Autonomie und empirische Sozialforschung
In: Grundbegriffe technischer und politischer Kultur: zwölf Beiträge, S. 137-157
Grundlegende Aspekte der empirischen Sozialforschung werden behandelt. Dabei wird aus wissenschafts- und zugleich handlungstheoretischer Sicht über die in den empirischen Sozialwissenschaften zu benutzenden Begriffe und Gesetze gesprochen. Im zweiten Teil wird der Begriff "Autonomie" interpretiert. Die Synthese der Arbeit besteht in dreizehn Thesen aus konstruktivistischer Perspektive, die sich so zusammenfassen lassen: (1) Wissenschaftstheorie muß für alle Wissenschaften eine gemeinsame begriffliche und gedankliche Grundlage schaffen, die Denken und Handeln umgreift. (2) Die Zwecke empirischer Sozialwissenschaften beziehen sich auf Sinngehalte, die durch Deutungen zu erschließen sind; sie sind keine Gesetzeswissenschaften. (3) Autonomes Handeln kann nur durch Situations-Konstruktion festgestellt werden. (4) Begründungen und Überprüfungen sind nur transsubjektiv, kritisch und genetisch-rekonstruktiv möglich. (HA)