Die Gläubigerstruktur als Ansatzpunkt für ein staatliches debt management
In: Schriften zur wirtschaftswissenschaftlichen Forschung 48
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In: Schriften zur wirtschaftswissenschaftlichen Forschung 48
In: Entwicklung und Zusammenarbeit, S. 8-9
World Affairs Online
In: Deutsches, europäisches und vergleichendes Wirtschaftsrecht Band 114
In: Austrian journal of political science: OZP, Band 33, Heft 2, S. 175-189
ISSN: 2313-5433
'Dieser Beitrag analysiert die Zusammenhänge zwischen dezentralen staatlichen Strukturen und dem Ausmaß an öffentlicher Verschuldung in den Schweizer Kantonen für die Periode zwischen 1984 und 2000. Aus theoretischer Warte lassen sich mit der föderalen Architektur sowohl erhöhende als auch dämpfende Effekte auf die staatliche Verschuldung verbinden. Einerseits können föderale Strukturen zu einer Dämpfung des Schuldenstandes führen, weil sowohl der inhärente Wettbewerb zwischen den Gliedstaaten als auch die Fülle subnationaler Vetopositionen zur Einschränkung der Staatstätigkeit führen. Andererseits kann der Föderalismus zur Ausdehnung der staatlichen Verschuldung beitragen, weil sowohl funktionale und organisatorische Doppelspurigkeiten als auch unkoordinierte und voneinander abweichende Handlungen einer Vielzahl von Akteuren kostenintensive und oftmals schuldenfinanzierte Kompromisslösungen einfordern. Die vorliegenden statistisch quantitativen Auswertungen zeigen, dass eine stärkere Dezentralisierung in den Schweizer Gliedstaaten eher zu einer Einschränkung der kantonalen Verschuldung führt.' (Autorenreferat)
In: Archiv des Völkerrechts, Band 44, Heft 4, S. 405
ISSN: 1868-7121
In: KWI Arbeitshefte 12
In: Schriftenreihe Insolvenzrecht in Forschung und Praxis 87
In: Schriftenreihe der Hochschule Speyer 83
In: Schriftenreihe für Gesellschafts-, Steuer- und Insolvenzrecht Band 3
In: Research
Maria Schneider-Reißig untersucht das Wissen und die Fähigkeiten von Verbrauchern im Umgang mit Krediten. Dies wird unter dem Begriff Debt Literacy subsumiert. Die Autorin erstellt ein Konzept für Debt Literacy, das auf Ergebnissen von Expertenbefragungen basiert. Mit einer Kreditwissensnorm veranschaulicht sie, was einen finanziell hinreichend gebildeten und kompetenten Verbraucher kennzeichnet. In einem von der Autorin entwickelten Leistungstest zum Kreditwissen kann ein Teil der kognitiven Fähigkeiten von Debt Literacy erfasst werden. Der Inhalt Financial Literacy und Debt Literacy Messinstrument zur Erfassung des Kreditwissens Kreditwissensnorm und Kreditwissenstest Ausblick und Forschungsbedarf Die Zielgruppen Dozierende und Studierende aus der Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre, Pädagogik Fach- und Führungskräfte aus den Bereichen Bankbetriebswirtschaft, Verbraucherschutz sowie Lehrer Die Autorin Dr. Maria Schneider-Reißig ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Betriebswirtschaftslehre der Universität Rostock am Lehrstuhl für ABWL: Bank- und Finanzwirtschaft. Neben der Wahrnehmung von Lehraufgaben forscht sie zur finanziellen Intermediation und zur Finanzkompetenz von Verbrauchern
In: Schriften zum Unternehmens- und Kapitalmarktrecht 71
Das europäische Bankenabwicklungsrecht zielt darauf, den Marktaustritt von Banken unabhängig von deren Größe und Vernetzung zu ermöglichen. Die Zuweisung von Verlusten an Anteilseigner und Gläubiger soll eine Abwicklungsfinanzierung aus öffentlichen Mitteln vermeiden und der Entstehung von Fehlanreizen zu übermäßiger Risikobereitschaft vorbeugen. Alexander Friedrich unterzieht diese regulatorische Neuerung einer Wirkungsanalyse und untersucht, ob und in welchem Maße hierdurch die Kontrollfunktion von Fremdkapitalgebern gegenüber dem Bankenmanagement aktiviert wird, d.h. inwieweit zu erwarten ist, dass sich Fremdkapitalgeber als verlustsensibles Korrektiv gegenüber dem risikogeneigten Bankenmanagement positionieren (Debt Governance). Hierfür entwickelt der Autor diejenigen Charakteristika, die eine Risikokontrolle durch Fremdkapitalgeber erwarten lassen. Anhand des so gewonnenen normativen Gradmessers bewertet er das materielle und institutionelle europäische Bankenabwicklungsrecht.
