"Assessing political conversations in social media requires a deeper understanding of the underlying practices and styles that drive these conversations. In this paper, we present a computational approach for assessing online conversational practices of political parties. Following a deductive approach, we devise a number of quantitative measures from a discussion of theoretical constructs in sociological theory. The resulting measures make different - mostly qualitative - aspects of online conversational practices amenable to computation. We evaluate our computational approach by applying it in a case study. In particular, we study online conversational practices of German politicians on Twitter during the German federal election 2013. We find that political parties share some interesting patterns of behavior, but also exhibit some unique and interesting idiosyncrasies. Our work sheds light on (i) how complex cultural phenomena such as online conversational practices are amenable to quantification and (ii) the way social media such as Twitter are utilized by political parties." (author's abstract)
"In the 1970s and 1980s, 70 per cent of uranium deposits extracted worldwide was situated on the land of indigenous populations whose cultures and physical well-being were threatened by the mining activities. Nevertheless, bowing to the need for supply security which had become its primary concern in the wake of the oil crisis, the German government declared nuclear energy to be safe and secure. Under the motto 'Leave uranium in the ground', representatives of the West-German Green Party faction gave a voice to representatives of indigenous populations from various countries. In this article, I will discuss the hypothesis that, although international anti-nuclear and disarmament issues in the 1970s offered the basis for a global and transnational collective activist identity, this identity was more frequently negotiated in the respective national arenas. Rather than building on the involvement of movement activists, cross-border exchange was mostly established by, and often limited to, leading figures, prominent thinkers, institutions and alternative media. Besides these obstacles, a number of channels for transnational exchange, the transfer of information and ideas did in fact exist and the level of communication (albeit not so much cooperation) was significant, considering that the internet and other technical means were not yet available to bring the world more closely together." (author's abstract)
Inhaltsangabe:Einleitung: Die Aktualität des Themas 'Beihilfen' ist offenkundig. Fast jeden Tag sind der Presse Hinweise über geplante Beihilfen und/ oder über den Protest betroffener Konkurrenten zu entnehmen. Dabei ist es die europäische Kommission, die Beihilfen der Mitgliedstaaten auf ihre Vereinbarkeit mit den liberalen Grundsätzen des EG-Vertrags überwacht. Erfährt die EU-Kommission von Beihilfen, welche eventuell als verbotene Zahlung an Unternehmen einzustufen sind, leitet sie ein förmliches Verfahren ein. Es ist dann unerheblich, welcher Rechtsform sich der Staat, eine Gebietskörperschaft oder ein öffentliches Unternehmen bedient oder welche Bezeichnung die Transaktion erhält, so daß bsw. auch eine Kapitalerhöhung als Beihilfe anzusehen sein kann. Die aktuelle Kritik an der Europäischen Kommission besteht insbesondere darin, daß man ihr vorwirft, sie sei zu großzügig. Hinzu kommen Äußerungen des zuständigen Kommissars Van Miert mit denen er deutlich machen zu versucht, daß die Beihilfenpolitik der Europäischen Kommission politische wie soziale und eben nicht nur wettbewerbliche Faktoren berücksichtigen muß (Arbeitsplatzfragen der Region, Überlebensfähigkeit best. Unternehmen etc.). Im übrigen weist Van Miert in diesem Zusammenhang immer gerne darauf hin, daß 'Deutschland bei den Beihilfen Europameister ist'. Eine besonders große Angriffsfläche bieten immer wieder die aus politischen Gründen genehmigten Beihilfen großen finanziellen Ausmaßes. So werden bsw. die Beihilfeleistungen an Air France und Credit Lyonais vielfach zum Anlaß genommen, um der EU-Kommission Konzeptlosigkeit vorzuwerfen. Letztendlich stellt jedoch die flächendeckende und europaweite Beihilfenkontrolle ein unerläßliches Instrumentarium dar, um den freien Binnenwettbewerb sicherzustellen, da es einheitlicher Tenor ist, daß Beihilfen nur in genau umrissenen und begründeten Ausnahmefällen geduldet werden