Die Studie untersucht das Freizeitverhalten Jugendlicher in einer Kleinstadt in der DDR. Ihr Ziel ist es, den für die Führung der Jugendpolitik verantwortlichen Führungskräften wissenschaftlich fundierte Angaben über den Inhalt der Freizeit Jugendlicher zur Verfügung zu stellen. Im Unterschied zu ähnlichen Studien aus der DDR werden hier Jugendliche aus einer typischen Kleinstadt (Grimma, 17000 Einwohner) untersucht, von denen es etwa 200 ähnlicher Größenordnung gibt und in denen etwa 25 Prozent der Gesamtbevölkerung lebt (1967). Neben der allgemeinen Analyse der Freizeitinteressen, der Freizeitwünsche und des realen Freizeitverhaltens ist die Studie auf die Erforschung der folgenden drei Fragenkomplexe gerichtet: (1) Einfluß des sozialistischen Jugendverbandes auf das Freizeitverhalten (2) Soziale Kontaktformen (Freizeitpartner) (3) Einfluß der Massenkommunikationsmittel auf das Freizeitverhalten. (zä2)
Der Autor untersucht den Kampf Friedrich Eberts gegen persönliche Verunglimpfung und Verleumdung zwischen 1919 und 1924. Dabei stützt er sich auf Archivmaterialien des Bundesarchivs Koblenz. Zunächst wurde der Inhalt der Beleidungungen und die Zielsetzung der Beleidiger analysiert. Dann wurde die Urteilsfindung der Gerichte kategorisiert und an Beispielen erläutert. Abschließend erfolgte eine Beurteilung der Haltung Eberts zu den Beleidigungen. In einem Dokumentenanhang wurden die Beleidungsklagen des Reichspräsidenten 1919 bis 1922 sowie eine Auswahl an Droh- und Schmähbriefen an den Reichspräsidenten zusammengestellt. Während seiner Amtszeit stellte Ebert 173 Strafanträge wegen Beleidigungen, die mit seiner Person zugleich auch die Republik treffen sollten. Der weitaus überwiegende Teil der Beleidigungen wurde jedoch nicht strafrechtlich verfolgt, weil die Beleidigungsklagen entweder nicht weiter verfolgt wurden oder Ebert keine Strafanträge stellte. Bei den strafrechtlich verfolgten Verleumdungen handelt es sich um Schmähungen der Person Eberts und um Schmähungen im Zusammenhang mit der Amtsführung. (AG)
Der in Zusammenarbeit zwischen Sozialwissenschaftlern und Journalisten entstandene Berufsreport des STERN sollte einen Beitrag dazu leisten, "dem einzelnen wie der Gesellschaft auf dem Weg in die ... von der Industrialisierung eröffnete Zukunft verläßliche Richtpunkte zu setzen und Orientierung zu geben." Teil 1 der Dokumentation des STERN "Sozialwissenschaftliche Dokumentation - Entwicklungstendenzen ausgewählter Berufe" behandelt Methoden und Materialien, beschreibt Entwicklungsfaktoren und Entwicklungstendenzen der Berufsstruktur und geht auf die einzelnen Berufe ein, wobei auch alle wichtigen Informationen über Tätigkeit, Ausbildung, Umschulungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten wiedergegeben werden. Der 2. Teil bringt den STERN-Report über Berufsaussichten und Berufsbildung in der Bundesrepublik (erschienen 1964). Der 3. Teil enthält das Protokoll des Kolloquiums internationaler Berufs-, Arbeits- und Sozialwissenschaftler über "Berufsaussichten und Berufsausbildung", veranstaltet vom STERN am 30. Oktober 1964 in Hamburg. Der Band spiegelt die "Notwendigkeit und die Möglichkeit systematischer, auf großer Stufenleiter vorzunehmender Untersuchungen über die Tendenzen der Berufsentwicklung und die ... als unvermeidlich erscheinenden Reformen der Berufsausbildung" wider. (IAB2)