In: Nomos Universitätsschriften - Recht 806
Der Debt Equity Swaps ist ein wichtiges Instrument der finanziellen Sanierung, welches sowohl vor als auch in der Insolvenz Anwendung finden kann. Während hierfür bei Aktiengesellschaften vor der Insolvenzeröffnung verschiedene Strukturmaßnahmen mit den entsprechenden Mehrheiten beschlossen werden müssen, gilt dies in der Insolvenz nach dem neuen § 225a InsO nicht mehr. Bisher wurde davon ausgegangen, dass die fehlende Zustimmung zur vorinsolvenzlichen Sanierung aufgrund der Treuepflicht überwunden werden kann, da die sonst erfolgende Insolvenzeröffnung regelmäßig den Beteiligungsverlust zur Folge hatte. Die Sanierungschancen in der Insolvenz haben sich seit dem hierfür maßgeblichen "Girmes-Urteil" des BGH mit Einführung der InsO und zuletzt der Umsetzung des ESUG deutlich verbessert. Vor diesem Hintergrund bedarf es damit auch einer Neubewertung der Treuepflicht der Aktionäre in Sanierungssituationen, bei der insbesondere zu prüfen ist, wie sich die Beteiligung in der Insolvenz ansonsten entwickeln würde
In: Diplomarbeit
Aus der Einleitung: Die Ratingagenturen sind fester Bestandteil der internationalen Finanzmärkte und ihre veröffentlichten Bewertungen über das Kreditrisiko eines Emittenten bzw. eines Finanztitels, wie z.B. das bekannte AAA Rating (Triple-A), entscheiden heute über den erfolgreichen Zugang von Unternehmen und Staaten zum Kapitalmarkt. Mit Hilfe von standardisierten Analysen über die Kreditqualität von Finanzanlagen generieren die Ratingagenturen Informationen über Ausfallswahrscheinlichkeiten, die unerlässlich sind für die Preisbildung und das Hedging von Fixed-Income Wertpapieren. Durch ihre Mittlerfunktion zwischen Emittenten und Anlegern werden Ratingagenturen als Intermediäre bezeichnet. Durch die geschaffene positive Externalität in Form einer kostenlosen öffentlichen Information, tragen die Ratingagenturen zu einer Reduzierung der im Kapitalmarkt vorhandenen Informationsasymmetrie bei. Durch die Internationalisierung der Kapitalmärkte, dem Trend der Disintermediation und der laufenden Innovation von neuen Finanzprodukten hat sich das Geschäftsfeld der Ratingunternehmen in den letzten zwei Jahrzehnten wesentlich verändert und erweitert. Die innovativen Verbriefungen von Forderungen bereichern die Finanzmärkte mit neuen Produkten und sorgen auf den Kreditmärkten für ein außergewöhnliches Wachstum. Eine dieser Innovationen stellen die Collateralized Debt Obligations (CDOs) – forderungsbesicherte Schuldverschreibungen – dar. Diese Finanztitel ermöglichen den Transfer von Kreditrisiken vom Gläubiger zum Investor. Für Bankinstitute ist dies eine attraktive Form zur Reduzierung des Haftungskapitals. CDOs sind nicht nur innovativ sondern auch komplex in ihrer Funktionsweise. Die Ratingagenturen werden sehr intensiv bei der Strukturierung dieser Produkte mit eingebunden. Für das Rating von CDOs wird die gleiche Basis wie für die Bewertung von Anleihen verwendet. Durch die entstehende Vergleichbarkeit ist der Wunsch der Emittenten, den Investoren den Kauf von CDOs attraktiver zu präsentieren, erfüllt. Ratings gelten natürlich nicht als einziges Entscheidungskriterium für eine Investition. Die Bewertung durch die Ratingagenturen wird jedoch als Bezugspunkt für die Risikobeurteilung von CDOs herangezogen. Durch die Involvierung der Ratingagenturen in den Prozess der Ausgestaltung dieser Finanzierungsform, ergibt sich folgende für diese Arbeit forschungsrelevante Fragestellung: Welche Auswirkungen auf die Marktteilnehmer haben die strukturellen Veränderungen im Wesen der Ratingagenturen vom passiven Anleihenbewerter hin zum aktiven Teilnehmer bei der Strukturierung von CDOs? Die Euphorie über eine erfolgreiche Risikoverminderung durch Produkte wie CDOs wird im Zuge der Finanzmarktturbulenzen 2007 zu einem abrupten Ende gebracht. Der Internationale Währungsfond schätzt den Gesamtverlust aus der Finanzkrise, die im August 2007 beginnt, auf USD 440 bis 510 Mrd. Die Folgen dieser Finanzkrise sind weit reichend und betreffen auch das Geschäftsfeld der Ratingagenturen. Kritiker sprechen den Ratingagenturen sogar eine erhebliche Teilschuld an dem Ausmaß der Krise zu. Die Reaktionen der Ratingagenturen auf die vorgebrachte Kritik und die darauf folgende Veränderung ihrer Rating-Methodik sind für die Analyse der Fragestellung von Bedeutung. Die Klärung, ob die Schuldzuweisungen gerechtfertigt sind, ist jedoch nicht Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit. Es wird angemerkt, dass nicht nur im Finanzbereich Bewertungsanalysen angeboten werden. Es werden Universitäten, Restaurants, etc. mit verschiedenen Ratingsymbolen beurteilt. In dieser Arbeit werden nur die Kredit-Ratingagenturen untersucht. Aufgrund der Dominanz von Moody's Investor Service (Moody's) und Standard and Poor's Ratings Service (SP) in diesem Bereich des Kreditratings, wird hauptsächlich auf Prozesse und Vorgehensweisen dieser beiden Unternehmen eingegangen. Ratingunternehmen, die dem Kapitalmarkt andere Informationen als das Kredit-Rating anbieten, wie etwa Morningstar Inc., das Investmentfonds bewertet, sind nicht Gegenstand der hier vorliegenden Arbeit. Ebenso wenig finden die Serviceleistungen von Rating Advisory Unternehmen Eingang in die Untersuchung. Die Untersuchung von Ratingagenturen bei der Bewertung von CDOs steht im Zentrum dieser Arbeit. Anknüpfend an die oben genannte Fragestellung, sollen folgende konkrete Zielsetzungen erreicht werden: - Illustration des Geschäftsfeldes der Ratingagenturen und der Grundlagen für CDOs. - Darstellung des Bewertungsvorganges für CDOs. - Evaluierung der Ratings von CDOs. In der Fachliteratur ist die konkrete hier vorliegende Verknüpfung und Analyse der beiden Themengebiete Ratingagenturen und CDOs noch kaum gegeben. Demnach soll dem Leser ein erstmaliger Einblick in die gegenseitige Bedeutung von Ratingagenturen und von CDOs für einander vermittelt werden. Gerade bei CDOs ist festzustellen, dass ihre Existenz auf den Dienstleistungen ihrer Begutachter basiert. Gang der Untersuchung: Nach der Einleitung wird im zweiten Kapitel ein Überblick über die am Markt bekannten Ratingunternehmen gegeben. Die Bedeutung der Ratingagenturen für die Kapitalmärkte wird durch detaillierte Informationen zu ihrer Entstehung, ihrer Charakteristika, ihrer Funktionen und ihrer Produkte herausgearbeitet. Die Darstellung eines Ratingverfahrens vermittelt einen ersten Eindruck von der Vorgehensweise der Ratingunternehmen. Kapitel drei vermittelt die Grundlagen von CDOs. Nach einer kurzen Einführung in das Konzept der Verbriefung wird eine Einordnung von CDOs in den Bereich der Asset-Backed Securities vorgenommen. Die Funktionsweise von CDOs, ihre Klassifizierung, die Motivation für die Emission von CDOs und ihre Marktentwicklung vervollständigen das Grundverständnis für diese Finanzierungsform. Das vierte Kapitel zeigt die Bewertung von CDOs durch die Ratingagenturen auf. Die wesentlichen Faktoren für