dürfen. Den Beihilfen oder Subventionen ist nämlich die Tendenz nicht abzusprechen, daß sie 'den Wettbewerb zwischen den Unternehmen verzerren und verfälschen, die Bereitschaft zur Anpassung an ein sich veränderndes Umfeld lähmen, zur Erhöhung der Steuerzahlerbelastung führen und zusätzlich, durch die Möglichkeit des Subventionswettlaufs, die Gefahr der Selbstverstärkung in sich tragen'. Die Europäische Kommission weist in ihrem Leitfaden darauf hin, daß die 'störenden Wirkungen staatlicher Verhaltensweisen auf das reibungslose Funktionieren des Gemeinsamen Marktes paradoxerweise durch die Fortschritte der europäischen Integration verstärkt (werden)', und staatliche Beihilfen die herausragende Rolle unter diesen Störfaktoren einnehmen, da sie 'entgegen den Grundsätzen des Vertrages über die Europäische Gemeinschaft und insbesondere in Widerspruch zu Artikel 3 g des EG-Vertrags, zu einer Diskriminierung zwischen Beihilfeempfängern und Nichtbeihilfeempfängern führen', woraus sich nach Meinung der Kommission ein 'Verstoß gegen das freie Wettbewerbsspiel, das den Gemeinsamen Markt charakterisieren sollte' ergibt. Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: InhaltsverzeichnisI LiteraturverzeichnisIII Verzeichnis der Entscheidungen der KommissionVI Verzeichnis der Urteile des Europäischen GerichtshofsVII AbkürzungsverzeichnisVIII 1.Einleitung1 1.1Die effiziente Allokation als primäres Ziel des EGV2 1.2Die Wettbewerbsregeln des EGV3 2.Der Begriff der staatlichen Beihilfe4 2.1Der EGV-rechtliche Beihilfebegriff4 2.2Der Begriff der staatlichen Beihilfe anhand ausgewählter EuGH-Urteile der letzten Jahre6 2.3Kontrollauftrag und Beihilfenabgrenzung aus Sicht der Kommission8 3.Die grundsätzliche Unvereinbarkeitsklausel des Art. 92 Abs. I EGV10 3.1Staatliche oder aus staatlichen Mitteln gewährte Beihilfen10 3.2Die Begünstigung bestimmter Unternehmen oder Produktionszweige11 3.3Der finanzielle Umfang der Beihilfe13 3.4Der Tatbestand der Begünstigung14 3.5Wirkungskriterium Nr. 1: Die Beeinträchtigung des innergemeinschaftlichen Handels16 3.6Wirkungskriterium Nr. 2: Die Wettbewerbsverfälschung17 4.Die Legaldefintion des Art. 92 Abs. II EGV19 4.1Beihilfen sozialer Art an einzelne Verbraucher (Abs. II lit. a)19 4.2Katastrophen und außergewöhnliche Ereignisse (Abs. II lit. b)20 4.3Beihilfen aus Gründen der Teilung Deutschlands (Abs. II lit. c)21 5.Die Ermessensentscheidung des Art. 92 Abs. III EGV24 5.1Die Kommission und die Grundsätze ihrer Ermessensausübung24 5.2Die einzelnen Ausnahmetatbestände26 5.2.1Die Förderung unterentwickelter Gebiete (Abs. III lit. a)26 5.2.2Vorhaben gemeinsamen Interesses oder zur Behebung einer Störung (Abs. III lit. b)28 5.2.2.1Vorhaben von gemeinsamem europäischem Interesse29 5.2.2.2Beträchtliche wirtschaftliche Störungen im Wirtschaftsleben eines Mitgliedstaates30 5.2.3Beihilfen zur Förderung gewisser Wirtschaftszweige oder -gebiete (Abs. III lit. c)30 5.2.3.1Die Förderung bestimmter Wirtschaftsgebiete und das reg. Wirtschaftsdefizit.31 5.2.3.2Die Förderung durch sektorale Beihilfen32 5.2.4Beihilfen zur Förderung der Kultur (Abs. III lit. d)33 5.2.5Beihilfen durch die Genehmigung des Rates (Abs. III lit. e)33 6.Das Kontrollverfahren nach Art. 93 EGV unter besonderer Berücksichtigung der Konkurrentenrechte35 6.1Das präventive und das repressive Kontrollverfahren36 6.2Das Vorprüfungsverfahren36 6.3Das Hauptverfahren (förmliches Prüfverfahren) nach Art. 93 Abs. II EGV.37 6.4Die Eröffnung des Verfahrens durch die Beschwerde Dritter38 6.5Das fehlende Gehör des Beschwerdeführers im Vorverfahren und die damit verbunden Problematik39 6.6Die Nichtigkeitsklage gemäß Art. 174 EGV und deren Fristen41 6.6.1Die Anforderungsfrist42 6.6.2Die 'erste Kenntnis'43 6.6.2.1Die 'angemessene Frist'43 6.6.2.2Die Klagefrist44 7.Die Folgen einer zu unrecht erhaltenen Beihilfe und die Probleme der Rückabwicklung45 7.1Vertrauensschutz und Unmöglichkeit als theoretische Hindernisse des dt. Rechts45 7.2Der geforderte 'status quo ante' und die damit verbundene Problematik47 7.3Der Schadensersatzanspruch der Konkurrenten48 8.Art. 94 und der 98'Vorschlag einer Verfahrensverordnung49 8.1Pro und Kontra einer Verordnung49 8.2Entstehungsgeschichte des 98'Vorschlags50 8.3Zielsetzung und Struktur des Vorschlags51 8.4Der Verordnungsvorschlag aus Sicht des Bundesrats54 8.5Allgemeine Bewertung und Erfolgsaussichten des Vorschlags56 9.Ausblick57
