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Elektrische Waltötung vor 150 Jahren
In: Deutsches Schiffahrtsarchiv, Band 26, S. 67-74
About 150 years ago, efforts to find means of increasing whaling efficiency led to the first experiments in the use of electricity for whaling. In 1852, two Bremen citizens, the numerologist Albert Sonnenburg, PhD, and the gunsmith Philipp Rechten, obtained a US patent for an electrical whaling method. The patent specifications describe a heavy generator consisting of four copper spools rotating on an axle between four horseshoe-shaped magnets. A special handthrown harpoon connected an insulated wire to the whale. By turning a crank on the generator, the current was to run from the harpoon injury through the whale's body and the sea water to the copper plating of the whaleboat and through another wire back to the generator, closing the circuit. At that time it was assumed that the frequency - 960 strokes per minute - would prove deadly. Actually, alternating current merely causes a tetanic muscle cramp, i.e. the paralysis of the whale, as was observed in all the tests conducted at the time. The paralyzed whale, however, could easily be lanced and hauled in. Around the same time, an electrical engineer of St. Petersburg, Professor Boris Jakobi, developed a very similar apparatus. It is presently not possible to ascertain which of the two methods was invented first or whether they were invented independently of one another. The Bremen equipment was field-tested on board the Bremen whaling ship AVERICK HEINEKEN in 1853, possibly also on board the New Bedford whaler AMETHYST after 1854. Jakobi's apparatus was tried on board the Finnish-Russian whaling ship AJAN around 1853/54. None of these field tests were successful. During the 1860s, 1880s, 1900s, 1920s-1930s and 1960s-1980s other experiments were conducted on methods of killing whales by electricity. Due to the complicated electromagnetic physiology particularly of large marine organisms, to imponderables of a ballistic nature and to problems of handling safety, however, the explosive harpoon was consistently demonstrated to be superior with respect to both catching efficiency and humane killing standards.
Das "Equal Opportunities Programme" der irischen Elektrizitätsgesellschaft (Electricity Supply Board, ESB)
In: Berufsbildung: Europäische Zeitschrift, Heft 8/9, S. 110-116
ISSN: 0378-5106
Das Beispiel aus Irland schildert die Anwendung einer Strategie zur Förderung der Chancengleichheit der Frauen am Arbeitsplatz, die über die Ziele einer allgemeinen und beruflichen Weiterbildung hinausgeht. Die berufliche Weiterbildung stellt nur ein Element im Hinblick auf die Gewährleistung der Chancengleichheit dar. Das Beispiel zeigt, daß sich die Veränderung der beruflichen Situation des einzelnen nicht ausschließlich durch Anstrengungen im Bereich der Weiterbildung erzielen läßt. In diesem irischen Modell verbinden sich allgemeine und berufliche Weiterbildungsmaßnahmen mit der Umsetzung von nationalen Gesetzen zur Gleichstellung von Mann und Frau am Arbeitsplatz. Aus dem Beispiel wird außerdem ersichtlich, wie wichtig die Schaffung neuer organisatorischer Strukturen zur Umsetzung einer Gleichstellungsstrategie und Beobachtung ihrer Auswirkungen ist. (BIBB2)
Die Anbindung der Ukraine an Europas Stromsystem: zwischen technischen Details und harter Geopolitik
Die Anbindung der Ukraine an das kontinentaleuropäische Stromnetz und den EU-Strommarkt steht auf der politischen Agenda. Die nötigen Stromverbindungen herzustellen ist jedoch technisch kompliziert und erfordert darüber hinaus tiefgreifende Reformen im ukrainischen Stromsektor. Aber nicht nur die Ukraine ist in der Bringschuld, auch die EU und ihre Mitgliedstaaten werden weitreichende geopolitische Entscheidungen von großer Tragweite treffen müssen. Für das Vorhaben bedarf es eines politisch abgestimmten Fahrplans, der klare Kriterien und Konditionen für ein gemeinsames Stromnetz definiert. (Autorenreferat)
Grenzübergreifende integrierte Elektrizitätsplanung im südlichen Afrika ; Transnational integrated electricity planning in Southern Africa
