Consumer Citizenship und Corporate Citizenship - Bürgerschaft in politischen Marktarenen?
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 51, Heft 3, S. 475-503
ISSN: 0032-3470
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In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 51, Heft 3, S. 475-503
ISSN: 0032-3470
World Affairs Online
In: Schriftenreihe für Wirtschafts- und Unternehmensethik, Band 17
"Damit neu entwickelte Managementkonzepte ihren Einzug in Unternehmen halten können, ist es wichtig, dass sie begrifflich anschlussfähig an vorhandene Sprachspiele sind. Dabei haben 'sexy' Anglizismen besonders gute Chancen. Gerade so verhält es sich nach unserer Einschätzung mit den Begriffen Corporate Social Responsibility (CSR) und Corporate Citizenships (CC). Wenngleich es sich bei diesen Überschriften um eine begriffliche bzw. sprachliche Weiterführung des Wortes Unternehmensethik handelt, wollte vor allem die Praxis lange nichts davon wissen. Bei den in diesem Buch versammelten Beiträgen handelt es sich um die ausgearbeiteten Vorträge der Consulting-Akademie Unternehmensethik 2006, die - wie jedes Jahr - in Zusammenarbeit mit der Plansecur-Stiftung und der Evangelischen Akademie der Pfalz durchgeführt wird. An dieser Stelle setzt das vorliegende Buch an. Es stellt Artikel von Wissenschaftlern und Praktikern zusammen, die vor ihrem je eigenen Hintergrund daran arbeiten, ein zeitgemäßes Verständnis einer substanziellen CSR bzw. CC zu liefern" (Autorenreferat). Inhaltsverzeichnis: Thomas Beschorner und Matthias Schmidt: Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship - zur Einführung (9-18); 1. Ethik und das große C: Könnten Unternehmen verantwortlich handeln?: Klaus Wiegerling: Grundbegriffe und Felder der angewandten Ethik (19-36); Thomas Petersen: Zur gesellschaftlichen Verantwortung eines korporativen Bürgers. Begriffe, Zusammenhänge und offene Fragen (37-50); Günter Ulrich: Unternehmensverantwortung aus soziologischer Perspektive (51-72); 2. Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship - Grenzen und Möglichkeiten in der Unternehmens- und Gesellschaftspraxis: Andreas Deckmann: Zur Verantwortung von Billigfliegern, oder CSR: Aus Corporate Social Responsibility wird Consumer Social Responsibility (73-86); Achim Halfmann: Unternehmen als Teil der Zivilgesellschaft: Wie das Miteinander von Profit und Non-Profit gelingen kann und woran es manchmal scheitert (87-96); Hannes Koch: Wirtschaft zivilisieren - Wenn Unternehmen freiwillig soziale und ökologische Verantwortung übernehmen, kann das einen bindenden rechtlichen Rahmen nicht ersetzen (97-104); Thomas Beschorner und Kristin Vorbohle: Neue Spielregeln für eine (verantwortliche) Unternehmensführung (105-114); 3. Corporate Social Responsibility und Corporate Citizenship - regionale und internationale Kontexte: Sabine Bach: Corporate Social Responsibility in der Europäischen Union -eine Frage von Sein oder Nichtsein (115-124); Christoph Schank: Der demografische Wandel der Arbeitswelt. Implikationen für die mittelständische Personalpolitik und Unternehmensführung (125-142); Kristin Vorbohle: Über deutsche, französische und unternehmenseigene Sozialstandards - ein Vergleich (143-154); Annika Maschwitz: Zur Bedeutung des Versicherungsvermittlergesetzes am Beispiel der Plansecur Management GmbH (155-158).
