Dialektik der atomaren Abschreckung
In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 6, Heft 2, S. 341-357
ISSN: 2196-8276
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In: Totalitarismus und Demokratie: Zeitschrift für internationale Diktatur- und Freiheitsforschung = Totalitarianism and democracy, Band 6, Heft 2, S. 341-357
ISSN: 2196-8276
In: International library of sociology
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 17, Heft 1, S. 45-67
Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft unterliegt einer Ambivalenz, die auf höchst komplexe und widersprüchliche Weise funktioniert. Die Bedeutung dieses Verhältnisses ist das Hauptthema der Gesellschaftstheorie und hat bereits zahlreiche Ansätze hervorgebracht, die diesen Antagonismus erklärbar zu machen versuchen. Es liegen hierzu system- und biographietheoretische, subjekt- und handlungstheoretische, kultursoziologische und sozialpsychologische Arbeiten vor. Der vorliegende Beitrag befaßt sich hingegen mit dem, woran es nach Meinung des Autors in diesem Zusammenhang mangelt: historische Untersuchungen zur Genese und zum Formenwandel der Persönlichkeit, die über den Horizont unseres Jahrhunderts zurückreichen. 'Das Auftauchen des Individuums in der Geschichte' von der archaischen Gesellschaft bis in die Gegenwart wird nachgezeichnet. (psz)
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 27, Heft 1, S. 83-106
Der Artikel verfolgt das Ziel, dem Konstrukt der 'Identität' bzw. ihrem Diskurs ansatzweise bis zu dessen Wurzeln nachzuspüren, um Kontinuitäten sichtbar zu machen und immanente Problematiken, die sich durch keinen auch noch so 'progressiven' Identitätsansatz beseitigen lassen, aufzuzeigen. Gleichzeitig stellt er ein Plädoyer für die Rezeption der 'Dialektik der Aufklärung' von Horkheimer und Adorno dar, die - in der Meinung des Autors - nichts an Aktualität eingebüßt hat.
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 4810-4817
"Die These der Subjektivierung von Arbeit reflektiert einen widersprüchlichen Prozess: sie besagt zum einen, dass subjektive Potenziale und Ressourcen in erweiterter Weise vom Betrieb gefordert und vereinnahmt werden. Zum anderen verweist sie aber auch darauf, dass Ansprüche der Individuen nach mehr Entwicklungschancen, mehr Partizipationsmöglichkeiten, mehr Erlebnisqualität auch und gerade in der Arbeitswelt tatsächlich eingelöst werden. Die Unternehmen müssen, um an das 'Gold in den Köpfen der Menschen' zu gelangen, individuelle Autonomie als Voraussetzung 'unternehmerischen Handelns' ermöglichen und darüber hinaus ein Interesse an der Entfaltung der Produktivkraft lebendige Arbeit entwickeln. Zugleich bleiben in den neuen Unternehmensstrategien die Individuen jedoch in eine neue Form von Herrschaft eingebunden, in eine Form der Fremdbestimmung von Handeln, die sich vermittelt über ihr eigenes Gegenteil, nämlich die Selbstbestimmung oder Autonomie der Individuen umsetzt (Indirekte Steuerung). Die Unternehmen sind zwar angewiesen auf die Nutzung und Entfaltung der subjektiven Potentiale lebendiger Arbeit, gleichzeitig vereinnahmen sie diese Potentiale immer mit dem Risiko, sie wieder zu zerstören. Entfaltung und Gefährdung, erweiterte Selbstbestimmung und internalisierte Selbst-Beherrschung liegen deswegen nah beieinander, sind die untrennbar aufeinander bezogenen zwei Seiten der gegenwärtigen Restrukturierung. Diese These soll auf dem theoretischen Hintergrund der Marx'schen Analyse der abstrakten Widerspruchstruktur kapitalistischer Gesellschaften interpretiert werden: sie setzt am Verhältnis schrankenloser Kapitalverwertung zu ihren produktiven stofflichen Grundlagen als ihrer Grenze an, die es beständig zu überwinden gilt ('Schrankenlosigkeit in Grenzen'). Die Tendenz der Schrankenlosigkeit oder Maßlosigkeit bedeutet jedoch nicht, dass damit die Grenzen verschwinden: Und zwar sowohl die Grenzen in den stofflich-technischen Grundlagen der Produktion, wie die Grenzen in der Natur lebendiger Arbeit. Schrankenlosigkeit zielt auch auf eine Verschiebung der Grenze, zielt auf ein neues Niveau in der Nutzung der gesellschaftlichen Produktivkräfte. Und hier kommt die Politik ins Spiel, denn das Verhältnis von Schrankenlosigkeit und Grenzen ist immer auch von den politischen Kräfteverhältnissen und den darin wirksam werdenden sozialen und moralischen Grenzen bestimmt." (Autorenreferat)
In: Soziopolis: Gesellschaft beobachten
Carl Cassegård: Toward a Critical Theory of Nature: Capital, Ecology, and Dialectics. New York: Bloomsbury 2021. 9781350176263
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 298-308
