung für gesetzlich verbindliche Onlinewahlen.
Online-Teilnehmer*innenvideos (OTV) werden im vorliegenden Beitrag als audiovisuelle Teilnehmer*innen-Accounts sozialer Situationen und Geschehnisse und zugleich als Bestandteile von sozialen Medien, Online-Videokultur und ihren technischen, medialen und sozialen Logiken gekennzeichnet. Dabei wollen wir zeigen, dass mit OTV ein vielschichtiger und sinnreicher Datentyp bereitsteht, der – genreabhängig – häufig ein Soziologisieren der Teilnehmer*innen dokumentiert und in der interpretativen Videoanalyse mit Gewinn genutzt werden kann. Gestützt auf die Erfahrungen aus Lehrforschungsprojekten, in denen mit diesem Datentyp v.a. im Kontext der Soziologie politischer Protestereignisse gearbeitet wurde, werden verschiedene Verfahrensschritte der Analyse von OTV vorgestellt. Dabei wird deutlich gemacht, dass die mit OTV gegebenen analytischen Möglichkeiten insbesondere im Bereich der interpretativen Soziologie des Affektiven liegen. ; In this article, online participant videos (OPVs) are defined as audiovisual participant accounts of social situations and events, and simultaneously as components of social media, online video culture and their technical, media and social logics. We demonstrate that OPV is a multi-layered and meaningful type of data which—depending on the genre—often documents a sociologising of the participants, and which can be used profitably in interpretative video analysis. We present different procedural steps of analysing OPV, based on our experiences from teaching research projects, especially in the context of the sociology of political protest. This shows that the analytical possibilities provided by OPV lie especially in the field of the interpretative sociology of affect.