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25 Jahre hat es gedauert, bis der Film Dirty Dancing (Regie: Emile Ardolino / Drehbuch: Eleanor Bergstein) mit einem wissenschaftlichen Sammelband kritisch gewürdigt wurde. Von der Filmkritik als 'Frauenfilm' leichtfertig abgetan und von vielen – nicht zuletzt den mit Bildungsprivilegien ausgestatteten – Fans als 'guilty pleasure' empfunden, schien der Weg für eine derartige Würdigung lange verstellt. Lediglich in der DDR wurde das politische Potential des Filmes, mit dem sich der Band vorwiegend befasst, frühzeitig erkannt. Für eine amerikanische Produktion eher ungewöhnlich, bestellte man aufgrund des großen Erfolgs zusätzliche Kopien und erklärte sich selbigen dadurch, dass Dirty Dancing Klassenverhältnisse in den USA kritisch zur Darstellung bringe. In insgesamt neun Beiträgen fragen die AutorInnen nach den vielen Aspekten des Films, der bei genauerem Hinsehen wesentlich mehr als 'nur' ein Tanz- und Liebesgeschehen zeigt. "Als ein Film, der eine klassische Coming-of-Age-Geschichte mit einer weiblichen Hauptfigur neu erzählt, der Bezug auf die Abtreibungsdebatte nimmt, der tief in den culture war der 1960er-Jahre verstrickt ist und gleichzeitig in einer Reihe mit prominenten Hollywood-Filmen steht, die das Erbe der 1960er-Jahre verhandeln – in diesen Perspektiven ist 'Dirty Dancing' schlicht verkannt worden" (S. 8), schreibt Herausgeberin Hannah Pilarczyk im Vorwort. So ist es etwa bezeichnend, dass Dinge, die bei anderen – von Männern hergestellten – Filmen die Kritik zu Lobeshymnen anstiften, im Falle von Dirty Dancing gegen den Film verwendet wurden. Pilarczyk weist in diesem Zusammenhang auf Oliver Stones Platoon (1986) hin, der von Roger Ebert in höchsten Tönen für seine Brüche mit linearer Narrativität gelobt wurde. In Eberts Dirty Dancing-Kritik wird Selbiges zum Vorwurf gegen den Film. Es gilt also zunächst die 'male bias' von Filmkritik und Filmwissenschaft aufzubrechen, um Raum für eine nachträgliche Würdigung von Dirty Dancing zu schaffen. Den AutorInnen des Sammelbandes ist dies auf eindrucksvolle Weise gelungen. Mit verschiedenartigen Fragestellungen und aus unterschiedlichen fachlichen Perspektiven nähern sie sich dem Gegenstand. Christine Kirchhoff unterzieht den Film und seine ZuseherInnen einer Psychoanalyse und fragt unter anderem, was an Dirty Dancing dazu einlädt, sich den Film immer wieder anzusehen. "Wenn gegen Ende des Liedes ["I had the Time of my Life", Anm. F.W.] der ganze Saal tanzt, […] dann sind nicht nur die Hüften sondern – zumindest für einen Moment – auch die Verhältnisse in Bewegung geraten" (S. 183), so Kirchhoff. Sich der Illusion der per Tanz versöhnten gesellschaftlichen Widersprüche gänzlich hinzugeben, sei schwer möglich – und gerade "weil die Illusion nicht hält, muss man sie immer wieder erneuern" (S. 184). In ihrem mit "Ausgerechnet Wassermelonen" betitelten Beitrag lotet Astrid Kusser das Spannungsfeld zwischen Reproduktion von und Kritik an Rassismus in Dirty Dancing aus. Den Erfolg des Films führt sie darauf zurück, dass er zugleich zuwenig und zuviel Bedeutung produziere. Er "ersetzt eine komplexe Geschichte, in der es immer zugleich um Geschlechterverhältnisse, Klassenkonflikte und Rassismus ging, durch einen einfachen Konflikt zwischen Weißen, der ganz in der Tradition des klassischen Studio-Kinos der Segregation erzählt wird" (S. 111), so Kussers kritischer Befund. Kirsten Rießelmann betrachtet Dirty Dancing im Kontext weiblicher Coming-of-Age-Filme. Im Gegensatz zu den meisten vergleichbaren Produktionen schaffe es das Private in Dirty Dancing, politisch zu werden, so Rießelmann. Doch nicht nur das Private ist politisch, sondern auch der zeithistorische Kontext kann mit einigen Jahrzehnten Abstand als eine Art 'Vormärz' betrachtet werden. Dem ruhigen Sommer, in dem Dirty Dancing zeitlich verortet ist, ging die Kubakrise voran und es folgten ihm die Ermordung von John F. Kennedy sowie die Eskalation des Vietnamkriegs. Caspar Battegay zeigt, wie der Film zeitlich an einem Wendepunkt des Umgangs mit Minderheiten in den USA verortet ist. Er charakterisiert den Handlungsort – eine sich auf jüdische Gäste aus der oberen Mittelschicht ausrichtende Ferienanlage in den Catskill Mountains – als eine in den 1960ern bereits im Verschwinden begriffene Freizeitinstitution, die nicht zuletzt den Zweck erfüllen sollte, die Töchter und Söhne der Gäste standesgemäß unter die Haube zu bringen. Der zentrale Konflikt des Films speist sich