Die meisten Staaten im südlichen Afrika haben versucht, ein weitgehend autarkes Elektrizitätssystem aufzubauen. Mit der zunehmenden Demokratisierung und dem politischen Willen zur Zusammenarbeit innerhalb der Southern African Development Community (SADC) hat sich die Planungsperspektive jedoch gewandelt, und eine grenzübergreifende Zusammenarbeit ist möglich geworden. Die sich ergänzenden Energieressourcen in der SADC-Region (Wasserkraft im Norden und fossile Energieträger im Süden) lassen eine solche Zusammenarbeit sehr vorteilhaft erscheinen. Grundlegende Fragestellung dieser Arbeit ist daher, wie die Vorteile einer langfristigen, grenzübergreifenden Planung eines Elektrizitätssystems quantifiziert werden können. Eine gesellschaftliche Planungsperspektive wird hierbei zugrunde gelegt, da es nicht um die Gewinnmaximierung eines einzelnen Unternehmens geht, sondern die Gesamtinteressen einer aus mehreren Staaten zusammengesetzten Weltregion im Vordergrund stehen. Neben Kostenkriterien ist daher eine Berücksichtigung weiterer Aspekte (wie z.B. Umweltauswirkungen durch die Elektrizitätserzeugung) bei der Planung erforderlich. Ausgehend von dieser Fragestellung wurde ein gemischt-ganzzahliges lineares Optimierungsmodell aufgestellt, das eine grenzübergreifende kombinierte Kraftwerks- und Netzausbauplanung ermöglicht. Nationale Sicherheitsaspekte und Importbeschränkungen können ebenso Berücksichtigung finden wie quantifizierbare externe Effekte (z.B. CO2-Emissionen). Für mehrere Szenarien wurden Optimierungsrechnungen für das Elektrizitätssystem im südlichen Afrika durchgeführt, wobei die nächsten 20 Jahre als Modellierungszeitraum gewählt wurden. Die Anwendbarkeit und Lösbarkeit des entwickelten Modells konnte somit unter Beweis gestellt werden. Ergebnis der Fallstudie ist u.a., daß sich durch eine verstärkte grenzübergreifende Zusammenarbeit die gesamten Systemkosten um ca. 5 Prozent reduzieren lassen. Weiterhin konnte das Vermeidungspotential für CO2-Emissionen abgeschätzt werden. Geht man von externen Kosten in Höhe von 4 bis 15 $ pro t CO2 aus, würde eine Berücksichtigung dieser Kosten bei der Planung im Jahr 2015 in einer Reduktion der CO2-Emissionen von 22 bis 55 Prozent gegenüber dem Referenz-Szenario resultieren. ; In Southern Africa most countries have tried to establish an electricity system which is, to a large extent, autarkic. However, with the increasing democratisation and the political will to co-operate within the Southern African Development Community (SADC), the planning perspective has changed and transnational co-operation and planning has become possible. In view of complementary energy sources in the SADC region (hydro power in the north and fossil energy resources the south) this co-operation appears very favourable. Therefore, the fundamental topic of this thesis is how the advantages of long-term, transnational planning of an electricity system can be quantified. A societal planning perspective is adopted since it is not intended to maximise the pro t of an individual enterprise. Rather, the main focus is the common interests of a world region consisting of several individual countries. Therefore, apart from cost criteria, the consideration of further aspects (e. g. environmental impacts of electricity generation) is required within the planning scope. Based on this question a mixed integer linear programming (MILP) optimisation model was set up, which enables transnational combined expansion planning for the generation and the transmission system. National security aspects and import restrictions can be considered as well as quantifiable external effects (e. g. CO2 emissions). For several scenarios, optimisation calculations for the electricity system in Southern Africa have been conducted with a modelling period covering the next 20 years. Therefore, the applicability and solubility of the developed model has been proven. Main results of the case study are that by an intensified transnational co-operation the total system costs can be reduced by approx. 5 percent. Further, estimates of the potential for CO2 emission reductions were made. External costs for CO2 emissions in the range of 4 to 15$ per t CO2 were assumed. If these cost were considered while planning CO2 emission reductions by 22 to 55 percent in comparison to the reference scenario would be achieved by 2015.
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Saharastrom und Wasserkraft - mit erneuerbare Energien in die Zukunft
In: Recherche Spezial, Band 7/2009
"Desertec", so der Name eines gigantischen Zukunftsprojektes, soll laut Planung mithilfe von gigantischen Photovoltaikanlagen in der Sahara etwa 15 Prozent der europäischen Stromversorgung abdecken. Am 13. Juli fand unter Federführung der Münchener Rück ein Gründungstreffen statt, um mit der Initiative das größte private Ökostromprojekt aller Zeiten zu starten. 20 deutsche Firmen wollen sich am Bau der Photovoltaik-Systeme und Solarkraftwerke in der Sahara beteiligen. Auch für den bislang unrentablen Transport des Stroms nach Europa scheint inzwischen eine technische Lösung gefunden.