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 29, Heft 2, S. 261-269
Der Einführungsartikel beschreibt zunächst die Ausgestaltung des zivilgesellschaftlichen Engagements von Unternehmen. So befindet sich CC an der Schnittstelle von materieller und immaterieller Performanz und ist in Konzepten vieler Unternehmen der Wertsteigerung des Unternehmens verpflichtet. Zu den Aktivitäten zählen (1) Corporate Giving, (2) Stiftungen, (3) Employee Voluntarism/Secondments sowie (4) philanthropisches Sponsoring. Ferner werden die Aspekte der gesellschaftlichen Akzeptanz und der Legitimation privatwirtschaftlicher Unternehmen durch Unternehmenskulturen, die insbesondere den Anspruch des CC verfolgen, betrachtet. Mit Blick auf eine recht schmale Basis empirisch abgesicherter Erkenntnisse zum Phänomen des CC werden sodann offene Fragen für die weiteren empirischen und theoretischen Untersuchungen der Auswirkungen von CC nach innen und außen skizziert. Vor diesem Hintergrund werden abschließend die vier nachfolgenden Beiträge zu den Aspekten (1) Unternehmensethik, (2) CC als Handlungsfeld von Politik, (3) Systemtheorie sowie (4) Selbstverständnis eines CC aktiv betreibenden Unternehmens kurz vorgestellt. (ICG2)
In: Sozialwissenschaften und Berufspraxis, Band 29, Heft 2, S. 298-314
Der Beitrag zu Corporate Citizenship (CC) liefert, ausgehend von einem systemtheoretischen Ansatz, eine theoretische Einordnung des Untersuchungsgegenstandes. Dabei betont der Autor das Eindringen der Gesellschaft in die Unternehmen und damit auch die Notwendigkeit für letztere, sich gesellschaftlichen Fragen und gesellschaftlicher Verantwortung zu stellen. Der Aspekt der Unterbestimmung des Begriffs von CC wird hier zum Anlass genommen, um der Attraktivität und den funktionalen Vorteilen des Konzepts von CC aus Unternehmensperspektive auf die Spur zu kommen. Die Fragestellung wird mit Textpassagen aus Publikationen des Landes NRW und Materialen eines nordrhein-westfälischen Wettbewerbs zu CC illustriert. Aus der Sicht zweiter Ordnung wird beobachtet, wie das Konzept CC dargestellt wird. Dazu wird auf die an N. Luhmann orientierten differenztheoretischen Überlegungen zur 'Form des Unternehmens' von D. Baecker zurückgegriffen, der sich auf die 'Laws of Form' G. Spencer Browns bezieht. Diese lassen sich für den hier thematisierten Zusammenhang folgendermaßen zusammenfassen: Die Bestimmung des Unternehmens erfolgt durch Kommunikation aus der Differenz von System und Umwelt: Die Form des Unternehmens ist eine Unterscheidung mit zwei Seiten. Die Operation der Unterscheidung oszilliert zwischen Selbst- und Fremdreferenz. Auf dieser systemtheoretischen Grundlage werden folgende Punkte erörtert: (1) der Wettbewerb ENTERPReis zu CC in NRW 2005, (2) Corporate Citizenship und Verantwortung, (3) CC und Citizenship, (4) die Politik als Vermittler von CC, (5) die Kritik an Corporate Citizenship sowie (6) das Wertedilemma beim Konzept von CC. CC-Konzepte bringen demnach eine Fragilität mit, die Unternehmen in produktive Unruhe versetzen kann. Unerwartete Rückbindungseffekte, denen auch die CC-freundliche Politik ausgesetzt ist, gehören stets zum Setting von CC, denn gerade kommunikative Mischwesen sind für Überraschungen gut, da sie die möglichen Optionen auf der Innenseite von Systemen erhöhen. (ICG2)
In: Studien zur Politischen Soziologie 9
Die politische Aufladung von Marktarenen ist Teil einer umfassenden Transformation des Politischen. Insbesondere die Übertragung des Bürgerbegriffs auf Konsumenten und Unternehmen lässt Verschränkungen und Spannungen zwischen Politik und Ökonomie sowie Privatheit und Öffentlichkeit augenscheinlich werden. Inwieweit nun implizieren die Konzepte Consumer Citizenship und Corporate Citizenship eine relevante Erweiterung politischer Arenen oder eine Entleerung des Bürgerbegriffs? Sowohl anhand einer theoretisch-konzeptionellen Auseinandersetzung als auch entlang konkreter Zuschreibungs- und Aneignungsprozesse durch Unternehmen und Konsumenten(-kampagnen) zeigt das Werk die Möglichkeiten und Grenzen der Übertragung des Bürgerbegriffs auf Konsumenten und Unternehmen auf. Darauf aufbauend werden Abhängigkeits- und Verantwortungsbeziehungen sowie Macht- und Partizipationsstrukturen in transnationalen politischen Marktarenen analysiert, um zu bewerten, inwieweit politische Steuerung in räumlich entgrenzte ökonomische Arenen verlagert werden kann
