Themen: Identifikation als Europäer (Skalometer); Vorteilhaftigkeit der Mitgliedschaft der Bundesrepublik in der EG; Kenntnis und Beurteilung des Europaparlaments; Einstellung zur Unterstützung ärmerer EG-Länder, selbst bei entstehenden wirtschaftlichen Nachteilen für die Bundesrepublik; Einstellung zu einer europäischen Zentralregierung unter Wegfall von Landesregierungen; perzipierte Fortschritte oder Rückschritte in der europäischen Einigung; wichtigste Motive und Ziele einer europäischen Einigung; Präferenz für eine rein wirtschaftliche oder auch politische Einigung Europas; EG-Politik gegenüber den USA; gewünschte Betätigungsfelder für die Europäische Gemeinschaft; Parteipräferenz und Politikinteresse; Gewerkschaftsmitgliedschaft; Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Alter und Anzahl der Kinder; Konfession; Schulbildung; Beruf; Berufstätigkeit; Beschäftigung im öffentllichen Dienst; Einkommen; Haushaltseinkommen; Personen mit eigenem Einkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Befragter ist Haushaltsvorstand; Charakteristika des Haushaltsvorstands; Haushaltsführung.
Bewertung der Wiedervereinigung. Veränderungen seit der Wiedervereinigung. Außenpolitische und europapolitische Aspekte der Deutschen Einheit.
Inhalt: Retrospektive Bewertung der Wiedervereinigung; Überwiegen von Freude über überwundene Teilung oder Sorge über Probleme; besonders erfreuliche Veränderungen seit der Wiedervereinigung (wirtschaftliche Zukunft für Neue Bundesländer, Deutschland ist vielfältiger und weltoffener geworden); Folgen der Wiedervereinigung für die Rolle Deutschlands in Europa und der Welt (Skala: Deutschland hat an Einfluss in Europa gewonnen, guter Ruf als verlässlicher und fairer Partner, wichtige Brückenfunktion zwischen Russland und dem Westen, Entwicklung von Frankreich und Deutschland zu einem Motor der EU, Forderung nach einer Intensivierung der Beziehungen zu Polen, großer Einfluss Deutschlands in der EU); Bewertung der friedlichen Revolution in der DDR und zur Wiedervereinigung (Skala: Deutsche können stolz auf friedliche Überwindung der SED-Herrschaft sein, friedliche Revolution als Glücksfall in der deutschen Geschichte, erfolgreicher Verlauf der Wiedervereinigung, erfüllte Hoffnung der Ostdeutschen auf Freiheit und Demokratie, Ostdeutsche und Westdeutsche sind sich näher gekommen, Ostdeutschen geht es materiell besser, Fortschritte bei der Angleichung der Lebensverhältnisse zwischen Ost und West, zukünftiger Wegfall von Unterschieden zwischen alten und neuen Ländern); Interesse an Nachrichten und Ereignissen aus europäischen Nachbarländern; Interesse an der Europa-Politik; Partei, die am meisten für Europa getan hat; Partei, die europäische Probleme am besten behandelt; kompetenteste Partei zur Bewältigung europäischer Probleme; Präferenz für Durchsetzen oder Zurückstellen nationaler Interessen Deutschlands in der EU; Vorteile oder Nachteile durch die EU-Mitgliedschaft für die BRD; EU-Mitgliedschaft der BRD insgesamt als gute Sache; Demokratiezufriedenheit; Zufriedenheit mit dem sozialen System in der BRD; Einschätzung der Gesellschaftsordnung als gerecht; Selbsteinschätzung als gesellschaftlich benachteiligt oder bevorzugt; erwartete Veränderung der persönlichen Situation; Veränderung der persönlichen Situation in Abhängigkeit vom Befragten selbst oder von der Politik; Selbsteinschätzung der Schichtzugehörigkeit und Einschätzung der Schichtzugehörigkeit des Elternhauses sowie jeweilige Zurechnung zum unteren oder oberen Teil bzw. zum Durchschnitt der Schicht. Parteipräferenz bei der nächsten Bundestagswahl (Sonntagsfrage); Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl 2005.
