Untersuchungsgegenstand ist die griechische Community in Deutschland. Die Beleuchtung des Gründungsprozesses der Community-Strukturen in den sechziger Jahren verdeutlicht die Bedeutsamkeit von transnationalen kommunikativen Prozessen, die von sozialpolitischen Organisationsstrukturen und einzelnen Akteuren initiiert und mitgestaltet wurden. Daher erfolgt eine Auseinandersetzung mit der Interaktion zwischen den griechischen Communities der Diaspora und dem metropolitanen Zentrum. Sodann kann die Generierung eines "transnationalen sozialen Raumes" durch die griechische Migrationsbewegung in die BRD erörtert werden. Anschließend kann anhand des Verlaufs der griechischen Studentenbewegung und der "Schulproblematik" der griechischen Migrantenkinder der Konstituierungs- und Wandlungsprozess dieses "transnationalen sozialen Raumes", sowie der Community-Strukturen nachvollzogen werden. Dies wird durch eine Studie am Fall der griechischen studentischen Community in Bochum untermauert.
Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Professionalisierung des Kommunaldolmetschens. Ziel ist es zum einen zu analysieren, welche soziologischen Modelle in der Translationswissenschaft zur Untersuchung und Beschreibung von Professionalisierungsprozessen verwendet werden. Zum anderen wird im empirischen Teil Australien als Fallbeispiel untersucht. Der theoretische Teil der Arbeit befasst sich zunächst mit dem Dolmetschtyp Kommunaldolmetschen, wobei das Hauptaugenmerk auf der Erläuterung von möglichen Settings und der Abgrenzung von anderen Dolmetschtypen liegt. Als Einführung in die Berufssoziologie werden die Schlüsselkonzepte Arbeit, Beruf und Profession erläutert und vier soziologische Modelle zur Darstellung des Professionalisierungsprozesses vorgestellt. Im empirischen Teil dieser Arbeit wird zunächst untersucht, welche Modelle aus der Berufssoziologie von TranslationswissenschaftlerInnen herangezogen werden, um den Professionalisierungsprozess verschiedener Dolmetschtypen zu analysieren. Basierend auf der Beobachtung, dass Australien in diesem Kontext gemeinhin positiv beschrieben wird, werden anschließend Forschungsfragen zur Darstellung des Landes in der Fachliteratur formuliert. Aus einem Analysekorpus von zehn Fachtexten wurden mittels qualitativer Inhaltsanalyse jene Textstellen herausgefiltert, in denen Australien im Zusammenhang mit der Entwicklung und/oder Professionalisierung des Kommunaldolmetschens erwähnt wird. Als Resultat konnten die vier Überkategorien Elemente des Professionalisierungsprozesses, Faktor Politik, Vorzeigeland Australien und Handlungsbedarf definiert werden. Die Ergebnisse der Analyse spiegeln den allgemeinen Tenor der scientific community hinsichtlich der Vorreiterrolle Australiens in der Professionalisierung des Kommunaldolmetschens wider. Dennoch bleiben auch Probleme wie die großen Entfernungen innerhalb des Landes oder die mangelnde Kontinuität der Ausbildung nicht unterwähnt. ; The present thesis deals with the professionalization of community interpreting. On the one hand, its purpose is to analyze the application of sociological models for the investigation and description of professionalization processes in translation and interpreting studies. On the other hand, the situation in Australia is examined as a case study. This thesis' theoretical part focuses on possible settings of community interpreting and its distinction from other types of interpreting. As a brief introduction to the sociology of professions, the key concepts "work", "occupation" and "profession" are defined and four sociological models for the illustration of the professionalization process are presented. The empirical part investigates models that originally come from the sociology of professions, which are used by scholars of translation and interpreting studies to analyze the professionalization process of different types of interpreting. Subsequently, research questions on the country's characterization in specialized literature are formulated based on the observation of the generally positive description of Australia in this context,. By the means of qualitative content analysis, text passages associating Australia with the development and/or professionalization of community interpreting could be identified in a corpus of ten specialist texts. As a result, four main categories were defined: Elements of the professionalization process; factor politics; flagship country Australia; need for action. The results of the analysis reflect the general tenor of the scientific community regarding Australia's pioneering role in the professionalization of community interpreting. Nevertheless, problems such as the huge distances within the country or the lack of continuous training are also mentioned. ; vorgelegt von Nina Charis Berger ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)224939
Medien spielen eine wichtige Rolle für Menschen aller Altersgruppen – sie dienen als Informationsquelle, als Mittel zur sozialen Interaktion und als Basis der politischen Meinungsbildung. Angesichts aktueller Phänomene wie "Fake News", Filterblasen oder Hasspostings kommt der Förderung einer kritischen Medienkompetenz – gerade in der Erwachsenenbildung – eine wichtige Rolle zu. Das Dossier bietet einen Überblick über Konzepte und Grundlagen und beleuchtet anhand von Beispielen, wie nichtkommerzielle Community Medien die Entwicklung einer kritischen Medienkompetenz fördern. (DIPF/Orig.)
