Das Wahlverhalten der deutschen Katholiken im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, 1871 bis 1933
Im Januar 1928, wenige Wochen vor der Reichstagswahl vom 20. Mai 1928, veröffentlichte Johannes Schauff eine Untersuchung, die inzwischen einen festen Platz in der parteiengeschichtlichen Forschung einnimmt und zu deren "Klassiker" zählt. "Die deutschen Katholiken und die Zentrumspartei" lautete der Titel seines Buches. Das über Jahrzehnte hin zwar registrierte, nicht aber in seinen politischen Konsequenzen rezipierte Wahlverhalten der deutschen Katholiken hat Scharff in seiner methodisch wegweisenden Studie anhand des Materials der Wahlstatistik untersucht. "Da es uns an Untersuchungen über das Verhältnis von Parteien und Konfessionen fast vollständig fehlt, ergab sich zunächst, das Material der Wahlstatistik aufgegliedert nach Ländern und Landesteilen zusammenzutragen, sinngemäß zu ordnen und es teilweise rechnerisch zu bearbeiten. … Insofern trägt die vorliegende Arbeit in etwa den Charakter eines Handbuches, das daß wichtigste statistische Material der Zentrumspartei für Vergangenheit und Gegenwart geordnet darbietet. Darin konnten auch die Ergebnisse der letzten Volkszählung von 1925 mitberücksichtigt werden" (Schauff, , a. a. O. S. 5). Bei seiner Untersuchung war die Berücksichtigung kleinerer territorialer Einheiten erforderlich, "wodurch sich neben den zwischenparteilichen und –zeitlichen auch gerade für die innerparteilichen Strukturwandlungen des Zentrums wichtige zwischenörtliche Vergleiche ergaben. Insbesondere die Entwicklung des bayrischen Zentrums bzw. der Bayrischen Volkspartei, erfährt eine besondere Betrachtung. Bei der erforderlichen Vergleichbarmachung von Vor- und Nachkriegszeit waren ferner Fragen zu lösen, deren Untersuchungen von selbständigem Wert sind. Es sind da insbesondere zu nennen: Die Bedeutung der Gebietsänderungen, des Frauenwahlrechts, und der katholischen Diasporagebiete für die Zentrumspartei, die Wahlbeteiligung im Reiche und in Einzelgebieten.
Die wichtigste Frage, wieviel Katholiken Zentrum wählen, wurde auf dieser Grundlage sowohl für alle Reichstagswahlen seit 1871, wie auch für Reich, Länder und Landesteile zu beantworten versucht, so daß auch hier zwischenzeitliche und örtliche Vergleiche nebeneinander laufen. Der Gewinnung des Reichergebnisses wurde besondere Aufmerksamkeit gewidmet und zu Kontrollzwecken verschiedene Methoden angewandt" (Schaff, a. a. O., S. 6).
Die Datentabellen mit Zeitreihen sind nach folgenden Themenschwerpunkten gruppiert: A. Übersichten zu den Wahlen im Kaiserreich; B. Die Entwicklung der Zentrumspartei bei den Reichstagswahlen seit 1871; C. Die Zentrumspartei bei den Reichstagswahlen seit 1871 in Ländern und Landesteilen (preußischen und bayrischen Regierungsbezirken).
Die folgenden ergänzenden Querschnittdaten stehen im Archiv auf Anfrage unter der Studiennummer ZA8515 zur Verfügung:
E.01 Wahlkreiseinteilung im Deutschen Reich von 1871 bis 1912 (nach Vogel/Nohlen/Schultze, 1971, S. 289); E.02 Fläche und Bevölkerung der Abtretungs- und Abstimmungsgebiete nach dem Stande vom 1. Dezember 1910 (nach Schauff, a. a. O., 1928, S. 164f.); E.03 Wahlkreiseinteilung, Einwohner, Wahlberechtigte, Wahlbeteiligung und Mandatszahl pro Wahlkreis im Deutschen Reich von 1919 bis 1932 (nach Vogel/Nohlen/Schultze, a. a. O., 1971, S. 294f und Schauff, 1928, S. 72).
Datentabellen in HISTAT:
Die Datentabellen mit Zeitreihen sind nach folgenden Themenschwerpunkten gruppiert:
A. Übersichten zu den Wahlen im Kaiserreich;
B. Die Entwicklung der Zentrumspartei bei den Reichstagswahlen seit 1871;
C. Die Zentrumspartei bei den Reichstagswahlen seit 1871 in Ländern und Landesteilen (preußischen und bayrischen Regierungsbezirken).