In diesem Diskussionspapier wird die Möglichkeit dargestellt, durch eine maßgebliche Nutzung des Clean Development Mechanism (CDM) die vorgegebenen Klimaschutzziele möglichst effizient, also mit möglichst geringen Kosten zu erreichen. Eine effiziente Reduzierung der CO2-Emissionen hilft, die für die Erreichung umweltpolitischer Ziele verbundenen Kosten auf das unvermeidbare Maß zu begrenzen und somit die Zustimmung der Bevölkerung zu ehrgeizigen Klimaschutzzielen nicht leichtfertig zu gefährden.
Der Clean Development Mechanism (CDM) des Kyoto-Protokolls hat eine zweifache Zielsetzung. Erstens soll damit den Industrieländern erlaubt werden, in emissionssparende Projekte in Entwicklungsländern zu investieren und sich die so erzielte Emissionsreduktion auf ihre Kyoto-Ziele anzurechnen. Denn dort sind Emissionsreduktionen oft kostengünstiger zu erzielen als in Industrieländern. Zweitens sollen die CDM-Projekte zur nachhaltigen Entwicklung der Gastgeberländer beitragen. Inzwischen sind weltweit über 2.000 CDM-Projekte genehmigt und weitere Tausende sind beantragt. Der Mechanismus hat damit eine Dimension erreicht, in der er wesentliche Wirkungen auslösen kann - zum Positiven oder zum Negativen. Laut Kyoto-Protokoll sind die beiden oben genannten Ziele gleichrangig. Es wird jedoch nur der Aspekt der erzielten Emissionsreduktionen durch ein internationales Verfahren reguliert und überwacht. Die Entscheidung, ob ein Projekt zur nachhaltigen Entwicklung beiträgt, obliegt allein den Gastgeberländern, die bisher jegliche Vorschläge, auch für diese Frage ein internationales Verfahren einzurichten, abgelehnt hatten. Jedes Entwicklungsland hat daher ganz eigene Kriterien für die Bewertung der Nachhaltigkeit seiner Projekte entwickelt, doch meist ohne die erforderlichen Kapazitäten, um Projekte wirklich zu prüfen. Die hier vorgestellte Diplomarbeit von Bea Wittger untersucht diese Problematik am Beispiel Brasilien. Brasilien beheimatet weltweit die drittmeisten CDM-Projekte und hat den Ruf, ein besonders gründliches Genehmigungsverfahren durchzuführen. Doch auch in der brasilianischen Zivilgesellschaft wird teils harsche Kritik am CDM geübt. Die Diplomarbeit wurde an der Universität zu Köln vorgelegt und von Wolfgang Sterk betreut. Sie nimmt eine detaillierte Analyse der brasilianischen Genehmigungsverfahren und -praxis vor, erstens anhand ihrer inhärenten Konsistenz und Stringenz und zweitens anhand von zwei Projektbeispielen. ; The Clean Development Mechanism (CDM) of the Kyoto Protocol has two targets: Firstly to enable the industrialised countries to invest in emission saving projects in developing countries thus influencing the achievement account of the Kyoto targets at home. Secondly the CDM-projects are to contribute to the sustainable development of the host countries. However each developing country has developed its own individual system of assessing the sustainability of its projects, mostly without the capacity needed to effectively survey the projects. The here presented diploma thesis written by Bea Wittger analyses this problem taking Brazil as an example. Focusing on two project examples and taking into account the inherent consistency and stringency the analysis explores in detail the Brazilian approval procedures and practices.
