Beschäftigungspolitische Strategien in der Krise
In: Radikale Neoklassik: ein neues Paradigma zur Erklärung der Massenarbeitslosigkeit? ; die Vogt-Kontroverse, S. 139-160
In diesem Beitrag wird Massenarbeitslosigkeit als ein doppelt kontingentes Phänomen behandelt, abhängig einerseits von dem im Zeitverlauf sich ändernden Rahmenbedingungen der internationalen Ökonomie, andererseits von den klassenpolitischen und institutionellen Rahmenbedingungen der nationalen Politik. Es wird der Begriff der "wirtschaftspolitischen Strategie" zur Erklärung unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklungen in den westlichen Industrieländern während des letzten Jahrzehnts benutzt. In einem internationalen Vergleich werden die Leistungsbilanz, die Inflationsprobleme und die Beschäftigungsprobleme der Staaten der OECD analysiert und die verschiedenen beschäftigungspolitischen Strategien und ihre Wirksamkeit dargestellt. Aus den Überlegungen wird die Schlußfolgerung abgeleitet, daß solange die gegenwärtigen weltwirtschaftlichen Rahmenbedingungen andauern, die Wirtschaftspolitik jedenfalls in den westeuropäischen Ländern mit ihren bisherigen Mitteln nicht mehr in der Lage ist, die Vollbeschäftigung wiederzugewinnen. Als Ausweg wird nur noch der Versuch einer Umverteilung des zu knappen Arbeitsvolumens zwischen den derzeit Beschäftigten und den Arbeitssuchenden gesehen. (GF)