Das Anliegen der vorliegenden Studie besteht darin, den Krankenstand junger Arbeitnehmer in der DDR zu untersuchen. "Untersuchungsgegenstand war die Frage, ob junge Werktätige bis 25 Jahre sich in Häufigkeit und Dauer ihrer Arbeitsunfähigkeit von älteren Werktätigen unterscheiden." Als Ausgangsmaterial dienen Daten einer Zentralen Intervallstudie (ZIS) bei jungen Arbeitern und des Medizinbogens zur ZIS. Zum Vergleich werden Daten des Zentralinstituts für Arbeitsmedizin herangezogen. Folgende Einflußfaktoren auf den Krankenstand werden analysiert: (1) biologische und soziale Faktoren; (2) Einfluß politisch-ideologischer Einstellungen; (3) Arbeits- und Lebensbedingungen. "Das Ergebnis weist insgesamt keinen erhöhten Krankenstand junger Werktätiger gegenüber älteren aus." Es wird u.a. festgestellt, daß "junge, von der marxistisch-leninistischen Weltanschauung überzeugte Werktätige weniger Tage pro Jahr arbeitsunfähig sind als andere Jugendliche". (psz)
Der vorliegende Teilbericht zur "Parlamentsstudie 80" untersucht die Einstellung von DDR-Jugendlichen zum Sozialismus. Es wird gezeigt, daß zum Zeitpunkt der Untersuchung (1979) große Teile der Jugendlichen davon überzeugt sind, "daß der Sozialismus im Weltmaßstab siegen wird". Diese Einstellung ist bei Studenten und jungen Angehörigen der Intelligenz am stärksten ausgeprägt. Weiterhin sind Jugendliche, die in der FDJ und der SED organisiert sind, stärker vom Sieg des Sozialismus überzeugt. Weiterhin wird die Überzeugung in Abhängigkeit vom Qualifikationsniveau, dem Schulabschluß, der Einstellung zur MMM(Messe der Meister von Morgen)-Bewegung, Erfahrungen beim Treffen von Leitungsentscheidungen u.a. geprüft. Die Autoren "betonen nachdrücklich die Bedeutung der ideologischen Arbeit mit den Jugendlichen zur Entwicklung sozialistischer Grundüberzeugungen sowie die Notwendigkeit zur Erhöhung der Effektivität jugendpolitischer Veranstaltungen". (psz)
"Der vorliegende Bericht basiert auf Ergebnissen der 2. Etappe der Studentenintervallstudie Leistung und versucht gleichzeitig, die Ergebnisse früherer Untersuchungen zum Leistungsverhalten von Studenten konstruktiv zu verarbeiten." Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung des studentischen Leistungsverhaltens und seine Bedingungsvariablen. Als Determinanten eines effektiven Übergangs von der Schule zum Studium werden folgende Faktoren herausgestellt: (a) Einstellungen zum Studium, Fach, Wissenschaft und Beruf; (b) fachliche und wissenschaftliche Aktivitäten; (c) Kommunikation und Kooperation; (d) Lehrkräfte und Lehrveranstaltungen. Die Untersuchungen bestätigen den geringen Prognosewert der Abiturprädikate. (psz)
"Die vorliegende Kurzfassung ist aus einer Studie über Jugendbrigaden entstanden. Sie beruht auf Ergebnissen der Landjugenduntersuchung 1978, die als schriftliche Befragung von 1.543 jungen Genossenschaftsbauern und Arbeitern in den Bezirken Neubrandenburg, Schwerin, Dresden und Karl-Marx-Stadt durchgeführt wurde... Im Ergebnis der Studie zeigt sich, daß die Einstellungen zur Jugendbrigade eng mit agrarpolitischen, beruflichen und sozialen Positionen zusammenhängen... In den Jugendbrigaden der Landwirtschaft zeichnet sich die große Mehrheit der Mitglieder durch feste politisch-ideologische, agrarpolitische, berufliche und soziale Positionen aus." (psz2)
Der vorliegende Bericht soll einige Aspekte der Herausbildung von Einstellungen zum Studienfach bei Studienanfängern in der DDR betrachten. Dabei geht es vor allem um das Aufdecken der Wirkungsweise markanter Determinanten der Studienfacheinstellung. Folgende Einflußfaktoren werden näher betrachtet: Fachinteressen; fachorientierte Freizeittätigkeit; Eltern; Lehrer; berufliche Vorbilder etc. Als entscheidend für die Facheinstellung werden herausgestellt: Fachaktivität vor dem Studium; Fachinteresse; berufspraktische Tätigkeiten (auch Vorpraktika). (psz)