Aus der Einleitung: "In der derzeitigen Diskussion um die Verbesserung der Hochschullehre lassen sich zwei gegenläufige Trends ausmachen. Während in Öffentlichkeit und Politik vorwiegend ein "effektiveres" Lehren gefordert wird, geht es im erziehungswissenschaftlichen Diskurs um den Wandel der Lernkulturen hin zu einem "lebendigeren" Lernen (Arnold/Schüßler 1998; Kösel 1993). "Effektiver" bedeutet, dass mehr Wissen in gleicher Zeit und mit gleichem finanziellen Aufwand vermittelt werden soll (oder die gleiche Menge an Wissen in kürzerer Zeit und preiswerter). Dabei geht es um Fragen des "richtigen" Curriculums, einer stärkeren Individualisierung und des (lebenslangen) Lernens von Fachinhalten "on demand". Der Einsatz der sog. "Neuen Medien" wird vorwiegend in diesem Kontext diskutiert."
vorgelegt von Manuel Juan Ibanez ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2012 ; (VLID)222026
Das 1995 gegründete Gemeinschaftliche Sortenamt (CPVO) verwaltet ein System zum Schutz des geistigen Eigentums an Pflanzensorten. Der gewerbliche Rechtsschutz für Pflanzensorten wird mit besonderen Herausforderungen konfrontiert, denen sich das UPOV-Übereinkommen (UPOV: Internationaler Verband zum Schutz von Pflanzenzüchtungen) angenommen hat. Das Sortenschutzsystem der Europäischen Union basiert auf dem UPOV-Übereinkommen in der Fassung von 1991.Der Beitrag erklärt – auf der Grundlage der Verordnung (EG) Nr. 2100/94 des Rates über den gemeinschaftlichen Sortenschutz sowie der Durchführungsbestimmungen – Schlüsselbegriffe des Sortenschutzsystems. ; Operating since 1995, the Community Plant Variety Office (CPVO) manages a system for the protection of the intellectual property rights on plant varieties. Plant varieties pose specific problems as regards the industrial property regime. The UPOV convention (International Union for the Protection of New Varieties of Plants) deals with these challenges. The Plant variety protection system of the European Union is based upon the 1991 act of the UPOV convention.The paper explains – on the basis of the Council Regulation (EC) 2100/94 of 27 July 1994 on Community plant variety rights and its Implementing Rules – key elements of the Community plant variety rights system.
Formen direkter Demokratie tragen über schulrechtlich verankerte Mitbestimmungsmöglichkeiten von Schüler*innen und Lehrer*innen hinaus dazu bei, eine unmittelbare Teilhabe an schulischen und gesellschaftlichen Entscheidungs- und Entwicklungsprozessen zu verwirklichen. Sie eröffnen Perspektiven, unabhängig von Mandat oder Funktion Schulkultur zu gestalten und Selbstwirksamkeit zu ermöglichen. Traditionelle Hierarchien in der Institution Schule können progressiv reflektiert und direkte Teilhabe als individuelle und institutionelle Entwicklungschance erfahren werden. Just Community und Aushandlungsprozesse sind inspirierende Bauformen, die Entwicklung der Schule insgesamt und gemeinsam direktdemokratisch zu gestalten sowie Empowerment zu fördern. (DIPF/Orig.)
