Konjunkturen der (De-)Kolonialisierung: indigene Gemeinschaften, Hacienda und Staat in den ecuadorianischen Anden von der Kolonialzeit bis heute
In: Postcolonial Studies 25
Die indigenen Bewegungen Lateinamerikas fordern auch Jahrzehnte nach dem Ende der Kolonialzeit eine umfassende Dekolonialisierung ein. In diesem Kontext setzt Olaf Kaltmeiers Studie an, um die Kontinuität von Kolonialität in Ecuador im historischen Wandel von der Kolonialzeit bis heute zu erfassen und bedeutsame Konjunkturen der (De-)Kolonialisierung im Spannungsdreieck von Raum, Temporalität und Politik zu identifizieren. Anhand von über 50 Interviews und intensiver Archivarbeit in der für das Andenhochland paradigmatischen Region Saquisilí analysiert er u.a. die Etablierung von Haciendas, die Kommunikation an der Schnittstelle postkolonialer Staatlichkeit sowie die indigenen Kämpfe von der Kolonialzeit über kommunistische Gremien bis hin zur zeitgenössischen indigenen Bewegung