"Kein anderer Begriff hat sich zur Kennzeichnung von gesellschaftlicher Modernisierung und Fortschritt so selbstverständlich durchgesetzt wie der der Individualisierung - verstanden als 'Freisetzung von traditionalen Bindungen'. Vertreter der 'Individualisierungsthese' meinen damit in der Regel, daß Herkunftsbindungen durch neue, selbstgewählte Bindungen ersetzt werden. Ihre Vision ist die einer Gesellschaft, die ihre Grundstruktur von herkunftsbestimmten auf frei gewählte Kollektivitäten umstellt. Sozialen Zwang gäbe es demzufolge nur noch als Restbestand von Traditionen, als strukturelle Randbedingungen und als Zwang zur Wahl. Versucht man Individualisierung phänomenologisch anhand konkreter Prozesse - zum Beispiel Bildung und Trennung von Paaren - nachzuzeichnen, dann erweist sich die Vision als Illusion: jeder Schritt zur Individualisierung impliziert - offen oder verdeckt, beabsichtigt oder unbeabsichtigt, sogleich oder später, in demselben oder in einem weiter gespannten sozialen Gebilde - auch Prozesse der Kollektivisierung. Das individuelle Handeln nach freier Wahl führt zu kollektiven Strukturen, die die freie Wahl einschränken. In diesem Sinne verhalten sich neue Kollektivitäten, die in Individualisierungsprozessen entstehen, genauso einschränkend, traditionalistisch und traditionsbildend wie die alten auch. Aber auch in einem viel konkreteren Sinne fährt Individualisierung in alte Kollektivitäten zurück: die Individuen wählen ihre alten Herkunftsbindungen neu, weil sie keine andere oder keine bessere Wahl haben. Daß aus dem dialektischen Zusammenhang von Individualisierung und Kollektivisierung nur der Begriff der Individualisierung herausgegriffen und zum Signum der Moderne gemacht wurde, ist das eigentlich zu erklärende Problem. Wie kommen ausgerechnet Soziologen dazu, ein solch individualistisch halbiertes Verständnis von Modernität zu entwickeln? Warum hat Individualisierung als Illusion einen solchen gesellschaftlichen Erfolg? Und was ist die Zukunft dieser Illusion? In meinem Beitrag werde ich Antworten auf diese Fragen suchen." (Autorenreferat)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 650-662
"Die rasante Entwicklung des Internets gilt als Globalisierungsprozeß par excellence. Wie bei anderen Globalisierungsprozessen, die den öffentlichen Diskurs prägen - etwa globale ökonomische Vernetzung oder weltweite Wanderungsbewegungen werden auch bei dieser Form der medialen Vernetzung der Ökumene die Verschiebung und Veränderung von Grenze fälschlicherweise als Entgrenzung interpretiert. Tatsächlich läßt sich aber ein weit differenzierteres Bild zeichnen. Globalisierungsprozesse in der Moderne sind gerade nicht Veränderungen hin zu einer homogenen Universalisierung auf globaler Ebene, sondern selbst wieder Prozesse der Stabilisierung und Produktion lokaler, heterogener und partikularer Strukturen. Unsere These ist es, daß gerade das Internet mit seiner inneren Dynamik zur Ausweitung, Ausdifferenzierung und Visualisierung zwar alte Kommunikationsgrenzen überschreitet, damit aber selbst wieder neue Grenzen aufbaut. Es kommt zu einer Verschiebung von Grenzverläufen, nicht aber zu deren Aufhebung. Zuerst werden wir kurz etwas über das Kommunikationsmedium Internet selbst sagen. Dann soll in einem zweiten Teil versucht werden, am Beispiel der Entwicklung technische Standards, den gegenläufigen Tendenzen in den geographischen Bezügen und der Verschiebung und Produktion von sozialen Einbettungen die Dynamiken des Internets zu explizieren. Im letzten Teil wird dann auf einige soziologische Implikationen dieser Dynamiken eingegangen." (Autorenreferat)
In: Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie: ARSP = Archives for philosophy of law and social philosophy = Archives de philosophie du droit et de philosophie sociale = Archivo de filosofía jurídica y social, Band 105, Heft 1, S. 104-123
ISSN: 2363-5614
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 29, Heft 2, S. 7-26
Der Narzissmus ist ein zentraler Begriff psychoanalytischer Praxis und Theoriebildung. Vorwiegend klinisch orientierte Begriffsbestimmungen des Narzissmus tendieren naturgemäß dazu, gesellschaftliche, kulturelle oder erkenntniswissenschaftliche Mutationen nicht ausreichend zu berücksichtigen. Die Beachtung des kulturellen und sozialen Kontexts der Emergenz des Narzissmus sowie die Berücksichtigung des zugrunde liegenden epochalen Wandels, die Ablösung der Moderne durch die einsetzende Postmoderne, bildet die notwendige Voraussetzung für das historische Verständnis der Ontogenese narzisstischer Formen von Subjektivität. Narzisstisch strukturierte Subjektivität erscheint somit als ein komplexes, überdeterminiertes Produkt, dessen Sachdienlichkeit und Funktionalität in Bezug auf die Erhaltung und Proliferation der bestehenden gesellschaftlichen Machtverhältnisse sich als ein unverzichtbarer Aspekt der aktuellen Narzissmusdebatte andeuten.
In: Zeitschrift für Außen- und Sicherheitspolitik: ZFAS, Band 2, Heft 4, S. 455-474
ISSN: 1866-2196