"Das Kyoto-Protokoll sieht vor, dass die Industrieländer, als Komplement zu eigenen Anstrengungen, Emissionsreduktionen in den Entwicklungsländern aufkaufen. Sollte der Emissionshandel aber tatsächlich, wie sich abzeichnet, die Reduzierung von Emissionen in den Industrieländern substituieren, entfallen die Anreize für dringend notwendige ökologische Technikinnovationen. Hinzu kommt: Die für den Zeitraum bis 2050 ins Auge gefassten Emissionsziele sind ohne substanzielle Reduzierungen im Süden und im Norden schlicht nicht erreichbar." (Autorenreferat)
Im Rahmen der internationalen Verhandlungen zum Klimaschutz haben sich die Industrieländer zur Deckelung ihres Treibhausgasausstoßes verpflichtet. Um die Industriestaaten bei der Umsetzung dieser klimapolitischen Verpflichtungen zu entlasten und gleichzeitig die Entwicklungsländer auf dem Weg zu ökologisch nachhaltiger Entwicklung zu unterstützen, führt das Protokoll von Kyoto den Clean Development Mechanism (CDM) ein. Im Rahmen des CDM können Investoren aus Industriestaaten Klimaschutzprojekte in Entwicklungsländern durchführen oder finanzieren und die damit erzielten Emissionsreduktionen auf ihre eigenen Reduktionsverpflichtungen anrechnenen lassen. Bei der Ermittlung der durch ein CDM-Projekt erzielten Emissionsreduktionen stellt sich das Problem, dass nach Projektdurchführung nicht mehr gemessen werden kann, wie viel im kontrafaktischen Referenzfall (Baseline) emittiert worden wäre, wenn es den CDM nicht gegeben hätte. Die Projektentwickler haben daher einen Anreiz, ein höheres Baseline-Emissionsniveau vorzutäuschen, um mehr Reduktionszertifikate zu erhalten. Außerdem müssen alle indirekten Emissions-Effekte des Projekts identifiziert und bewertet werden. Im ersten Teil der Arbeit werden anhand von formalen Modellen, Expertenbefragungen und Fallbeispielen im Energie- und Transportsektor folgende Fragen untersucht: 1.Welche Methoden zur Ermittlung der Projekt-Baseline und zur Quantifizierung der indirekten Emissionseffekte stehen zur Verfügung? 2.Welche Arten von Unsicherheit gibt es bei der Evaluierung von CDM-Projekten und welche Methoden eignen sich zur Ermittlung und Darstellung dieser Unsicherheit? 3.Wie groß sind die Fehlerpotentiale bei der Berechnung der Emissionsreduktionen in Abhängigkeit unterschiedlicher Projekttypen? 4.Können die Emissionsreduktionen bei mehreren Projekten auf einer Wertschöpfungskette eindeutig zugeordnet werden und welche Zuordnungsregeln sind sinnvoll? 5.Wie sind die im CDM auftretenden Probleme im Vergleich zu alternativen Instrumenten wie dem internationalen Handel mit Emissionsrechten zu bewerten? Darüber hinaus wird gezeigt, welchen langfristigen Einfluss die Wahl der Baseline-Methode, auf die von den Firmen gewählten Emissionspfade hat und zu welchen Ineffizienzen dies führt. Im zweiten Teil der Arbeit wird untersucht, ob und unter welchen Rahmenbedingungen der CDM zu höheren Kosten für die Entwicklungsländer in der Zukunft führen könnte. Dabei wird zunächst die sog. Ausverkaufs-These geprüft, die besagt, dass Entwicklungsländer im CDM ihre billigsten Klimaschutzoptionen zu Schleuderpreisen an Industriestaaten veräußerten. Da diese Optionen nicht mehr zur Verfügung stünden wenn die Entwicklungsländer selbst in Emissionsauflagen einwilligen, seien sie dann gezwungen, auf teurere Reduktionsmaßnahmen auszuweichen. Anschließend wird in einem dynamischen Kontrollmodell analytisch und numerisch untersucht, wie das Verhalten der Entwicklungsländer während des CDM-Regimes von ihren Erwartungen bezüglich der Regeln des nachfolgenden Post-CDM-Regimes abhängt und wie die Regime ausgestaltet werden müssen, damit die Akteure die First-best-Allokation des sozialen Planers realisieren. Es wird gezeigt, unter welchen Konstellationen und Erwartungen es aus Sicht der Entwicklungsländer rational sein kann, sich nicht am CDM zu beteiligen. Dies ist insbesondere dann der Fall wenn die Entwicklungsländer für die Zukunft einen weltweiten Emissionsrechtehandel erwarten, in dem sich die zugeteilte Zertifikatemenge am Baseline-Emissionspfad der Entwicklungsländer orientiert.
