0\. Titel, Inhalt, Einleitung 1 1\. Jugend - Sozialisation - Medien 6 1.1. Begriffe und Gestalten von Jugend 6 1.2. Sozialisation im Jugendalter 42 1.3. Medien als bedeutende Sozialisationsinstanz Jugendlicher 51 1.4. Fazit zur Ausgangslage 62 2\. Jugend und Fernsehinformation 63 2.1. Verständnis von Fernsehinformation 63 2.2. Informationsangebot des Fernsehens 73 2.3. Informationsnutzung Jugendlicher 82 2.4. Fazit zu Forschungsstand und Forschungsdefiziten 92 3\. Zur explorativ-deskriptiven Studie 94 3.1. Zielsetzung und Fragestellungen 95 3.2. Untersuchungsgegenstand 97 3.3. Methodisches Vorgehen 103 4\. Zu den Untersuchungsergebnissen 107 4.1. Lebens-, Interessen- und Fernsehnutzungskontexte 107 4.2. Nutzung informativer Fernsehangebote 122 4.3. Motive der Nutzung informativer Fernsehangebote 173 4.4. Bewertung informativer Fernsehangebote 181 4.5. Informative Fernsehangebote im Urteil ihrer Nutzer 203 4.6. Inhaltliche Erwartung an Fernsehinformation 223 4.7. Zusammenhang der Zugänge zu Fernsehinformation 235 5\. Zusammenfassung 236 6\. Fazit und Ausblick 250 7\. Literatur 255 8\. Anhang 279 ; Bei den Orientierungs- und Suchprozessen im Jugendalter kommt dem Fernsehen, dem Leitmedium der Jugendlichen, eine besondere Bedeutung zu: Es ist zu Zeiten, in denen das Wissen der Menschen von der Welt und der Gesellschaft medial vermitteltes Wissen ist, die wichtigste mediale Informationsquelle und Orientierungshilfe Heranwachsender. An diesem Punkt setzt die vorliegende Arbeit an. Sie rückt den Gegenstand "Jugend und Fernsehinformation" in den Mittelpunkt des Interesses. Ausgehend von einer Betrachtung der Phänomene "Jugend- und Fernsehinformation" auf der Grundlage sozial-, erziehungs- und medienwissenschaftlicher Forschung wird im Hauptteil der Arbeit ein empirischer Zugang zum Gegenstand vorgenommen. Datenbasis ist eine mündliche Face-to-face-Befragung von 210 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, die im Rahmen eines größeren Forschungsprojektes zum Spannungsfeld "Jugend - Politik - Fernsehen" in ...
Im Rahmen der Studie wurden die Bürgermeister und Fraktionsvorsitzenden aller sächsischen Gemeinden am 2. Juni 2004, also kurz vor der Kommunalwahl am 13. Juni 2004, befragt. Dieser Befragungszeitpunkt wurde bewusst gewählt, da die Befragten die ablaufende Wahlperiode im Rückblick betrachten sollten. Die Befragung erfolgte schriftlich mit einem standardisierten Fragebogen.
Der Aufsatz befasst sich mit Grundlagen, Entwicklung und Inhalten der Berufs- und Wirtschaftspädagogik, die sich im deutschen Sprachraum für nichtakademische Berufe etabliert hat. Der Autor geht auf institutionelle Basis und historisch-wissenschaftliche Prämissen der Berufspädagogik ein, auf die Berufspädagogik in den frühen sechziger Jahren, auf die Kritik an der Berufsbildungstheorie auf Sozialwissenschaften und Emanzipation, auf die Krise der Berufsbildung als Krise des dualen Systems. Besondere Themenstellungen bilden Berufsbildungspolitik, das Verhältnis von Beruf und Qualifikation und von Berufsbildung und Allgemeinbildung und die Didaktik der Berufsbildung. Forschungsmethode: deskriptive Studie, historisch, wissenschaftstheoretisch. (IAB)
Bildungsgutscheine gelten als alternative Finanzierungsform des staatlichen und privaten Bildungswesens. Die Studie greift die aktuelle Debatte um Bildungsgutscheine auf und stellt neben politischen, organisatorischen, monetären, pädagogischen und wissenschaftlichen Argumentationen Modelle und insbesondere empirische Erfahrungen aus bereits durchgeführten oder noch laufenden Projekten vor. Als Fazit der vorliegenden Evaluationsstudien wird festgestellt, dass bei einer flächendeckenden Umstellung auf Bildungsgutscheine die Kosten merklich steigen würden. Forschungsmethode: deskriptive Studie, empirisch. (BIBB2). ; In economic theory the market is defined as that conceptual place in which - through a confrontation of supply and demand - the price as well as the amount of a good offered for sale is determined. Since the beginning of neoclassicism we are confronted with the demand for more market within the educational system, in this the financing of schooling through educational vouchers as an alternative to the State monopoly of education in particular is well to the fore The present study refers to the recent debate on educational vouchers and sketches in addition to the political organizational monetary pedagogical and scientific lines of reasoning above all the concrete experiences gained in already terminated or still running projects. (DIPF/Orig.)
"Der Beitrag befasst sich im ersten Teil mit Entstehungshintergrund und Institutionalisierung der Bildungsökonomie im Wissenschaftssystem. Der zweite Teil thematisiert in retrospektiver Betrachtung das - wechselvolle - Verhältnis der Bildungsökonomie zu Bildungspolitik und Erziehungswissenschaft in Deutschland. Im dritten Teil werden zentrale bildungsökonomische Forschungsfelder unter besonderer Berücksichtigung aktueller Entwicklungen skizziert. Wichtige Impulse gehen für die Bildungsökonomie von dem in den Bildungssystemen zahlreicher Länder eingeleiteten steuerungsstrategischen Paradigmenwechsel aus. Die Einführung von Konzepten des New Public Management wird insbesondere dem lange Zeit stagnierenden mikroökonomischen Forschungsansatz innerhalb der Bildungsökonomie ein breites Feld an erfahrungswissenschaftlich zu bearbeitenden Themen eröffnen." Forschungsmethode: deskriptive Studie. (Autorenreferat). ; The first part of their article, the authors sketch the development and the institutionalization of economics of education within the System of the sciences. The second part gives a retrospective survey of the - ever changing -relation between economics of education, on the one hand, and educational policy and educational science in Germany, on the other. In the third part, the authors outline central research fields of economics of education, taking into account recent developments. Important impulses for economics of education result from a change in the paradigm of administrative control initiated in the educational systems of numerous countries. The introduction of concepts of New Public Management will open up a broad field of pedagogically relevant lssues, especially for the long-time stagnating micro-economic research approach within economics of education. (DIPF/Orig.)
