"Global Cities" und transnationale Lebenswelten
In: Konflikt, Entwicklung, Frieden: emanzipatorische Perspektiven in einer zerrissenen Welt ; eine Festschrift für Werner Ruf, S. 238-252
Der Beitrag untersucht am Beispiel der Entwicklung US-amerikanischer Metropolen die Frage, inwieweit die Stadtentwicklung sogenannter 'Global Cities' eher von Integration oder Abgrenzung verschiedener Lebenswelten geprägt waren und sind. In das Thema einführend wird zunächst der Zusammenhang zwischen 'Lebenswelt' und 'System' vorgestellt. Im Anschluss wird am Beispiel Chicagos zu Beginn des 20. Jahrhunderts auf die industriegeschichtliche Beziehung von Integration und Besonderung bzw. Segregation hingewiesen. Zur Herausarbeitung der Stadtentwicklung folgt sodann die Darstellung der Globalisierung bzw. der Transnationalisierung der Stadtbevölkerung und der In- oder Exklusion von Lebenswelten am Beispiel des heutigen Los Angeles. Mit Blick auf Transnationalisierung bzw. Migration und Segregation werden abschließend Effekte von System und Lebenswelten bilanziert. Obwohl Abgrenzung zwischen 'ethnic communities' immer ein hervorstechendes Merkmal war, kommt der Autor zu der Erkenntnis, dass in alten Industriestädten wie Chicago diese Abgrenzung auch von partiellen Integrationen geprägt war, während die neuen Global Cities wie Los Angeles in viel stärkerem Maße von manifester und dauerhafter 'ethnischer Separierung' gekennzeichnet sind. (ICG2)