Differences and Uncertainties
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Call for Papers for a Congress in Ankara, Turkey, on October 26–28, 2023. Deadline: July 30, 2023
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Call for Papers for a Congress in Ankara, Turkey, on October 26–28, 2023. Deadline: July 30, 2023
Ein Verständnis von Demokratie als "stets im Kommen oder im Werden" schließt fort- und immerwährende Verhandlungsprozesse mit ein. Das Ausbleiben von Konflikten oder die Versuche des Einebnens und Nivellierens von Widersprüchen oder gar deren Negation sind dann Indizien der Gefährdung von Demokratisierung und gesamtgesellschaftlicher Entwicklungsmöglichkeiten. Der vorliegende Beitrag betont die Bedeutung von Widerständigkeit für Demokratisierung. Der vorgestellte Ansatz der Reflexion auf Unterscheidungen - un/doing difference - verabschiedet die stillschweigende Vorstellung, dass es vorab feststehende und gegebene Individuen oder Gruppen mit bestimmten Eigenschaften gibt, an die unterschiedliche Angebote und Interventionen gerichtet werden können. Es ist eine differenzsensible Herangehensweise, die latente Unterschiede aufgreift und ihnen im Handeln - im Sinne von Ungleichheiten - Bedeutung verleiht. Den Abschluss des Beitrages bilden vier Strategien im Kontext politischer Bildungsarbeit, um Pluralität und Kontingenz sichtbar zu machen: Pluralisierung und Konkurrenz ermöglichen; Löschung durch Nichtbeachten; ironische Entlarvung von Selbstverständlichkeitsannahmen; eingeführte Kategorien stehen lassen und zugleich Alternativen fördern. (DIPF/Orig.) ; An understanding of democracy as "always coming or becoming" involves constant and perpetual negotiation processes. The absence of conflicts or the attempts to smooth out and level contradictions or even negate them are indicators of the threat to democratization and to opportunities for the development of society as a whole. This article stresses the significance of resistance for democratization. This approach to reflection on difference – un/doing difference – dismisses the implicit idea that there are established and preexisting individuals or groups with specific characteristics to whom the different course offerings and interventions can be directed. It is an approach that is sensitive to difference, one that takes up latent differences and gives them meaning through action in the sense of disparities. The article concludes by identifying four strategies for political education work that make plurality and contingency visible: allowing pluralization and competition; disregarding difference; ironic exposing of assumed matters of course; abandoning established categories and at the same time promoting alternatives. (DIPF/Orig.)
BASE
In: Politik und Medien: Analysen zur Entwicklung der politischen Kommunikation, S. 35-53
Der Beitrag untersucht den Zusammenhang von Politisierung und Depolitisierung, Medienformaten bzw. Fernsehformaten sowie politischer Realität und referiert empirische Befunde sowie theoretische Überlegungen auf dem Hintergrund der Frage nach der Struktur und Funktion des politischen Informationsangebots in einer sich verändernden Medienlandschaft. Im einzelnen geht es um folgende Fragen: 1) Wird im politischen Informationsangebot des Fernsehens eher politisiert oder depolitisiert? 2) Finden sich spezifische Fernsehformate, die sich nicht nur, aber auch hinsichtlich ihres Politisierungsgrades unterscheiden lassen? 3) Was bedeuten die etwaigen Formate von Fernsehpolitik für die Zuschauer? Bei der Betrachtung des Verhältnisses von Medienrealität und politischer Realität wird vor allem das Konstruktionsparadigma (Winfried Schulz 1989) sowie ein auf neueren Entwicklungen der Systemtheorie und der sogenannten "Second-Order-Cybernetics" basierender Konstruktivismus diskutiert, wie er in den Arbeiten Niklas Luhmanns angelegt ist. Für die Massenkommunikationstheorie bedeutet dieses Denkmodell, daß publizistische Kommunikation immer eine Beobachtung zweiter Ordnung ist und keine Wirklichkeitserfahrung aus erster Hand. In einem abschließenden Fazit fordert der Autor eine eher entpolitisierte Berichterstattung in dem Sinne, daß sie sich stärker um die Aufhellung der dezentralen Macht- und Entscheidungsstrukturen bemüht, in denen tatsächlich Politik betrieben wird, anstatt ein zu gouvernementales Bild der Politik zu vermitteln. (ICH)
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3225-3234
"Eine in der Organisationssoziologie prominent gewordene Sichtweise auf Organisationen ist mit dem Begriff 'Organisationskultur' verbunden. Was man als 'verschieden' beobachten kann, lässt sich in dieser Perspektive als Reproduktion kultureller Unterscheidungen beschreiben - als Mechanismus der Ausdifferenzierung von Organisationen. Von anhaltendem Interesse ist dabei die Frage, auf welche Weise sich das, was hier mit 'Kultur' umschrieben wird, in eine Theorie der Organisation einarbeiten lässt. Der Vorschlag der Verfasserin besteht darin, den Zugriff über kulturelle kognitive Schemata zu wählen. Man landet dann bei einer wissenssoziologischen Neubeschreibung der Organisation, die auf die unentscheidbaren Voraussetzungen des Entscheidens rekurriert." (Autorenreferat)
World Affairs Online
In: Beiträge zur Popularmusikforschung 31
Musikvideos bilden ein beredtes Medium zur Repräsentation der Geschlechterdifferenz. In den hier inszenierten (Sub-)Kulturen werden Frauen typischerweise als »schmückendes Beiwerk« männlicher Stars, Statussymbole protzender Rapper oder als »Anmache« für das zahlende Publikum stilisiert. Andererseits nutzen Frauen wie Madonna oder Lil' Kim das Video zur Auseinandersetzung mit dem männlich dominierten Musikbusiness und zur subtilen Abrechnung mit den frauenverachtenden Diskursen einiger Musikkulturen.Der Band bringt Beiträge aus der Musik-, Kunst- und Kulturwissenschaft zusammen, um bekannte Ansätze der Videoanalyse einer kritischen Neubewertung zu unterziehen und innovative Lesarten zur Diskussion zu stellen.