Der Verfasser behandelt die Frage nach der Vereinbarkeit von betrieblichen Qualifikationsanforderungen und individuellen Bedürfnissen zunächst aus der Perspektive des Beschäftigungssystems. Ausgangspunkt ist die häufig vertretene Auffassung, das Bildungssystem und insbesondere "die Schule" seien den Herausforderungen ihrer Zeit nicht gewachsen, die nachwachsende Generation werde nur unzulänglich befähigt, die Anforderungen der Gesellschaft und im besonderen die der Betriebe zu erfüllen. Ein eindimensionaler Anspruchszusammenhang weist dem Bildungswesen die Aufgabe zu, im Beschäftigungssystem definierte Anforderungen zu erfüllen. Dabei wird Qualifikation als die Eignung des Menschen interpretiert, jeweils vorfindliche Arbeitsaufgaben zu erfüllen. Im zweiten Teil wendet er sich der Forderung zu, Bildungsarbeit an den Bedürfnissen Lernender zu orientieren. Zusammenfassend resümiert er, dass die Trennungslinie zwischen dem bildungspolitisch wie -praktisch Erwünschten und Kritikwürdigen nicht zwischen Technik und Ökonomie, nicht zwischen Betrieb und Beschäftigungssystem einerseits sowie individuellen Bildungsbedürfnissen oder Bildungssystem andererseits verläuft, sondern quer durch beide hindurch. Menschlichkeit und Bildung stehen Ökonomie und Technik nicht feindlich gegenüber. In dem Beitrag geht es nicht nur um die Kritik einseitiger Positionen und unzulässiger Deduktionen, sondern auch um den Versuch, den pädagogischen Stellenwert individueller Bildungsbedürfnisse und betrieblicher Qualifikationsanforderungen zu bestimmen. Forschungsmethode: deskriptive Studie. (BIBB2) ; While, in the tradition of pedagogical thinking and acting, a tendency has developed to orientate educational-practical acting by the educational needs of those who learn, representatives of the employment system tend to deduce political and practical educational maxims from requirements resulting from economic, especially firm-related structural changes. Not only the one-sidedness inherent in this approach, but also the often all too undifferentiated dichotomization of educational system and employment system do not stand up to differentiating criticism. However, the following analysis aims not only at a critique of one-sided positions and inadmissible deductions, the author also tries to define the pedagogical importance of individual educational needs and employment-related qualification requirements. (DIPF/Orig.)
Forschungsmethode: Bewertung; deskriptiv; Kohortenanalyse; methodenpluralistisch; vergleichend. Die Veroeffentlichung enthaelt quantitative Daten. "Der Beitrag gibt einen methodenkritischen Ueberblick ueber die in der Bundesrepublik veroeffentlichten Untersuchungen zum Leistungsstand unserer Berufs- und Studienanfaenger sowie zu Leistungsveraenderungen zwischen verschiedenen Jahrgaengen. Durch einen historischen Verweis auf die ueber Jahrhunderte belegten Klagen ueber den Leistungsabfall wird zunaechst auf einen einseitigen Beobachtungsfehler, einen Verklaerungseffekt, hingewiesen. Im krassen Gegensatz zur paedagogischen und gesellschaftlichen Bedeutung, die Lern- und Erziehungserfolge unseres Bildungssystems haben und die sich in der oeffentlichen Beachtung dieses Themas niederschlaegt, ergibt die Bestandsaufnahme keine systematischen und den gegenwaertigen methodischen Moeglichkeiten entsprechenden Erfolgsstudien. Die wenigen, methodisch meist unzureichenden Untersuchungen koennen die haeufig geaeusserten Klagen ueber den Leistungsabfall weder stuetzen noch widerlegen." (Autorenreferat)
Internationale und nationale Vergleichsstudien zu schulischen Leistungen liefern Daten zu Verteilungen, Strukturen und Korrelaten von Kompetenzen und Leistungen bei Schülern. Sie dienen damit einem deskriptiven Systemmonitoring des schulischen Bildungswesens. Ungeachtet mancher Erwartungen von Politik und Öffentlichkeit aber lassen sie aufgrund ihrer meist querschnittlichen Untersuchungsdesigns kaum Schlüsse auf die Bedingungen und Wirkungen von Schülerleistungen oder auf pädagogische Handlungsmöglichkeiten zu. Diskutiert wird, welche Desiderata für zukünftige Bildungsforschung aus den Möglichkeiten und Grenzen solcher Studien zu folgern sind. Abzuleiten ist, dass auch in Deutschland in verstärktem Maße entwicklungs-, bedingungs- und interventionsanalytisch orientierte Forschungsprogramme zur schulischen Bildung implementiert werden sollten. Ferner ergeben sich Folgerungen für die Methodik und Organisation solcher Forschungsprogramme. (DIPF/Orig.)
Welche Stellung die Kommission Wissenschaftsforschung in der Sektion Allgemeine Erziehungswissenschaft haben kann und welche "Beitragsleistungen" sie zu ihr wird liefern können, hängt auch vom epistemologischen und methodologischen Selbstverständnis der Kommission ab. Dieses innerhalb der Kommission nicht konfliktfrei verhandelte Selbstverständnis hat sich in der Geschichte der Kommission verändert. War das Selbstverständnis anfänglich von der Aufgabe geprägt, der Erziehungswissenschaft - d.h. deren heterogenen Teildisziplinen - theoretische und methodische Identitäts- und praxisbezogene Sinnangebote (normative Identitäts- und Sinnstiftungsfunktion) zu machen, so steht - im Nachvollzug von Entwicklungen in der Allgemeinen Wissenschaftstheorie (Historisierung, Pragmatisierung, Kontextualisierung) - gegenwärtig eine deskriptive und analytische Aufgabe im Zentrum des Selbstverständnisses. Die Kommission sieht ihre Aufgabe in der deskriptiven Beobachtung und analytischen Reflexion des kognitiven, sozialen und institutionellen "Systems Erziehungswissenschaft". Sie kombiniert hierzu Fragestellungen, Methoden und Theorieansätze aus den das Terrain erziehungswissenschaftlicher Wissenschaftsforschung absteckenden Gebieten der Wissenschaftstheorie, Wissenschaftsgeschichte, Wissenschaftspolitik, Wissenschaftspsychologie, Wissen(schaft)ssoziologie und Wissenschaftsethik. (DIPF/Orig.) ; The role which the Commission for Social Studies of Science can fulfil for the Section General Education Theory and the "service" which it can provide for this section depends on the epistemological and methodological self-identity of this commission. This self- identity, which is always negotiated and rarely uncontroversial, has changed during the history of the commission. Originally, this self-identity was determined by the task of providing the heterogeneous sub- disciplines of Educational Science a theoretical and methodological meaning related to normative concepts of identity and practice. Today the focal point of this self- identity - following developments in the philosophy of science (historization, pragmatization, contextualization) - make up descriptive and analytical tasks. The Commission understands its task as a descriptive observation and an analytical reflection on the cognitive, social and institutional dimensions of a 'system of educational science'. Research questions, methods and theoretical approaches from the fields of philosophy of science, history of science, politics of science, psychology of science, sociology of science and knowledge, and ethics of science are combined in this research field. (DIPF/Orig.)