die Durchführung des Ratingprozess werden dargestellt, um im Anschluss den Prozess selbst und die Rating Dynamik von CDOs zu analysieren. Im Hinblick auf die Kritikpunkte, die mit der Bewertung von CDOs in Zusammenhang stehen, werden daraufhin die Reaktionen der Ratingagenturen aufgezeigt. Eine Analyse der Ratings für CDOs wird im fünften Kapitel vorgenommen. Die Untersuchung erfolgt zunächst anhand der Durchführung einer eigenen Bewertung eines Besicherungsportfolios für CDOs mit Hilfe des Programms CDO Evaluator. Danach wird eine kritische Würdigung der Ratings unter ausgewählten Kriterien vorgenommen. Das Fazit der Arbeit gibt eine auf die vorangegangene Diskussion aufgebaute und zusammenfassende Antwort auf die in der Einleitung formulierte Fragestellung.Inhaltsverzeichnis:Inhaltsverzeichnis: AbkürzungsverzeichnisVI AbbildungsverzeichnisVII TabellenverzeichnisVII 1.Einleitung1 1.1Zielsetzung2 1.2Aufbau der Arbeit3 2.Überblick über Ratingagenturen: Historie, Charakteristika, Funktionen und Produkte4 2.1Historische Entwicklung des Ratinggeschäfts4 2.2Charakteristika der Ratingagenturen5 2.2.1Geschäftsmodell5 2.2.2Der Ratingmarkt - ein Duopol5 2.2.3Branchendaten der Marktführer6 2.2.4Corporate Governance Beitrag der Ratingagenturen7 2.3Das Rating - eine Meinung - als Produkt8 2.3.1Definition8 2.3.2Arten von Ratings9 2.3.3Ratingsymbole10 2.3.4Instrumentale Funktionen von Ratings12 2.4Ablauf eines Ratingverfahrens19 2.4.1Charakteristika des traditionellen Ratingprozesses21 2.4.2Nachvollziehbarkeit des Ratingverfahrens21 2.5Zusammenfassung22 3.Grundlagen von Collateralized Debt Obligations - CDOs23 3.1Konzept der Verbriefung23 3.2Einordnung von CDOs in den Bereich der Asset-Backed Securities25 3.3Funktionsweise von CDOs26 3.3.1O/C-Test29 3.3.2I/C-Test29 3.3.3Waterfall-Struktur der Cash Flows30 3.3.4Vereinfachtes Beispiel einer CDO Tranchenbildung32 3.4Phasen einer CDO Transaktion35 3.5Klassifizierung der CDO Arten36 3.5.1Wirtschaftlicher Zweck36 3.5.2Risikotransfer37 3.5.3Art der zu Grunde liegenden Vermögenswerte38 3.6Motivation für die Emission von CDOs39 3.7Marktentwicklung von CDOs40 3.8Zusammenfassung41 4.Bewertung von CDOs durch die Ratingagenturen42 4.1Komplexität von CDOs42 4.2Faktoren für die Bewertung von CDOs43 4.2.1Eigenschaften des Besichungsportfolios43 4.2.2Risikoeigenschaften der Tranchen46 4.2.3Zinsstruktur der Vermögenswerte und der CDO Tranchen46 4.2.4Modellrisiko47 4.3CDO Ratingprozess48 4.3.1Credit Enhancement50 4.3.2Grundannahmen der Ratingagenturen51 4.3.3Methode des Notching53 4.4CDO Rating Dynamik53 4.5Interessenskonflikte bei CDO Ratings56 4.5.1Reputation und konservative Befangenheit57 4.5.2Reaktionen der Ratingagenturen57 4.5.3Rechtliche Auswirkungen61 4.6Zusammenfassung61 5.Analyse der Ratings für CDOs62 5.1Bewertung eines CDO Portfolios mit dem CDOEvaluator62 5.1.1Datenbeschreibung63 5.1.2Durchführung und Ergebnis der Analyse63 5.1.3Interpretation der Ergebnisse66 5.2Kritische Würdigung der Ratings für CDOs66 5.2.1Ordinale und relative Messung der Bonität von CDOs66 5.2.2Relevanz, Aktualität und Informationsgehalt des Rating-ergebnisses67 5.2.3Störung des Finanzmarktgleichgewichtes durchCDO Ratings68 5.2.4Transparenz des Ratingsystems von CDOs69 5.2.5Urteilsunabhängigkeit des Ratingverfahrens von CDOs70 5.2.6Vergleichbarkeit der Ratingergebnisse von CDOs71 5.3Zusammenfassende Beurteilung73 6.Fazit74 6.1Auswirkungen auf die Marktteilnehmer76 6.2Ausblick und weitere Forschungsgebiete77 Literaturverzeichnis79 