Diese neue Initiative ist ein weiterer Indikator für die wachsende Bedeutung der erneuerbaren Energien für die globale Energieversorgung. Im Zeichen von Klimaerwärmung und Verknappung der Erdölressourcen zeigt sich immer mehr die Notwendigkeit, den Energiebedarf aus nachhaltigen, sich erneuernden Quellen zu beziehen. Neben der bereits angesprochenen Sonnenkraft werden auch Windenergie, Wasserkraft, Biomasse und Erdwärme genutzt, um Energie in Form von Strom zu erzeugen. Der Einsatz erneuerbarer Energien bietet nicht nur ökologisch wertvolles Potential, sondern auch im ökonomischen Bereich große Chancen. Der Arbeitsmarkt profitiert immer deutlicher vom Wachstum des umweltfreundlichen Energiesektors.
Die Juli-Ausgabe der Reihe "Recherche Spezial" beschäftigt sich mit den sozialwissenschaftlichen Aspekten der regenerativen Energiegewinnung und deren Auswirkungen auf Wirtschaft, Politik und Gesellschaft.
"Electricity is running through my veins" : die Symbiose zwischen Mensch und Technologie in Marshall McLuhan's Medientheorie ; "Electricity is running through my veins" : the symbiosis between humankind and technology in Marshall McLuhan's media theory
Die Medien (Sprache, Schrift, Buch etc.) bestimmten schon immer die menschliche Wahrnehmung, das Denken, das Verhalten…, die gesamte Kultur. Allerdings wurde diese Tatsache erst durch die neuen Medien und Technologien wie Radio und Fernsehen und besonders durch den Einzug des Computers und anderer elektronischer Medien in den Alltag der westlichen Gesellschaft fast schmerzlich bewusst, denn die gegenwärtigen Lebensverhältnisse in den technologisch hoch entwickelten Ländern werden zunehmend durch technische Apparate programmiert, sogar dominiert: Ein Ausfall des Computersystems kann Schlangen vor der Supermarktkasse verursachen, oder schlimmer noch – ein Verkehrschaos, oder sogar einen nuklearen Krieg. Die rasante Entwicklung der neuen Medien und Technologien macht die Spekulationen der gewagtesten Science-Fiction-Romane und -Filme immer wahrscheinlicher. Wird der Mensch allmählich zur Maschine oder die Maschine zum Menschen? Im Unterschied zu einem weit verbreiteten technisch-mathematischen Medienmodell1, das die Medien als Input-Output-Kanäle defi niert, die Informationen vom Sender zum Empfänger unverändert übertragen, untersuchte der Literatur- und Medienwissenschaftler Marshall McLuhan bereits in den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts die soziologischen und psychologischen Dimensionen der technologischen Umwelt und stellte fest, dass die von den Medien transportierten Inhalte nur eine geringe Auswirkung auf die menschliche Wahrnehmung ausüben: "Der Inhalt oder die Botschaft eines bestimmten Mediums haben ungefähr soviel Bedeutung wie die Aufschrift auf der Kapsel einer Atombombe.", sagte in einem "Playboy"–Interview der kanadische Professor, der gerne zu Aphorismen und Metaphern griff, um seine Theorien zu veranschaulichen. Vielmehr verwandeln die Medien selbst, von der Sprache bis zum Computer die gesamte Umwelt, was wiederum eine tiefe, andauernde Veränderung im Menschen auslöst. Die Inhalte dienen nur zur Ablenkung des Bewusstseins: Wie der Dieb stets ein Stück saftiges Fleisch für den Wachhund bereithält, so lenken die Inhalte unsere Aufmerksamkeit ab, während das Medium seinen Einfl uss auf unsere Wahrnehmung ungehindert ausübt. Erst mit der Elektrizität wurde diese Erkenntnis greifbar, da elektrische Medien Informationen mit Lichtgeschwindigkeit übertragen und Kommunikation ohne Verzögerung stattfindet: So wird das Intervall zwischen Senden und Empfangen derart verkürzt, dass der Sender keine Informationen mehr, sonder sich selbst sendet, z.B. wenn wir am Telfon sprechen, werden wir an die Person mit der wir sprechen verschickt und umgekehrt – derjenige oder diejenige, mit dem wir sprechen wird uns durch die Leitung geschickt. Die Telefonierenden selbst sind die Botschaft für einander und nicht das, was sie miteinander bereden. Dieser Feststellung gibt McLuhan mit seinem berühmten und oft zitierten Slogan: "The Medium is the Message" einen prägnanten Ausdruck. Dieser Artikel richtet die Aufmerksamkeit der Leser und Leserinnen auf einen Kernaspekt von McLuhans