Coal can be domestically supplied in Germany, & will continue to be used for secure, affordable, & environmentally acceptable electricity production, despite efforts to eliminate atomic power & focus on gas & renewable energies, as realistic scenarios of future development are based on a mixture of primary energies. Discussion in the energy policy landscape is focused on the environmental suitability of coal & resource protection through increased efficiency. Clean coal technologies have increased efficiencies & decreased emissions with further goals being set. Reduction of emissions is the current driver of industrial research & development, short term, mid-term, & long term, & further reductions are possible, but require innovation & development to realize. Systematic technological developments will lead to state of the art products required for Germany to maintain an international competitive edge. Germany currently has an important edge in power plant technology in various areas, but continued research & development are required to secure Germany's good position. L. Reed
This thesis studies market designs of carbon and power markets to efficiently reduce GHG emissions. It focuses on the world's largest emissions trading system, namely the European Union Emission Trading System (EU ETS) and its interactions with European power markets. The second chapter sets up an accurate model of the recent EU ETS regulation to evaluate the cost-effectiveness of the latest EU ETS reforms, namely introducing the Market Stability Reserve with the Cancellation Mechanism and the increase in the Linear Reduction Factor. In particular, the reduced allowance supply due to the change in the LRF raises carbon prices. The third chapter discusses overlapping policies within the EU ETS, e.g., coal phase-outs in the power sector. Overlapping policies mostly do not reduce total emissions under the EU ETS, particularly not if firms are myopic. In contrast, total emissions can even increase slightly due to the new green paradox effect. The fourth chapter challenges the common assumption of time-independent marginal abatement cost (MAC) curves. MAC curves flatten in time, primarily driven by loosening investment restrictions and technological learning. Time-dependent MAC curves reduce incentives for banking and might drive carbon prices up if firms are myopic. Finally, the fifth chapter evaluates the expansion of wind power in Germany considering transmission network constraints. With nodal pricing as an efficient instrument to coordinate investments and network congestion, it quantifies the distorted investment signals of uniform prices for the siting of wind power plants. Further, the chapter finds that locational investment restrictions are more promising to counteract distorted investment incentives of uniform pricing than latitude-dependent generator components in network tariffs.
'In diesem Artikel wird ein allgemeiner Ansatz zur Analyse von kategorialem Panel-Daten vorgestellt, der ein log-lineares Pfadmodell für den strukturellen Teil mit einem Meßmodell für kategorialen Daten verbindet. Während das Strukturmodell aus einem System von Logit-Gleichungen besteht, die die kausalen Zusammenhänge zwischen den latenten Variablen spezifizieren, wird als Meßmodell für die kategorialen Indikatoren ein latent class Modell verwendet, das es erlaubt, wirklichen Wechsel von zufälligem, meßfehlerbedingten Wechsel zu unterscheiden. Mit Hilfe von Restriktionen, die den Kategorien der Indikatoren oder der latenten Klassen auferlegt werden, können in diesem Rahmen diskretisierte Varianten der meisten latent trait Modelle (so des Rasch-Modell, des Lord-Birnbaum-Modell oder des partial credit Modells) als restringierte latent class Modelle formuliert werden. Log-lineare Pfadmodelle mit latenten Variablen können mit Hilfe des Programms EM geschätzt werden. Am Beispiel der Skala 'Jugendzentrismus', die über zwei Zeitpunkte gemessen wurde, werden mit Hilfe dieses Programms mehrere Meßmodelle getestet und in einem zweiten Schritt der Einfluß unterschiedlicher Kovarianten auf die Ausgangsposition und die latenten Übergänge der latenten Variablen 'Jugendzentrismus' untersucht.' (Autorenreferat)