Themen: Beurteilung der Auswirkungen der EWG auf die deutsche Wirtschaft und die eigene wirtschaftliche Lage; Einstellung zu einer europäischen Armee, zu einer gemeinsamen Außenpolitik, zum Finanzausgleich innerhalb der EWG und zur Freizügigkeit der Wahl des Arbeitsplatzes in der EWG; Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft und vermutete Einstellung der Gewerkschaft zur EWG.
Demographie: Alter (klassiert); Geschlecht; Familienstand; Religiosität; Schulbildung; Berufsausbildung; Beruf; Berufstätigkeit; Haushaltseinkommen; Haushaltsgröße; Haushaltszusammensetzung; Haushaltungsvorstand; Wohnsituation; Parteipräferenz; Bundesland; Besitz langlebiger Wirtschaftsgüter.
Interviewerrating: Ortsgröße; Schichtzugehörigkeit des Befragten.
Einstellung zur fortschreitenden wirtschaftlichen und politischen Integration Europas.
Themen: Einstellung zur Förderung der EWG und zur Aufnahme weiterer Mitgliedsstaaten; Beurteilung der wirtschaftlichen Auswirkungen der EWG auf die Bundesrepublik; Beurteilung der Bedeutung de Gaulles für die Integration; Einstellung zu einem europäischen Staat.
Einstellungen zur Europäischen Union und zur Digitalisierung.
1. Einstellungen zur EU: eher positive oder eher negative Gedanken und Gefühle in Verbindung mit der EU; Zukunftssorgen in Bezug auf Deutschland und die EU; erwartete positive oder negative Auswirkung eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens auf die übrigen EU-Mitgliedsstaaten; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Eintretens ausgewählter Folgen eines möglichen EU-Austritts Großbritanniens; Rolle der Bundesregierung auf europäischer Ebene (Durchsetzen nationaler Interessen vs. Erreichen von Kompromissen zwischen EU-Mitgliedsstaaten).
2. Einstellungen zur Digitalisierung: eher Hoffnungen oder Befürchtungen in Verbindung mit Digitalisierung; Stärke der Veränderungen im alltäglichen Leben durch die Digitalisierung und Bewertung dieser Veränderungen; erwarteter Nutzen durch die Digitalisierung in verschiedenen Bereichen (Verkehr und Transport, Medizin, Schulen und Universitäten, Kampf gegen Kriminalität, private Kommunikation, Zugang zu Informationen aus Politik und Wirtschaft, Kommunikation mit Behörden und Ämtern sowie beim Kauf von Produkten und Dienstleistungen); gewünschter Einfluss der Politik auf das Thema Digitalisierung; Beurteilung der Aufgaben der Politik im Rahmen der Digitalisierung (Neugründung von Internetfirmen, Förderung der digitalen Bildung an Schulen und für Senioren, Stärkung des Datenschutzes, Ausbau des schnellen Internets in Stadt und Land, einheitliche Regelung für die Nutzung von Musik- und Videodateien in ganz Europa, Schutz vor Internetkriminalität sowie Anwendung digitaler Technik im Gesundheitswesen); Meinung zur Digitalisierung von Dienstleistungen und Informationen in Behörden und öffentlichen Einrichtungen; persönlich genutzte digitale Angebote der öffentlichen Verwaltung und Zufriedenheit mit diesen Angeboten; Meinung zur ständigen Weiterentwicklung der digitalen Technik; Meinung zur digitalen Bildung (genauso wichtig wie Lesen und Schreiben, möglichst viele digitale Angebote für Senioren, digitaler Bildungsbeginn bereits in der Grundschule); Zufriedenheit mit der Internetgeschwindigkeit zuhause.