vielschichtiger Medientheorie, der für das Ergründen der aktuellen medial-technologischen Realität besonders wichtig ist, nämlich auf die symbiotische Beziehung zwischen dem menschlichen Körper und den Technologien. Davon ausgehend soll die Bedeutung der Kunst und ihrer Erschließungsweisen der Wirklichkeit für den Umgang mit Medien und für die Bewältigung der Herausforderungen unseres hoch technologisierten Zeitalters hervorgehoben werden. ; In contrast to a widespread technical-mathematical media model that reduces electronic media to transmission channels, thereby making information into a quantifi able commodity, Canadian media theorist Marshall McLuhan, as early as the 1960s and 1970s, revealed the complex nature of the media irrespective of the contents that it conveyed. According to McLuhan, the media is an extension of the human body that expands human agency, but nevertheless leads to the 'amputation' of extended body parts. In this way, the medium becomes a constituent part of the body, while thereby taking on human qualities. Following McLuhan's media theory, this article reveals the symbiosis between technology and the human body and emphasises the signifi cance of the artist for comprehending contemporary medial-technological reality and for overcoming the challenges that such a reality poses.
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National and regional economic impacts of electricity production from energy crops in the Netherlands
In: http://dspace.library.uu.nl/handle/1874/8597
Besides the known environmental benefits, national and regional economic impacts may form additional arguments for stimulating government measures in favour of electricity production from energy crops in the Netherlands. Therefore, we compared the economic impacts (at both national and regional level) of heat and power generation from energy crops (willow) and from imported natural gas in the Netherlands. Both conversion systems used combined cycle technology (30 MW electric and 30 MW thermal capacity). Input-Output Analysis was used to calculate indirect impacts. It is concluded that, for the case under consideration, generating electricity from willow, compared to using natural gas, gives a higher contribution to the Gross Domestic Product (both nationally and regionally) and creates more employment if willow is produced at obligatory set-aside agricultural areas (in the chosen region in the Netherlands). However, when grain production is substituted by willow, the renewable system results in smaller effects on the economy than the fossil alternative.
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Stromerzeugung in Deutschland unter den Rahmenbedingungen von Klimapolitik und liberalisiertem Strommarkt : Bewertung von Kraftwerksinvestitionen mit Bayes'schen Einflussdiagrammen ; Electricity generation in Germany under the conditions of climate policy and liberalized electricity market : valuati...
Mit der Liberalisierung des Strommarkts, den unsicheren Aussichten in der Klimapolitik und stark schwankenden Preisen bei Brennstoffen, Emissionsrechten und Kraftwerkskomponenten hat bei Kraftwerksinvestitionen das Risikomanagement an Bedeutung gewonnen. Dies äußert sich im vermehrten Einsatz probabilistischer Verfahren. Insbesondere bei regulativen Risiken liefert der klassische, häufigkeitsbasierte Wahrscheinlichkeitsbegriff aber keine Handhabe zur Risikoquantifizierung. In dieser Arbeit werden Kraftwerksinvestitionen und -portfolien in Deutschland mit Methoden des Bayes'schen Risikomanagements bewertet. Die Bayes'sche Denkschule begreift Wahrscheinlichkeit als persönliches Maß für Unsicherheit. Wahrscheinlichkeiten können auch ohne statistische Datenanalyse allein mit Expertenbefragungen gewonnen werden. Das Zusammenwirken unsicherer Werttreiber wurde mit einem probabilistischen DCF-Modell (Discounted Cash Flow-Modell) spezifiziert und in ein Einflussdiagramm mit etwa 1200 Objekten umgesetzt. Da der Überwälzungsgrad von Brennstoff- und CO2-Kosten und damit die Höhe der von den Kraftwerken erwirtschafteten Deckungsbeiträge im Wettbewerb bestimmt werden, reicht eine einzelwirtschaftliche Betrachtung der Kraftwerke nicht aus. Strompreise