Häufig stehen - gerade im Rahmen sozialwissenschaftlicher Fragestellungen - bei der Analyse von Paneldaten die Facetten Reliabilität und vor allem Stabilität von Messungen über die Zeit im Vordergrund, deren Analyse mit linearen Strukturgleichungsmodellen auf den ersten Blick recht 'einfach und überschaubar' erscheint. Ziel des vorliegenden Artikels ist es, anhand einiger Beispiele aus dem Bereich der Analyse von Paneldaten aufzuzeigen; (1) welche Implikationen die Strukturgleichungen schon bei sehr kleinen und überschaubaren Modellen haben und (2) welche Konsequenzen sich aus den Strukturgleichungen hinsichtlich der Wahl von Restriktionen ergeben. (pmb)
Recent economic recovery of the world economy after almost four years of deep recession due to positive factors (favourable outlook of oil prices and the lower interest rates in the USA and other industrial nations). However, negative factors (serious government fiscal debts in most of the industrial nations, the huge accumulated external debts of major non-oil developing countries and a fall in imports and capital outflow from OPEC) tend to keep the world economy from accelerated recovery. The authors analyze the basic mechanism and interrelations of these factors
NMVOC (Non-Methane Volatile Organic Compounds) sind eine Stoffgruppe mit vielfältigen Wirkungen. Vor allem tragen NMVOC gemeinsam mit NOx zur Bildung erhöhter bodennaher Ozonkonzentrationen im Sommer bei. In der "National Emission Ceiling Directive" (NEC) wird für Deutschland für 2010 ein maximaler Emissionswert von 995 kt NMVOC aus allen anthropogenen Quellgruppen festgelegt, der voraussichtlich überschritten werden wird. Um eine zusätzliche Minderung der anthropogenen NMVOC-Emissionen in Deutschland zu erreichen, müssen vor allem im Bereich der Lösemittelanwendung weitere Maßnahmen eingeleitet werden. Dazu müssen die Quellen der NMVOC bekannt sein. Es ist also notwendig, sektoral hoch aufgelöste Daten über die Einsatzmenge von NMVOC bei der Verwendung organischer Lösemittel und die daraus resultierenden Emissionen zu berechnen. Ziel dieser Arbeit ist die Identifizierung und Quantifizierung von Minderungspotenzialen, die über bisherige Maßnahmen zur Minderung hinausgehen, um den NEC-Zielwert 2010 für Deutschland einhalten zu können. Dazu wird zunächst eine Methode zur Berechnung von sektoral und stofflich hoch aufgelösten Lösemittelemissionen für ein konkretes Bezugsjahr entwickelt und angewendet. Dabei werden auch die Unsicherheiten analysiert, mit denen die Eingangsdaten und damit auch die Ergebnisse behaftet sind. Anschließend wird ein Referenzszenario für 2010 entwickelt, um unter Berücksichtigung der Aktivitätsentwicklung sowie von bestehenden gesetzlichen Maßnahmen den Umfang notwendiger zusätzlicher Reduktionen zu quantifizieren. Darauf aufbauend werden zusätzliche Minderungspotenziale identifiziert, quantifiziert und bewertet. Es werden auch Möglichkeiten zur Implementierung der identifizierten Maßnahmen betrachtet. Ein Ergebnis der Arbeit ist, dass im Jahr 2000 in Deutschland etwa 724 kt Lösemittel emittiert wurden. Dies entspricht ungefähr 55% der gesamten in Deutschland emittierten anthropogenen NMVOC-Emissionen. Ungefähr die Hälfte der Lösemittelemissionen entstammte der Anwendung von Anstrichmitteln, 15% der häuslichen Verwendung lösemittelhaltiger Produkte. Etwa 14% wurden bei Druckanwendungen emittiert. Durch Oberflächenreinigungsprozesse wurden etwa 5% der Emissionen verursacht. Der Rest verteilte sich auf viele verschiedene Sektoren. Die Anwendung von Treibgassprays hatte einen Anteil von etwa 10% (74 kt) an den Lösemittelemissionen in Deutschland. Die Gesamtjahresemissionen sind mit einer qualitativ abgeschätzten mittleren Unsicherheit von etwa ±30% bis ±50% behaftet. Die Lösemittelemissionen setzten sich zu 31% aus Alkoholen, 22% Alkanen und Cycloalkanen, 15% Aromaten, 11% Estern, 6% Glykolderivaten sowie 5% Ketonen, 4% Terpenen, jeweils zu 2% aus Ethern und Halogenkohlenwasserstoffen und geringen Mengen organischen Säuren, Aldehyden, Aminen und Amiden zusammen. Insgesamt 2% der Emissionen konnten stofflich nicht zugeordnet werden. Durch die nationale Implementierung der EU-VOC-Direktive, der