Neuere historische Forschungen tendieren dazu, die Revolutionen von 1848 durch das Aufkommen radikaler Ideen und eine lang andauernde Phase sozio-ökonomischer Probleme begründet zu sehen. Viele zeitgenössische Beobachter interpretierten die Geschehnisse dagegen als eine Konsequenz von unmittelbaren wirtschaftlichen Gründen, insbesondere der dramatischen Lebensmittelknappheit, die der Kontinent zwischen 1845 und 1847 zu erleiden hatte, und den darauf folgenden Einbruch in der industriellen Produktion. Indem quantitative Standardmethoden auf einen Datensatz von 27 europäischen Ländern angewandt werden, zeigen Spoerer und Berger, dass es hauptsächlich unmittelbar vorangegangene Missstände und die Angst vor denselben waren, die die europäischen Revolutionen von 1848 ausgelöst hatten. Inhalt der Studie sind die Getreidepreise in Europa für die Jahre von 1815 bis 1860. Die Preisreihen liegen für mehrere europäische Länder vor.
Untergliederung der Studie (Tabellenverzeichnis ZA-Datenbank HISTAT): Getreidepreise in Europa 1815-1860
Einstellungen Jugendlicher zu Europa. Interesse an europäischen Begegnungen.
Themen: Freie Assoziationen zu Europa und gestützte Assoziationen zur Europäischen Gemeinschaft; Kenntnis der geographisch zu Europa gehörenden Länder; wichtigste politische Probleme (Issue-Relevanz); Einstellung zu einem vereinten Europa (Skala); Einschätzung der zukünftigen Entwicklung des vereinten Europas; Angaben über Auslandsaufenthalte in anderen europäischen Ländern; Kontakte zu Menschen in anderen europäischen Ländern; Situationen und Formen der Begegnung; Zugehörigkeitsgefühl zu Europa; perzipierte Gemeinsamkeiten bei Kontakten mit Europäern; Identifikation als Europäer; Informationsstand bezüglich Europa; Bedeutung europäischer Symbole; Notwendigkeit einer europäischen Währung; Bedauern eines Scheiterns der europäischen Einigung; Präferenz für nationale oder europäische Lösung ausgewählter politischer Streitfragen; Einschätzung der Betroffenheit der Bundesrepublik, Europas bzw. der ganzen Welt von diesen Problemen; Wunsch nach mehr Einfluß Europas in der Welt; Einstellung zur Unterstützung ärmerer EG-Staaten, selbst bei Benachteiligung für die Bundesrepublik; präferierte Länder für organisierte Begegnungen mit Jugendlichen; gewünschte Zusammensetzung und präferierte Sprache bei solchen Begegnungen; Einschätzung der Entwicklung der allgemeinen Freundschaft zwischen den EG-Ländern; Einfluß von Entscheidungen anderer EG-Länder auf das eigene Land; Interesse an privaten und beruflichen Auslandsaufenthalten; allgemeines Interesse für die europäischen Nachbarländer; Politikinteresse; Parteipräferenz; Einschätzung der Wichtigkeit von Entscheidungen auf Kommunalebene, Landtagsebene, Bundestagsebene, der Ebene des Europaparlaments und der Vereinten Nationen; politische Partizipation; Informationsquellen über Europa; Interesse an ausgewählten politischen Themen; Informationsquelle über Veranstaltungen zu Europa bzw. zur Europapolitik.
Politische Fragen (Issues). Politische Einstellungen und Verhaltensweisen. Meinungsbildung im Wahlkampf.