und Auslastungen werden mit Heuristiken anhand der individuellen Position der Kraftwerke in der Merit Order bestimmt, d.h. anhand der nach kurzfristigen Grenzkosten gestaffelten Einsatzreihenfolge. Dazu wurden 113 thermische Großkraftwerke aus Deutschland in einer Merit Order vereinigt. Das Modell liefert Wahrscheinlichkeitsverteilungen für zentrale Größen wie Kapitalwerte von Bestandsportfolien sowie Stromgestehungskosten und Kapitalwerte von Einzelinvestitionen (Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke mit und ohne CO2-Abscheidung sowie GuD-Kraftwerke). Der Wert der Bestandsportfolien von RWE, E.ON, EnBW und Vattenfall wird primär durch die Beiträge der Braunkohle- und Atomkraftwerke bestimmt. Erstaunlicherweise schlägt sich der Emissionshandel nicht in Verlusten nieder. Dies liegt einerseits an den Zusatzgewinnen der Atomkraftwerke, andererseits an den bis 2012 gratis zugeteilten Emissionsrechten, welche hohe Windfall-Profite generieren. Dadurch erweist sich der Emissionshandel in seiner konkreten Ausgestaltung insgesamt als gewinnbringendes Geschäft. Über die Restlaufzeit der Bestandskraftwerke resultiert ab 2008 aus der Einführung des Emissionshandels ein Barwertvorteil von insgesamt 8,6 Mrd. €. In ähnlicher Dimension liegen die Barwertvorteile aus der 2009 von der Bundesregierung in Aussicht gestellten Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke. Bei einer achtjährigen Laufzeitverlängerung ergäben sich je nach CO2-Preisniveau Barwertvorteile von 8 bis 15 Mrd. €. Mit höheren CO2-Preisen und Laufzeitverlängerungen von bis zu 28 Jahren würden 25 Mrd. € oder mehr zusätzlich anfallen. Langfristig erscheint fraglich, ob unter dem gegenwärtigen Marktdesign noch Anreize für Investitionen in fossile Kraftwerke gegeben sind. Zu Beginn der NAP 2-Periode noch rentable Investitionen in Braunkohle- und GuD-Kraftwerke werden mit der auslaufenden Gratiszuteilung von Emissionsrechten zunehmend unrentabler. Die Rentabilität wird durch Strommarkteffekte der erneuerbaren Energien und ausscheidender alter Gas- und Ölkraftwerke stetig weiter untergraben. Steinkohlekraftwerke erweisen sich selbst mit anfänglicher Gratiszuteilung als riskante Investition. Die festgestellten Anreizprobleme für Neuinvestitionen sollten jedoch nicht dem Emissionshandel zugeschrieben werden, sondern resultieren aus den an Grenzkosten orientierten Strompreisen. Das Anreizproblem ist allerdings bei moderaten CO2-Preisen am größten. Es gilt auch für Kraftwerke mit CO2-Abscheidung: Obwohl die erwarteten Vermeidungskosten für CCS-Kraftwerke gegenüber konventionellen Kohlekraftwerken im Jahr 2025 auf 25 €/t CO2 (Braunkohle) bzw. 38,5 €/t CO2 (Steinkohle) geschätzt werden, wird ihr Bau erst ab CO2-Preisen von 50 bzw. 77 €/t CO2 rentabel. Ob und welche Kraftwerksinvestitionen sich langfristig rechnen, wird letztlich aber politisch entschieden und ist selbst unter stark idealisierten Bedingungen kaum vorhersagbar. ; Power plant investors face large uncertainties due to ongoing liberalization, climate policy, and long investment horizons. This study provides a probabilistic appraisal of power plant investments within the framework of Bayesian decision theory. A Bayesian influence diagram is used for setting up a discounted cash flow model and analysing the profitability of power plants. As the study explicitly models merit order pricing, the pass-through of random fuel and carbon costs may be analysed. The study derives probabilistic statements about net present values of single investments and company portfolios and explores the sensitivity of profits to variations of select input variables. In the majority of cases, an increase in the price of emission allowances also increases the net present value of existing power plant portfolios. A substantially increased carbon prices also is the prerequisite to diversify power plant portfolios by gas and CCS plants. For the currently prevailing German electricity market, we argue that investors may lack incentives for new investments in fossil generation, a finding that holds true also with implementation of CCS. Our estimates are conservative, as profitability will further deteriorate with the build-up of renewables.