In dieser Dissertation wird urbane Subsistenz "städtische Selbstversorgung" thematisiert. Urbane Subsistenz stärkt und fördert soziokulturelle Vielfalt, Funktions-, Innovations- wie Evolutionsfähigkeit von westeuropäischen Städten. Sie ist gemeinschaftsorientiert, bildet die Basis einer vitalen Bürgergesellschaft und ist Produktionsstätte sozialen Kapitals. Dem Autor geht es in dieser Studie um die Revitalisierung und Modernisierung des Konzeptes der Subsistenz zur Förderung von Wohlstand und als wichtige Grundlage zukunftsfähiger Lebensstile. Denn die arbeits- und wirtschaftspolitischen Potenziale einer zu Markt und Staat komplementären und fördernden Entwicklung und eines Wachstumsprozesses des bürgerschaftlichen Subsistenzsektors werden bisher nicht ausreichend erkannt und wahrgenommen. Diese werden ausführlich im Kontext einer sich wandelnden sozioökonomischen Ordnung, die sich gegenwärtig durch unterschiedliche Krisenphänomene, wie die Erosion der Erwerbsarbeitsgesellschaft und die "Überwindung" des Wohlfahrststaates, soziale Segregationsprozesse besonders in Städten, Entsolidarisierungen und verminderte Demokratiefähigkeit äussern, dargestellt. Wohlstand und Lebensqualität hängen von einer Balance zwischen Wettbewerb und Kooperation, und von der Einbettung des Menschen in einen gemeinschaftlichen soziokulturellen Kontext ab. Die Leistungen, die gemeinschaftsorientierte Subsistenz in Komplementarität zu Markt und Staat hierzu beiträgt, sind schon heute sehr beachtlich und bieten außerordentliche Entwicklungschancen. Dies wird in der vorliegenden Studie theoretisch und exemplarisch am Beispiel Kölns gezeigt und die wirksamen Mechanismen analysiert. In Köln wurden eine umfassende Recherche, 10 qualitative Interviews und eine quantitative Befragung durchgeführt. Außerdem wurde die Verteilung der Einrichtungen bürgerschaftlicher Subsistenz in der Stadt Köln kartiert. Hiermit hat diese Dissertation auch deskriptiven Charakter, indem sie anhand Kölns erstmalig Bedeutung, Funktionsweise und Umfang städtischer Subsistenz für die Humangeographie beschreibt und exemplarisch veranschaulicht, sowie deren unverzichtbaren Beitrag zur Leistungsfähigkeit von Sozioökonomie und Bürgergesellschaft im angehenden 21. Jahrhundert argumentiert und dokumentiert. Es besteht dabei der Anspruch, das Konzept der urbanen Subsistenz in seiner gesellschaftlichen und ökonomischen Bedeutung transparent und wissenschaftlich operationalisierbar zu machen. So soll eine möglichst breite Grundlage für anschließende weitergehende Forschungsfragen gelegt und Ansätze und Ausblicke auf bestehenden Forschungsbedarf gegeben werden.
FRANZÖSISCHE BRASILIENREISEBERICHTE IM 17. JAHRHUNDERT Französische Brasilienreiseberichte im 17. Jahrhundert ( - ) Einband ( - ) Titelseite ( - ) Gliederung (1) 0. Theoretische Grundlagen der Analyse (9) 0.1. Narrative und deskriptive Elemente in historiographischer Literatur und die Theorie des Reiseberichtes (10) 0.2. Kurzer Abriß der Gattungsgeschichte des Reiseberichts (22) 0.3. Forschungsbericht (27) 1. Die Geschichte der Maragnan-Expedition (33) 1.1. Französische Kolonialpolitik in Südamerika im 16. Jahrhundert (34) 1.2. Die Koloniegründung Villegagnons (35) 1.3. Die Kolonie von Maragnan: Vorgeschichte und Grundlagen (42) 1.4. Die Bedeutung des Kapuzinerordens für die Mission (48) 1.5. Die Beurteilung der französischen Kolonialpolitik in zeitgenössischen portugiesischen Quellen (54) 1.6. Das Leben in der Kolonie (57) 1.7. Die Tupinamba in Paris (63) 2. Der Wilde und das Menschenbild des 16/ 17 Jahrhunderts (66) 2.1. Das christliche Bild vom Menschen und vom Heiden (66) 2.2. "Homme sauvage" oder "bon sauvage" : die Ambivalenz des Wildenbildes in der Literatur (68) 3. Die zeitgenössischen Publikationen über die Maragnon-Expeditionen und andere Quellen: eine "campagne publicitaire" im 17. Jahrhundert (73) 3.1. Auswertung zeitgenössischer Quellen einschließlich der Briefe von Claude d' Abbeville "HISTOIRE DE LA MISSION" (73) 3.2. Weitere zeitgenössische Quellen (Mercure de France, Manuskript von Turin) (87) 3.3. Ikonographische Dokumente (96) 3.4. Das Kolonieprojekt in Malherbes Briefen (98) 4. Das Bild des südamerikanischen Indianers in der französischen Literatur des 16. Jahrhunderts (101) 4.1. Die Brasilienreiseberichte von Thevet und Léry (101) 4.2. Montaignes Rezeption von Thevet und Léry (111) 5. Aufbau und Ikonographie des Buches (121) 5.1. Aufbau und Gliederung des Buches (121) 5.2. Die Bedeutung der Ikonographie von Claudes Buch (123) 5.3. Die HISTOIRE zwischen Reisebericht , Chronik und ethnographischem Bericht (129) 5.4. Geographie, Natur und Landschaftsschilderungen (130) 6. Politik und Mission (134) 6.1. Politische und religiöse Legitimation der Kolonisation (134) 6.2. Die Reden der Franzosen und der Tupinamba (136) 6.3. Staatsrechtliche und religiöse Zeremonien: Tupinamba und Franzosen als ein "peuple" (139) 7. Claude d'Abbeville als