Wir erleben seit geraumer Zeit eine politische Konjunktur der Adressierung und Einforderung von Gemeinsinn und Gemeinschaft(lichkeit), die ihre Brisanz als organisierendes Moment einer Post-Erwerbs-Politik erhält. Die Post-Erwerbspolitik zielt auf unbezahlte oder geringfügig entschädigte Tätigkeiten jenseits von Staat, Markt und Familie, die – mobilisiert durch eine Gemeinschaftsethik – einen Beitrag zur sozialen Infrastruktur und Daseinsvorsorge leisten sollen.Ziel des Beitrags ist es, die sozio-ökonomischen und politischen Rahmenbedingungen dieser Konjunktur zu skizzieren und die Entstehung einer Konfiguration herauszuarbeiten, die ich Community-Kapitalismus nenne: Im Community-Kapitalismus wird der "Imperativ der Partizipation" (Ulrich Bröckling) zum Dreh- und Angelpunkt eines Kapitalismus, der unbezahlte Tätigkeiten jenseits der Familie verstärkt als neue Ressourcen erschließt. Zu beobachten ist dabei eine spannungsvolle doppelte Bewegung: So sind wir einerseits Zeug/-innen eines Gemeinsinn- und Community-Booms 'von oben', im Sinne einer staatlich induzierten Politik der Krisenbewältigung. Andererseits ist die Renaissance von Gemeinsinn und Community aber auch fest verankert in linken Bewegungen und programmatischen Ansätzen 'von unten'. Anhand drei exemplarischer Ansätze nimmt der Beitrag auch diesen Community-Boom kritisch in den Blick und sondiert das Spannungsfeld der doppelten Bewegung hin zu (mehr) Gemeinschaft und Gemeinsinn.
Dieser Artikel befasst sich mit der Geschichte der deutschen Community in Bangkok seit ihrer Entstehung Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1917. Er gliedert sich in zwei Teile. Der erste präsentiert den Sachstand zur Entwicklung der Community, im zweiten werden diese Fakten analysiert und interpretiert. Der Artikel basiert auf einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen, zu denen thailändische und deutsche Akten und Dokumente ebenso gehören wie die Gräber auf den beiden Ausländerfriedhöfen in Bangkok oder Interviews mit in Thailand lebenden Nachfahren. Im ersten Teil (Kapitel I-IV) kann gezeigt werden, dass sich die deutsche Auslandsgemeinschaft in Siam zwischen 1850 und 1917 in einem global-lokalen Wechselspiel makro- und mikrohistorischer Faktoren formte und entwickelte. Dabei lassen sich zwei Phasen unterscheiden. Am Beginn stand die Öffnungspolitik, die Siam 1850 als Reaktion auf einen ersten Schub kolonialer Expansion europäischer Mächte im kontinentalen Südostasien betrieb. Zahlenmäßig wuchs die Community dann in der Zeit, in der Siam sich nach westlichem Modell modernisierte, um einer zweiten Phase imperialistischer Aktivitäten seitens Großbritanniens und Frankreichs ab den 1880er Jahren zu begegnen. Gleichzeitig trug die Reichsgründung dazu bei, den Charakter der Community zu verändern. Aus einer Deutsch sprechenden kulturellen Gemeinschaft wurde eine nationale deutsche Community. Neben Entwicklung und sozialer Struktur der Community werden auch Herkunft, Tätigkeit und familiäre Verhältnisse ihrer Mitglieder beleuchtet, so dass ein abgerundetes Bild des beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Lebens der Siam-Deutschen in der Residenzgesellschaft deutlich wird. Der zweite Teil (Kapitel V) stellt auf dieser Grundlage Einzelbiografien vor, arbeitet Unterschiede in Eigen- und Fremdwahrnehmung heraus und geht vor allem der Frage nach, wie Kulturtransfer, transnationale und -kulturelle Entwicklungen und schließlich eine Siamesierung über mehrere Generationen verlaufen konnten. Deutlich wird, wie sich Elemente ...
Als Instrument der Bürgerbeteiligung wurde Community Organizing von Saul D. Alinsky zum ersten Mal 1939 in Chicago/Illinois erfolgreich umgesetzt. Konzeptionell speist es sich aus der Stadtsoziologie, der sozialen Arbeit sowie einer interkulturell ausgerichteten, politischen Erwachsenenbildung. In den USA hat es sich seitdem auf lokaler und überregionaler Ebene etabliert und wird nun auch in Deutschland rezipiert und zunehmend projekthaft umgesetzt. Diese Arbeit beschreibt das Konzept des Community Organizing in Deutschland explorativ und zeigt fördernde und hemmende Faktoren für dessen Umsetzung auf. Zudem wird das Konzept für den deutschen Fall bezüglich partizipativer Demokratietheorien theoretisch diskutiert und verortet: Kann Community Organizing der Theorie der partizipativen Demokratie zugeordnet werden? Hierfür wurde die Ausprägung der Kriterien Deliberation, direkter Demokratie im weitesten Sinne, Dezentralisierung, Segmentierung und Delegation untersucht und bewertet. Die zweite Frage setzt sich mit der Wirksamkeit von umgesetzten Community Organizing-Projekten auseinander: Kann es als erfolgreiches Bürgerbeteiligungsinstrument auf lokaler Ebene betrachtet werden und inwiefern können dabei die demokratietheoretischen Kriterien Legitimität, Effektivität und Qualifizierung der Bürgerinnen und Bürger erfüllt werden?