Themen: Kandidat: Antritt Partei; Kandidat: Jahr des Parteieintritt; Kandidatur Europawahlen 1999 - 2009; Kandidatur Bundestagswahlen 2005 - 2013; Politische Laufbahn des Kandidaten; Wöchentlicher Zeitaufwand für Parteiaktivitäten; Vereinigungs-/Organisationsmitgliedschaft; Öffentliche Unterstützung während Kandidatur durch Vereinigung/Organisation; Umkämpfte Nominierung?; Einfluss auf die Nominierung; Wahlkampfbeginn; Wöchentlicher Zeitaufwand für Wahlkampf; Budget im Wahlkampf; Budgetanteile im Wahlkampf; Aktivitäten im Wahlkampf; Professionelle Beratung im Wahlkampf; Häufigkeit der Medienberichterstattung im Wahlkampf; Art und Weise der Medienberichterstattung im Wahlkampf; Anfängliche Einschätzung der Gewinnchancen im Wahlkampf; Schlussendliche Einschätzung der Gewinnchancen im Wahlkampf; Themenfokus im Wahlkampf; Wichtigstes, zweitwichstigstes Problem; Lösung wichtigstes, zweitwichtigstes Problem; Einstellungen zu politischen Themen; Positionen zur europäischen Einigung (eigene, eigene Partei, Wähler); Links-Rechts Selbsteinstufung; Links-Rechts Einstufung der Partei; Links-Rechts Einstufung der eigenen Wähler; Verantwortlichkeit für europäische Finanzkrise; Maßnahmen zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise; Positionen zu Souveränität in verschiedenen Politikbereichen; Demokratiezufriedenheit Europa, Deutschland; Bewertung der EU-Mitgliedschaft; Repräsentationsnormen (alle Menschen in Europa/Deutschland, alle Wähler/-innen meiner Partei, meine nationale Partei, meine Fraktion im EP, eine bestimmte gesellschaftliche Gruppe); Repräsentationsstil, Wähler vs. Partei, eigene Meinung vs. Wähler, eigene Meinung vs. Partei; Zustimmung und Wichtigkeit von Wahl-o-mat Aussagen; Positionen zur EU; Einstellungen zu Aussagen über Kompetenzen des EP; Identität; Bewertung der EU-Erweiterung und -Integration; Einstellungen zu Aussagen über Europa; Einstellungen zu Aussagen über Demokratie; Religiosität
Wohnbedingungen, Freizeit und Kulturangebot, Nachbarschaftskontakte und Verbundenheit mit dem Wohngebiet.
Themen: Wohndauer im Haus, im Wohngebiet, in der Stadt; Anzahl der Räume in der Wohnung; Zufriedenheit mit der Wohnung; Wissen über Besitzverhältnisse bezüglich des Wohnhauses; Einstellung zur Drei-Generationen-Familie und zur Wohngemeinschaft; Eingebundensein in die Nachbarschaft und wichtige gemeinschaftliche Aktivitäten; Möglichkeiten zur Befriedigung ausgewählter Bedürfnisse in der unmittelbaren Wohnumgebung (Skala); präferierte Wohngegend in Weimar; Nutzung und Einschätzung der Einkaufsmöglichkeiten; Polaritätsprofil zu den Eindrücken vom Wohngebiet; Bereitschaft zu Aktivitäten im Wohngebiet; Orte für Freizeitbeschäftigung und Häufigkeit der Nutzung bestimmter Freizeiteinrichtungen; Häufigkeit privater Kontakte mit ausgewählten Personengruppen; Grundstücks- und Fahrzeugbesitz; Führerschein; Nutzung von Verkehrsmitteln zur Erholung am Wochenende, zum Einkaufen, für den Arbeitsweg und um zum Stadtzentrum zu gelangen; Gründe und benötigte Zeit für Besuche des Stadtzentrums; Einschätzung des Weimarer Stadtzentrums; Polaritätsprofil zu den Eindrücken vom Stadtzentrum; Heimischfühlen; Umzugsabsichten; Faktoren für und gegen ein Gebundensein an die Stadt; Arbeitsort und -weg; Merkmale der Arbeitstätigkeit; Schichtarbeit; Sicherheit des Arbeitsplatzes; erwartete Reaktionen im Falle von Arbeitslosigkeit.
Die Media Study 1979 untersucht die Rolle des Fernsehens in der ersten Direktwahl des Europäischen Parlaments im Jahr 1979. Es ist eine länderübergreifende empirische Studie in neun Ländern. Dem Forscherteam gehören Wissenschaftler aus jedem Land der Europäischen Gemeinschaft an und beinhaltet die Sammlung und Analyse von Daten über die Kampagnen-Aktivitäten der beteiligten Parteien, die Haltung von Journalisten gegenüber Europa und den Wahlen, Berichterstattung über die Wahlkampagne im Fernsehen, Wahrnehmung und Reaktionen der Wähler auf die Kampagne aus jedem Land.