anlagenbezogenen 31. Bundesimmissionsschutzverordnung (31. BImSchV) sowie der nationalen Implementierung der DECOPAINT-Direktive, der produktbezogenen "Chemikalienrechtlichen Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) durch Beschränkung des Inverkehrbringens lösemittelhaltiger Farben und Lacke" (ChemVOC-FarbV) ist bis 2010 mit einer Minderung der Lösemittelemissionen um etwa 8,3% gegenüber 2000 zu rechnen. Dass die Minderungswirkung durch die Umsetzung der beiden Verordnungen relativ gering ausfällt, liegt daran, dass die 31. BImSchV nur die Anwendung von Lösemitteln in Anlagen erfasst, die einen bestimmten Schwellenwert bezüglich des Jahresverbrauchs an Lösemitteln überschreiten, sowie an der erwarteten Entwicklung der Aktivitäten bis 2010. Die Implementierung der ChemVOC-FarbV hat einen geringeren Minderungseffekt, als von der EU-Kommission erwartet, da in Deutschland schon seit Anfang der 90er Jahre fast ausschließlich Dispersionsfarben als Wandfarben eingesetzt werden. Insgesamt wurden zusätzliche Minderungspotenziale von etwa 96 kt identifiziert. Bei vollständiger Implementierung dieser zusätzlichen Maßnahmen könnte der NEC-Zielwert erreicht werden. Hierbei muß der Erlass neuer Verordnungen begleitet werden durch die gezielte Information der lösemittelverwendenden Akteure über Möglichkeiten zur Minderung von Lösemittelemissionen und Maßnahmen zu deren Umsetzung, da sich nur so die wesentlichen Minderungspotenziale in vollem Umfang erschließen lassen. ; Non-Methane Volatile Organic Compounds (NMVOC) are a group of substances that can cause various negative effects on the environment and human health. NMVOC contribute together with NOx primarily to the formation of high ambient ozone concentrations during summer time. The EC "National Emission Ceilings Directive" (NEC) sets a maximum emission value of 995 kt NMVOC for Germany for the year 2010 for all anthropogenic source groups. Based on the results of this work, it is to be expected that this target value will be exceeded. To achieve a further reduction of anthropogenic NMVOC emissions in Germany, additional measures must be implemented in the source group of solvent use. For this, the sources of NMVOC have to be identified. Thus, it is necessary to calculate reliable data for the input amount of NMVOC for solvent use and the resulting emissions from their use in Germany in a high sectoral resolution. The aim of this work is to identify and quantify abatement potentials in addition to existing measures in order to be able to achieve compliance with the NEC emission ceiling value for 2010 in Germany. To achieve this aim, first, a method is developed and applied to generate emission data in high sectoral and substance resolution, conducting calculations for a specific reference year in Germany. The uncertainties of the input data and of the results are evaluated as well. Then a reference scenario for 2010 is developed, taking into account the expected development of activities as well as existing legislative measures. This scenario serves as the reference to quantify the amount of further reductions needed. This leads to the identification, quantification and assessment of additional abatement potentials. Furthermore the possibilities for the implementation of the abatement measures are investigated. These calculations reveal that about 724 kt NMVOC were emitted in the year 2000 in Germany from solvent use. This represents about 55% of total anthropogenic NMVOC emissions in Germany. Approximately half of those originated from the use of organic solvents in paints, concrete additives and wood preservatives and 15% came from domestic solvent use. About 14% originated from printing applications and about 5% of solvent emissions were due to surface cleaning processes. The rest of the emissions came from a variety of other processes. Furthermore the use of aerosol sprays had a share of about 10% (74kt) of the emissions from solvent use in Germany. A qualitative assessment of the uncertainties for total annual emissions yielded approximately ±30% to ±50%. NMVOC emissions from solvent use in 2000 in Germany consisted of alcohols (31%), alkanes and cycloalkanes (22%), aromatics (15%), esters (11%), glycol derivatives (6%) as well as ketones (5%), terpenes (4%), ethers and halogenated hydrocarbons (2% each) and low amounts of organic acids, aldehydes, amines and amides. Approximately 2% of the emissions could not be assigned to a substance class. A reduction of about 8.3% of the emissions from solvent use compared to 2000 is expected through the national implementation of the EU-VOC Directive by the 31. Bundesimmissionsschutzverordnung (31. BImSchV) and the national implementation of the EU-DECOPAINT Directive by the "Chemikalienrechtliche Verordnung zur Begrenzung der Emissionen flüchtiger organischer Verbindungen (VOC) durch Beschränkung des Inverkehrbringens lösemittelhaltiger Farben und Lacke" (ChemVOC-FarbV). The reduction effect from the 31. BImSchV is relatively small due to the fact that this regulation only applies to the solvent use in plants with an annual solvent use above specified threshold values. Smaller plants not exceeding these threshold values and solvent use outside of plants are not included in the regulation. The implementation of the ChemVOCFarbV has a smaller reduction effect than expected by the EU Commission due to the fact that in Germany almost exclusively dispersion paints are used for wall painting since the beginning of the 1990s. Altogether, an additional reduction potential of 96 kt was identified. With a complete implementation of additional measures, the NEC target could be achieved but, in order to reach the emission ceiling for NMVOC, considerable efforts are still necessary. Enhanced regulations have to be combined with specific information for the solvent users about the possibilities for the reduction of emissions from solvent use and measures for their implementation in order to be able to achieve the full reduction potential.
This thesis studies the economics and the market design of the European Union Emissions Trading System (EU ETS). It entails four essays. Chapter 2 analyses the empirical literature on carbon leakage in the EU ETS and thereby assesses the effectiveness of EU ETS regulation in reducing global CO2 emissions. The results show that ETS regulation and market developments, particularly low carbon prices, caused low carbon leakage in the past. Due to a change in carbon leakage regulation and higher expected prices, this might change in the future. The remaining three chapters use a partial equilibrium model of the EU ETS that accurately depicts current EU ETS regulation. The model set up in chapter 2 assumes perfectly rational actors and is used to evaluate the cost-effectiveness of the latest EU ETS amendments. These comprise of the introduction of a Market Stability Reserve, a Cancellation Mechanism, and the tightening of the allowance cap through the increase of the Linear Reduction Factor. The results indicate that the Market Stability Reserve shifts allowances to the future but preserves them over time, decreasing the cost-effectiveness of the market. While the Cancellation Mechanism reduces the overall allowance supply by roughly 2 billion allowances, the increase of the Linear Reduction Factor has the largest impact on market results and is hence considered the key driver of the reforms. Chapter 3 amends the model built in the previous chapter as it deviates from the assumption of perfectly rational market participants. Firms are assumed to be myopic and risk averse. Given these two forms of bounded rationality, the historic market outcomes in Phase III of the EU ETS can be replicated. The steep price increase and the large private bank seen in the market can, thus, be explained by the reform fundamentals. Chapter 4 evaluates the EU ETS in light of the Corona pandemic, which serves as an unforeseen economic shock to the European economy. The model results show that due to the endogenous supply adjustment of the Market Stability Reserve and the Cancellation Mechanism, COVID-19 decreases emissions in the EU ETS in the long run. This holds, even if the crisis is followed by an economic expansion in the same or even large magnitude. Further, the Market Stability increases the market's resilience towards shocks as it increases the relative price stability of the EU ETS.