Frau Freihaut beschäftigt sich in ihrer Bachelorarbeit, die von Prof. Michael Bollig betreut wurde, mit einem Thema, dass die Ethnologie (wie auch andere Sozialwissenschaften) zunehmend beschäftigt. Wie reagieren lokale Gemeinschaften in Entwicklungs- und Schwellenländern auf die vielfältigen Herausforderungen des Klimawandels? Dass der globale Klimawandel massive Veränderungen in der Bioproduktivität und in der agrarischen Nahrungsmittelproduktion mit sich bringen wird, ist heute nicht mehr umstritten. Es geht in der globalen Diskussion heute darum, wie Konsequenzen dieser nachteiligen Entwicklungen abgemildert werden können. Seit dem Kyoto-Protokoll ist weltweit akzeptiert, das lokale Anpassungsprogramme wesentlicher Bestandteil solcher Stratgien sein müssen. REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) und das Nachfolgeprogramm REDD+ sind wichtige srategische Bausteine in einem solchen Maßnahmenpaket. In sozialwissenschaftlichen Untersuchungen geht es daher auch darum, festzustellen, wie sich lokale Akteure ein global geschnürtes Maßnahmenpaket aneignen; sprich, wie sie aus dem globalen Format REDD(+) eine nationale Umweltpolitik und dann lokale Projekte formern. Um derartig komplexe, über verschiedene Skalenebenen verbundenen Prozesse zu beschreiben, muss Ethnographie multi-sited sein, d.h. die vielfältigen Institutionen und Organisationen, die auf globaler Ebene mit Anpassungspolitiken befasst sind, müssen dargestellt, in ihrem Gehalt reflektiert und in ihrer Anbindung an nationale Ebenen dargestellt werden. Folgerichtig beginnt Freihaut daher in ihrer Arbeit mit der Reflektion der auf globaler Ebene etablierten Konzepte Community-Based Natural Resource Management und Empowerment. Zielführend wird der Leser in die mit diesen Konzepten verbundenen Politiken eingeführt. Im folgenden Kapitel werden verschiedene für Forstpolitiken relevante globale Steuerungsmechanismen vorgestellt, wie etwa der Clean Development Mechanism (CDM) und das Programm REDD. Aus ethnologischer Perspektive sehr interessant stellt Freihaut den Konflikt zwischen Klimapolitik und den Ansprüchen indigener Gruppen auf Entscheidungsautonomie bezüglich der Ressourcenverwaltung dar. Es sind nämlich häufig indigene Gruppen, die die Tropenwälder bewirtschaften und die durch diverse Klimaschutzprogramme deutlich in ihren Freiheiten eingeschränkt werden. In Kapitel 4 und 5 verfolgt Freihaut die Übersetzung der Klimawandel-Programme auf die nationale Ebene am Beispiel Mexikos, und dann auch auf die lokale Ebene am Beispiel einer indigenen Gemeinschaft im Süden Mexikos. Sehr aufschlussreich werden dabei Probleme bei der Umsetzung globaler Klimapolitiken dargestellt. Mexiko gilt als ein erfolgreiches Beispiel eines solchen Transfers, und zahlreiche Analysen nehmen auf die Forstpolitik Mexikos Bezug.
Dokumentation des Arbeitstreffen "Was ist unser Stadtteil wert? – Die Potenziale einer Community Cartography für eine andere Darstellung von Stadträumen" im Rahmen des deutschen Netzwerks des EU-Forschungsprojekts SEiSMiC (Societal Engagement in Science, Mutual learning in Cities) am 9. und 10. April 2015 in Berlin ; Not Reviewed
Zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Apartheid bleibt die hohe Jugendarbeitslosigkeit eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe. Südafrikas Bildungspolitik steht vor der historisch einzigartigen Herausforderung, ein auf gezielte Benachteiligung der nicht-weißen Bevölkerungsgruppen eingerichtetes Schul- und Berufsbildungssystem zu transformieren und die Beschäftigungsfähigkeit junger Menschen zu stärken. Seit 2008 leistet das Ithuba Community College Johannesburg diesbezüglich einen lokalen Beitrag durch die Bereitstellung qualitätsvoller Allgemein- und Berufsbildung und verbindet dabei südafrikanische und österreichische Erfahrungen.