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Adoption von Ökostrom durch kleine und mittelständische Unternehmen in Deutschland ; Adoption of green electricity by small- and medium-sized enterprises in Germany
Diese Dissertation beschäftigt sich mit der Adoption von Ökostrom durch kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) in Deutschland. Dabei werden Einflussfaktoren, die die Entscheidung für oder gegen den Bezug von Ökostrom durch KMU bestimmen, identifiziert, diskutiert und systematisch untersucht. Die Ergebnisse dieser Dissertation sind in 3 wissenschaftliche Publikationen unterteilt. Die erste Publikation liefert basierend auf einer umfangreichen Analyse der wissenschaftlichen Literatur eine Zusammenfassung wissenschaftlicher Erkenntnisse bezüglich der Adoption von Ökostrom bei deutschen KMU. Durch die Identifizierung potentieller Einflussfaktoren auf die Ökostromadoption deutscher KMU wird mit dieser Publikation die Grundlage für die Entwicklung eines theoretischen Forschungsrahmens gelegt, der die Entscheidung deutscher KMU für oder gegen die Adoption von Ökostrom wiederspiegelt. Diese Ausarbeitung zeigt dabei besonders die Relevanz altruistischer Motive für die Ökostromadoption in KMU. Als Gründe für die mangelnde Adoptionsbereitschaft deutscher KMU werden insbesondere fehlendes Wissen bezüglich der Verlässlichkeit des Ökostromsystems, überhöhte Preiswahrnehmungen für Ökostrom im Vergleich zu Strom aus konventionellen Quellen sowie die mangelnde Kommunizierbarkeit der Ökostromadoption in einem KMU gegenüber dessen Kunden identifiziert. Basierend auf den Ergebnissen dieser ersten Publikation untersucht die zweite Publikation Faktoren, welche die Adoptionsentscheidung von Ökostrom in deutschen KMU potentiell beeinflussen. Zu diesem Zwecke dienen thematische Interviews mit Ökostromanbietern sowie Vertretern kleiner und mittelständischer Unternehmen. Die Ergebnisse einer qualitativen Inhaltsanalyse der durchgeführten Interviews bestätigen einen Einfluss von zehn Faktoren auf die Ökostrom Adoptionsentscheidung in KMU, die in einem konzeptionellen Rahmenwerk der Ökostromadoption aggregiert werden. Die Ergebnisse zeigen ferner, dass kleine KMU meist aus persönlichen Gründen des Unternehmensleiters von konventionellem Strom zu Ökostrom wechseln, wogegen größere KMU Ökostrom eher aus ökonomischen Gründen und auf Basis von Wirtschaftlichkeitsüberlegungen adoptieren. Um die relative Bedeutung der Einflussfaktoren bei der Adoptionsentscheidung von Ökostrom in KMU zu analysieren, wird in der dritten Publikation eine computergestützte telefonische Umfrage bei deutschen KMU ausgewertet. Anhand logistischer Modelle wird dabei der Einfluss von Faktoren auf die Wahrscheinlichkeit der Ökostromadoption untersucht. Darüber hinaus werden Hypothesen bezüglich der Wirkung jedes potentiell relevanten Faktors formuliert und getestet. Hierbei zeigt sich, dass die vom Unternehmensleiter wahrgenommene Verantwortung für die Umwelt, die ökologische Nachhaltigkeit und kontinuierliche Verfügbarkeit von Ökostrom, die Wertschätzung der Ökostromadoption durch die Kunden eines KMU und der wahrgenommene Preis für Ökostrom signifikante Prädiktoren für die Adoptionsentscheidung sind. Des Weiteren ist die Wahrscheinlichkeit der Ökostromadoption in KMU erhöht, die bereits energetische Umweltmaßnahmen in der Vergangenheit umgesetzt haben. Die Ergebnisse dieser Dissertation leisten einen wertvollen Beitrag zum besseren Verständnis des Ökostromadoptionsverhaltens industrieller Akteure in Deutschland, sowie insbesondere auf dessen Einflussfaktoren, die in früheren Untersuchungen noch nicht im Fokus standen. Dieses Verständnis ist von großer Relevanz für Akteure auf dem Ökostrommarkt und kann als Grundlage für weitere Forschungen in Ländern dienen, in denen ein politisches Interesse zur Ausweitung der Verwendung erneuerbarer Energien besteht und KMU eine wichtige Stromkonsumentengruppe darstellen. ; This dissertation deals with the adoption of green electricity (GE) by small- and medium-sized enterprises (SMEs) in Germany by identifying, discussing and analyzing factors that influence the decision to adopt GE by German SMEs. The results of this dissertation are organized into three publications. The first publication is based on a review of the scientific literature and provides a synthesis of existing empirical insights related to GE adoption. By identifying potentially important factors concerning the adoption process, this article forms the basis for a conceptual framework reflecting the GE adoption decision of SMEs. The examined literature on industrial GE adoption demonstrates the importance of altruistic motives for GE adoption in SMEs. The main barriers to adoption identified by the reviewed literature are lack of knowledge regarding the GE system reliability, upward-biased perceptions of GE price premiums and lack of communicability of GE usage in the manufacture of products to customers. Based on the findings of the first article, the second article analyzes factors that