daraus, dass die Hauptfigur Francis 'Baby' Houseman (Jennifer Grey) dieses Spiel durchschaut und sich gegen den Wunsch der Eltern und die Kuppelvorgaben des Hotelmanagers in den aus einfachen Verhältnissen stammenden Tanzlehrer Johnny Castle (Patrick Swayze) verliebt und damit die gesellschaftspolitische Progressivität des eigenen Vaters auf die Probe stellt. Viel stärker als im deutschsprachigen Raum wird Dirty Dancing in den USA als jüdischer Film rezipiert, was sich etwa daran ablesen lässt, dass er regelmäßig in einschlägigen Bestenlisten zu finden ist. Gleichzeitig meint Battegay in der Darstellung des Kellerman's Resort eine 'assimilatorische Fantasie' zu erkennen: "Jüdische Kultur und jüdische Tradition sind hier beinahe vollständig unsichtbar – wie in so vielen Hollywoodfilmen aus den 60er-Jahren, in denen 'Dirty Dancing' spielt" (S. 84). Das Bewusstsein dafür, dass es sich bei Dirty Dancing um einen Film handelt, der die 1960er aus Perspektive der 1980er betrachtet, durchzieht die Beiträge. Birgit Glombitza sieht in 'Baby' eine Figur, die "Selbstbestimmung und Ehefähigkeit, Körperbewusstsein und Reproduktion, Klugheit und Sanftheit ohne Geschlechterstreit" (S. 53) vereint und damit Männern und Frauen der späten 1980er-Jahre ein eskapistisches Angebot mache, aus den Verteilungskriegen im Beruflichen und Privaten auszubrechen. Jan Dedves zeigt anhand des Soundtracks, David Kleingers anhand der Ausstattung, wie die 1980er-und die 1960er-Jahre in Dirty Dancing eine Parallelexistenz führen. Mit Ich hatte die Zeit meines Lebens ist nicht nur auf inhaltlicher sondern auch auf gestalterischer Ebene ein beachtenswerter Sammelband gelungen. Zwischen den Essays verweisen Illustrationen von Oliver Grajewski auf Zitate von Dirty Dancing in Filmen und Serien unterschiedlicher Genres. Denn auch wenn die wissenschaftliche Rezeption auf sich warten ließ, ist Dirty Dancing schon lange Teil kulturindustrieller Referenzmühlen – von der Reminiszenz bis zur Persiflage.
No doubt impacts from climate change on natural resources threaten achievement of the Millennium Development Goals. But of more concern is the controversial "climate-conflicts nexus" theory which paints a grim future as resources become scarcer in Africa. Though some scientists believe that this popular theory is biased, there is an evident knowledge gap on successful adaptation strategies currently sustaining rural livelihoods across the Sub-Sahara. Moreover, poorly coordinated "adaptation expertise" actors in climate-vulnerable communities nurture legal pluralism and sectorial divisions that are now also projected to instigate resource conflicts at the community level. Possibility of such a scenario creates the need for efficient resource governance structures that clearly delineate actor responsibilities for enhanced site-specific conflict-sensitive adaptation. Social network analysis is emerging as the best tool for identifying actor roles and unlocking cooperation deadlocks in natural resource management. However, a methodological gap exists on how to effectively incorporate social network notions into governance frameworks for evaluating community responses to climate change and resource conflicts using actor-linkages. To resolve this technical gap, I formulate a theoretical governance approach based on social network theory to simultaneously identify rural actors and analyse their governance activities in a multi-resource sector community. The objective is to investigate; with whom does a rural natural resource user do what? How? If, not possible, then why not? With a specific focus on climate adaptation and resource conflict resolution issues. My innovative framework - ecosystem service governance (ESG) approach - builds further the Ecosystem Approach and also incorporates monetary valuation of ecosystem services. To test functionality of the ESG approach, I implement it on the social network of Loitoktok in Kenya. My focus is on key ecosystem services that are economically important namely, food production, wildlife, water and medicinal plants in the district. Application of ESG requires empirical information that consists of both relational and resource attributes data gathered using structured questionnaires, expert interviews, and group discussions. Secondary data is obtained from official resource records and documents from different government agencies. Findings reveal a significant relationship between actor