Doi Moi: Vietnams Reformpolitik in der Retrospektive
In: Passauer Beiträge zur Südostasienkunde, 1
397 Ergebnisse
Sortierung:
In: Passauer Beiträge zur Südostasienkunde, 1
World Affairs Online
World Affairs Online
In: Economic, social, and cultural change in Asia and the Pacific
World Affairs Online
In: Working papers / Institute of Social Studies, 174
World Affairs Online
In: Political and Social Change Monograph, 14
World Affairs Online
World Affairs Online
In: Entwicklungsökonomische Diskussionsbeiträge, 25
World Affairs Online
World Affairs Online
Mit der vorliegenden Arbeit wird die Stadtentwicklung Hanois von den Anfängen bis heute als Abfolge historischer und gegenwärtiger Transformationsprozesse skizziert und erläutert. Die ökonomischen sowie sozialen Veränderungen im Zuge des jüngsten Transformationsprozesses, unter dem Namen Doi Moi' (übersetzt: Erneuerung) bekannt, zeigen sich in den vietnamesischen Städten am stärksten. Die beiden großen Metropolen des Landes Ho Chi Minh Stadt und Hanoi haben zwar von den Doi Moi Politik am meisten profitiert; aber auch die Schattenseiten der eingeleiteten Reformmaßnahmen, etwa die mit einer wachsenden Einkommenspolarisierung einhergehende Zunahme der intraurbanen Disparitäten, der Anstieg der Arbeitslosigkeit sowie als Folge eines steigenden Migrationsdrucks aus den ländlichen Gebieten das Entstehen slumähnlicher Siedlungen sind hier am deutlichsten erkennbar. Ähnlich wie in vielen osteuropäischen Städten sind von jeweils unterschiedlichen Akteursgruppen initiierte transformat! ionstypische Prozesse wie ein Gründungsboom im Privatsektor, nachholende Citybildung, Internationalisierung sowie mit sozialer und räumlicher Segregation einhergehende Verdrängungsprozesse feststellbar. Die vorliegende Arbeit befasst sich aus einem mikroanalytischen Blickwinkel heraus mit den Auswirkungen des Transformationsprozesses insbesondere auf die Innenstadt Hanois. Dabei wird gezeigt, dass die Art und das Ausmaß des wirtschafts- und sozialräumlichen Wandels stark von der Persistenz baulich-physiognomischer Strukturen beeinflusst wird, die ihrerseits Resultat der historischen Transformationsprozesse ist. Da kein anderer Wirtschaftszweig so schnell und dynamisch auf gesellschaftliche Veränderungen reagiert wie der (Einzel-) Handel, wurden im Rahmen einer Primärerhebung die überaus heterogenen Einzelhandelsstrukturen der Innenstadt Hanois erfasst und Inhaber von Einzelhandelsbetrieben befragt. Den räumlichen Schwerpunkt der empirischen Untersuchung bildet das älteste noch! existierende Handels-, Markt- und Gewerbegebiet Vietnams, das sogenannte 36-Gassen-Gebiet. Dieses erfuhr in der frühen Transformationsphase zunächst einen vor allem durch ansässige Bewohner getragenen Gründungsboom im privaten Handel. Im Rahmen der empirischen Analyse wird nachgewiesen, dass im Verlauf des Transformationsprozesses durch neue außerhalb des 36-Gassen-Gebiets stammende unternehmerisch orientierte Personen Modernisierungsprozesse initiiert wurden, die Verdrängungsprozesse in Gang gesetzt haben. Darüber hinaus wurden die verschiedenen Akteursgruppen identifiziert und eine zukünftige Bewertung des Akteursgefüge vorgenommen. Der Einzelhandel wird damit zum Spiegelbild der gesellschaftlichen Polarisierung, die durch die Begriffe Transformationsverlierer' und Transformationsgewinner' beschrieben werden kann. Dabei stellt die Doi-Moi-Politik die (vorerst) letzte Stufe der die Stadtentwicklung Hanois beeinflussenden historischen Abfolge von Transformationsprozessen dar, deren komplexe Dynamik sich in den gezeigten Veränderungen im Einzelhandel eindrücklich widerspiegelt.
In: RIIA Discussion Paper, 35
World Affairs Online
In: Edition Suhrkamp 1128 = N.F., 128