Themen: Wichtigstes europäisches Thema (offen); Entwicklung in Europa in die richtige vs. falsche Richtung; Wichtigkeit politischer Aufgabenbereiche der EU (Schutz der Außengrenzen der EU, Stärkung des Zusammenhalts unter den Mitgliedsstaaten, Stabilisierung des Euro, engere Zusammenarbeit in der Verteidigungspolitik, ausgewogenere Verteilung der Flüchtlinge und Asylbewerber auf die Mitgliedsstaaten); Fortschritte der EU in den vorgenannten politischen Aufgabenbereichen; ab März 2019 auch: Meinung zur Einmischung der EU in die Angelegenheiten der einzelnen Mitgliedstaaten.
Demographie: Geschlecht; Alter; Erwerbstätigkeit; Bildungsabschluss; Haushaltsnettoeinkommen; Wahlabsicht bei der Bundestagswahl; Wahlverhalten bei der Bundestagswahl.
Die Daten von SIMon (Deutsches System Sozialer Indikatoren (DISI) und Europäisches System Sozialer Indikatoren (EUSI)) sind in der Online-Datenbank histat (https://histat.gesis.org/histat/) unter dem Thema ´SIMon: Social Indicators Monitor´ (https://histat.gesis.org/histat/de/data/themes/36) für den freien Download zugänglich.
A) Konzeptioneller Rahmen
Die Entwicklung des konzeptionellen Rahmens für das Europäische System Sozialer Indikatoren knüpft zum einen an die theoretische Diskussion von Wohlfahrt und Lebensqualität sowie den daran orientierten Zielen der gesellschaftlichen Entwicklung an. Zum anderen wurden die Aufgaben und grundlegende Ziele der Politik der Europäischen Union inventarisiert. Auf Grundlage dieser beiden Bereiche (theoretische Diskussion um Wohlfahrt auf der einen Seite und politische Ziele der EU auf der anderen Seite) wurden sechs Perspektiven und Dimensionen gesellschaftlicher Entwicklung in Europa identifiziert, die den konzeptionellen Kern des Europäischen Systems Sozialer Indikatoren bilden und auf die Konzepte der Lebensqualität, der sozialen Kohäsion und der Nachhaltigkeit bezogen sind.
Dimensionen zur Lebensqualität: 1) Die Dimension der objektiven Lebensbedingungen bezeichnet die faktischen Lebensumstände von Individuen (Arbeitsbedingungen, Gesundheitszustand, materieller Lebensstandard). 2) Die Dimension der subjektiven Wohlfahrt beinhaltet Wahrnehmungen, Einschätzungen und Bewertungen der Lebensbedingungen durch die Bürger.
Dimensionen, abgeleitet aus dem Konzept der sozialen Kohäsion: 3) Disparitäten, Ungleichheiten und soziale Exklusion beziehen sich auf Verteilungsaspekte des Wohlstandes in der Gesellschaft (regionale Disparitäten, Chancengleichheit). 4) Soziale Beziehungen, Bindungen und Inklusion beziehen sich auf das soziale Kapital einer Gesellschaft. Die Existenz von informellen Netzwerken, Vereinigungen und Organisationen sowie das Funktionieren gesellschaftlicher Institutionen werden durch die Dimension sozialer Kohäsion erfasst.
Dimensionen zur Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit wird in diesem Rahmen primär als Erhalt oder auch Mehrung von gesellschaftlichem Kapital (physisches Kapital, Sozialkapital, Humankapital, Naturkapital) für die nachfolgenden Generationen verstanden. 5) Sicherung von Humankapital: Messdimensionen und Indikatoren dieser Zieldimension betreffen in erster Linie Aspekte von Bildung, Kompetenzen und Gesundheit der Menschen. 6) Sicherung von natürlichem Kapital: Diese Dimension bezieht sich sowohl auf den aktuellen Umweltzustand als auch auf Prozesse und Maßnahmen, die die natürlichen Lebensgrundlagen verbessern oder verschlechtern.