linkages and adaptation performance in the agriculture, wildlife and water sectors. Whereby, high inter-actor connections in the agriculture and wildlife sectors result in many diverse adaptation measures, poor linkage in the water sector lowers collaborative adaptation activity while the medicinal plants sector has no actor interlinkage and which promotes individual-effort adaptation practises. Secondly, dense connectivity among resource conflict resolution actors facilitates implementation of three unique mechanisms that enhance cohesion in the community. Formation of actor linkages is hindered by poor coordination, low financial support and insufficient manpower. In addition, absent inter-actor linkage in the medicinal plants sector is rooted in its lack of recognition as a valid formal economic sector that hinders legislation and contributes to lack of public interest. To resolve the identified hindrances, the ESG approach has an additional feature that simulates an "optimum" resource governance structure through network weaving actions by certain brokers. The resultant hypothetical structure illuminates potential pathways for increasing adaptation performance, livelihoods diversification, carbon sequestration and culture preservation in Loitoktok. The formulated ecosystem service governance approach effectively answers the aforementioned research questions by revealing how adaptation and resource conflict resolution are precisely being implemented at the community level. Secondly, the study proposes using the established Revolving Fund scheme (responsible for aggregating individuals into community (business) interest groups) in disseminating climate adaptation knowledge alongside economic development. Thirdly, significance of the formulated ESG approach cannot be understated in relation to the current devolution predicament in Kenya. Whereby, the newly formed County governments can utilise the ESG for identifying collaboration deadlocks in their social structures. Finally, since the ESG approach also gives a practical structural solution to enhance resource governance, then it is foreseen that subsequent objective netweaving of actor linkages at the community and County levels will enhance climate governance especially rural adaptive capacity and reduce risk of projected climate-driven resource conflicts in Kenya. ; Die Auswirkungen des Klimawandels auf die natürlichen Ressourcen bedrohen zweifellos das Erreichen der Millennium-Entwicklungsziele. Aber noch bedenklicher ist der umstrittene Zusammenhang zwischen Klimawandel und Konflikten, der aufgrund einer Verknappung der Ressourcen in Afrika eine düstere Zukunft erwarten lässt. Obwohl einige WissenschaftlerInnen diese Ansicht für unausgewogen halten, gibt es ein offensichtliches Forschungsdefizit in Bezug auf mögliche Anpassungsstrategien, die ländliche Lebensweise in Afrika südlich der Sahara aufrechterhalten können. Darüber hinaus fördert die mangelhafte Koordination von Akteuren im Bereich der \"Anpassungsexpertise\" einen rechtlichen Pluralismus und eine sektorale Aufteilung innerhalb klimasensibler Gemeinden, was in Zukunft Ressourcenkonflikte auf Gemeindeebene begünstigen könnte. Ein solches Szenario macht deutlich, dass effizientere Ressourcen-Managementstrukturen nötig sind, die den involvierten AkteurInnen klar definierte Verantwortungsbereiche in Hinblick auf ortsspezifische und konfiktsensible Anpassungsmaßnahmen zuweisen. Es besteht jedoch eine methodische Lücke bezüglich der Frage, wie die Netzwerkstrukturen effektiv in einen Governance-Rahmen integriert werden können, um Akteursbeziehungen wirksam für die Bewertung der Anpassungsfähigkeit von Gemeinden auf den Klimawandel und existierenden Ressourcenkonflikte zu nutzen. Um diese methodische Lücke zu füllen, habe ich einen theoretischen Governance-Ansatz erarbeitet, der auf sozialer Netzwerktheorie basiert. So können AkteurInnen zugleich in Bezug auf Klimawandel, Ressourcenkonflikte und Governanceaktivitäten in Multi-Ressourcen-Umgebungen analysiert werden. Ziel ist es zu untersuchen, mit wem Nutzer ländlicher natürlicher Ressourcen was tun, wie sie es tun und falls sie es nicht tun, warum nicht? Der Fokus soll hierbei deutlich auf Aspekten der Anpassung an den Klimawandel und der Lösung potentieller Ressourcenkonflikte liegen. Mein innovativer Ökosystem-Service-Governance-Ansatz (ESG) ist eine Weiterentwicklung des Ökosystemansatzes und ergänzt diesen