Wissenssoziologische Diskursanalyse: Grundlegung eines Forschungsprogramms
In: Interdisziplinäre Diskursforschung
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In: Interdisziplinäre Diskursforschung
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Multilingualism in Education in Germany – a Discourse Analysis. In the Republic of Germany, language acquisition for children with a mother tongue other than German has been a widely discussed topic in education science as well as in public and political discourse over the last decades. Annual studies on preschool and primary education point to the ongoing disadvantage – or even discrimination – suffered by multilingual children in the German education system. Given Germany's history as a country of immigration, and in light of recent public discussions on the increased immigration of refugees, the question of the problematic's socio-political background arises. This leads to the issue of linguistic concepts among society and their influence on domestic language policies. This article presents analysis of discourse around languagepolitical concepts and practices among stakeholders in language promotion in the state of North-Rhine Westphalia. Five semi-structured interviews with state employees were analysed following a discourse analytical approach. The analysis, deploying frameworks from the field of Critical Discourse Analysis, focused on the discursive practice of legitimation in the evaluation of multilingualism. Multilingualism as a phenomenon in society appeared to be evaluated according to differing standards (for example correctness or properness) depending on the language. As for evaluation, the analysis indicated an additional dimension in discourse which assigns different groups of speakers a belonging to particular languages. All in all, the collected data pointed to a diverse and ever-changing discourse in the field of language promotion in North-Rhine Westphalia. The presented analysis aims to stimulate a debate and suggests some directions for future research.
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So lange die Deutsche Demokratische Republik existierte, befand sie sich in einer ständigen Systemkonkurrenz mit der Bundesrepublik, weshalb der sogenannten Auslandsinformation oder Auslandspropaganda eine wichtige Rolle zukam. Auch nach der diplomatischen Anerkennung 1972 blieb Schweden ein Schwerpunktland für die Außenpolitik der DDR. Der Grund hierfür lag hauptsächlich in der wirtschaftlichen Stärke des Landes, aber auch in Schwedens internationaler Stellung, besonders wegen seiner Haltung in Friedens- und Abrüstungsfragen. Die Propagierung des Friedens sowie der Erfolge des Sozialismus waren in der DDR-Auslandsinformation zentrale Ziele. Für Letzteres spielten die einzigartigen Erfolge der DDR-SportlerInnen eine große Rolle. Der Bereich Sport schien eine ideale Arena, die Überlegenheit des Sozialismus aufzuzeigen. Auch in Schweden wurde über das Sportwunder DDR berichtet und diskutiert. Wie waren diese Erfolge zu erklären? Der Fokus des Artikels gilt den Konzeptualisierungen der DDR-Sporterfolge im öffentlichen Diskurs Schwedens. Mithilfe einer Analyse von Pressetexten sowie von Informations- und Reiseliteratur zur DDR in den 1970er und 80er Jahren wird der Frage nachgegangen, wie in Schweden über den DDR-Sport berichtet wurde und welches Image dadurch entstand. Der Beitrag orientiert sich theoretisch und methodisch an der linguistischen Kultur- und Diskursanalyse sowie der Diskurslinguistik und geht davon aus, dass eine Analyse des Sprachgebrauchs für die Untersuchung von politischen, historischen und sozio-kulturellen Phänomenen fruchtbar ist. Die Analyse zeigt, dass die hervorragenden Leistungen der DDR-SportlerInnen in erster Linie durch strukturelle und ideologische Konzepte erklärt werden. Dabei übernimmt die DDR nicht selten eine Vorbildfunktion für Schweden, wobei die Instrumentalisierung des Sports für politische Zwecke durchaus auch problematisiert wird. Vor dem Hintergrund der Dopingrealität in der DDR ist es interessant zu konstatieren, dass explizite Dopingvorwürfe im Material nicht vorkommen; Dopinggerüchte hingegen werden mehrmals vehement zurückgewiesen.
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In: Soziologische Theorie und Organization Studies 4
Since November 2015 problem of refugees in Germany trigger dispute either in the level of society and parties in parliament. Therefore, discourse of refugees in mass media in Germanydifferent one to another. Zeit Online is mass media in Germany, which its news based on background investigation and opinion on socal phenomenon. (www.zeit.de). According to this background, research question posed is how the manifestation of refugee in Zeit Online. This research aimed to describe manifestation of refugee in news. This research is qualitative research, which analyse five news articles from Zeit Online from April 2016 until August 2016. Theory Critical Discourse Analysys from Jäger is used in this research. It analyze the relation between subject and object on discourse which its meaning is manifested on linguistic features ( Jäger, 2001: 16). This theory use synchronic and diachronic analysis. (Jäger, 2009: 200-202). Research results postulate that refugee is manifested as incompetence (unerwerbsfähig), uneducated (ungebilderte), poor (arm), high-cost maintenence (hochkostenwartung),and optimistic (optimistisch). These manifestations materialiszed through strategy and form of argumen, such as relativization, generalization, implicature, collective symbole and metaphore, and the use of spesific vocabulary. Discourse effect occured affect reinforcement of refugee as others, who closely related to inferiority. Keywords: critical discourse analysis, manifestation, refugees.