Regionale Kooperation und Integration sind für die Länder des südlichen Afrika wichtige Voraussetzungen für eine beschleunigte Wirtschafts- und Sozialentwicklung. Unter den Bedingungen globalisierter Märkte haben die mehrheitlich kleinen, agrarisch strukturierten, rohstoffexportierenden und industriell rückständigen Volkswirtschaften allein keine Chance, die für den Aufholprozeß erforderlichen Technologie- und Finanztransfers auf sich zu ziehen.In der Southern African Development Community (SADC) wurden einige Voraussetzungen geschaffen, um diesen Aufholprozeß zu erleichtern. Seit dem 1. September 2000 ist das Handelsprotokoll in Kraft, das die Entwicklung zur Freihandelszone im Verlauf der nächsten Dekade vorsieht. In anderen funktionalen Kernbereichen der Integration, wie dem Ausbau der grenzüberschreitenden Infrastruktur, der Ernährungssicherung oder dem Ressourcenschutz, wurden in der Vergangenheit bereits große Fortschritte erzielt. Der Weg zu einem einheitlichen Wirtschaftsraum in der Region ist allerdings noch weit.Die SADC muß sich erst noch zu einer supranationalen Instanz mit entsprechenden politischen Entscheidungskompetenzen entwickeln. Ihre Stärkung ist abhängig vom politischen Willen ihrer Mitgliedsländer – und der ist nicht immer eindeutig. Die Heterogenität der Volkswirtschaften, verbreitete Armut, geringe wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der meisten Mitgliedsländer sowie anhaltende kriegerische Auseinandersetzungen in der Region sind wesentliche Hemmfaktoren für eine vertiefte Integration. Die Rolle der potentiellen Lokomotive Südafrika bleibt zwiespältig: Trotz wirtschaftlicher Vorteile sind die Zugeständnisse an die Region aufgrund innenpolitischer Erwägungen bislang begrenzt.Entwicklungszusammenarbeit (EZ) kann nur nach Maßgabe des politischen Willens der Mitgliedstaaten und auf Basis substantieller Eigenbeiträge aus der Region zur Vertiefung der Integration beitragen. Zur Optimierung ihres Mitteleinsatzes sollte die EZ auf die Umsetzung geplanter SADC-Reformen dringen, insbesondere auf die Stärkung der Steuerungskompetenz des Sekretariates und die Bündelung sektoraler Zuständigkeiten. Schwerpunkte der deutschen Kooperation sollten die Unterstützung zur Umsetzung des Handelsprotokolls, der Infrastrukturausbau sowie der Ressourcenschutz sein.Fluchtpunkte der regionalen Integration im südlichen Afrika sind die politische und wirtschaftliche Stabilisierung der Region sowie ihre Heranführung an die Weltmärkte. Die Einrichtung von Regionalfonds könnte zum Abbau der Heterogenität, zum sozialen Ausgleich und zur Überwindung der angebotsseitigen Engpässe in der SADC beitragen. Die EU könnte hierbei auf eigene Erfahrung zurückgreifen und als bei weitem wichtigster Geber als 'leading donor' agieren. Für die anstehenden Post-Lomé Gespräche zwischen EU und SADC deutet sich ein solcher Weg an.
If we consider how Zeitgeist has gone astray over the past thirty years, then we cannot just regret it as ordinary citizens. The same most probably applies to those politicians who once took up office to make the world a better place. Driven by the generation of the 1968, public opinion has been manipulated not only in Germany, but in the whole of Eurasia. Therefore, the vast majority of people inhabiting Eurasia now believe that "the world must be saved." No politician who wants to keep his or her office and be re-elected can really escape this mental pandemic that has arisen as a result. This situation all started in Europe with the idea that the Euro must be saved by building up debts which must be shouldered collectively – and that always means by those who work the hardest. Then the idea arose that nuclear energy was an ecologically dangerous thing, and in fact too expensive, if the costs of reprocessing and final storage were correctly calculated. Sun and wind were deemed to be sustainable and they could "save the climate" for the price of a scoop of ice cream per month. Finally, the idea of having to "develop" the world was logically completed. Because of the too hesitant progress in the "development" of the Third World, the door in Eurasia had to be opened for everyone to a social system which the very same politicians had already fought for once in 1968. The right to participate in something that the Eurasian majority neither created nor could preserve should now be a right for all people. Psychologically, this is a kind of a leapfrog reaction. One's own individual deficits are not only suppressed by the demand that the state should help others who are supposedly still incapable. This puts one in the position of a morally and ethically, even godly, pleasing human being. Now, all of a sudden, another virus from the SARS family is revealing that the affluent European society, equipped with all kinds of social facilities, can only defend itself against it here with means that would otherwise be taken in ...