Ethnologe: die Kultur der Tupinamba. (143) 7.1. Die Nacktheit und das Aussehen des Indios (147) 7.2. Die materielle Kultur (153) 7.3. Die Sozialstruktur der Stämme (156) 7.4. Die Kindererziehung (158) 7.5. Krieg und Anthropophagie (161) 7.6. Der Charakter (168) 7.7. Die Migrationsbewegungen (176) 7.8. Das Alter (182) 7.9. Die Uneigennützigkeit und Lebensfreude der Indios (184) 8. Der "bon sauvage" als "bon chrétien". Das Menschenbild bei Claude d' Abbeville. (188) 8.1. Die Tupinamba vor der Zivilisierung (188) 8.1.1. Die Bewertung der Polygamie und Sexualität (189) 8.1.2. Die Religion der Tupinamba (190) 8.2. Die Reden der Indios (193) 8.3. Widerstand gegen die Zivilisierung oder Unterwerfung? (193) 9. Claude d'Abbeville und die Religion der Tupinamba (196) 9.1. Christlicher und indianischer Mythos: die Tupinamba als Verweigerer des Christentums (196) 9.2. Die Bewertung religiöser Zeremonien und Praktiken: die Tupinamba als Opfer des Teufels (201) 10. Die Tupinamba und das Christentum (203) 10.1. Die Tupinamba als bekehrungswillige Katechumenen (203) 10.2. Der zivilisierte Tupinamba als idealer Christ: die Kritik am "mauvais chrétien" (206) 10.3. Die Mystik bei den Neophyten (209) 11. Das Menschenbild von Claude im Vergleich zu dem von Thevet und Léry (211) 11.1. Die Kritik am Europäer (211) 11.2. Das Menschenbild Claudes im Vergleich zu dem seiner Vorläufer (213) 12. Die literarischen Darstellungstechniken (215) 12.1. Die Werke Thevets und Lérys als strukturelle Vorbilder für Claudes Reisebericht (215) 12.2. Der "discours" und die "harangue" als Grundstruktur der Literarisierung (218) 12.3. Die Erzählerfunktion im Werk Claudes: die christliche Sensibilität des Erzählers (221) 12.4. Diskursstrategien des historischen Dokumentes, der Naturgeschichte und des Missionsberichtes: "narratio" und "descriptio"-Elemente (227) 12.5. Intentionalität und Rezeption. Beschönigung der Missionserfolge oder Objektivität? (228) 13. Die Bedeutung des Reiseberichtes von Claude d'Abbeville (231) 13.1. Missionsgeschichtliche Bedeutung: der "sauvage" als christlicher Apologet, Missionierung bei Thevet, Léry und Claude (231) 13.2. Historische Bedeutung des Textes: ein Dokument der Ethnologie und der Akkulturation (237) 13.3. Die Rezeption des Reiseberichtes von Claude d'Abbbeville (237) 13.3.1. Ausgewählte Beispiele für die Rezeption der HISTOIRE (237) 13.3.2. Rousseau und die staatsrechtliche Dimension der frühen Reiseberichte (242) 13.3.3. Rousseau und die Kindeserziehung bei den "sauvages" (250) 14. Textgestalt und Aufbau (253) 14.1. Textgestalt und Textgeschichte. Ein Fall von politischer Zensur (253) 14.2. Gliederung und Aufbau des Werkes (261) 14.3. Die zensierten Kapitel im Werk von Yves d'Evreux (265) 15. Quellen und Themenbereiche des Werks von Yves d'Evreux (271) 15.1. Das Verhältnis des Werkes von Yves d'Evreux zur Histoire von Claude d'Abbeville, Fortsetzung oder Ergänzung? (271) 15.2. Weitere Quellen von Yves d'Evreux (Acosta, antike Literatur) (272) 15.3. Yves und die Geschichte der Kolonie (274) 15.4. Yves als Erforscher der Tupinambakultur: frühe "Feldforschung"? (279) 15.5. Yves und der Mythos der Amazonen (279) 15.6. Die Frage der Zivilisierbarkeit der Indios: die Franzosen im Urteil der Indios (281) 15.7. Yves' Reflexion über sein Schreiben (290) 15.8. Missionspraxis bei Yves (291) 15.9. Yves' Ratschläge für Siedler (295) 16. Yves' d'Evreux thematische Schwerpunkte bei der Darstellung des Lebens der "sauvages" (298) 16.1. Krieg und Anthropophagie (298) 16.2. Die Stellung der Sklaven (303) 16.3. Der Charakter der "sauvages" : der "sauvage" als Individuum. Das "naturel" der "sauvages" und der Franzosen (306) 16.4. Das Äußere der "sauvages" (310) 16.5. Die Abstammung der "sauvages" (311) 16.6. Die sexuellen Beziehungen zwischen Franzosen und Indianern (313) 16.7. Kindeserziehung (313) 16.8. Sozialordnung und Verwandtschaftsgrade (314) 16.9. Widerstand gegen die Zivilisierung (322) 16.10. Die Sprache der Wilden (323) 16.11. Krankheit und Begräbnissitten (325) 16.12. Die Migrationen (328) 17. Yves d'Evreux als Naturkundler. Der Wandel der "descriptio"-Elemente in den Naturschilderungen: eine narrative "descriptio" (329) 18. Das Indianerbild bei Yves d'Evreux (332) 18.1. Die Ambivalenz des Wildenbildes: "barbarie" oder "sensibilité", Reden der Wilden über das Christentum (332) 18.1.1. Missionspraxis und Wildenbild (333) 18.1.2. Der Glaube an die frühe Missionierung in Brasilien (336) 18.1.3. Die Bewertung der christlichen Religion durch die Wilden (339) 18.2. Die Religion der "sauvages" (339) 18.2.1. Die "pagys": Die Schamanen als Teufelsanbeter (341) 18.2.2. Religiöse Gebräuche der "sauvages" als satanische Parodie christlicher Zeremonien (345) 18.2.3. Die Gespräche mit den Schamanen (347) 18.3. Die "sauvages" als Neophythen. Die Darstellung der Missionserfolge (353) 19. Die "sauvages" als Ausgangspunkt einer Kritik am "mauvais chrétien" (355) 19.1. Die "sauvages" als Vorbilder für die schlechten Christen (355) 19.2. Das Lob für die Sozialstrukturen der "sauvages" (356) 20. Yves d'Evreux literarische Techniken (361) 20.1. Das Verhältnis von Erbauungsliteratur und "narratio" (361) 20.2. Die Funktion der Exempel (363) 20.3. Der Stil von Yves d'Evreux (365) 20.4. Yves und sein intendierter Rezipient (366) 21. Die Bedeutung des Werks von Yves d'Evreux (368) 21.1. Ethnologische und historische Bedeutung (368) 21.2. Die Entwicklung der "narratio" im Reisebericht und das Verhältnis von "narratio" und Wildenbild (368) 21.3. Der "sauvage" als Mittel der Europakritik. Der "sauvage" zwischen Natur und Zivilisierung: "bon sauvage" oder "bon chrétien"? (370) 22. Vergleich zwischen Léry, Thevet, Claude d'Abbeville und Yves d'Evreux (371) 22.1. Die Kultur der Tupinamba (371) 22.2. Kulturkontakt und Akkulturation (373) 22.3. Zur Rezeption von Montaigne (374) 22.4. Das Verhältnis der französischen Berichte zu zeitgenössischen portugiesischen Quellen (376) 23. Das Bild des "sauvage" bei Thevet, Léry, Yves und Claude (387) 23.1. Konflikte zwischen den Kulturen: Nacktheit und Sexualität (387) 23.2. Christliche und natürliche Tugenden bei den "sauvages" (390) 23.3. Die Religion der "sauvages" und das Christentum (391) 23.4. Europakritik und Kritik am "schlechten Christen" (393) 24. Die Bedeutung der Maragnanepisode (394) 24.1. Die historische Bedeutung der Maragnanepisode. Pläne für kolonialpolitisches Engagement im Amazonasgebiet im 17. Jahrhundert. (394) 24.2. Missionsgeschichtliche Bedeutung (399) 24.3. Literarische Bedeutung (403) 25. Ausblick: Das Bild des "sauvage" in späten Reiseberichten über Südamerika (407) 25.1. Antoine Biet: Voyage de la France equinoxiale en l'isle de Cayenne, Paris (1664) (407) 25.2. Du Tertre: Histoire générale des Antilles (412) Danksagung (417) 26. Anhang: Bibliographie der zeitgenössischen Publikationen über die Maragnankolonie (418) 27. Zeittafel: Wichtige Daten und Publikationen über die Geschichte der Kolonie in Maragnan (425) 28. Siglen und Anmerkungen zur Zitierweise (428) 29. Bibliographie (430) 1) Primärtexte der Analyse (430) 1.1. Basistexte (430) 1.2. Quellenpublikationen und zeitgenössische Werke vom 16.-18. Jhdt. (430) 1.3. Unveröffentlichte Manuskripte (437) 2) Bibliographische Hilfsmittel (438) 3) Sekundärliteratur (439) 4. Sonstige verwendete Literatur und Lexika (451) Anmerkung zur Bibliographie (452) Abstract ( - ) [deutsch] ( - ) [französisch] ( - ) [englisch] ( - ) Einband ( - )
Basis dieser deskriptiven und vergleichenden Bestandsaufnahme von Teilzeitbeschäftigungen in den Ländern der Europäischen Union sind aktuelle Individualdaten (Eurobarometer 1995 und 1996). Auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie ist eine Bewertung der Arbeitsbedingungen von Teilzeitbeschäftigten in den einzelnen Ländern nach objektiven und subjektiven Maßstäben möglich. Darüber hinaus können im Ländervergleich auch Aussagen über das vorherrschende Rollenbild und mögliche Benachteiligungen von Frauen am Arbeitsmarkt getroffen werden. Ein zentrales Ergebnis ist, daß zwischen der objektiven Situation von Teilzeitbeschäftigten, der subjektiven Wertung und der Teilzeitquote eines Landes klare Zusammenhänge bestehen: Dort, wo der Teilzeitbeschäftigung vergleichsweise positive Bedingungen bescheinigt werden, sind auch die Teilzeitanteile hoch. Dies trifft in erster Linie für die Niederlande und für Dänemark zu. Die Ergebnisse der Analysen zeugen weiterhin von einer großen Variationsbreite der objektiven Bedingungen der Teilzeitarbeit und der subjektiven Bewertung. Am deutlichsten hat sich die Teilzeitbeschäftigung in den westlichen Ländern der Europäischen Union (Ausnahmen sind Frankreich und Ostdeutschland) und in Schweden zu einer typischen Form der Erwerbsbeteiligung von verheirateten Frauen mit Kindern etabliert. ; Basis of this comparative description of part-time work in the member states of the European Union are current individual data (Eurobarometer 1995 and 1996). Based on the results of the study, a judgement on the working conditions of part-timers in different countries along objective and subjective criteria has become possible. Statements about the dominant role model and possible discriminations against women in the working sphere in a comparative perspective can be made as well. The main result is the evidence of a clear relation between the objective situation, the subjective valuation and the part-time rate: where part-time work is judged positive, part-time rates are high. This is especially true for the Netherlands and Denmark. The results also show a wide variety of objective conditions and subjective valuation. Most clearly, part-time work has been established as a typical form of participation of married women with children in the working sphere in the western states of the European Union (exceptions are France and East Germany) and in Sweden.