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In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 2
ISSN: 1438-5627
In diesem Interview schildert Ruth WODAK die Anfänge ihrer Karriere und was sie in das Feld der Kritischen Diskursanalyse geführt hat. Sie legt dar, was an der Kritischen Diskursanalyse "kritisch" ist, differenziert "Kritik" von "Dogmatismus" und thematisiert die Beziehung zwischen Kritik und einer normativen Position. An Ende des Interviews stellt sie in Aussicht, dass eine "integrative Interdisziplinarität" ein Weg sein kann, um disziplinäre Inkommensurabilität zu überwinden.
In: Beiträge zur historischen und systematischen Schulbuch- und Bildungsmedienforschung
In: Forschung Klinkhardt
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 6, Heft 3
ISSN: 1438-5627
Im Beitrag wird das Forschungsprogramm der Wissenssoziologischen Diskursanalyse vorgestellt. Die Wissenssoziologische Diskursanalyse greift wichtige Anregungen der Foucaultschen Diskurstheorie auf und verbindet sie mit den Traditionen des sozialwissenschaftlichen interpretativen Paradigmas einschließlich der Hermeneutischen Wissenssoziologie. Sie begreift Diskurse als "strukturierte und strukturierende Strukturen", die gesellschaftliche Aussagepraktiken instruieren. Die Wissenssoziologische Diskursanalyse betont die Rolle sozial konstituierter Akteure in der gesellschaftlichen Produktion und Zirkulation von Wissen und verbindet die Forschungsinteressen der Diskursperspektive mit dem methodischen Instrumentarium der qualitativen Sozialforschung. Mit Analysekonzepten wie "Deutungsmuster", "Klassifikationen", "Phänomenstruktur", "narrative Struktur", "Dispositiv" u.a. und im Rückgriff auf Arbeitsstrategien der "Grounded Theory" reorientiert sie die Diskursperspektive weg von der Frage nach Sprache und hin zum soziologischen Interesse an der Untersuchung gesellschaftlicher Wissensverhältnisse und Wissenspolitiken, zur diskursiven Konstruktion der Wirklichkeit als materialem Prozess.
In: Studia sociologica Upsaliensia 54
In: Acta Universitatis Upsaliensis
In: Theorie und Praxis der Diskursforschung
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 2
ISSN: 1438-5627
PÊCHEUX (1938-1983) war von den 1960er Jahren bis in die frühen 1980er Jahre einer der Hauptvertreter einer wichtigen und produktiven Phase der französischen Diskursanalyse. Zusammen mit anderen (auch bekannteren) Diskursforschern wie Michel FOUCAULT war er durch die Epistemologie BACHELARDs und den Poststrukturalismus ALTHUSSERs beeinflusst. Er teilte mit den Diskursforschern das Interesse an der Diskurstheorie. Aber sein wichtigster Beitrag zur Diskursanalyse besteht in der Entwicklung von Techniken für die empirische Diskursanalyse. PÊCHEUX geht es dabei um den Bruch mit der "Spontanideologie" der Inhaltsanalyse, wofür er ein formales und potenziell automatisierbares Vorgehen entworfen hat, das er "Automatische Diskursanalyse" genannt hat. Diese Vorgehensweise sollte eine strukturalistische Diskursanalyse ermöglichen, mit dem die syntaktischen Elemente identifiziert wurden und die Beziehungen zwischen Auswahl und Substituierung der syntaktischen Elemente in einem Textkorpus beschrieben werden konnten. In der Auseinandersetzung mit den Kritiken an der Automatischen Diskursanalyse und in dem Versuch, deren Begrenzungen zu überwinden, hat sich PÊCHEUX von der strukturalistischen Perspektive entfernt und eine reflexivere Theorie des Interdiskurses entwickelt. Damit sollten die ideologischen Konflikte und die veränderlichen Ungleichheiten zwischen Diskursen erklärt werden können. Der vorliegende Beitrag präsentiert die verschiedenen Phasen, die PÊCHEUXs Arbeiten durchlaufen haben, um ein empirisches Instrument für die Diskursanalyse zu entwickeln.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 8, Heft 2
ISSN: 1438-5627
In diesem Interview skizziert der Sprachwissenschaftler Dominique MAINGUENEAU die Geschichte der Diskursanalyse in Frankreich. Nach einem Überblick über ihren intellektuellen Entstehungskontext wendet er sich Schlüsselfiguren der Diskursanalyse in Frankreich wie Michel FOUCAULT und Michel PÊCHEUX zu. Besondere Aufmerksamkeit widmet er Michel FOUCAULT, der seine Arbeiten zur diskursiven Szenographie und zu selbst-konstituierenden Diskursen entscheidend beeinflusst hat. Mit Blick auf FOUCAULT's methodologische Wirkmächtigkeit hebt MAINGUENEAU das Problem der Äußerung hervor. Als eine französische Version der Diskurspragmatik fokussiert die Äußerungslinguistik auf die Art und Weise, wie sich Texte mit ihren Kontexten verbinden.
