rezensiertes Werk: Bergsmo, Morten (Hrsg.): Human Rights and Criminal Justice for the Downtrodden, Essays in Honour of Asbjorn Eide. - Leiden/Boston : Martinus Nijhoff Publishers. - 825 S. ISBN: 90-0413-676-2
AJAR ist eine Regionalorganisation, die in Südostasien im Bereich Menschenrechte arbeitet – mit Hauptsitz in Jakarta. Die Arbeit konzentriert sich auf Länder, die sich im Übergang zu einer demokratischen Ordnung befinden, wie Myanmar, Osttimor, Indonesien und Sri Lanka. In Zusammenarbeit mit lokalen NGOs tritt AJAR gegen Straflosigkeit auf und hilft den Opfern, ihre Rechte geltend zu machen. Genderfragen, religiöse Toleranz und Kapazitätsaufbau werden besonders beachtet.
Öffentlichkeit ist verbunden mit Kontrolle. Kontrolle darüber, ob man sich gesellschaftlich akzeptabel verhält. Die Öffentlichkeit des Strafverfahrens dient hierbei zwar auch der Kontrolle des Prozessablaufs, vielmehr aber der Sichtbarmachung gerade der gesellschaftlichen Verfehlung des Angeklagten. Das Bedürfnis nach dieser Kenntlichmachung beruht anthropologisch bedingt auf dem Vergeltungsgedanken und ist gesellschaftlich nachvollziehbar, weil der Täter mit sozial anerkannten Werten gebrochen hat. Insbesondere Strafrechtsnormen beinhalten soziale Verhaltenserwartungen mit verstärkter Sanktionsbereitschaft. Eine Gesellschaft hat stets bestimmte Vorstellungen darüber, wie sich die in ihr lebenden Menschen zu verhalten haben. Diese Vorstellungen spiegeln sich besonders in den Strafrechtsnormen wieder, stellen also "Richtigkeitsbedingungen der Gemeinschaft" dar. Die so aufgestellten normativen Erwartungen wandeln sich in rechtmäßig gestellte Anforderungen an das Zusammenleben innerhalb der Gemeinschaft, weshalb deviantes Verhalten auch das Ergebnis eines sozialen Definitionsprozesses ist. Denn die Stigmatisierung erfährt der Angeklagte nicht bereits durch sein deviantes Verhalten, sondern vielmehr erst durch deren öffentliche Verkündung. Die Ausgrenzung sozial abweichenden Verhaltens ist insofern ein Instrument zum gesellschaftlichen und kulturellen Zusammenhalt. Die Öffentlichkeit des Strafverfahrens wird im heutigen Medien- und Informationszeitalter durch die Massenmedien als "demokratisches Verbindungsorgan" zur Vermittlung von Informationen her- bzw. dargestellt. Den Medien kommt hier die entscheidende Vermittlerposition zu, da sie überhaupt erst den Rahmen der Öffentlichkeit herstellen, in der sich die verschiedenen Kräfte selbst kontrollieren und so in letzter Konsequenz die Kommunikationsfreiheiten aller verwirklichen sollen. Die mediale Darstellung des Strafverfahrens ist mithin Ausdruck des demokratisch begründeten Informationsinteresses der Gemeinschaft. Freilich ist mit den Möglichkeiten des ...
Transnationalisierungsprozesse scheinen sich nationalstaatlich-demokratischer Kontrolle oder gar Gestaltung entzogen zu haben und die Chancen auf Demokratie jenseits des Nationalstaates muten nicht sonderlich gut an. Das kann Zweifel an kosmopolitischen Theorien nähren, nach denen der Anwendungsbereich von Normen der sozialen Gerechtigkeit die Grenzen staatlich verfasster politischer Gemeinschaften überschreitet. Im Folgenden soll gezeigt werden, dass das Problem der Demokratie für den gerechtigkeitstheoretischen Kosmopolitismus zwar ein echtes, aber nicht schon prinzipiell fatales und überdies für den Partikularismus nicht nennenswert kleiner ist. ; Transnationalization processes seem to evade democratic control, let alone democratic design, by nation states and the chances for democracy beyond the nation state appear rather poor. This may contribute to skepticism about cosmopolitan theories according to which norms of social justice apply globally. In this paper I want to show that the problem of democracy, though being real, is not a fatal problem for cosmopolitism. What is more, it is not a significantly smaller problem for particularism.