Zunehmend wird im vorsorgenden Umweltschutz der Ausgleich von Wertdifferenzen und Interessen zur Voraussetzung der Umsetzung von Plänen und Programmen. Die zunächst deskriptiv geschilderten Fälle aus den Bereichen des Hochwasserschutzes, der Abfall- sowie der Landschafts- und Agrarplanung werden mithilfe eines Entscheidungsmodells, eines Akteursmodells und eines Projektzyklusmodells in ihre planerischen Komponenten zerlegt. In einem Morphologischen Kasten werden dann die jeweils funktionsidentischen Steuerungselemente darstellt. Aus den Erfahrungen der Fallstudien können folgende Erfolg fördernde Kennzeichen zur Diskussion gestellt werden: die realistische Einschätzung der Problemlösekapazität eines diskursiven Ansatzes gegenüber einem nicht diskursiven Ansatz, die Diskursivität, d. h. die Verständigungsorientierung im Projekt selbst, die Qualität der Pro-jekt- und Diskursergebnisse, der Integrationserfolg der projektförmigen Diskurse in formale und legitimierte Planungs- und Entscheidungssysteme und für Forschungs- und Pilotprojekte die erreichte Verbesserung des Wissensstandes in Forschung und Praxis. Diskursive Projektkonstellationen müssen eine notwendigen Tiefe der Erörterungen beziehungsweise eine "Bedachtheit" des Beratungsergebnisses (Deliberationsstufe) gewährleisten. Spontane Urteile können in deliberierte, bedachte Urteile transformiert werden, indem sie methodisch nachvollziehbar gebildet werden. Kooperative und bürgernahe Projekte haben dann eine Chance, einen festen Platz im Repertoire der vorsorgeorientierten Umweltplanung zu erlangen, wenn die durch sie erzeugte Kom-plexität mithilfe von Instrumenten katalytisch gesteuert werden kann. Sie werden das ausdifferenzierte Umweltplanungsplanungssystem nicht ersetzen aber sinnvoll ergänzen können. ; The concept of environmental protection changed strictly in recent years. It is more and more a way of integrating interests and values of different social groups involved in environmental conflicts. Three case studies compile the database of this investigation. The goal is to understand the process and the activities in participation and mediation projects. If the process adresses lay people not organized in groups but perhaps bewilderd by a project in discussion or if organized stakeholdergroups take part, the atmosphere will change obviously. In this study it is suggested to discuss the following criteria to evaluate the results of the discursive efforts: the discursive capacity to resolve a problem in the new manner must be big enough, the direct discourse to communicate facetoface must be fair in the eyes of all participants, the quality of the proceedings and other outcomes must be high also in comparison to an expert verdict, the imple-mentation of the process and its results must fit in the legal political and administra-tion system and the scientific and practical progress must be appreciated by the community of managers especially if the project has an innovative character or function. What we need is a collective judgement gained from a methodological process. Of course the method to choose is under discussion and has to be appropriate to the problem in question. Managers cannot control such a process completely but they can understand what consequences follow from certain project decisions. Cooperative and participatory environmental planning will not replace the legal system of planning and deciding but it will innovate this system by giving a clear picture of the interests and the values of people involved in these processes. To pass and implement plans in this way will be more fair than the traditional way.
Supervision gilt im Krankenhaus als bewährte Methode der Personalentwicklung. Mit zunehmender Praxisverbreitung wird ein Bedarf nach wissenschaftlicher Evaluation und Weiterentwicklung formuliert, dem bisher nicht hinreichend Rechnung getragen wurde. Die Arbeit befaßt sich aus arbeits- und organisationspsychologischer Sicht mit Supervision in der Krankenpflege. Sie stellt den Stand der Forschung dar und untersucht, ob und in welcher Weise Supervision zur Prävention und Bewältigung arbeitsbezogener Belastungen dient. Untersuchungsfeld ist das Freiburger Universitätsklinikum, ein Krankenhaus der Maximalversorgung mit rund 8000 Beschäftigten, in dem die über 2500 Pflegekräfte die größte Berufsgruppe darstellen. Die Verfasserin ist als Diplom-Psychologin seit 1993 zur Supervision von Pflegenden und Stationsteams am Klinikum angestellt. Ziel ihrer Untersuchungen war es, den Stand der Supervision am Klinikum zu beschreiben und zu untersuchen, ob und inwieweit die intendierten Effekte und Ziele des Angebots erreicht werden. Pragmatische Perspektive war die Identifikation von Optimierungsmöglichkeiten, die für Konzeption und Durchführung der Supervision bedeutsam sind (formative Evaluation). Die Hauptfragestellungen umfassten deskriptive und evaluative Aspekte der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität. Sie richteten sich auf das Erleben arbeitsassoziierter Belastungen, Erwartungen an Supervision, Akzeptanz und Inanspruchnahme, Inhalte der Sitzungen, Beurteilung des Nutzens und Prädiktoren für Supervisionsteilnahme. Durchgeführt wurden drei Studien. Datenquellen waren die fortlaufende Dokumentation der Supervisorinnen und Erhebungen bei Supervisanden, ehemaligen Supervisanden und einer vergleichbaren Kontrollgruppe Pflegender: Studie 1 Basisdokumentation Studie 2 Prä-/Postbefragung Studie 3 Katamnese mit Kontrollgruppe Die psychometrische Überprüfung der Gütekriterien der Instrumente erbrachte gute bis befriedigende Resultate, die Überprüfung der Skalenbildungen Hinweise auf eine reliable Erfassung der Konstrukte und Konvergenz mit der Literatur. Hauptergebnisse: • Pflege im Krankenhaus geht mit vielfältigen Belastungen einher. Zu den vorherrschenden zählen dabei neben hoher Arbeitsdichte Konflikte in der Zusammenarbeit im Pflegeteam und mit anderen Berufsgruppen. • Im Erleben der Pflegenden haben psychosoziale Belastungen einen höheren Stellenwert als die körperliche Beanspruchung durch ihren Beruf. Stress kann auf Ebene des Individuums, an der Schnittstelle Individuum-Organisation (im Team), sowie auf Ebene der Organisation entstehen. Umschriebene personenbezogene Faktoren (Alter, Geschlecht, Funktion auf Station) moderieren das Belastungserleben. Deutliche Effekte finden sich auch für das bedingungsbezogene Merkmal Abteilungszugehörigkeit. • Die Supervisionserwartungen und -bedürfnisse der Pflegenden sind realistisch an Möglichkeiten und Grenzen von Supervision geknüpft und dabei inhaltlich von den