durch eine monetäre Bewertung von Ökosystemdienstleistungen. Um den ESG-Ansatz zu testen, habe ich ihn auf das soziale Netzwerk von Loitoktok in Kenia angewendet, wobei ich mich auf die wirtschaftlich wichtigsten Ökosystemdienstleistungen konzentriert habe. Die benötigten empirischen Daten, die sowohl aus relationalen als auch aus ressourcenspezifischen Informationen bestehen, wurden mittels strukturierter Fragebögen, ExpertInneninterviews und Gruppendiskussionen erhoben. Während starke Verbindungen zwischen den AkteurInnen innerhalb der Sektoren "Nahrungsmittelproduktion" und "Tierwelt" zu einer Diversifizierung der Anpassungsstrategien führen, sorgen schwache Verbindungen im Wassersektor und keinerlei Vernetzung im Heilpflanzensektor für geringere Anpassungsaktivitäten; hier steht die Entwicklung individueller Anpassungsstrategien im Vordergrund. Außerdem ermöglicht eine enge Verbindung zwischen den an der Lösung von Ressourcenkonflikten beteiligten AkteurInnen die Entwicklung von drei Mechanismen, die den Zusammenhalt der Gemeinde verbessern: Die Ausprägung der Akteurs-Verbindungen kann durch mangelhafte Koordination, geringe finanzielle Unterstützung und fehlende Arbeitskraft gehemmt werden. Die Abwesenheit von Akteurs-Verbindungen im Heilpflanzensektor lässt sich durch die geringe Anerkennung als formaler Wirtschaftssektor erklären, was zu einer fehlenden Rechtsgrundlage und geringem öffentlichen Interesse führt. Um derartige Hindernisse zu beseitigen, verfügt der ESG-Ansatz über die Möglichkeit, mithilfe von Vermittlern Vernetzungsstrukturen zu schaffen, die ein \"optimales\" Ressourcengovernance simuliert. Anhand der resultierenden hypothetischen Strukturen können mögliche Pfade einer verbesserten Anpassungsfähigkeit, einer Diversifizierung von Lebensgrundlagen, der Kohlenstoffspeicherung und der Bewahrung der Kultur in Loitoktok aufgezeigt werden. Mit dem entwickelten Ökosystem-Service-Governance-Ansatz können effektiv die eingangs gestellten Forschungsfragen beantwortet werden, indem aufgezeigt wird, wie Maßnahmen zur Anpassung und Lösung von Ressourcenkonflikten auf Gemeindeebene konkret implementiert werden. Zweitens sollte der Beitrag des ESG-Ansatzes zum Umgang mit der aktuellen dysfunktionalen Dezentralisierung in Kenia nicht unterschätzt werden, denn die neu entstandenen Regierungen von Landkreisen können mit Hilfe des ESG-Ansatzes Kooperationsprobleme innerhalb ihrer sozialen Netzwerke aufdecken. Da der ESG-Ansatz schließlich eine praktische Lösung für eine verbesserte Struktur des Ressourcen-Governance eröffnet, ist absehbar, dass die folgende Vernetzung von Akteurs-Verbindungen auf Gemeinde- und Landkreisebene die Anpassungsfähigkeit und Klima-Governance im ländlichen Raum stärkt, und klimainduzierte Ressourcenkonflikte in Kenia verringert.
Einmal bemerkte Antonioni, er wolle das 'Fahrrad' (aus De Sicas Meisterstück Ladri di Biciclette) loswerden, und zielte damit auf all die sozialen, psychischen und ästhetischen Dringlichkeiten des italienischen Neorealismus. Weil sich sein Diktum einer so griffigen Synekdoche bedient, gehört es zu den meistzitierten der Antonioni-Forschung (im hier besprochenen Band etwa auf S. 42, 69 und 116), zumal in ihm der sehr moderne Anspruch laut wird, mit dem Überkommenen Schluss zu machen und etwas radikal Neues zu versuchen. Das wiederum wirft die Frage auf, ob hundert Jahre nach der Geburt des inzwischen unangreifbar kanonisierten Regisseurs ein Buch über sein Œuvre dessen Modernität und Erneuerungsanspruch vermitteln oder gar aufgreifen, ob es vielleicht die etablierten Topoi filmwissenschaftlicher Untersuchungen hinter sich lassen, ob es den 'Tennisball' (aus Antonionis Meisterstück Blow-up) loswerden kann. Herausgeber und AutorInnen sind sich der Obliegenheit bewusst, ihren Gegenstand nicht nur zu restaurieren, sondern ihn zu wenden und zu entwickeln; bereits die Einleitung konstatiert darum nach der zitatenspielerischen Postmoderne die erneute Aktualität der ernsten Avantgarde und des Autorenprinzips Antonionis. Diesem Come-back tragen die Beiträge des Buchs dann auf dreierlei Weise Rechnung: zuerst indem sie andere Filme, Regisseure, Genres neben Antonioni stellen, um in solcher Kontaktnahme neue Facetten seines Werks freizulegen, indem sie außerdem in exemplarischen Analysen die 'genetischen Sequenzen' eines größeren Werkabschnitts zu isolieren suchen, schließlich – dies wohl die ehrgeizigste Aufgabe – indem sie Aspekte