Rekrutirovanie elity
In: Vlastʹ: obščenacionalʹnyj naučno-političeskij žurnal, Heft 5, S. 25-31
ISSN: 2071-5358
Der Verfasser entwickelt einen methodischen Ansatz, dessen grundlegende Unterscheidung die zwischen "offenen" und "geschlossenen" Eliten ist. Die Elitenbildung in Rußland vor 1917, in der UdSSR und im heutigen Rußland wird diesbezüglich untersucht und miteinander verglichen. Insgesamt konstatiert der Autor in der russischen Geschichte die Tendenz von einer geschlossenen Elite hin zu einer offenen. Das kommunistische Nomenklaturasystem bezeichnet der Autor als "halboffenes" System, das in der Stalinzeit durch Instabilität und häufigen Elitenwechsel, in der nachfolgenden Periode durch ein höheres Maß an Stabilität, aber auch Verkrustung gekennzeichnet war. Das Ziel der Perestrojka bestand in dem Versuch, die konservativen Elemente aus der Elite zu entfernen, ohnen einen Wandel des Machtsystems herbeizuführen. Dieser Versuch war nach Ansicht des Verfassers zum Scheitern verurteilt. Es bildet sich eine Neonomenklatura heraus, die durch einen Elitenpluralismus gekennzeichnet ist. Nach wie vor ist es jedoch nicht primär die individuelle Leistung, die zum Aufstieg in die Elite berechtigt, sondern die Zugehörigkeit zu bestimmten gesellschaftlichen Gruppen, Clans etc. (BIOst-Mrk)