Arbeitsbelastungen auf Station bestimmt. Die Erwartungen sind in Abhängigkeit der Handlungserfordernisse Ziel- und Lösungsorientiert. • Bereichsspezifisch ist Supervision mit einem deutlichen Rückgang im Belastungserleben assoziiert. Unabhängig von personenbezogenen Merkmalen beurteilt die große Mehrheit der Pflegenden Supervision als wirksam zur Bewältigung ihrer Anforderungen im Krankenhaus. • Prädiktoren künftiger Inanspruchnahme sind neben den aktuellen Arbeitsbelastungen auch gute Erfahrungen mit bzw. ebensolche Erwartungen an Supervision. Letzteres verweist auf die Bedeutung einer bedarfsgerechten, umsetzungsorientierten Supervisionsgestaltung. Die Meta-Evaluation der Untersuchungen ergibt forschungsmethodische sowie praktische Konsequenzen für die Supervision im Krankenhaus: Bei expliziten Effizienzbetrachtungen (Kosten-Nutzen-Analysen) ist eine Ausweitung der Zielkriterien nötig. Neben subjektiven Aussagen müssen dann, unter Einhaltung des Persönlichkeits- und Datenschutzes, weitere quantifizierbare Daten erhoben werden (z.B. Leistungsdaten, Abwesenheitstage). Gleiches gilt für die vertiefte Erfassung personen- und zielgruppenspezifischer Effekte im Längsschnitt. Für die Supervision im Krankenhaus ergeben sich mehrere praktische Konsequenzen. Sie sollte niederschwellig angeboten werden, um zeitnah und bedarfsgerecht zum Einsatz zu kommen. Supervisoren sollten um die Determinanten arbeitsassoziierter Belastungen von Pflegenden wissen und diese situationsspezifisch sorgfältig identifizieren können. Bei Konflikten zwischen den Berufsgruppen ist es für die Effektivität einer Supervision unerläßlich, alle Konfliktparteien an einen Tisch zu holen. Ansatzpunkte von Supervision sind die individuelle Ebene, die Gruppenebene und die Schnittstelle Individuum – Organisation. Eine konsequent Lösungs- und Umsetzungsorientierte Supervision wird dem Bedarf von Pflegenden gerecht und erweist sich im Krankenhaus als effektiv. ; This thesis deals with psychological supervision groups for nurses working in hospitals. It reports on the state of the scientific research on work-related stress and on supervision groups in the hospital setting and evaluates empirically, whether and in what way these groups are being helpful in preventing and coping with work-related stress. The author is an occupational and organisational psychologist and psychological supervisor with Freiburg University Hospital. As a formative evaluation this work has two major concerns: firstly, to analyse scientifically the data collected in the field over several years in order to deduct evidence about the effectiveness of psychological supervision in a hospital setting; secondly, it reconsiders, develops and optimizes the practice of the so called "Freiburg Model" of psychological supervision groups for nurses. The conceptual background of the work is Occupational and Organisational Psychology. Freiburg University Hospital is a hospital of maximum care. All fields of medicine are represented by special clinics or institutes. More than 50.000 in-patients and nearly 380.000 out-patients are treated each year. The hospital employs a total of 8.000 people, among them 900 physicians. With over 2.500 nurses, this is the largest professional group. The hospital´s service of psychological supervision for nurses and ward teams aims at preventing psychosocial work hazards and at compensating for those hazards which are not fully inevitable in daily work on the ward. It is a hospital wide approach on the individual-organisational interface. The service was evaluated by three studies presented in this book: basic documentation, a longitudinal study and a cross sectional study with a control-group design. The psychometric properties of the instruments applied in the studies have been examined and proved to be good. The theoretical assumptions of the main dimensions based the on literature were confirmed. In summary, the scientific evaluation of the supervision groups´ effectiveness supports the following: Nurses are confronted with a great deal of work-related psychosocial stress. Characteristics of nursing are often a high work load and shortage of nursing staff, stress caused by patients´ problems, conflicts within the nursing team, poor work organisation and problems of communication and collaboration with doctors. The stress can arise at the individual level, at the individual-organisational interface and at the organisational level. Nurses´ assessment of work-related stress is moderated by personal and work-related factors. Nurses have a clear understanding of the potential and the limits of psychological supervision groups as a means of stress reduction. The expectations and needs regarding the supervision are articulated in a precise and goal-oriented way and relate closely to the specific stress at work. The perception of work-related stress decreases significantly after the supervision group sessions. The majority of the participants evaluate the psychological supervision as effective in preventing and overcoming psychosocial stress at work. This assessment is not affected by personal characteristics (e.g. age, gender, job position), thus indicating the effects of supervision being independent of these characteristics. Dealing with problems in interdisciplinary communication proves most successful when every party is represented in the supervision group. The wish of the former participants for future participation can be seen as a mathematical function of the present stress level at work and how they succeeded in translating groups´ outcome into action, whilst the wish of the so far non-participants for participating in the future is a mathematical function of the present stress level at work and their expectations regarding the groups´ effectiveness. The studies´ meta-evaluation emphasizes methodological as well as practical consequences. Methodological consequences for future research include investigating extended objectives -e.g. data on sick leave or rotation- when focusing on the cost-effectiveness of psychological supervision and using repeated measurement design for evaluating differential personal effects. In both cases, data protection legislation has to be fully taken into account. Practical consequences for psychological supervision groups in hospitals are: to provide easy access, to act early and in close response to demand, to acknowledge a problem at its source, to focus on problems on the individual-organisational interface, to include all parties concerned in a particular conflict and to translate resources into action.