aufspüren, die der bisherigen Forschung entgangen oder aber in den Kontexten und Diskursen der Gegenwart gerade erst entstanden sind. Mithin zieht der von Daniel Illger verfasste Beitrag Verbindungslinien, die von Antonionis frühen Spielfilmen I Vinti und Cronaca di un amore zurückreichen zum amerikanischen Gangsterdrama der dreißiger Jahre und zugleich hinleiten zum Subgenre des italienischen 'Giallo': Während der Gangsterfilm Aufstieg und Fall des Helden als eine vertikale Reise aus der Öde in den (verheißungs-)vollen Stadtraum und zurück in die Gosse inszeniert, entzaubert und fragmentiert Antonioni derlei ideologische Topographien. Seine nüchternen Gefüge aus urbaner Leere und Fülle stellen dem amerikanischen Mythos ein soziohistorisch desillusioniertes Nachkriegsitalien entgegen und dem tragischen Gangster ohnmächtige Kleinkriminelle und scheiternde Liebesbeziehungen. Derweil spinnt Jörn Glasenapps Text zu La notte ein noch feiner verzweigtes Netz von kultur- und filmgeschichtlichen Assoziationen. Vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs, wuchernder Industrialisierung und ihrer prägnanten Architektur portraitiert Antonioni eine in Dekadenz erstarrte Mailänder Gesellschaft. Dabei gewinnen die in strenge Bilder gefassten Motive zielloser Flânerie, desinteressierter Erotik oder des erschöpften Lebenssinns gerade in ihren intertextuellen Verwebungen – im Dialog nämlich mit Ruttmanns Sinfonie der Großstadt, Renoirs La règle du jeu, Malles Les amants, Fellinis La dolce vita oder auch Romeros Night of the Living Dead – neue Kontur. Betont systematisch zeichnen währenddessen die Beiträge von Michaela Krützen und Elisabeth Paefgen Verknüpfungen und Schnittmengen nach: Der erste der beiden Texte nimmt neben Antonionis Lʹeclisse einerseits das Melodram An Affair to Remember, andererseits die romantische Komödie Sleepless in Seattle in den Blick, um in detailgenauem Vergleich vorzuführen, wie die psychologischen Dramaturgien, 'sensomotorischen Verkettungen' und 'Heldenreisen' des klassischen Hollywood-Kinos zunächst vom modernen Autorenfilm unterminiert werden, bis das – freilich nun milde ironische und selbstreflexive – neoklassische Erzählen die alten Sicherheiten romantischer Genre-Codes wiedereinsetzt. Im zweiten Text widmet sich Elisabeth Paefgen der filmischen Dreierkonstellation Blow-up, Rear Window, Peeping Tom und den Machtverhältnissen, die die jeweilige Hauptfigur durch ihren Kamerablick etabliert (wobei sich die Eingangsthese einer irgend subtilen 'Täterschaft' des Fotografen zuweilen in der Vielzahl angesprochener Aspekte zu verlieren scheint). Schließlich untersucht Oliver Fahle Antonionis Polit- und Wüstenelegie Zabriskie Point als Derivat des Road Movie und legt nuanciert dar, wie das genuin amerikanische Genre durch die Hand des europäischen Regisseurs eine sowohl konkretisierende als auch abstrahierende Bedeutungsweitung erfährt. Entgegen der raunenden Evokation von Raum, Freiheit und Counterculture im traditionellen Road Movie bindet Antonioni seine kritischen Bilder zurück an die reale Protestbewegung und Konsumsphäre der späten sechziger und frühen siebziger Jahre. Zugleich aber erscheinen hier Stadt- und Felslandschaften als geologische Formationen, die alle Tagespolitik und nationalen Mythen in Richtung anthropologischer oder gar kosmologischer Visionen übersteigen. Eine Farbstudie führt die zweite Gruppe von Beiträgen an, die grundlegende Kategorien im Schaffen Antonionis herauszustellen suchen: Im Rückgriff auf Latour zeigt Beate Ochsners Text (der sich leider mit Abbildungen in Schwarzweiß begnügen muss), wie sich die Farben in Antonionis Gemälden und Filmen einer naturgerechten Wiedergabe von Wirklichkeit entziehen und zum reinen Kolorismus finden; sie sind nicht länger Attribute der Gegenstände, sondern Aktanten eigenen Rechts. Während sich dieses freie Potential in Antonionis erstem Farbfilm Il deserto rosso bereits deutlich abzeichnet, gewinnt es mit Il mistero di Oberwald eine neue Qualität. Im gleichzeitigen Verweis auf frühes handkoloriertes Kino und seine digitale Zukunft vermittelt das 'schillernde' Kostümdrama die Regeln des Farbensehens und seine medialen Grundlagen. Ähnlich Basales verhandelt Uta Felten, wenn sie in Blow-up und Zabriskie Point die Denkfiguren von Spur, Riss und Kreis ausmacht, die blanke Indizienhaftigkeit der vormals greifbaren Realität, ihre Lücken, die den Betrachter in einen Detektiv verwandeln, und die so