In: On Wittgenstein volume 5
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten
Call for Presentations for a Conference in Mainz on September 19–21, 2024.
Deadline: February 15, 2024
Blog: Soziopolis. Gesellschaft beobachten
The question of Nietzsche's use of political theory has a long and vexed history. The contributors of this book re-situate debates around the notion of difference, in relation to historical and scholarly concerns, but with a view to the current political context. Given that today we are faced with a host of political challenges of domination and resistance, the question raised in this volume is how Nietzsche helps us to think through and to address some of the problems. The authors also discuss how his writings complicate our desire for swift solutions to seemingly intractable problems: how to resist slavishness in thought and action, how to maintain hard-won civil liberties and rights in the face of encroaching hegemonic discourses, practices and forces, or how to counteract global environmental degradation, in short, how to oppose 'totalitarian' movements of homogenization, universalization, equalization, and instead to affirm, both politically and ontologically, a culture of difference
In: Contributions to the sociology of language 79
World Affairs Online
In: Stanford studies in psychology
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 797-812
Die Erweiterung der Staatsbürgerschaft um eine kulturelle Dimension ist insofern paradox, als sie auf eine Re-Partikularisierung eines inhärent universalistischen Konzepts hinausläuft. In der Theorie lassen sich zwei Varianten der multikulturellen Staatsbürgerschaft unterscheiden: eine radikale Variante, die die universalistischen Bürgerrechte substituieren will, und eine liberale Variante, der es um eine Ergänzung dieser Rechte geht. In der Praxis gibt es eine multikulturelle Staatsbürgerschaft in dem Sinne, dass sich die gesamte Bürgerschaft eines Staates als multikulturell begreift, nur in Kanada und Australien. In Europa ist der Multikulturalismus enger an die Minderheitenrechtsagenda gekoppelt. Insbesondere die britischen und niederländischen Vorzeigemodelle eines europäischen Multikulturalismus sind gegenwärtig auf dem Rückzug. Besonders im Umgang mit islamischen Minderheiten gewinnt die klassische liberale Haltung der staatlichen Neutralität - wie im Kopftuchstreit - und der Privatisierung von kultureller Differenz erneut an Bedeutung, und sie wird vom liberalen Staat seit der sich weltweit vollziehenden Politisierung des Islam auch aggressiver gegen die multikulturelle Alternative vorgebracht. (ICE2)
In: Differenz und Integration: die Zukunft moderner Gesellschaften ; Verhandlungen des 28. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Dresden 1996, S. 375-388
"Formelle soziale Kontrolle basiert auf Rechtsprogrammen. Recht läßt sich als Medium oder Institution analysieren. Es basiert auf der binären Differenz von legalen und illegalen Handlungen. Als Medium steuert es staatliches Handeln. Es ist erstens eine letztlich rechtlich zu entscheidende Frage, ob, wann und wie Polizei, Justiz und Strafvollzug in Aktion treten. Diese Gesetzesbindung der Verwaltung schwindet allmählich. Es ist zweitens rechtlich festgelegt, welche Aufgaben in den Bereich hoheitlicher und welche in den Bereich privater Akteure fallen. Hier läßt sich ein Trend zur Entstaatlichung sozialer Kontrolle beobachten. Beide Entwicklungen gewinnen ihren normativen und kritischen Sinn vor dem Hintergrund eines spezifischen Verständnisses des modernen demokratischen Rechtsstaats. Es zeigen sich hier zwei scheinbar gegenläufige Entwicklungen: einerseits die Ausdehnung staatlicher Zugriffsmöglichkeiten, andererseits der partielle Rückzug des Staates aus genuin hoheitlichen Aufgabenbereichen. Beide Entwicklungen werden am Beispiel formeller sozialer Kontrolle, d.h. der Reaktion auf abweichendes Verhalten analysiert. Die Differenz von Staat und Gesellschaft verliert hier an Bedeutung. Daran gekoppelt sind eine Reihe weiterer erodierenden Differenzen: neben der Unterscheidung legal/illegal betrifft es die Differenzen von legitim/illegitim und konform/abweichend. Soziologisch entschlüsseln läßt sich das Problem der sich verändernden Differenzen ausgehend von Bourdieus Arbeiten zum Habitus. Seine Untersuchungen ein Beispiel ästhetischer Kategorien lassen sich auf den Bereich sozialer Kontrolle ebenfalls anwenden. Beispiele liefern die neueren Debatten über die Entwicklung sozialer Kontrolle und den Wandel des Strafrechts, über 'actuarial justice' und Privatisierung sozialer Kontrolle. Hier läßt sich zeigen, wie die zentrale rechtliche Leitdifferenz legal/illegal durch die auf Risikokalkulation basierende semantische Differenz von Sicherheit/Unsicherheit überlagert bzw. abgelöst wird. Bezogen auf eine demokratietheoretische Lesart des modernen Rechtsstaats ergeben sich hier Ansatzpunkte für eine Kritik sozialer Kontrolle." (Autorenreferat)