"Nicht jeder, der sozialhilfeberechtigt ist, nimmt die Leistungen auch in Anspruch. Das quantitative Ausmaß dieser 'verdeckten Armut' einzuschätzen ist allerdings schwierig. Das Forschungsprojekt verfolgt die Zielsetzung, auf Basis der Daten des Sozio-Oekonomischen Panels, der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe und des Niedrigeinkommens-Panels methodisch und analytisch nachvollziehbar Erhebungsverfahren zu entwickeln, mit denen eine zuverlässige Abschätzung der Dunkelzifferpopulation vorgenommen werden kann. Neben einer Untersuchung zur Verlässlichkeit der bislang durchgeführten Berechnungen werden Methoden zur Untersuchung der Nicht-Inanspruchnahme von Sozialhilfeleistungen entwickelt. Schließlich werden die Nicht-Inanspruchnahme einschließlich des Volumens der nicht genutzten Leistung ermittelt sowie Hintergründe und Motive des Nicht-Inanspruchnahmeverhaltens analysiert." (Autorenreferat)
Im vorliegenden Bericht zur Wirksamkeit der ideologischen Arbeit bei den Jugendlichen der DDR prüft die Autorin anhand von Untersuchungsergebnissen, in welchem Umfang die Jugendlichen von wichtigen Formen der politischen Massenarbeit erreicht werden, "wo Reserven liegen, welche Bedingungen eine Teilnahme an den verschiedenen Formen der politischen Massenarbeit fördern, welche Erfolge mit einer kontinuierlichen und stabilen politischen Massenarbeit in den FDJ-Kollektiven erzielt werden". Sie bezieht sich dabei auf das FDJ-Studienjahr, die FDJ-Mitgliederversammlungen und die persönlichen Aufträge und Gespräche. (psz)
Im Mittelpunkt dieser Komplexstudie stehen die Beziehungen zwischen Arbeitsinhalt und Einstellungen und Verhalten von Arbeitnehmern in der DDR. Es wird festgestellt, daß der Arbeitsinhalt zu einem beeinflußenden Faktor von Arbeitszufriedenheit und -motivation wird. "Immer stärker sind mit dem Interesse an dem Verdienst auch deutliche Ansprüche an den Inhalt der Arbeit, an den Grad, in dem ihr Wissen und Können gefordert, ihren beruflichen Interessen entsprochen wird, verbunden." (psz)
"Der vorliegende Teilbericht ist eine Zuarbeit zum umfassenden Parlamentsbericht des Zentralinstituts für Jugendforschung. Sein Anliegen besteht darin, einen Überblick über die Einstellung der verschiedenen sozialen Gruppen der Jugend zur DDR zu geben." Die empirischen Ergebnisse basieren auf sechs verschiedenen Untersuchungen, die in den Jahren 1978 bis 1979 durchgeführt wurden. Thematisiert werden die Verbundenheit mit der DDR und Gründe hierfür sowie der differenzierte Einfluß der Motive auf die Ausprägung der Verbundenheit mit der DDR. Weiterhin wird der Einfluß der politischen Organisiertheit der Jugendlichen auf ihre Einstellung zur DDR geprüft. Außerdem geht es um die Verteidigungsbereitschaft der Jugendlichen. Die Ergebnisse belegen, daß sich die überwältigende Mehrheit der Jugendlichen der DDR mit ihrem Staat verbunden fühlt. "Eine differenzierte Betrachtung der verschiedenen sozialen Gruppen der Jugend macht deutlich, daß hinsichtlich der Zustimmung zur Verbundenheit mit der DDR insgesamt kaum Unterschiede festzustellen sind." (psz)
Der vorliegende Beitrag ist ein Teilbericht zur "Parlamentsstudie 80" des Zentralinstituts für Jugendforschung der DDR in Leipzig. Er enthält eine Stellungnahme zum Rechtsbewußtsein der DDR-Jugend, eine Kurzfassung der Parlamentsstudie "Rechtsbewußtsein der Jugend". Einleitend stellt der Verfasser die Grundlagen der Partei beziehungsweise des Staates für eine systematische Rechtserziehung der Jugend vor und benennt die Grundorientierungen der Rechtserziehung für die FDJ. Im folgenden wird zu einigen Problemen in der Rechtsbewußtseinslage der Jugendlichen Stellung bezogen. Dies umfaßt die Gestaltung des individuellen Verantwortungsbewußtseins, die Teilnahme an gesellschaftlichen, staatlichen und rechtlichen Prozessen, die Erkundung von Rechtsinteressen der Jugend, die Erfassung von Grundeinstellungen zum sozialistischen Recht, Rechtskenntnisse sowie eine Deutung des bestehenden Rechtsmißbrauchs. Es folgt eine Auflistung zur Verbesserung des Rechtsbewußtseins. Diese beinhaltet eine verstärkte Herausbildung des Verantwortungsbewußtseins, die Sicherung der ständigen Teilnahme der Jugend an der sozialistischen Demokratie, Vertiefung der Rechtsinteressen der Jugend durch die FDJ, Intensivierung der Herausbildung von Grundeinstellungen zum sozialistischen Recht, erhöhte Vermittlung von Rechtskenntnissen der DDR-Jugend sowie Ausbau der Förderung von Jugendlichen, "die in ihrer sozialistischen Persönlichkeitsentwicklung zurückbleiben". (ICC)
'In Großbritannien war die erste Frauenbewegung bekanntlich sehr stark, und der Kampf der Suffragetten um die Erlangung des Wahlrechts für Frauen hat über die Grenzen Großbritanniens hinaus Beachtung gefunden. Daher wäre eigentlich durchaus zu erwarten gewesen, dass Frauen auch eine hohe Repräsentanz im britischen Parlament erzielen. Großbritannien nimmt jedoch in Bezug auf die politische Partizipation von Frauen im europäischen Vergleich bis heute eine nachgeordnete Rolle ein. In der vorliegenden Studie erfolgt daher eine eingehende Analyse der Unterrepräsentation von Frauen in der britischen Politik. Die Autorin setzt sich eingehend mit gängigen Erklärungsansätzen auseinander und erweitert das Drei-Determinanten-Modell um einen vierten Faktor, nämlich Identität. Während Fragen der Identität bisher nur in qualitativen Untersuchungen Beachtung gefunden haben, wird dieser Faktor in dieser Studie integriert. Anhand einer Reihe identitätstheoretischer Ansätze begründet die Autorin das Verhältnis von Identität und politischer Partizipation und leitet zudem aus dem theoretischen Korpus Analysewerkzeuge für ihre qualitative Untersuchung ab. Durch die Interviews mit britischen Labour-Politikerinnen werden abschließend Politikerinnentypen gebildet, welche das Verhältnis von Identität und politischer Partizipation widerspiegeln und zudem Rückschlüsse auf die politische Praxis zulassen.' (Autorenreferat)
'Die EU-Kommission kann kaum als Gewinner des Konventsprozesses betrachtet werden. Die größte Unwägbarkeit für ihre Stellung im EU-System ergibt sich aus der Einführung eines permanenten Präsidenten des Europäischen Rates, dessen Amt sich zur Keimzelle einer zweiten Exekutive neben der Kommission entwickeln könnte. Umstritten blieb im Konvent eine stärkere parlamentarische Rückbindung der Kommission. Die Auswahl für den Kommissionspräsidenten bleibt - entgegen deutscher Forderungen - im Kern unverändert, auch wenn sie künftig 'unter Berücksichtigung der Wahlen zum Europäischen Parlament' erfolgen soll. Dieser Kompromiss ist als stabil anzusehen. Anhaltenden Widerstand provoziert hingegen die vorgesehene Verkleinerung der Kommission. Sie avanciert zu einem Kernpunkt auf der Agenda der Regierungskonferenz. In diesem Punkt sollte die Bundesregierung im Rahmen der Regierungskonferenz den Forderungen der kleineren Mitgliedstaaten nachgeben und sich für eine gleichberechtigte Vertretung aller Mitgliedstaaten in der Kommission einsetzen. So könnte das Vertrauen aller Mitgliedstaaten in die Kommission sichergestellt und die im Konvent aufgebrochene tiefe Kluft zwischen großen und kleineren Staaten reduziert werden. Dies erscheint wichtiger als das Ziel einer Verkleinerung der Kommission. Ein frühzeitiges Eingehen auf diese Forderung im Laufe der Regierungskonferenz könnte es erleichtern, die Zahl 'revisionistisch orientierter' Mitgliedstaaten in der Regierungskonferenz zu verringern und das Konventspaket möglichst unbeschadet über die Hürden der Regierungskonferenz zu bringen.' (Autorenreferat)
"Der Abbruch einer Schwangerschaft gehört weltweit zu den gesellschaftlich leidenschaftlich diskutierten Themen der Gegenwart. Verfechter moralischer, politischer und juristischer Argumente stoßen in den Kontroversen aufeinander und prägen je nach ihrem Einflussbereich die Regulierung der Schwangerschaftsunterbrechung in den Staaten mit. Die unterschiedliche Gewichtung der einzelnen Argumente in den jeweiligen Ländern hat eine international differierende Rechtsvielfalt zur Folge. Diese Vielfalt der geltenden Rechtsordnungen reicht vom generellen Verbot über das Modell einer stark eingeschränkten bis hin zu einer völlig liberalen Regelung. Die forschungsleitenden Fragestellungen der vorliegenden Arbeit fokussieren auf die Bestimmungsfaktoren der staatlichen Gesetzgebung zum Schwangerschaftsabbruch in den OECD-Demokratien. Dabei stützt sich die Untersuchung auf eine Zusammenschau der zentralen Theorieschulen der vergleichenden Staatstätigkeitsforschung. Im internationalen Vergleich wird sich zeigen, dass in ganz besonderem Maße politische Parteien das nationale Abtreibungsrecht determinieren. In einzelnen Ländern prägten ferner Institutionen die politische Regulierung der Schwangerschaftsunterbrechung." (Autorenreferat)
"Die Europäische Union soll einer Generalrevision unterzogen werden. Der Europäische Rat hat dazu auf dem Gipfel von Laeken im Dezember 2001 eine Erklärung angenommen, die mit rund 60 Fragen einen breit angelegten Arbeitsauftrag zur Reform der Zuständigkeiten, Institutionen, Entscheidungsverfahren und Verträge der EU erteilt. Die Reform der Kompetenzordnung wird dabei die wohl schwierigste Aufgabe. Denn wenn die Neuordnung erfolgreich sein will, sollten erstens die Zurechenbarkeit politischer Verantwortung verbessert, zweitens die Entscheidungsverfahren angepasst und drittens die Gefahr einer fortschreitenden Zentralisierung begrenzt werden. In diesem Sinne hat der Autor im Rahmen des Projektes Systemwandel in Europa ein Modell erarbeitet, dass in mehreren Stufen eine nachvollziehbare Systematik der Arbeitsteilung zwischen der Europäischen Union und ihren Mitgliedstaaten entwickelt." (Autorenreferat)
"In allen 19 Ländern der Europäischen Union und der ehemaligen Europäischen Freihandelszone wird ein Studium durch staatliche Transferleistungen unterstützt. Neben der direkt an die Studierenden ausgezahlten Ausbildungsförderung erhalten in den meisten Ländern auch die Eltern Entlastungen durch Steuerfreibeträge und/oder Kindergeld. Das Gesamtsystem dieser Leistungen ist gerade vor dem Hintergrund der seit dem letzten Jahr in der Bundesrepublik geführten Diskussion über eine Neuregelung der Ausbildungsförderung von besonderem Interesse. Dabei stellen die Höhe der Ausbildungsförderung, deren Bezug zum Elterneinkommen, ihre Zusammensetzung aus (verzinslichen) Darlehen und Zuschuß und die Gefördertenquote ebenso Unterscheidungskriterien dar wie die Leistungen an die Eltern in Form von Kindergeld oder Steuerfreibeträgen. Hierbei zeigt sich zunächst, daß die skandinavischen Länder ihre Studierenden als selbständige Individuen betrachten, die ihre Förderung unabhängig vom Elterneinkommen erhalten. Entsprechend liegt hier die Gefördertenquote größtenteils bei fast 100 Prozent, immer jedoch über 70 Prozent. Auch liegt die Förderungshöhe in allen diesen Ländern deutlich über 1.000 DM pro Monat, allerdings besteht sie auch in größerem Umfang aus (verzinslichen) Darlehen. Einen ähnlichen Förderungsbetrag (fast ausschließlich als Zuschuß) erhalten noch die Studierenden in Liechtenstein, Österreich, der Schweiz und Luxemburg, hier allerdings nur für das obligatorische Auslandsstudium. Trotz der vergleichsweise hohen Förderung werden in Österreich und der Schweiz nur rund 15 Prozent der Studierenden gefördert. Am unteren Ende der Skala liegen die südeuropäischen Länder. So werden in Griechenland nur 7 Prozent der Studierenden mit max. 80 DM gefördert. In Italien werden gar nur 4 Prozent der Studierenden mit Beträgen bis zu 490 DM gefördert. Allerdings erfolgt in Südeuropa die Förderung vor allem durch Realtransfers. Unter 500 DM liegt die Förderung auch in Belgien, Irland, Portugal und Spanien. Die Gefördertenquote beträgt in diesen Ländern zwischen 10 und 23 Prozent (Ausnahme: Irland 65 Prozent), wie auch in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den Niederlanden. Der Förderungshöchstsatz beträgt in Frankreich 610 DM (plus Wohngeld), in Großbritannien 610 bis 750 DM (London), in Deutschland 905 DM und in den Niederlanden 985 DM. Allerdings werden in allen diesen Ländern, mit Ausnahme von Großbritannien und den Niederlanden auch die Eltern unterstützt. Ein Blick auf die Erhebung von Studiengebühren in diesen Ländern zeigt, daß die hierzulande häufig vertretene These, in allen anderen OECD-Ländern würden Studiengebühren erhoben, falsch ist. Nur in knapp der Hälfte der hier untersuchten Länder werden überhaupt Studiengebühren erhoben, aber entweder für geförderte Studierende verringert oder über die Ausbildungsförderung kompensiert." (Autorenreferat)