Metropolis hat in der Filmgeschichte den Stellenwert einer Ikone bzw. gehört zum Kanon jener Filme, die als Meisterwerke gelten. Mehr noch, Metropolis hat es zum Status eines populären Kulturguts gebracht, auf das in unterschiedlichen Medien und Kontexten häufig Bezug genommen wird und daher relativ bekannt ist.1 Metropolis in/ausTrümmern ist allerdings kein Buch nach dem Motto "Was Sie schon immer über . wissen wollten". Es will nicht heranführen, erklären und mit Abbildungen faszinieren, sondern richtet sich an Leser/innen, die sich mit dem Film eingehender beschäftigen wollen. Filmanalytisch Interessierte, die nach bestimmten - z. B. de-konstruktivistischen oder psychoanalytischen - Lesarten von Metropolis suchen, werden in dem Buch allerdings nicht fündig werden.2 Metropolis in/ausTrümmern ist in erster Linie eine genaue Beschreibung des Films (auf dem heutigen Stand der Rekonstruktion) und der Musik dazu (ausgehend von einem erhalten gebliebenen, annotierten Klavierauszug aus der Originalkomposition zum Film). Vorweg seien auch die materiellen Momente des Buchs erwähnt: Es liegt im nicht gerade häufigen Format 22 x 17 cm vor, hat 174 Seiten, gutes Papier, solide Bindung und Umschlag (Hardcover). Abbildungen gibt es reichlich, nämlich 160: Bilder und Zwischentitel aus dem Film, Noten zu bestimmten musikalischen Themen, Skizzen der Filmarchitekten und Kostümbildnerin, Abbildungen zur Realisierung bestimmter Filmtricks u. a. Das Format des Buchs ermöglicht eine Darstellungsform, die sich in der filmhistorischen Literatur immer größerer Beliebtheit erfreut: Neben einem Haupttext gibt es eine Randspalte, in der z. B. längere Zitate aus Filmkritiken, einzelne kleinere Abbildungen zur Illustration oder Anmerkungen zu wesentlichen Details untergebracht werden können. Das Inhaltsverzeichnis vermerkt nur drei Abschnitte: Eine "Vorbemerkung", das Hauptstück "Metropolis in/ausTrümmern", und zum Schluß einige "Filmografische Angaben". Das Hauptstück ist weiter beschrieben als: "Die Premierenfassung, den erhaltenen Varianten und Fragmenten, Drehbuch, Partitur, Zensurkarten, Kritiken, Fotos in kritischer Abwägung nacherzählt von Enno Patalas (Film) und Rainer Fabich (Musik)" - So die gedrängte Eigenbeschreibung des deskriptiven Unternehmens durch die Autoren selbst. Der Anspruch von Patalas (und seines Mitautors Fabich) findet sich in der Vorbemerkung formuliert, als "Versuch einer Beschreibung - des Überlieferten nicht nur, sondern auch des Verlorenen, wie es aus Spuren sich herauslesen läßt (.), auch aus den Spuren der Eingriffe der Channing Pollock und Paul Reno. Geht man ihnen nach, so wird deutlich, was sie änderten, woran sie Anstoß nahmen, und wie beim Rücklauf eines Filmstreifens richten zusammengebrochene Mauern sich wieder auf, schießen die Trümmer zusammen, saugen den Staub auf." Die Mauern, die sich wieder aufrichten sollen, sind jene der Premierenfassung von Metropolis, die zwischen Januar und Mai 1927 nur etwa 15.000 Berliner und Berlinbesucher gesehen und gehört haben (also auch mit der von Gottfried Huppertz für den Film komponierten Musik). Die "Vorbemerkung" des Buchs beschreibt hierzu kurz, wie diese Fassung im Zuge der Zurichtung des Films für den amerikanischen Markt und die deutsche Provinz zerstört worden und vieles verloren gegangen ist, und wie das, was heute vom Film existiert, erhalten geblieben ist. Der Kern des Buchs ist im Grunde ein Filmprotokoll, allerdings ein reich illustriertes und mit Zitaten aus Originalquellen angereichertes. Die Attraktivität für am Film Metropolis Interessierte besteht genau in dieser Anreicherung und Illustration (nur spärlich finden sich dagegen Bezugnahmen auf andere Forschungsarbeiten). Besonders ergiebig unter den Anreicherungen erscheinen: die vielfach den Filmbildern oder Protokollteilen beigefügten Zitate aus dem Drehbuch - in der blumigen, aber dennoch detailgenauen Sprache der Drehbuch-Autorin Thea von Harbou; weiters natürlich die Zitate des Kameramanns, der Filmarchitekten, Trickspezialisten, Filmkritiker u. a. Aufschlußreich sind auch einzelne Vergleiche zwischen der deutschen Rekonstruktion und anglo-amerikanischen Fassungen des Films, besonders wenn diese Sinnverschiebungen deutlich machen. Nicht nur Kenner/innen werden zudem von Rainer Fabichs Charakterisierung der Musik zu bestimmten Einstellungen bzw. der unterschiedlichen musikalischen Themen profitieren. Was das Buch nicht bietet, ist eine gesellschaftliche - politische, sozioökonomische oder kulturelle - Kontextualisierung des Films.3 Hierzu finden sich in den Anreicherungen des Filmprotokolls nur zwei technik-historische Hinweise, nämlich daß Autotrümmer bei einer Szene zu Fahrzeugen vom Typ "Tropfenwagen" gehören, dem ersten stromlinienförmigen Auto des Ing. Edmund Rumpler, sowie die Ähnlichkeit der "Herzmaschine" der Stadt Metropolis mit dem Tesla-Transformator. Eines ist klar: Die Mauern, die sich aufgrund der filmhistorischen/protokollarischen Feinarbeit wieder aufrichten, müssen vom Leser/der Leserin selbst abgeschritten und überklettert werden. Dies ist kein Bilderbuch und auch kein Lesebuch, sondern ein Arbeitsbuch für wirklich Interessierte.4 --- 1 Als ein neuerer Beleg zu diesem Stellenwert sei angeführt: Im Rahmen der 51. Internationalen Filmfestspiele Berlin gab es im Februar 2001 eine vom Filmmuseum Berlin konzipierte und organisierte Fritz Lang-Retrospektive. Diese zeigte alle erhaltenen Filme von Fritz Lang, die meisten von ihnen in neu gezogenen Kopien, darunter zahlreiche Restaurierungen. Als spektakuläres Hauptereignis der Retrospektive wurde die Uraufführung einer neuen Metropolis-Rekonstruktion im Berlinale-Palast gefeiert. Diese Rekonstruktion wurde von der Murnau-Stiftung in Auftrag gegeben. ARTE/ZDF beteiligten sich als Auftraggeber einer neuen Musik zum Film, komponiert von Bernd Schultheis, der schon mit anderen Stummfilmkompositionen international hervorgetreten ist. (Weiters bot das Filmmuseum Berlin bis Anfang April eine Sonderausstellung zu Fritz Lang, in der Metropolis prominent präsent war.) Siehe: http://www.berlinale.de bzw. http://www.filmmuseum-berlin.de Die Fritz-Lang-Retrospektive wurde anschließend vom Filmarchiv Austria auch in Wien gezeigt: http://www.filmarchiv.at/index_lang.htm (bzw. das ausführliche Programmheft zur Retro). 2 Siehe hierzu z. B. den Reader: Fritz Lang's Metropolis. Cinematic Visions of Technology and Fear. Edited by M. Minden and H. Bachmann. Rochester, NY/Woolbridge, Suffolk 2000 (Studies in German Literature, Linguistics, and Culture.) 3 Gestattet sei hierzu der Hinweis auf mein Buch: Fritz Lang. "Metropolis" und "Die Frau im Mond". Zukunftsfilm und Zukunftstechnik in der Stabilisierungszeit der Weimarer Republik. Meitingen: Corian 2. Aufl. 1999. 4 Für Online-Arbeiter/innen: Gut gemacht, reichhaltig und regelmäßig ergänzt: Metropolis Film Archive. A Bibliography and Checklist of Resources on Fritz Lang's Metropolis: http://www.uow.edu.au/~morgan/Metroa.html