potentially influence the GE adoption decision by German SMEs. Thematic interviews are performed with representatives of SMEs in Germany. The results of a qualitative content analysis of the interviews indicate the relevance of ten factors for the GE adoption decision. These factors are aggregated into a conceptual framework. Furthermore, we find that small SMEs frequently switch to GE because of personal reasons of the entrepreneur. On the other hand, bigger SMEs adopt GE mostly for economic reasons. In order to investigate the relative importance of adoption factors, a computer-assisted telephone survey among German SMEs is conducted and analyzed in a third publication using logit model analyses. We find that German SMEs' decision-makers who consciously decided to adopt GE are characterized by a high level of perceived responsibility for their environment. Additionally, the results show that GE adoption decisions of SMEs are influenced by perceptions of decision-makers concerning the sustainability, continual availability and price premium of GE. Investigating firms' characteristics, we provide evidence that the likelihood of adoption is increased in small SMEs that displayed pro-environmental behavior in the past. Considering a SME's sales market, the appreciation of GE adoption by customers is a central determinant for adoption. The results of this dissertation contribute to a better understanding of the GE adoption process of industrial actors in Germany. This knowledge is of great relevance for actors in the GE market and can also serve as the basis for future scientific investigations concerning adoption processes of GE in other industrialized countries with liberalized electricity markets where, as in Germany, SMEs are a large electricity customer group and the goal of a transition to renewable energy sources is of political relevance.
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Multikriterielle Bewertung von Technologien zur Bereitstellung von Strom und Wärme ; Multi-criteria assessment of technologies for electricity and heat supply
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie Entscheidungen hinsichtlich der zukünftigen Energieversorgung vor dem Hintergrund teilweise konfliktärer Zielsetzungen in effektiver, transparenter und nachvollziehbarer Weise unterstützt werden können. Die Relevanz der Fragestellung wird zunächst vor dem Hintergrund wichtiger Rahmenbedingungen für Entscheidungen im Energiebereich erläutert. Anschließend werden die wichtigsten Technologiepfade, die bereits heute zur Energieversorgung beitragen oder potenzielle zukünftige Optionen darstellen, aufgezeigt. Dabei wird deutlich, dass keine der vielfältigen Optionen alleine den Anforderungen an eine wirtschaftliche, umweltfreundliche und zuverlässige Energieversorgung gerecht werden kann. Vielmehr müssen deren Stärken und Schwächen vor dem Hintergrund der spezifischen Rahmenbedingungen sorgfältig gegeneinander abgewogen werden. Daraus leitet sich der Bedarf einer multikriteriellen Entscheidungsunterstützung ab, um Energietechnologien unter simultaner Berücksichtigung mehrere Zielsetzungen vergleichend bewerten zu können.Eine umfassende Analyse bekannter Anwendungen von Multi-Attribut-Methoden im Energiebereich zeigt, dass diese für energiewirtschaftliche und energiepolitische Fragestellungen bereits etabliert sind. Schwachstellen bisheriger Anwendungen liegen vor allem darin, dass der technologische Wandel meist nur unzureichend berücksichtigt wird. Daher wird eine neuartige multikriterielle Methode entwickelt, die einen systematischen Vergleich etablierter und innovativer Technologien in Verbindung mit der Berücksichtigung von Kriterien-Gewichtungen in Abhängigkeit unterschiedlicher Technologiezyklus-Phasen erlaubt. Die vorgeschlagene Methode wird in einem Entscheidungsunterstützungssystem (EUS) implementiert, das anhand von zwei Fallbeispielen validiert wird. Im ersten Fallbeispiel werden alternative Energieversorgungskonzepte für ein Bioenergiedorf einander gegenübergestellt. Im zweiten Fallbeispiel werden Technologien zur stationären Stromspeicherung bewertet. Die Resultate zeigen, dass Kriterien-Gewichtungen in Abhängigkeit unterschiedlicher Technologiezyklus-Phasen zu anderen Ergebnissen führen als eine Analyse basierend auf identischen Gewichtungen für alle Alternativen. Weiterhin wird deutlich, dass das multikriterielle Entscheidungsunterstützungssystem eine solide Basis bietet, um Energietechnologien in unterschiedlichen Entwicklungsstadien auf Basis multipler Zielsetzungen zu vergleichen und somit Entscheidungsprozesse in Energiewirtschaft und politik zu unterstützen. Abschließend werden Vor- und Nachteile des entwickelten Analyserahmens sowie Anknüpfungspunkte für weiterführende Forschungsarbeiten erläutert. ; The present thesis deals with how decisions concerning the future energy supply can be effectively, transparently and comprehensibly supported, against the backdrop of sometimes conflicting objectives. The relevance of the question is first of all explained