Der vorliegende Bericht ist eine Kurzfassung des Abschlußberichts "Freizeit 69" des Zentralinstituts für Jugendforschung Leipzig. Es werden Probleme und Empfehlungen zu den folgenden Aspekten der Freizeitgestaltung Jugendlicher dargelegt: Einstellung zu der Freizeitfunktion, dem FDJ-Leben, der Weiterbildung, dem geistig-kulturellen Leben, der sportlichen Betätigung und dem Tourismus. Es wird festgestellt, daß die Mehrheit der Jugendlichen eine positive Einstellung "zu den objektiven Anforderungen an ihre Freizeitgestaltung" besitzt. Die Untersuchung belegt die "persönlichkeitsfördernde Wirkung" der Ausübung ehrenamtlicher Funktionen in der FDJ. Eine große Mehrheit der Jugendlichen bejaht die ständige Weiterbildung, "um die sozialistische Gesellschaft weiter zu entwickeln". Desweiteren wird festgestellt, daß die FDJ das geistig-kulturelle Leben fördern muß, um die Persönlichkeitsstruktur der Jugendlichen positiv im Sinne des Sozialismus weiter auszuprägen. Etwa neun von zehn Jugendlichen geben an, an regelmäßiger körperlich-sportlicher Betätigung interessiert zu sein. In einem Anhang zu Untersuchung wird auf Ergebnisse zu den übrigen Aspekten hingewiesen. Tabellen belegen die Ergebnisse. (psz)
Summary'Amoral Familism' ReconsideredIn his article "American Sociologists and Italian Peasant Society" (Soc. Rur. Vol. III, no. 4), Marselli gave particular attention to E. C. Banfields' study: "The Moral Basis of a Backward Society". The present article tries to rescue the latter book from the severe criticism by Marselli, and subsequently to place it in a wider perspective by comparing its results with experience in the Netherlands. The article suggests that Banfields' central theme 'amoral familism' has mainly descriptive value. Excellent though it may be as such, it only partly points to causes. Amoral familism will be, apart from the existence of continuity with older culture, above all, a consequence of a very old dichotomisation of social life. From Banfields' own material it can be shown that rigid social dichotomy is an important factor at least. That it is the main cause also, can only be proved by a sociological examination of Southern Italian history.RésuméReéxamen De L»amoral Familism«Dans son article »Sociologues Americains et Société Paysanne Italienne« (Soc. Ruralis Vol. III, No 4) Marselli a examiné avec une attention particulière l'étude d'E. C. Banfield intitulée »La base morale d'une société en retard«. Le présent article cherche à absoudre ce dernier ouvrage des critiques sévères de Marselli, et en outre, à le placer dans une perspective plus large en ajoutant à ses résultats ceux d'expériences néerlandaises.Cela conduit à suggérer que le thème central de Banfield: »amoral familism« a principalement une valeur descriptive. Aussi exellente que soit cette notion de ce point de vue, elle n'est que partiellement explicative.L'»amoral familism« constitue principalement en dehors de l'existence d'une continuité avec une ancienne culture, une conséquence d'une très ancienne dichotomisation de la vie sociale. En utilisant le matériel même de Banfield, on peut montrer que, une dichotomie sociale rigide est pour le moins, un facteur important; que ce soit aussi la cause essentielle ne pourra être prouvé que par une analyse sociologique de l'histoire de l'Italie du sud.ZusammenfassungNochmals Zum Thema 'Amoralischer Familismus'In seinem Beitrag "Amerikanische Soziologen und die bäuerliche Gesellschaft Italiens" (Soc. Rur. Vol. III, Nr. 4) hat Marselli sich besonders mit Banfield's Studie "The Moral Basis of a Backward Society" beschäftigt. In dem vorliegendem Beitrag wird auf die harte Kritik Marselli's an dem Buch geantwortet und anschliessend versucht, seine Aussage in einen grösseren Rahmen zu stellen, indem die Ergebnisse mit Erfahrungen aus den Niederlanden zusammengebracht werden. Daraus ergibt sich, dass Banfield's zentrales Thema "Amoralischer Familismus" Hauptsächlich deskriptiven Wert hat. So wertvoll das an sich wahrscheinlich ist, zeigt es nur teilweise die Hintergründe auf. Amoralischer Familismus will, abgesehen von dem Vorhandensein eines Zusammenhanges mit der älteren Kultur, vor allem als Folge einer sehr alten Dichotomisierung des sozialen Lebens verstanden werden. An Banfield's eigenem Material lässt sich zeigen, dass rigorose soziale Dichotomie zumindest ein wichtiger Faktor ist. Dass sie auch die Hauptursache ist, kann nur durch eine soziologische Betrachtung der süditalienischen Geschichte nachgewiesen werden.