Rezension von: Gottfried Schweiger / Gunter Graf: A Philosophical Examination of Social Justice and Child Poverty. New York: Palgrave Macmillan 2015 (193 S.; ISBN 978-1-137-55946-3; 21,39 EUR).
In mehr als 7.000 Verfahren wurden annähernd 17.000 Menschen durch den 'Volksgerichtshof' zwischen 1934 und 1945 verurteilt. Der vorliegende Beitrag untersucht 90 Prozent der Akten (6.557 Verfahren mit 15.067 Verurteilten) daraufhin, ob ein spezifisches Sozialprofil der Abgeurteilten zu erkennen ist. Die Ergebnisse zeigen, daß alle Bevölkerungsgruppen vertreten sind. In der Vorkriegszeit dient der Volksgerichtshof als Machtsicherungsgericht. Außenpolitische Ziele prägen die gesamte Kriegszeit und erst in der Endphase dominieren wieder innenpolitische Zwecke. Auffallend ist, daß die Sozialstruktur der Verurteilten Ähnlichkeiten zu der damaligen Verteilung der unpolitisch motivierten Kriminalität aufweist. Passend zu diesem Befund ist der hohe Anteil an Vorstrafen. Der Autor sieht darin eine gewisse Erfahrung mit Normabweichungen, 'die offensichtlich als Voraussetzung für mutiges politisches Widerstehen eher vorteilhaft ist'. ; In more than 7000 proceedings nearly 17000 people had been sentenced between 1934 and 1945 by the 'Volksgerichtshof' the highest special court in the Third Reich. Key subject of this essay is the social structure of the sentenced. The research bases on a representative sample. In addition to the variables nationality, sex, age, occupation and degree of culture the 'Standard International Occupational Prestige Scale' by Treiman leads to the surprising result, that the social structure of the sentenced almost coincids with the social structure of the whole population. Considering the changing functions of the Volksgerichtshof during the Third Reich period, classes of sentenced can be defined by the pass judgement on treason (Landesverrat), high treason (Hochverrat) and alarmism (Wehrkraftzersetzung). An analysis of variance of the social profile proved homogeneity within and heterogeneity between these classes.
Nach einer wechselvollen Geschichte konnte der Kosovo nach Erlangung der Unabhängigkeit erstmals ein eigenes Straf- und Strafprozessrecht erlassen. Der folgende Beitrag beschreibt das geltende kosovarische Recht und untersucht es u.a. darauf hin, ob es den Vorgaben der Verfassung und der einschlägigen völkerrechtlichen Verträge entspricht. Beim Erlass des neuen Strafrechts scheint ein gravierendes Versäumnis des Gesetzgebers das "Vergessen" eines Delikts der fahrlässigen schweren Körperverletzung zu sein, obwohl ein solcher Tatbestand in dem vorangehenden StGB noch enthalten war. Das neue Strafprozessrecht wurde durch einige angelsächsische Elemente angereichert und entspricht im Wesentlichen den menschenrechtlichen Vorgaben der Verfassung und der EMRK. Für jugendliche Straftäter gilt ein besonderes Strafbemessungs- und Verfahrensrecht, das in einem eigenen Jugendgerichtsgesetzbuch niedergelegt ist. Die Regeln über die strafrechtliche Mediation können sich auf alte gewohnheitsrechtliche Traditionen der Streiterledigung stützen. ; Nakon svoje promjenjive povijesti Kosovo je moglo donijeti svoje vlastito kazneno i kazneno postupovno pravo tek nakon što je steklo neovisnost. Ovaj rad opisuje važeće kosovsko pravo te između ostalog istražuje je li ono u skladu sa smjernicama Ustava i odgovarajućim međunarodnim ugovorima. Čini se da je zakonodavac pri donošenju novog kaznenog prava propustio uključiti delikt nanošenja teške tjelesne ozljede nehajem, iako je takvo činjenično stanje postojalo u prijašnjem KZ. Novo kazneno postupovno pravo obogaćeno je nekolicinom elemenata iz anglosaksonskog prava i ono je uglavnom u skladu sa smjernicama Ustava glede ljudskih prava kao i s EKZLJP. Na mlade počinitelje kaznenih djela primjenjuje se posebno postupovno pravo kao i odmjeravanje kazni, a ono je sadržano u Zakonu o sudovima za mladež. Pravila o mirenju u kaznenim postupcima poduprta su starim običajnim tradicijama rješavanja sporova. ; After independence Kosovo could, for the first time in its history, enact its own criminal and criminal procedure law. This essay describes the present Kosovar law and analyses i.a. whether it is in harmony with the requirements of the Constitution and of pertinent international instruments. When the Kosovar parliament enacted the new Criminal Code it seems to have "forgotten" to include the crime of a negligent infliction of serious bodily harm although the previous code had contained such a clause. The new Criminal Procedure Code now contains some Anglo-Saxon elements and meets more or less the human rights requirements of the Constitution and the ECHR. Juvenile criminals fall under a special regime laid down in a separate Juvenile Justice Code. The rules on mediation in criminal matters are based on very old customary traditions of dispute resolution. ; In seguito alla sua mutevole storia il Kosovo poté introdurre il proprio diritto penale sostanziale e processuale appena dopo l'indipendenza. Il presente lavoro descrive il diritto kosovaro vigente e, tra l'altro, indaga se esso sia conforme agli orientamenti della Costituzione e dei relativi Trattati internazionali. Pare che il legislatore in occasione dell'introduzione della nuova disciplina del diritto penale abbia omesso di includervi il delitto di lesioni gravi colpose, benché tale stato di fatto esistesse nella precedente legislazione penale. Il nuovo diritto processuale penale è arricchito da un certo numero di elementi di derivazione anglosassone ed esso è perlopiù conforme agli orientamenti della Costituzione per quanto riguarda i diritti fondamentali, come pure alla CEDU. Nei confronti dei giovani autori di reati si applica un diritto processuale penale speciale, come anche per la comminazione della pena, che si trova nella Legge sui tribunali per la gioventù. Le regole sulla conciliazione nei procedimenti penali sono supportate da vecchie tradizioni consuetudinarie relative alla risoluzione delle controversie.
The United States insisted that the International Criminal Court would not have jurisdiction to prosecute American nationals. It was to be a court for others, not for them. The Rome Conference insisted on upholding the principle of equal justice for all and consequently rejected American exceptionalism. The Clinton administration nevertheless signed the ICC Statute and remained involved in the post Rome proceedings of the Preparatory Commission for the International Criminal Court. However, when President Bush took office, his administration embarked on a world wide campaign to discredit the ICC. It cancelled the American signing of the ICC Statute, it enacted hostile legislation aimed at frustrating the functioning of the ICC, and it concluded agreements with approximately 50 States that place those States under an obligation not to surrender American nationals for trial in the ICC. The difference of opinion between the United States and the European Union cannot be resolved by diplomatic means since the United States administration is obligated by an American statute to discredit the ICC and to prevent it from operating according to its Statute. The European Union and its Member States will therefore have to embark on a policy of confrontation.
What characterizes the EU today is that it is not only a multi-level governance system, but also a multi-context system. The making of Europe does not just take place on different levels within the European political framework, executed by different groups of actors or institutions. Rather, it also happens in different and distinguishable social contexts - distinct functional, historical, and local frameworks of reasoning and action - that political science alone cannot sufficiently analyze with conventional and generalizing models of explanation. The European law is such a context, and it should be perceived as a self-contained sphere of argument and action that generates impetus for integration. Therefore, the role of the European Court of Justice in the process of integration may only be adequately captured by examining European law as an independent space of reasoning and action.
Einer der Streitpunkte in der Diskussion um die freie Schulwahl betrifft das Problem der Chancengleichheit oder Bildungsgerechtigkeit: Kann durch die Einführung von Wahl-Modellen die soziale Ungleichheit im Bildungssystem abgemildert werden oder wird sie dadurch eher noch verschärft? Ziel dieses Beitrags, welcher an aktuelle Debatten in der angelsächsischen Moral- und Erziehungsphilosophie anschließt, ist nicht die Beantwortung der genannten Frage, sondern die Analyse des vorliegenden Dissenses. Untersucht wird insbesondere die Rolle normativer Prinzipien und empirischer Annahmen bei dessen Zustandekommen. (DIPF/Orig.) ; One of the controversial points in the debate on schools choice is the problem of educational justice. Does the introduction of choice schemes decrease or increase social inequality within the education system? The objective of this contribution, which leads on from current debates in Anglo-Saxon moral and educational philosophy, is not to answer this question, but to analyze the apparent dissent. The role of normative principles and empirical assumptions on the situation will be investigated.(DIPF/Orig.)
Die leitende Fragestellung der Dissertation lautet: Welche gerechtigkeitspolitischen Leitbilder verfolgt die rot-grüne Regierung in den armuts- und arbeitsmarktpolitischen Politikarenen und wie wird diese Politik öffentlich vermittelt? Im Mittelpunkt steht die Analyse der normativen und gerechtigkeitsbezogenen Vermittlungsdiskurse gegenüber der Öffentlichkeit. Untersucht wird die diskursive Praxis als politisches Handeln: diskursives Handeln ist politisches Handeln. Die Arbeit zeigt, dass die Institutionalisierung von Gerechtigkeitskonzepten die Sozialstaatsdiskussion wesentlich bestimmt hat. Sozialpolitische Debatten und Reformen werden bislang aber nicht systematisch nach Gerechtigkeitsvorstellungen untersucht. Hierzu will die Arbeit einen Beitrag leisten, indem sie in einer Analyse der Gerechtigkeitspolitik zeigt, wie die normativen Grundlagen der sozialpolitischen Institutionen in den Politikfeldern Armutsbekämpfung und Arbeitsmarkt institutionell verändert und neu legitimiert werden. Damit verbunden ist die Frage, welche institutionalisierten Gerechtigkeitsnormen den deutschen Sozialstaat begründen. Der deutsche Sozialstaat zeichnet sich durch das Äquivalenzprinzip aus, das Leistung mit Gerechtigkeit verbindet und Existenzsicherung allein als Bedarfsprinzip, das als Ausfallbürge dient, zulässt. Die Ankündigung der SPD zur Reform des Sozialstaats war vielversprechend, auch die Bündnisgrünen wollten einen Wechsel der Politik. Die Suche nach einer neuen Vision sozialer Gerechtigkeit wird bei den Grünen in einem neuen Grundsatzprogramm verabschiedet, parallel dazu wirkt eine Reformpraxis von Leistungskürzungen. Dies führt in eine Sackgasse von Begründungsarmut, die vor allem die SPD schwächt. Als neue Leitbilder sollen die sozialpolitische Aktivierung sowie Fordern und Fördern etabliert werden. Das Individuum soll mehr Verantwortung übernehmen, das Leitbild Gerechtigkeit wird individualisiert. In gerechtigkeitspolitischer Dimension bedeutet dies eine Verschiebung von Verteilungsgerechtigkeit zu Teilhabe, zu ...
Die Prävention von Gewalt- Gewalt ist nicht unvermeidbar. Wir können viel tun, um sie zu bekämpfen und zu verhüten. Die Welt hat das Ausmass dieser Aufgabe noch nicht vollständig erfasst und hat auch noch nicht alle Instrumente um Sie zu lösen. Doch die globale Wissensgrundlage wird immer solider und inzwischen wurden auch bereits viele nützliche Erfahrungen gewonnen. Dieses Buch sollte dazu dienen die Voraussetzungen für eine messbare Verringerung der Gewalt zu etablieren, auf dem Weg zu eine spurbare Verbesserung der menschlichen Sicherheit überall. ; Violence Prevention - Violence is not inevitable. We can do much, in order to fight and prevent it. The World has not completely extended mechanisms to perform this preventive task, due to the lack of tools and initiatives against it. Nevertheless, the global knowledge basis is winning in experience solidly and in the meantime reinforcing the efforts to prevent violent events. This book should serve to contribute in the efforts to control violence, in a measurable way, in order to establish a significant improvement towards human security worldwide.
Ich setze voraus, dass Erfordernisse auf Wissenschaft beinhalten: (1) nicht-physische Ursachen für physische Wirkungen auszuschließen; (2) auch unbewiesene Annahmen und ungeprüfte Dogmen auszuschließen; (3) politisch autonom zu sein; (4) sich auf eine methodische Grundlage zu stützen und (5) im Rahmen der sog. vertikalen Konzeptintegration' zu arbeiten. Ich zeige, dass Strafrechtsdogmatik und Kriminologie, wenn sie Gesellschaft, Recht und die Verbindungen zwischen ihnen beschreiben, Subjekte behaupten, die es nicht gibt. Sie entkleiden Objekte ihrer natürlichen Qualitäten und schreiben ihnen außernatürliche Qualitäten zu. Außerdem behaupten sie Mittel im Kontext dieser Subjekt-Objekt-Beziehungen, die magisch sind, weil ihnen nachvollziehbare natürliche Wirkungen fehlen. ; I presuppose that requirements on science include: (1) to exclude non-physical causes for physical effects; (2) to exclude also unproved assumptions and unchecked dogmata; (3) to be politically autonomous; (4) to rely on a methodical foundation, and (5) to work in the framework of the 'vertical-concept-integration'. I show that criminal law dogmatic and criminology, dealing with society, law and the connections in between them, bring in subjects, which do not exist. They strip objects of their natural qualities and ascribe extra-natural qualities to them. In addition, they claim means in the context of these subject – object- relations which are magical, because they lack comprehensible natural effects.
Axel Hägerström war der große schwedische Schulbildner mit Einfluß auf Juristen, Philosophen und Sozialwissenschaftler; darüber hinaus wird eine ganze Generation von Politikern in intellektueller Abhängigkeit von ihm gesehen, vielen gilt er gar als der Theoretiker des modernen schwedischen Staates in seiner etatistischen, sozialdemokratischen Wohlfahrtstradition: Sein Kampf gegen die Metaphysik und seine Kritik an naturrechtlichen Vorstellungen wurde grundlegend für den skandinavischen Rechtsrealismus und hatte zudem großen Einfluß auf die schwedische sozialdemokratische Ideologie, den sogenannten Funktionssozialismus. Die Uppsala-Schule des Rechtspositivismus ist von seiner antiidealistischen Auffassung von der Setzung der Moral durch Macht geprägt, doch trotz des seinerzeit großen Einflusses ist Hägerström über die Grenzen Schwedens hinaus kaum noch bekannt.
European integration has turned the EU neither into a state, in which authority is fully centralized in Brussels, nor is the EU a classic international organization, in which member states remain fully sovereign. Instead, European integration is patchy. For some policies, decision-making authority still rests with the member states whereas, for others, policy-making authority was transferred to the EU. Why does the EU's authority vary across policies? Taking policies belonging to the EU's Area of Freedom, Security and Justice as a sample, Stefan Jagdhuber theorizes and empirically analyzes why integration proceeded on illegal immigration policy and judicial cooperation on civil law matters whereas it stagnated for legal immigration policy and judicial cooperation on criminal law matters. The findings show that uneven integration trajectories in the EU are likely when policy interdependence, supranational activism and domestic constraints differ across policies. Die Druckausgabe können Sie hier erwerben. ; European integration has turned the EU neither into a state, in which authority is fully centralized in Brussels, nor is the EU a classic international organization, in which member states remain fully sovereign. Instead, European integration is patchy. For some policies, decision-making authority still rests with the member states whereas, for others, policy-making authority was transferred to the EU. Why does the EU's authority vary across policies? Taking policies belonging to the EU's Area of Freedom, Security and Justice as a sample, Stefan Jagdhuber theorizes and empirically analyzes why integration proceeded on illegal immigration policy and judicial cooperation on civil law matters whereas it stagnated for legal immigration policy and judicial cooperation on criminal law matters. The findings show that uneven integration trajectories in the EU are likely when policy interdependence, supranational activism and domestic constraints differ across policies. Die Druckausgabe können Sie hier erwerben.