in the context of important framework conditions for decisions in the energy sector. Subsequently, the most significant technology paths which already contribute to today"s energy supply or represent potential future options are shown. However, none of these options alone can meet the demands for a cost-effective, environmentally friendly and reliable energy supply. Rather, their strengths and weaknesses should be carefully weighed against each other in the light of the specific framework conditions. This gives rise to the need for a multi-criteria decision-making support tool, in order to be able to evaluate energy technologies while simultaneously comparing and considering several objectives.An in-depth analysis of known applications of multi-attribute methods in the energy sector shows that methods for multi-attribute decision aiding are already established in the energy industry and energy policy. Weaknesses of known applications lie primarily in the fact that in many cases technological change has not yet been adequately addressed. Therefore, in the present thesis a multi-criteria method is developed which allows established and innovative technologies to be systematically compared, together with the consideration of criteria weighting depending on different technology cycle phases. The proposed method is implemented in a decision support system (DSS), which is validated using two case studies. In the first case study, alternative energy supply concepts for a bio-energy village are compared. In the second case study, technologies for stationary electricity storage are compared. The results show that criteria weightings depending on varying technology cyclephases produce different results than from an analysis based on identical weightings for each alternative. Furthermore, it becomes apparent that the DSS offers a solid basis to compare energy technologies in different development stages based on multiple objectives and thus to support decision-making processes in the energy sector and in energy policy. Finally, the advantages and disadvantages of the developed analytical framework as well as starting points for further research are discussed.
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Competition in electricity generation in Germany and neighboring countries from a system dynamics perspective: outlook until 2012
In: European university studies
In: Ser. 5, Economics and management Vol. 2460
Competition in electricity generation in Germany and neighboring countries from a system dynamics perspective: outlook until 2012
In: Europäische Hochschulschriften
In: Reihe 5, Volks- und Betriebswirtschaft 2460
Modellgestützte Untersuchung des Elektrizitätsmarktes : Kraftwerkseinsatzplanung und -investitionen ; Model-based investigation of the electricity market : unit commitment and power plant investments
Durch die Veröffentlichung des Energiekonzeptes im September 2010 hat die deutsche Bundesregierung den Weg in das Zeitalter der erneuerbaren Energien beschrieben. Demnach wird ein großer Teil des zukünftigen Elektrizitätsversorgungssystems in Deutschland aus Wind- und Solarenergie bestehen, deren Einspeisung durch das fluktuierende natürliche Dargebot bedingt ist. Der wachsende Anteil dieser fluktuierenden Einspeisung stellt eine große Herausforderung sowohl für die kurzfristige Kraftwerkseinsatzplanung als auch für die langfristigen Investitionsentscheidungen dar. In der vorliegenden Arbeit wird ein fundamentales Elektrizitätsmarktmodell mit einer detaillierten Abbildung von den beiden Aspekten entwickelt. Mit Hilfe dieses Modells wird analysiert, mit welchen notwendigen Kraftwerkszubauten die Versorgungszuverlässigkeit bei einem hohen Anteil von fluktuierender Einspeisung in der Zukunft kostengünstig gewährleistet werden kann. Des Weiteren wird eine ausführliche Analyse der aktuellen Energiepolitik in Deutschland bezüglich der Nutzung von erneuerbaren Energien und der Kernenergie durchgeführt. ; The German Federal Government published its energy concept in September 2010 with a description of the road into the era of renewable energies. Therefore, the future renewable energy installed in Germany is expected to consist mostly of wind and solar, which are subject to intermittency of supply and significant fluctuations. The growing portion of energy generation by fluctuating sources is turning to a big challenge for the power plant unit commitment and the investment decisions as well. In this thesis, a fundamental electricity market model with combined modeling of these two aspects is developed. This model is subsequently applied to the German electricity market to investigate what kind of power plant investments are indispensable, considering the steadily increasing portion of energy generation from fluctuating sources, to ensure a reliable energy supply in a cost-effective way in the future. In addition, current energy policy in Germany regarding the use of renewable energy and nuclear energy is analyzed.
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