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 58, Heft 31, S. 3-38
ISSN: 0479-611X
World Affairs Online
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 53, Heft 3, S. 546-547
ISSN: 0032-3470
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 797-812
Die Erweiterung der Staatsbürgerschaft um eine kulturelle Dimension ist insofern paradox, als sie auf eine Re-Partikularisierung eines inhärent universalistischen Konzepts hinausläuft. In der Theorie lassen sich zwei Varianten der multikulturellen Staatsbürgerschaft unterscheiden: eine radikale Variante, die die universalistischen Bürgerrechte substituieren will, und eine liberale Variante, der es um eine Ergänzung dieser Rechte geht. In der Praxis gibt es eine multikulturelle Staatsbürgerschaft in dem Sinne, dass sich die gesamte Bürgerschaft eines Staates als multikulturell begreift, nur in Kanada und Australien. In Europa ist der Multikulturalismus enger an die Minderheitenrechtsagenda gekoppelt. Insbesondere die britischen und niederländischen Vorzeigemodelle eines europäischen Multikulturalismus sind gegenwärtig auf dem Rückzug. Besonders im Umgang mit islamischen Minderheiten gewinnt die klassische liberale Haltung der staatlichen Neutralität - wie im Kopftuchstreit - und der Privatisierung von kultureller Differenz erneut an Bedeutung, und sie wird vom liberalen Staat seit der sich weltweit vollziehenden Politisierung des Islam auch aggressiver gegen die multikulturelle Alternative vorgebracht. (ICE2)
In: Politische Vierteljahresschrift: PVS : German political science quarterly, Band 52, Heft 2, S. 163-194
ISSN: 0032-3470
World Affairs Online
Inwiefern nehmen StaatsbürgerInnen ihr demokratisches Recht auf Gestaltung ihres Lebens wahr und können realpolitisch ihr eigenes Leben und damit auch gesellschaftliche Strukturen mitgestalten? Was heißt, politisch verantwortlich zu handeln, und wo bzw. wie beginnt politisches Handeln überhaupt? Sind wir bereits an die Grenzen der Demokratie gestoßen? Colin Crouch zufolge haben wir die demokratischen Grenzen bereits überschritten und befinden wir uns in einer postdemokratischen Zeit, in der die politischen Verhandlungen hinter verschlossenen Türen stattfinden und Wahlen eher fadenscheinig abgehalten werden - es eben nicht mehr die StaatsbürgerInnen sind, von denen das Recht ausgeht, obzwar im ersten Artikel der Österreichischen Bundesverfassung steht: "Österreich ist eine demokratische Republik. Ihr Recht geht vom Volk aus". In diesem Spannungsfeld zwischen Demokratie, Postdemokratie und ihrem Verhältnis zu StaatsbürgerInnen bewegten sich die in diesem Beitrag vorgestellten Vorträge, Workshops und Diskussionen der Tagung "Postdemokratie und Citizenship" am Bundesinstitut für Erwachsenenbildung in Strobl 2010. (DIPF/Orig.) ; To what extent do citizens exercise their democratic right to shape their lives and are they able to realistically contribute to the shaping of their own lives and thus also of social structures? What does it mean to act in a politically responsible way and where and how does political action start after all? Have we already reached the limits of democracy? According to Colin Crouch, we have already gone beyond the limits of democracy and find ourselves in a post-democratic time in which political negotiations take place behind closed doors and elections are held in a rather spurious manner. Thus it is no longer the citizens from whom legislative power originates, even though Article 1 of the Austrian Federal Constitution says: "Austria is a democratic republic. Legislative power is in the hands of the people." This conference report presents the tension between democracy, post-democracy and their relationship to citizens that provides the backdrop for the lectures, workshops and discussions given at the conference "Post-democracy and Citizenship" at the Austrian Federal Institute of Adult Education in Strobl in 2010. (DIPF/Orig.)
BASE
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten