Der Aufstand der Taliban in Afghanistan geht im Jahr 2018 unvermindert weiter, trotz der fortgesetzten militärischen Intervention der USA. Die Analyse- und Forschungsgruppe International Crisis Group (ICG) in Brüssel hat in ihrer im Februar veröffentlichten Liste der Länder mit den höchsten Gefährdungsgraden für den Frieden Afghanistan auf einen vorderen Platz gesetzt. Die eskalierende Gewalt beinhalte alle Aspekte einer tiefgreifenden gesellschaftlichen Krise. Die ICG fordert vor allem die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedstaaten auf, ihr politisches Gewicht verstärkt für einen Mediationsansatz einzubringen, um zwischen den afghanischen Akteuren wenigstens vertrauensbildende Maßnahmen in Gang zu setzen.
Die aktuellen Berichte zu Afghanistan über interne Fluchtalternativen, unsichere Sicherheitslagen, Reisewarnungen des Auswärtigen Amtes, Tauschabkommen zwischen Regierungen – Geld gegen Rücknahme von Flüchtlingen – lassen erahnen, dass Angst zu einem zentralen Empfinden bei Betroffenen in- und außerhalb des Landes geworden ist. Innerhalb natürlich bei der dort lebenden Bevölkerung, außerhalb bei den Geflüchteten, die in Pakistan oder Deutschland von der Abschiebung bedroht sind. Die bisherigen Abschiebungen aus Deutschland haben bewirkt, unter den hier lebenden, rund 14.000 ausreisepflichtigen Flüchtlingen maximale Unsicherheit und Angst zu verbreiten. Angst vor existenzieller Bedrohung zu nehmen oder mindestens zu mindern, ist eine der Aufgaben, die sich die Staaten und Regierungen der Welt gerne selbst zuordnen. Inwieweit die Regierung in Afghanistan dazu auch nur in Ansätzen in der Lage ist, untersuchte vor kurzem die International Crisis Group.
Die afghanische Regierung, internationale Streitkräfte und die Taliban vereinbarten während des Fastenbrechens Mitte Juni 2018 einen vorläufigen Waffenstillstand. Der Waffenstillstand war in Afghanistans langem Krieg beispiellos und führte tatsächlich für wenige Tage zu einem bemerkenswerten Rückgang der Gewalt. Es gab einige Bilder, auf denen Regierungstruppen, Polizei und Taliban gemeinsam feierten. Die Feierlichkeiten zeigten den großen Wunsch unter Afghan(inn)en nach Frieden. Wie realistisch ist solch ein Wunsch?
Seit dem Jahr 2013 sind insbesondere zwei Dschihadisten-Gruppen durch ihre Militanz aufgefallen: die Jamaat-ul Mujahideen Bangladesh und die Ansarul Islam. Sie griffen Aktivist(inn)en an, die sich für einen säkularen Staat stark machen, Intellektuelle, Ausländer/-innen, Angehörige religiöser Minderheiten und politischer Splittergruppen. Die regierende Awami League hat die Furcht vor dschihadistischen Anschlägen für repressive Ordnungsmaßnahmen instrumentalisiert. Gleichzeitig führt das rigorose Vorgehen der Regierung gegen jegliche Opposition den Dschihadisten neue Kämpfer/-innen zu.
Mit dem erzwungenen Abbruch des ASEAN-Gipfels im April 2009 erreichte der politische Machtkampf in Thailand einen neuen Höhepunkt. Trotz des Rückzuges der Aufständischen ist kein Ende des Konflikts abzusehen. Die erhoffte politische Ruhe mit der Wahl Abhisit Vejjajivas zum neuen thailändischen Regierungschef hat sich in dem tief gespaltenen Land nicht eingestellt.
David A. Dyker ; Zsfassung in dt. Sprache ; Inhaltsverzeichnis ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Z 68.247-1990,7/10
The food industry has been exposed to crises more than any other sector in the last ten years. At the same time, the framework requirements for delivering safe food have been changing in a globalised world. For this reason, crisis management for food safety poses an important but challenging task. Nonetheless, global, European, as well as German federal and regional actors have increasingly made efforts to provide safe food for consumers especially in the last ten years. Whereas global institutions focus on their role as advisers and coordinators, the European Community endeavours to manage crises concerning food safety by harmonising policy and procedures. The German federal and regional authorities have enforced crisis management for food safety primarily through structural changes as well as precautionary measures. These governmental efforts will certainly not prevent food crises, yet good crisis management can curb a crisis and its consequences.
Der Aufsatz nimmt dominante Themen der Kritik an der staatlichen Regelschule auf: Kritik an ihrer Kopflastigkeit, ihrer Abtrennung von der alltäglichen Erfahrungswelt, der Bürokratisierung des Lernens in einer hierarchischen Organisation. Er prüft ihren empirischen Gehalt vor dem Hintergrund neuerer Entwicklungen im Schulsystem und ihre schulpädagogischen und organisationssoziologischen Implikationen. Dies geschieht vor allem in zwei Richtungen: erstens in der Untersuchung der Frage, wie durchgreifend die administrative Steuerung Handlungsspielraume auf der Ebene der Einzelschule einengen durfte, zweitens wird der pädagogische Sinn institutioneller und organisatorischer Regelungen des Schullebens in einer die kritische Diagnose relativierenden Weise erörtert. (DIPF/Orig.)
Der Bericht einer Regierungskommission zur Überprüfung des amerikanischen Schulwesens "A Nation at Risk" wurde 1983 zum Auslöser für zahlreiche weitere Untersuchungen und eine heftige öffentliche Diskussion über die Qualität der Schulbildung in den USA. Die Autoren stellen von den insgesamt mehr als 15 Untersuchungen und Reports des "year of the reports" die wichtigsten wissenschaftlichen Analysen (Boyer, Coleman, Goodlad) und einige stärker politisch motivierte Publikationen vor, in denen sich das Verhältnis der Schule zur amerikanischen Gesellschaft spiegelt. Besonders aufschlußreich - auch für die derzeitige Schuldiskussion in der BRD - ist eine genauere Betrachtung der unterschiedlichen Kritikpunkte, der Verbesserungsvorschläge und grundlegenden Forderungen wie z. B. der Realisierung der Forderung nach Elitenbildung ("excellence") und Chancengleichheit ("equality"). (DIPF/Orig.) ; The report of the National Commission on Excellence in Education, "A Nation at Risk" (1983), summarily evaluates the quality of schooling in America. The pamphlet stimulated a nationwide intensive discussion about the topics, which had already been addressed in a number of studies. The article presents results from three scholarly studies (Boyer, Coleman, Goodlad) selected from among the more than fifteen reports published around 1983. Some of these were primarily motivated by political considerations. The discussion of these documents focusses on the information they provide with regard to the relation between school and society in the USA. Particularly instructive - especially in view of recent discussions about school reform in West Germany - is a more precise consideration of differences in emphasis in the critique of schooling and in the proposals for improvement. The antagonism between two fundamental aims of schooling in the USA, i. e., of achieving both excellence and equality, seems to be the pivotal point of the recent debate. (DIPF/Orig.)
Die mittel- und osteuropäischen Länder (MOEL) sind spätestens seit September 2008 von der Krise der Weltwirtschaft ebenfalls betroffen. Vor allem die Industrieproduktion und der Außenhandel leiden unter den Folgen des Nachfrageeinbruchs. Das reale BIP-Wachstum verlangsamte sich zunächst deutlich und dürfte mittlerweile in fast allen Ländern von einem Rückgang abgelöst worden sein. Die Verschlechterung der Wirtschaftslage bewirkte eine deutliche Erhöhung der Arbeitslosigkeit. Die öffentlichen und die privaten Haushalte sowie die Unternehmen und Banken stehen unter Druck, der zunehmen wird, sollte die Weltwirtschaftskrise von längerer Dauer sein. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Ländern sind jedoch substantiell, da in jedem Land spezielle krisenabschwächende oder -verstärkende Faktoren eine Rolle spielen. Gravierend dürfte die Rezession in jenen Ländern ausfallen, die durch hohe makroökonomische Ungleichgewichte gekennzeichnet sind (Ungarn, baltische Länder) oder eine rückständige Exportstruktur aufweisen (Ukraine). ; Reprint from WIFO-Monatsberichte, Vol. 82, No. 5, May 2009 ; The current global financial and economic crisis has been spilling over to the Central and Eastern European countries (CEECs). After several years of economic prosperity in most of these countries, activities of the real economy have slowed down. The crisis has reached the region on two tracks. More difficult and costly access to borrowing (first track) exerts a negative impact on private consumption, especially with regard to demand for durable consumer goods, such as cars, on private investment (both in construction and equipment), and, finally, on foreign trade. At the same time, CEE exports are suffering from the recession in the EU 15 (second track), above all in Germany, the main trading partner for most of the CEECs. Industrial output and export data both reflect the depth of the economic downturn. Inflation had been on the rise up to mid-2008, but decelerated afterwards, with cases of zero month-on-month inflation frequently seen in CEECs. At least, this is true for euro countries and countries with a fixed currency peg. In others, the currency depreciated after September 2008, which also led to significant real depreciation. CEECs with notoriously large current-account deficits are in a dilemma, as sources of external financing have become scarce. The same is true for countries where a wide gap between interest rates for domestic and foreign borrowing had seduced the private sector to accumulate large volumes of debt denominated in foreign currency. Governments were bound by fiscal discipline in recent years, but deficits will increase in 2009 and 2010 in an environment of low revenues, high expenditures and high unemployment. Apart from Russia, these countries have only limited means to implement economic stimulus packages. As internal sources will not be able to generate a great deal of additional demand, the CEECs will have to wait for spillovers from an improving business climate in the rest of the world.
Autor w artykule przedstawia tezę, że kryzys strefy euro państw członkowskich Unii Europejskiej nie został przezwyciężony i nadal należy liczyć się z jego potencjalnymi zagrożeniami. Autor w swojej analizie skoncentrował się na przyczynach kryzysu, podejmowanych środkach ratunkowych i obecnie trwającej dyskusji na temat metod jego zwalczania. Wskazując na dużą rolę Niemiec w tym zakresie, autor postuluje szereg konkretnych środków, które powinny zostać powzięte (m.in. budowa unii politycznej, unia bankowa, ścisłe powiązanie polityki gospodarczej z polityką monetarną), które pomogą przywrócić zaufanie do europejskiego pieniądza i strefy euro. ; The author of the paper claims that the crisis of euro zone member states has not been overcome and continues to pose potential threats. The analysis is focused on the reasons for the crisis, the emergency measures applied and the current discussion on the methods to overcome it. The author emphasises the role of Germany in this respect and presents a range of concrete measures that should be applied (such as the gradual emergence of a political union, banking union and developing a tight relation between economic and monetary policy) to restore trust in the European currency and the euro zone.
Autor w artykule przedstawia tezę, że kryzys strefy euro państw członkowskich Unii Europejskiej nie został przezwyciężony i nadal należy liczyć się z jego potencjalnymi zagrożeniami. Autor w swojej analizie skoncentrował się na przyczynach kryzysu, podejmowanych środkach ratunkowych i obecnie trwającej dyskusji na temat metod jego zwalczania. Wskazując na dużą rolę Niemiec w tym zakresie, autor postuluje szereg konkretnych środków, które powinny zostać powzięte (m.in. budowa unii politycznej, unia bankowa, ścisłe powiązanie polityki gospodarczej z polityką monetarną), które pomogą przywrócić zaufanie do europejskiego pieniądza i strefy euro. ; The author of the paper claims that the crisis of euro zone member states has not been overcome and continues to pose potential threats. The analysis is focused on the reasons for the crisis, the emergency measures applied and the current discussion on the methods to overcome it. The author emphasises the role of Germany in this respect and presents a range of concrete measures that should be applied (such as the gradual emergence of a political union, banking union and developing a tight relation between economic and monetary policy) to restore trust in the European currency and the euro zone. ; 8 ; 7 ; 17 ; 1 ; Rocznik Integracji Europejskiej
Der UN-Human Development Report 1990 stellt fest, Brasilien habe seine Chancen für eine menschliche Entwicklung verpasst. Diese Einschätzung geht auf die hohe Analphabetismusrate (18,7%) und die niedrige Lebenserwartung (65 Jahre) zurück. Trifft die Diagnose zu? Wie ist dieser Sachverhalt zu erklären? - In diesem Artikel wird die Bildungskrise als Ergebnis der Politik der Militärregierung (1964-1984) und der darauf folgenden Redemokratisierung (1985-1990) gedeutet. Die Bildungspolitik der letzten 30 Jahre wird anhand von drei Themenschwerpunkten (Finanzierung des Bildungswesens, öffentliche und private Schulen und Hochschulen sowie Bildungsqualität) untersucht. Für den Zeitraum von 1990-2000 werden Chancen einer Verbesserung der "menschlichen Entwicklung" (im Bildungsbereich) gesehen. Dies ist jedoch noch keine Garantie dafür, dass Brasilien im Jahre 2000 zu den reichen Industrienationen zählen wird. (DIPF/Orig.) ; According to the UN-Human Development Report 1990 Brazil is a country which has missed its opportunities for a human development, taking into account its high illiteracy rate (18,7%) and its low life expectation (65 years). Is this diagnosis correct? How can the problem be explained? This article makes the attempt to explain the educational crisis as a result of the military regime's policy (1964-1984) and further redemocratization efforts (1985-1990). The educational policy in the last 30 years as analysed by foccusing three main aspects (economic resources, relationship between private and public schools and quality of education). There are good possibilities to promote "human development" (especially education) in the next ten years but this does not necessarily mean that Brazil will have a chance to join the rieh industriahzed countries until the year 2000. (DIPF/Orig.)
The economic crisis that has invested Europe since 2008 and the political crisis that peaked in the hot Greek summer of 2015 exposed the fractures and conflicts within the EU, but also within Europe at large. Arguably, this has led to a repositioning of Europe in the world, which is still ongoing. This reconfiguration of the internal European space happens in connection with the redefinition of the relations that Europe entertains with its outside (Moisio et al. 2013). Also, the crises have shown that 'Europe' means different things in different places. In this paper, it is argued that classical European studies need to be rethought accordingly: it is no longer possible (and perhaps never was) to conceive of Europe in hermetic categories, but European space and politics need to be re-conceptualized as heterogeneous and uneven, and this always in connection with the transformations happening beyond the artificial idea of Europe as a defined continent (Manners, 2012). Following the call of Jean and John Comaroff (J. Comaroff & J. L. Comaroff 2012), this paper argues that there is a need to look at transformations in contemporary Europe as a consequence of restructuring happening in other parts of the world. The uneven development characterizing today's Eurozone may be read as a return of colonial relations or unfettered capitalism to Europe.
Mit dem Thema "Demokratie" griffen die Atzelsberger Gespäche des Jahres 2012 wieder einen höchst aktuellen Gegenstand auf. Neben der Frage der Qualität einer Demokratie und des Instrumentariums zu ihrer Bewertung behandelten sie den Zusammenhang von wirtschaftlicher Entwicklung und Demokratie, den Begriff und die Realität der "Postdemokratie" sowie Geschichte, Form und Prognose von Demokratie in arabischen Staaten.