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 12, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Ethnografie und Diskursanalyse werden in den Sozialwissenschaften zunehmend kombiniert. In diesem Beitrag wird zunächst ein Überblick gegeben über das entstehende Feld der mit den Epistemologien und Methoden der Ethnografie und Diskursanalyse arbeitenden Forschung. Im zweiten Schritt werden zentral Aspekte eines neuen, computergestützten Ansatzes zur ethnografischen Diskursanalyse vorgestellt. Dieser mikroanalytische Ansatz bietet die Möglichkeit, Erkenntnisse über das Ringen um Deutungsmuster und Hegemonien in der heutigen Wissensarbeit zu gewinnen. Anhand eines Fallbeispiels werden die Charakteristika dieses Ansatzes erläutert. Das Fallbeispiel untersucht die Produktion eines Nachrichtentextes zur Gaslieferung in Frankreich und zeigt auf, wie die diskursiven Praktiken – in diesem Falle journalistische Schreibpraktiken – Russland subtil als Bedrohung (be)schreiben.
In: Historical social research: HSR-Retrospective (HSR-Retro) = Historische Sozialforschung, Band 33, Heft 1, S. 162-184
ISSN: 2366-6846
'Pecheux (1938-1983) war von den 1960er Jahren bis in die frühen 1980er Jahre einer der Hauptvertreter einer wichtigen und produktiven Phase der französischen Diskursanalyse. Zusammen mit anderen (auch bekannteren) Diskursforschern wie Michel Foucault war er durch die Epistemologie Bachelards und den Poststrukturalismus Althussers beeinflusst. Er teilte mit den Diskursforschern das Interesse an der Diskurstheorie. Aber sein wichtigster Beitrag zur Diskursanalyse besteht in der Entwicklung von Techniken für die empirische Diskursanalyse. Pecheux geht es dabei um den Bruch mit der 'Spontanideologie' der Inhaltsanalyse, wofür er ein formales und potenziell automatisierbares Vorgehen entworfen hat, das er 'Automatische Diskursanalyse' genannt hat. Diese Vorgehensweise sollte eine strukturalistische Diskursanalyse ermöglichen, mit dem die syntaktischen Elemente identifiziert wurden und die Beziehungen zwischen Auswahl und Substituierung der syntaktischen Elemente in einem Textkorpus beschrieben werden konnten. In der Auseinandersetzung mit den Kritiken an der Automatischen Diskursanalyse und in dem Versuch, deren Begrenzungen zu überwinden, hat sich Pecheux von der strukturalistischen Perspektive entfernt und eine reflexivere Theorie des Interdiskurses entwickelt. Damit sollten die ideologischen Konflikte und die veränderlichen Ungleichheiten zwischen Diskursen erklärt werden können. Der vorliegende Beitrag präsentiert die verschiedenen Phasen, die Pecheuxs Arbeiten durchlaufen haben, um ein empirisches Instrument für die Diskursanalyse zu entwickeln.' (Autorenreferat)
Sexualisierte Gewalt nimmt in der öffentlichen Debatte in Deutschland gewöhnlich nicht viel Raum ein. Anders nach der Silvesternacht 2015, in der in Köln mehrere Hundert Frauen Opfer sexualisierter Übergriffe wurden: Die Vorfälle lösten eine hitzige öffentliche und politische Debatte aus, die sich vorrangig um die mutmaßlich nicht herkunftsdeutschen Täter drehte. Das vorliegende Working Paper beschäftigt sich vor diesem Hintergrund mit der Frage, wie sich die Diskussion um die Silvesternacht in Köln auf den deutschen parlamentarischen Asyldiskurs auswirkte. Es untersucht im Rahmen einer Diskursanalyse nach Schwab-Trapp parlamentarische Debatten über die Silvesternacht und die sogenannte 'Flüchtlingskrise' aus den Jahren 2015 und 2016.
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