ziel- wie endlosen epistemologischen und ästhetischen Kreisbewegungen (manches Mal allerdings droht hier die "lettura plurale" (S.249) in hastiger Methodenvielzahl und allzu knappen Seitenblicken aufzuspleißen.) Schließlich widmet sich Lisa Gottos feinnervige Analyse der letzten Regiearbeit Antonionis, Jenseits der Wolken, den Aspekten von Bewegung, Oberfläche, Bildlichkeit: Angeleitet vom 'Dazwischen', vom Unabgeschlossenen und Unentscheidbaren fokussiert der Film auf Wegstrecken und leere Räume wie den winterlichen Strand von Portofino, der als Feld von Transformationen und Mikrobewegungen dient. Ähnlich siedeln Antonionis Oberflächen – Fenster, Glas, Windschutzscheiben – zwischen Transparenz und Opazität, Licht und Material, Blick und Berührung, und auch seine Kadrierungen und Rahmungen altermedialer Bilder gehen auf die stets geformte und verformende Repräsentation von Wirklichkeit ein. Drittens dann befassen sich einzelne Beiträge mit selten beachteten Facetten oder aktuellen Kontexten der Filme Antonionis: Claudia Öhlschläger etwa sieht die leere Nervosität der Figuren in Il grido als Zeichen kultureller Depression, die im Verlust eines stabilen Familienbilds wurzelt. Was nach dem Scheitern dieses Modells in den Nachkriegsjahren bleibt, das sind untüchtige Mütter, beschädigte Väter und elternlose Kinder, die Antonioni auseinandertreibt, bis die Familie nur mehr als Zitat, als Heiligenbild oder Pietà existiert. Im Anschluss an jene konzise kulturhistorische wie bildästhetische Diagnose nimmt Judith Wimmer die wohl erste systematische Engführung von Georg Simmels Kapitalismuskritik und der Austrocknung menschlicher Beziehungen im Werk Antonionis vor. Am Beispiel von L'eclisse erläutert die Autorin, wie die Geldwirtschaft – indem sie Werte nivelliert, den Rhythmus des Daseins und alle moralischen Relevanzen tilgt – die "Bedeutsamkeiten alles Menschlichen" (S. 134) aushöhlt. Der Aktienhandel infiziert Ethik und Liebe, setzt sie der Bindungslosigkeit aus und lässt am Ende, in der berühmten 7-minütigen Schlusssequenz des Films, die Subjekte verschwinden. Einen psychologisch ebenso tiefen und geologisch fraglos noch tieferen Blick in die Verfasstheit der Moderne wirft dann Georgiana Banita. Angesichts des Erdöls als italienischem Wirtschafts- und Kulturphänomen, das hineinreicht in den gleichsam von Petrochemie durchtränkten Neorealismus, sondiert Banita die manifesten wie subliminalen Bedeutungsspuren des Öls und Energiekonzepts im Werk Antonionis. Indem es sich als schwere Masse oder flüchtiges Destillat auf allen – filmmateriellen, psychoerotischen, chromatischen, narrativen – Ebenen absetzt, vermag der höchst differenzierte und einfühlsame Text den Blick für die ökonomischen Bedingungen, den seelischen und politischen Trieb-Stoff, die Ölbilder und -metaphern von Il grido über Il deserto rosso bis hin zu Professione: reporter zu öffnen. Wie also steht es um die Aktualität der Moderne und Antonionis, um die kritische Rückschau jenseits der Musealisierung und das mögliche Neuerungspotential des Bandes? Zunächst rekurrieren die hier versammelten Arbeiten über einen Regisseur, der weit jenseits bloßer 'brand recognition' zur ikonischen Bestandsmasse des 20. Jahrhunderts gehört, durchaus – und am Ende sicher nicht zu Unrecht – auf mancherlei Legenden, Kollektivbilder und Standardwerke. Das betrifft richtungsweisende Exegeten (William Arrowsmith, Seymour Chatman, Lorenzo Cuccu und stets Deleuze und dessen Zeit-Bild) ebenso wie unumgängliche Bilder und Szenen, Jeanne Moreaus melancholischen Streifzug durch die Randbezirke Mailands in La notte, das Zeitlupenballett der explodierenden Pueblo-Villa in Zabriskie Point und eben auch Blow-up und das Pantomimenspiel mit unsichtbarem Tennisball (den man nie loswerden darf). Neben den Beiträgen, die Vertrautes kompilieren, stehen freilich zahlreiche, deren vielsagende Inter- und Kontextualisierungen allemal ungewohnte Blickwinkel einnehmen. Und dann sind da solche, die hellsichtig vermitteln, wie Antonioni weniger als zeitlos denn als zeitgenössisch zu verstehen ist, als Autor, der einiges und Wichtiges vorzubringen hat über den Zustand der Gegenwart, ihre medialen wie psychischen Komplexe, ihre Ethik und Ästhetik, ihre Handels- und Energieströme. Einmal also Antonioni als Altmeister des europäischen 'Kunstfilms', zugleich aber Antonioni als nachgerade akutes Zeitphänomen, das man nicht los- und mit dem man auch nicht fertigwerden kann.