Ziel einer rationalen Luftreinhaltepolitik ist es, durch Verringerung der Schadstoffkonzentration in der Luft Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen zu treffen. In diesem Vorhaben sollen Immissionsminderungsstrategien identifiziert werden, mit denen sich die Konzentrationen von Luftschadstoffen (insbesondere von O3, VOC und NOx ) in Baden-Württemberg möglichst effizient vermindern lassen. Für ausgewählte Episoden und verschiedene Emissionsminderungsstrategien werden zunächst vom IER stündliche Emissionswerte für S02, NOx , VOC und CO in hoher räumlicher Auflösung berechnet. Am Institut für Meteorologie und Klimaforschung (IMK) der Universität Karlsruhe werden aus den Emissionswerten anhand von Ausbreitungs- und chemischen Umwandlungsmodellen entsprechende Immissionsdaten ermittelt. Am IER erfolgt schließlich die Bewertung der Immissionsdaten. Bewertet wird dabei die Minderung von Kurzzeitspitzenwerten und typischen Langzeitmittelwerten der Immission, wobei zwischen Belastungs- und Reinluftgebieten unterschieden wird. In diesem Bericht werden die am IER durchzuführenden Arbeitsschritte des Gesamtvorhabens vorgestellt und diskutiert. ; The aim of a rational air pollution control policy is to avoid destructive impacts on the environment by reducing the concentration of air pollutants. In this project strategies of reduction in immissions, which efficiently diminish the concentration of air pollutants (especially O3, VOC and NOx ) in the state of Baden-Württemberg, will be identified. In a first step, hourly emissions of SO2, NOx, VOC and CO are calculated by the IER with a high spatial resolution for selected periode and different strategies of reduction in emissions. At the Institute of Meteorology and Climate Research in Karlsruhe immission data will be calculated using the emission data as input for atmospheric diffusion and chemical conversion models. Finally the IER will be concerned with the assessment of the immission data. The assessment covers the reduction in peak values and typical average values of immissions, distinguishing between areas with low or high immission concentrations. In the present report working steps are introduced and discussed which are carried out at the IER.
In: Papers / Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung, Forschungsschwerpunkt Technik - Arbeit - Umwelt, Forschungsprofessur Umweltpolitik, Band 00-405
"Die internationale Klimapolitik steht vor ihrer Bewährungsprobe. Die Ziele wurden im 'Kyoto-Protokoll' festgelegt und beinhalten für die Industrieländer eine Reduzierung ihrer Treibhausgasemissionen im Zeitraum 2008-2012 (1. Budgetperiode) um durchschnittlich 5,2 Prozent gegenüber dem Jahre 1990. Die Instrumente wurden ebenfalls benannt (joint implementation, emissions trading, clean development mechanism), doch läßt sich nicht mit Sicherheit vorhersagen, wie sie konkretisiert werden und wer sie zuerst systematisch anwenden wird. In diesem Beitrag wird der Stand der Dinge referiert und zugleich der Blick in die Zukunft gewagt. Der Autor plädiert dafür, daß nicht nur die Industrieländer, sondern auch die Entwicklungsländer frühzeitig zu verbindlichen Kooperationsvereinbarungen kommen." (Autorenreferat)