Kommunale politische Entscheidungsprozesse und politische Partizipation
In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 120-131
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In: Materialien aus der soziologischen Forschung: Verhandlungen des 18. Deutschen Soziologentages vom 28. September bis 1. Oktober 1976 in Bielefeld, S. 120-131
In: Reurbanisierung zwischen Wunsch und Wirklichkeit: ein Blick auf nordwestdeutsche Städte und Regionen, S. 98-116
Auf der Basis einer Sekundärauswertung qualitativer Studien zu stadtregionalen Wanderungsprozessen in der Metropolregion Hamburg seit 1998 fokussiert dieser Beitrag
Motive, Prozesse und Rahmenbedingungen städtischen Wohnens. Sie manifestieren sich in vergleichenden Bewertungen städtischen und suburbanen Wohnens sowie in Hintergründen der Präferenzen für urbane Wohnstandorte. Diese Informationen ergänzen das Spektrum möglicher Erklärungen für Reurbanisierung um Aspekte des sozialen Handelns von Wohnenden.
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 314-318
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 135-139
In: Industrialisierung und Raum : Studien zur regionalen Differenzierung im Deutschland des 19. Jahrhunderts, S. 251-282
Die unbefriedigende Quellenlage (Wahlergebnisse im nationalen Rahmen liegen erst seit 1871 vor) ist in erster Linie dafür verantwortlich, daß bislang kaum Forschungsergebnisse über die kollektiven Orientierungen und Verhaltensweisen im Deutschland des 19. Jahrhunderts vorliegen. Um regional vergleichend politische Orientierungen und Partizipationsprozesse erfassen zu können, greift der Verfasser auf die Petitionen zurück, die 1848/49 an die Frankfurter Nationalversammlung gerichtet wurden. In diesen Quellen - so die Überzeugung des Verfassers - werden die grundlegenden Konfliktlinien dieser Jahre deutlich. Die 3775 Zollpetitionen (die in einem maschinenlesbaren Datensatz vorliegen), welche von ca. 397.000 Unterzeichnern unterstützt wurden, ermöglichen die Erstellung einer handelspolitischen Interessenkarte (Deutschland wird in 26 Regionen aufgeteilt). Die Grade der Mobilisierung (sowohl für die Anhänger protektionistischer Maßnahmen wie für die Anhänger des Freihandels) sind regional sehr unterschiedlich. Um diese Unterschiede zu erklären, erörtert der Beitrag den Einfluß des sozio-ökonomischen Kontextes, die Spaltung des deutschen Marktes und die verbandspolitischen "Infrastrukturen". Um die regionale Differenzierung interessenpolitischer Orientierungen als Determinante politischer Entscheidungsprozesse zu erfassen, entwickelt der Verfasser ein Kausalmodell (abhängige Variable: parlamentarisches Entscheidungshandeln) und überprüft dieses mit Hilfe der Pfadanalyse. Es zeigt sich, daß die festgestellten Konfliktlinien auch innerhalb der Nationalversammlung relevant waren. Der dem Beitrag beigefügte Kommentar (Rolf Horst Dumke) würdigt die verwendete Untersuchungsmethode, weist aber auch kritisch auf Probleme der benutzten Indikatoren hin. (JL)
In: 23. Deutscher Soziologentag 1986: Sektions- und Ad-hoc-Gruppen, S. 526-529
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 1075-1087
"Politische Begriffe haben oft ein beträchtliches Alter. Sie werden im Laufe der Zeit durch Anpassung an veränderte Verhältnisse abgeschliffen und dadurch undefinierbar, bleiben aber trotzdem auf dem Markt der öffentlichen Meinung. Am Begriff des politischen Entscheidens soll überprüft werden, ob das notwendigerweise so ist. Politisches Entscheiden wird entweder im Schema der unvermeidlichen Willkür und der notwendigen Beschränkung definiert. Dies Schema stammt aus der Diskussion über Souveränität Oder man orientiert sich am allgemeinen Entscheidungsbegriff Entscheiden wird dann als Auswahl unter Alternativen begriffen und das Politische in der Art der Alternativen gesehen. Das läuft auf die Zurechnung auf ein "Subjekt" hinaus. Die Willkür der Auswahl wird durch eine mystische Größe, nämlich durch Mystifikation eines uneinsichtig operierenden Subjekts interpretiert. Beide Versionen geben keinen zureichenden Einblick in die Entscheidungspraxis der Politik. Diese gängigen Versionen lassen sich dadurch ersetzen, daß man Entscheiden als Wiedereinführung von Zeit in die Zeit auffaßt; oder in anderen Worten: als Wiedereinführung eines Unterschieds von Vergangenheit und Zukunft in den gesellschaftlich vorgegebenen Unterschied von Vergangenheit und Zukunft. Dies Wiedereinfuhren geschieht dadurch, daß Ausschnitte der (unabänderlichen) Vergangenheit und Ausschnitte der (unvorhersehbaren) Zukunft als kontingent, als auch anders möglich begriffen werden Dazu muß die Entscheidung thematisch eingeschränkt werden Beispiel: Ladenschlußzeiten, Maastricht II, Rinderseuche. Dann kann man sehen, daß die Vergangenheit, obwohl unabänderlich, die Gegenwart auch anders hätte bestimmen können; und daß die Zukunft, obwohl unbekannt, als Oszillation im Rahmen bestimmter Unterscheidungen begriffen werden kann. Entscheiden in diesem Sinne ist Kontingenzmanagement. Es kommt nicht, oder nur in zweiter Linie, darauf an, wer entscheidet, obwohl jedem Beobachter freigestellt bleibt, sich am Subjekt des Entscheiders zu orientieren." (Autorenreferat)
In: Demokratie und Umweltkrise: brauchen wir mehr Mitbestimmung?, S. 206-211
"Zu den wünschenswerten Ergebnissen von Partizipation gibt es eine reichhaltige Fülle an theoretischer Literatur.In Zeiten hoher umweltpolitischer Komplexität und 'Multi-level governance' erhofft man sich von zivilgesellschaftlicher Beteiligung an Entscheidungsprozessen eine Verbesserung der Ergebnisse und eine zügige und breit akzeptierte Umsetzung der beschlossenen Umweltmaßnahmen. Es klafft aber eine große Forschungslücke zwischen theoretischem Wunsch und empirischer Wirklichkeit,da die unzähligen, bislang insbesondere in Nordamerika durchgeführten partizipativen Verfahren noch nicht systematisch und vergleichend auf ihre konkreten umweltpolitischen Effekte untersucht wurden. Eine Meta-Analyse von Fallstudien soll dazu beitragen, diese Lücke zu schließen." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 2152-2167
"Forschungsgegenstand ist die Entwicklung eines Modells zur Analyse komplexer Entscheidungsprozesse. Im Zentrum steht dabei die Modellierung der interaktiven Einflüsse zweier oder mehrerer Akteure auf die Entscheidung. Die Besonderheit des Modells liegt dabei nicht nur in der Ermittlung der unterschiedlich starken relativen Einflüsse der Verhandlungspartner auf das Ergebnis. Es lässt sich darüber hinaus der soziale Prozess, in dem die Entscheidung getroffen wurde und der zu der Entscheidung beigetragen hat, im Rahmen des Modells berücksichtigen. So kann mit dem Modell der Verhandlungs- bzw. Entscheidungsprozess zwischen mindestens zwei Akteuren in seiner Dynamik abgebildet werden. Als Basis zur Modellierung von Entscheidungsprozessen dient das von Sobel und Arminger entwickelte nichtlineare simultane Probit-Modell, das in verschiedener Weise verallgemeinert wird, so dass es auf unterschiedliche Entscheidungsprozesse (Multi-Actor-, Multi-Decision-, Multi-Wave-Design) angewandt werden kann. Das formale Modell wird zur Analyse von Entscheidungsprozessen in Partnerschaften - speziell zur Analyse von Entscheidungsprozessen bezüglich der Realisierung des Kinderwunsches - eingesetzt. Untersuchungsgegenstand bilden damit sowohl der Familiengründungs- als auch der Familienerweiterungsprozess im Paarkontext. Die empirischen Forschungsergebnisse machen deutlich, dass neben den individuellen Eigenschaften und Lebenssituationen beider Partner auch partnerschaftsbezogene Merkmale und die jeweiligen Dispositionen beider Partner hinsichtlich der Realisierung des Kinderwunsches zur Erklärung von Elternschaft beitragen und daher nicht zu vernachlässigen sind. Das entwickelte Entscheidungsmodell soll genau diese Aspekte integrieren und damit die adäquate Berücksichtigung des Grades der Übereinstimmung bzw. Nichtübereinstimmung beider Partner hinsichtlich der Realisierung des Kinderwunsches, die Einbeziehung individueller Effekte sowie die Schätzung des relativen Einflusses der Partner auf die Entscheidung als auch die wechselseitige Beeinflussung der Partner im Entscheidungsprozess ermöglichen. Die Fertilitätsneigung des Paares wird als Funktion von gewichteten Effekten der Dispositionen beider Partner unter Einbeziehung der biographischen Entwicklung der Partner spezifiziert. Das Modell stützt sich dabei auf austausch- und verhandlungstheoretische Überlegungen unter Berücksichtigung der Dynamik des Entscheidungsprozesses." (Autorenreferat)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 1022-1027
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4997-5007
"Die Bedeutung der Personalauswahlentscheidung wächst: für die Arbeitsuchenden schon wegen der Massenarbeitslosigkeit, für die Unternehmen, weil sie mit einem erhöhten Arbeitsaufwand konfrontiert sind und weil sie sich angesichts oft unbestimmter Anforderungen und der Bedeutung sozialer Kompetenzen nicht mehr auf Zertifizierungen von Qualifikationen und die Aussagekraft von Lebensläufen allein verlassen können. So hat die Personalauswahl eine eigene Rationalität, Rationalisierungslogik und Regulierung entwickelt. Dieses 'Bewerbungssystem' führt zur Standardisierung von Darstellungs- und Bewertungsmustern. Es hat eine eigene Industrie von Bewerbungsratgebern und -trainern, Personaldienstleistern und Diagnostiken hervorgebracht. Seine Ausdifferenzierung und Rationalisierung stützt die Legitimation der Personalabteilung. Für die BewerberInnen wird die Bewerbung zu einer identitätsrelevanten Bewährungsprobe, womit die Selbstführung in Orientierung an erwarteten Erwartungen der Organisation und des Marktes gefördert wird. Auf die Komplexität der Personalauswahl als Entscheidungssituation reagieren die Organisationen mit Routinisierung und Entpersonalisierung. Testverfahren liegt die Fiktion einer festgefügten Persönlichkeit zugrunde, die es in verschiedenartigen Authentifizierungsverfahren zu entschlüsseln gilt. Einstellentscheidungen werden reversibel gehalten, die Umstellung von der Kündigung auf den Auslauf eines Zeitvertrags entdezisioniert die Entscheidung. Die zentrale These des Beitrags lautet: die Organisation von Entscheidungen ist eine Strategie zur Reduktion von Entscheidungskomplexität und führt zur Anpassung des Verhaltens der Akteure an die Logik des Entscheidungsverfahrens. Damit entwickelt sich zwar einerseits eine eigene Rationalität der Personalauswahl, die indes die Bedeutung der Subjektivität im Entscheidungsverfahren keineswegs mindert. Auch die Legitimation der Auswahlentscheidung stützt sich gleichzeitig auf objektivierende Verfahren und auf das 'Bauchgefühl' erfahrener Personaleinsteller. Der Beitrag wird empirisch fundiert durch Befunde eines laufenden Projekts zur Personalauswahl von Unternehmen und zum Bewerbungsverhalten von Arbeitsuchenden und durch Ergebnisse einer früheren Studie zur betrieblichen Nutzung befristeter Arbeitsverträge." (Autorenreferat)
In: Politische Online-Kommunikation: Voraussetzungen und Folgen des strukturellen Wandels der politischen Kommunikation, S. 219-251
Was ist der 'Druck der Öffentlichkeit'? Was ist der 'öffentliche Druck', unter dem Politiker handeln und entscheiden? Dieser Beitrag enthält das vorläufige Ergebnis grundlegender Überlegungen. Es wird eine Definition öffentlichen Drucks entwickelt, es werden Determinanten und Indikatoren öffentlichen Drucks benannt und es wird bestimmt, was unter der subjektiven Druckwahrnehmung des Politikers zu verstehen ist. Es wird ein Vorschlag gemacht zur Berechnung eines 'Druckindexes' und zur Feststellung des Druckpotenzials der politischen Öffentlichkeit. Anschließend geht es um den spezifischen Druck der politischen Netzöffentlichkeit und wie er – verglichen mit traditionellen politischen Öffentlichkeiten – auf ähnliche oder unterschiedliche Art und Weise zustande kommen kann. Abschließend werden aus der Perspektive des Politikers Grenzen öffentlichen Drucks benannt.
In: Integration - Aktuelle Anforderungen und Strategien in der Stadt-, Raum- und Umweltplanung: 12. Junges Forum der ARL 10. bis 12. Juni 2009 in Hamburg, S. 122-125
The article is an introduction to the work and discussion of the workshop "Civil society:
integration or wasted energy in planning processes?". On the one hand, the article focuses
on several conjunctions between the heterogeneous requirements of the civil society
and planning authorities. On the other hand, it discusses the conjunction of requirements
in different planning processes (top-down or bottom-up). In addition, the
authors discuss more abstract aspects of integration, and they question the impact of
different pressure groups. Improving the quality of planning processes and planning
contents should be the aim of integrating the civil society within planning processes. Furthermore, citizen participation in politics and in decision-making processes can be
supported through involvement in planning processes.
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 4339-4350
"Junge Menschen sind am (vorläufigen) Ende ihrer Schullaufbahn einem erheblichen institutionellen Druck hinsichtlich der von ihnen erwarteten nächsten lebenslaufplanerischen Schritte ausgesetzt. Die Untersuchung, über die berichtet werden soll, fokussiert das Phänomen der Berufswahl als eine dem Individuum zurechenbare Entscheidung. Auf Grundlage eines qualitativen Mini-Panels (sieben prozessbegleitende, also zeitlich gestaffelte Teil-Interviews an 27 Fällen) wurden vier Verlaufstypen der Übergangsentscheidung an der 'ersten Schwelle' entwickelt: der pointierte, der flexible, der retardierte und der homologe Verlauf. Ein bedeutender Bezugspunkt der Analyse ist hierbei der Wechsel zwischen Handlungsentwürfen (A. Schütz). Betrachtet man die Übergangsentscheidung als Prozess, der von Individuen eigenverantwortlich - freilich unter Rückgriff auf signifikante Andere und vor dem Hintergrund der sozialen Herkunft - bewältigt werden muss, erscheinen die 'Störungen', welche sich den heranwachsenden Entscheidern in einer sich beschleunigenden Welt im Verlauf ihres 'einsamen' Entwerfens in den Weg stellen als ursprünglich unerwarteter Anlass von Planungsrevisionen. Darauf aufbauend soll vor dem Hintergrund der individualisierungstheoretischen Selbstzurechnungsannahme geprüft werden, welche Bedeutung den Hindernissen seitens der Individuen beigemessen wird und welchen Effekt dies auf die Selbstzurechnung der Übergangsentscheidung hat. Schließlich lässt sich mit Blick auf typische Verläufe danach fragen, in welchem Maße die subjektiv wahrgenommenen Unwägbarkeiten auf die Entfaltung eines konkreten Entscheidungsverlaufs verweisen. Dieser dem interpretativen Paradigma der qualitativen Sozialforschung verpflichtete Zugang verspricht einen Einblick in die Problematik einer mutmaßlichen Resistenz von jugendlichen Berufswahlakteuren gegenüber den sich durch das individualisierungstheoretische Postulat neuer Chancen und Risiken ergebenden Unwägbarkeiten. Mit anderen Worten geht es um die Erörterung der Frage, ob und in welchem Maße sie sich so entscheiden, wie dies durch die Berufswahltheorien der Moderne beschrieben wird oder ob Prozesse der Freisetzung und Reintegration (U. Beck) zumindest Anlass zur Überprüfung der vor dem Hintergrund industriemoderner Berufswahlforschung ermittelten Entscheidungsfaktoren geben." (Autorenreferat)
In: Soziologie in der Gesellschaft: Referate aus den Veranstaltungen der Sektionen der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, der Ad-hoc-Gruppen und des Berufsverbandes Deutscher Soziologen beim 20. Deutschen Soziologentag in Bremen 1980, S. 310-313
Der Beitrag erörtert die These, wonach im Mittelpunkt der Stadtplanung nicht mehr die Zukunft des Stadtbewohners sondern die Zukunft des Stadtbenutzers steht. Dies wird am Fallbeispiel der Planung der Altstadt von Trier belegt. In den 60er Jahren, nachdem Trier zum Oberzentrum geworden war, hatte eine massive Aussiedlung von Kauf- und Warenhäusern stattgefunden, für die dann später die Folgeeinrichtungen geschaffen werden mussten. Als Folgeeinrichtung erschien Ende der 60er Jahre eine großzügige Erschließung der historischen (und damit engen) Innenstadt für den Individualverkehr als angemessen. Der Altstadt zerstörende Charakter des 'Altstadtkonzeptes' ist, und dieses muss als gelungene Strategie der planenden Verwaltung angesehen werden, bisher der großen Mehrheit der Bevölkerung und des Rates nicht sichtbar geworden. Ein Beispiel dafür, wie man mittels kleiner, relativ unbedeutender Einzelmaßnahmen übergreifende Strukturveränderungen vorbereiten kann, ohne das der Rat oder die Bürger mitbekommen, worum es wirklich geht, ist die so genannte 'Westtrasse', ein Straßenzug innerhalb der Altstadt, im Westen des zentralen Geschäftsbereiches. An der Westtrasse liegen zwei bereits 1972 förmlich festgelegte Sanierungsgebiete, zwei kleine Teilgebiete, deren Neuordnungskonzept noch auf die Zeit der autogerechten Innenstadt zurückgeht. Der Bau der beiden Parkhäuser in den förmlich festgelegten Sanierungsgebieten macht einen Ausbau der Straßenführung notwendig - und sei es nur, um die Parkhäuser problemlos zu erreichen. Seit 1972 werden ferner immer wieder neue Alternativen zum Bus in der Fußgängerzone ersonnen, diskutiert und verworfen. All diese Stadtentwicklungsmaßnahmen haben schließlich eine Teilung der Innenstadt in zwei separate Teile zur Folge. (ICG2)