Anhang90Textprobe:Textprobe: Kapitel 4.2.2, Risikoeigenschaften der Tranchen: Das Risikoprofil der CDO Tranchen wird durch zwei Faktoren bestimmt: durch den Rang, d.h. wie hoch die Subordination sein muss, und durch das Volumen, d.h. dem Abstand zwischen Obergrenze und Untergrenze einer Tranche (Nominalwert der Tranche). Ein geringer Schutz vor Verlusten und damit ein höheres Risiko haben rangniedrige Tranchen. Je dünner das Volumen einer Tranche ist, desto risikoreicher ist sie, da wenige Kreditausfälle ausreichen, um einen Totalverlust der Tranche zu erzeugen. Diese Eigenschaft ist bei der Equity Tranche gut erkennbar. Obwohl vom Nominalwert her meist kleinste Tranche, trägt sie einen Hauptteil des erwarteten Verlustes aus dem Besicherungspool. Gleichzeitig wird ein weiterer Aspekt von CDO Tranchen erkennbar und zwar die Entstehung von Risikoprofilen, die sich von gewöhnlichen Anleihen mit dem gleichen Durchschnittsrating beträchtlich unterscheiden. Die Rückflussquote kann für nachrangige Tranchen gleich null sein, und die Übernahme eines Großteils des erwarteten Verlustes führt zu einer breiteren Ergebnisverteilung als bei Anleihen mit gleichem Rating. Die Kompensation für das zusätzliche Risiko dieser Tranchen spiegelt sich in höheren Risikoprämien (Spreads) als bei herkömmlichen Anleihen wider. Es ist daher feststellbar, dass die höhere Rendite von AAA bewerteten CDO Tranchen im Vergleich zu AAA bewerteten Staatsobligationen aus einer unsicheren Laufzeit, Annahmen über die Kreditqualität und Liquiditätsunterschiede entsteht. Zinsstruktur der Vermögenswerte und der CDO Tranchen: CDO Strukturen weisen oft ein Ungleichgewicht an fixen und variablen Zinsstrukturen zwischen den Vermögenswerten und den CDO Tranchen auf. Die meisten CDO Strukturen gewähren dem CDO Manager einen gewissen Spielraum bezüglich der Zinsstruktur der auszuwählenden Werte für den Besicherungspool. Im Portfolio können z.B. zw. 50%-80% der Vermögenswerte eine variable Zinsstruktur aufweisen, während der Rest fix verzinst ist. Die CDO Tranchen sind meistens mit einer variablen Zinsstruktur ausgestattet. Um diese Ungleichgewichte auszugleichen und die Cash Flow Struktur der Vermögenswerte den Auszahlungsanforderungen der CDO Tranchen anzupassen, werden Interest Rate Swaps und Cap Vereinbarungen verwendet. Diese Hedging Instrumente werden bei der Bewertung der CDO Struktur analysiert und sind Voraussetzung für ein Rating hoher Qualität. Modellrisiko: Das Modellrisiko ist das Risiko, dass die verwendete Methodik zur Bestimmung des Ratings das wahre Risiko der Tranche eventuell nur ungenau wiedergibt.CDO Investoren müssen sich diesem Risiko bewusst sein, um eine entsprechende Kompensation dafür zu verlangen. Die Annahmen in den quantitativen Modellen zur Bestimmung des Kreditrisikos des Portfolios können von den tatsächlichen Werten abweichen, so kann es u.a. zu realitätsfernen Annahmen über Ausfallskorrelationen und Rückflussquoten kommen. Eine weitere Herausforderung an die analytischen Modelle ist es, die spezifischen Strukturen der Emission und beinhaltete Klauseln über die Verteilung der Cash Flows nachzubilden. Bei der Involvierung Dritter kommen noch operationale und rechtliche Risikoaspekte hinzu. Das Risiko von unrealistischen Annahmen kann letztlich auch die Preisbildung von CDOs negativ beeinflussen. Die Herabstufungen von Hochzins CDO Tranchen 2002 ist zurückzuführen auf nicht korrekte Annahmen über Ausfallsraten und Rückflussquoten. Die Herabstufungen von CDO Tranchen um mehrere Einheiten während der zweiten Jahreshälfte 2007 und Anfang 2008 weisen auf zu optimistische Annahmen der Ratingagenturen hin. Das Risiko, dass Kredite von verschiedenen Schuldnern in verschiedenen Regionen zum selben Zeitpunkt ausfallen können, wurde unterschätzt. Diese Geschehnisse bestätigen, dass das Modellrisiko eines der Hauptrisiken ist, dem die Investoren ausgesetzt sind. CDO Ratingprozess: Der Gegenstand eines Ratings ist Objektivität und Vergleichbarkeit. Die Bewertungen für alle Fixed-Income Produkte basieren auf der Wahrscheinlichkeit der Erfüllung von Zins- und Tilgungszahlungen. Der Ratingprozess von CDOs ist somit ähnlich dem von Unternehmensanleihen. Die Beschaffenheit von strukturierten Finanzierungsformen wie z.B. CDOs ist jedoch nicht identisch und komplexer als die von Anleihen und führt zu unterschiedlichem Analysebedarf. Zusätzlich zum Ausfallsrisiko sind Non-Default Risiken, die aus der Transaktionsstruktur entstehen, in den Ratingprozess mit einzubeziehen. Die drei Ratingagenturen unterteilen die Analyse zur Bewertung von CDOs in einen Zwei-Phasen-Prozess: Zuerst werden in der Kreditrisikoanalyse die Verlustverteilungen geschätzt und in einem zweiten Schritt wird eine Modellierung der Cash Flow Verteilung aus dem Besicherungsportfolio auf die Tranchen vorgenommen. Für die Kreditrisikoanalyse verwenden die Ratingagenturen analytische Modelle wie Binomialverteilungen (für Cash Flow CDOs) oder Monte Carlo Simulationen (für synthetische oder strukturierte CDOs). Eine genaue Darstellung der analytischen Modelle der Ratingagenturen ist nicht Gegenstand dieser Arbeit. Es sei jedoch auf die kurze Übersicht der vorhandenen Modelle im Anhang verwiesen. Die konkreten Modelle zur Analyse des CDO Risikos gestalten sich je nach Art der zu Grunde liegenden Vermögenswerte bzw. je nach Ratingagenturen anders. Eine standardisierte Komponente ist jedoch die Approximation der komplexen Verluststruktur des CDO Besicherungspools durch die Annahme, dass diese Verluste aus einer direkten Konsequenz, durch die Wertminderung von hypothetischen Vermögenswerten, entstehen. Diese Vereinfachung ermöglicht einen Rückgriff auf strukturelle Kreditrisikomodelle, die für Unternehmensanleihen konzipiert wurden, wie z.B. das Asset-Value-Modell von Merton (1974). Diese Kreditrisikomodelle verwenden als Input Ausfallswahrscheinlichkeiten pro Vermögenswert, Korrelationsannahmen und Rückflussquoten, somit werden die Risikoeigenschaften des gesamten CDO Portfolios durch Wiederholung verschiedener Ausfallsszenarien simuliert. Das Resultat ist eine Schätzung der Wahrscheinlichkeitsverteilung des erwarteten Verlustes des Besicherungsportfolios.
In: Schriften des Ernst-Jaeger-Instituts für Unternehmenssanierung und Insolvenzrecht 4
Das Werk befasst sich mit dem Sanierungsinstrument des Debt-to-Equity Swap nach § 225a InsO, der in Zukunft im Rahmen von Insolvenzplanverfahren als echte Sanierungsalternative zur übertragenden Sanierung zur Verfügung stehen soll.Der Verfasser beschäftigt sich dabei mit dem Sonderfall der Kapitalherabsetzung auf null und dem kompensationslosen Anteilsverlust sanierungswilliger Altgesellschafter. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die gesellschafts- und nun auch insolvenzrechtlich kontrovers diskutierte Nennwert- und Zeitwertthese im Rahmen der Bewertung von Forderungen und Anteilen. Die stets strittigen Gesellschafterdarlehen und Anfechtungsfragen runden die Arbeit ab