Neben diesen sechs Zieldimensionen zur individuellen Lebensqualität und zur Qualität von Gesellschaften umfasst das Europäische System Sozialer Indikatoren auch ausgewählte Dimensionen des sozialen Wandels: - Demografische und sozio-ökonomische Strukturen - Werte und Einstellungen Diese – insgesamt 8 – Dimensionen zur Wohlfahrt und zum gesellschaftlichen Wandel liegen quer zu den 13 berücksichtigten Lebensbereichen:
- Bevölkerung - Haushalt und Familie - Wohnen - Transport und Verkehr - Freizeit, Medien, Kultur - Soziale und politische Partizipation, Integration - Bildung, Berufsausbildung - Arbeitsmarkt, Arbeitsbedingungen - Einkommen, Lebensstandard, Konsum - Gesundheit - Umwelt - Soziale Sicherheit, Wohlfahrt - Gesellschaftliche bzw. öffentliche Sicherheit, Kriminalität - Lebenssituation insgesamt
(H.-H. Noll, Web-Seite zu EUSI)
B) Theoretischer Hintergrund
Das System Sozialer Indikatoren ist das Ergebnis einer in den 70er Jahren entfachten Diskussion zur Messung der Wohlstandsentwicklung eines Landes. Hans-Jürgen Krupp und Wolfgang Zapf haben diese Diskussion angestoßen. Sie haben gemeinsam 1972 in einem Gutachten für den Sachverständigenrat darauf hingewiesen, daß das Bruttoinlandsprodukt im Besonderen sowie die Kenngrößen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) im Allgemeinen für die Messung der gesellschaftlichen Wohlfahrt nicht ausreichen bzw. wichtige Aspekte außer Acht lassen.
(siehe: Krupp, H.-J. und Zapf, W. (1977), Die Rolle alternativer Wohlstandsindikatoren bei der Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten, Working Paper Nr. 171, Reprint des Gutachtens für den Sachverständigenrat vom September 1972: 2011)
Sie entwarfen ein mehrdimensionales Konzept der Lebensqualität, in dem neben der VGR auch die individuellen Entwicklungsmöglichkeiten und die von Individuen wahrgenommenen Möglichkeiten der Bedürfnisbefriedigung in verschiedenen Lebensbereichen aufgenommen wird. Lebensqualität wird von den Autoren als "das von den Individuen wahrgenommene Ausmaß der Bedürfnisbefriedigung" (1977, Reprint: 2011, S. 4) definiert. Damit wird das rein nationalökonomische Wachstums- und Wohlstandskonzept durch Kategorien der Soziologie und Politikwissenschaft ergänzt, in denen "Lebensqualität eine positive Zielvorstellung (darstellt), an der sich die Bemühungen ausrichten sollen, Leistungen und Defizite in den einzelnen Lebensbereichen sowie für unterschiedliche soziale Gruppen zu messen und zu bewerten". (Krupp/Zapf, 1977, Reprint: 2011, S. 5)
Damit werben die Autoren für eine umfassende Sozialberichterstattung, die das Erreichen von Wohlfahrtszielen in einer Gesellschaft mißt. Die Autoren erläutern das Konzept der Sozialen Indikatoren wie folgt:
"Soziale Indikatoren sind Statistiken, die sich durch mehrere Eigenschaften von üblichen Statistiken unterscheiden. Sie sollen Leistungen messen, nicht Aufwendungen. Sie sollen sich vornehmlich auf die Wohlfahrt des Einzelnen und bestimmter sozialer Gruppen beziehen, nicht auf die Aktivitäten von Behörden; allerdings kann auf eine ganze Reihe von Aggregatgrößen nicht verzichtet werden. Sie sollen über Wandlungsprozesse informieren, d.h. in Form von Zeitreihen vorgelegt werden. Sie sollen in einem theoretischen Kontext stehen, d.h. über ihre kausale Beziehung zum 'Indikatum' soll möglichst große Klarheit herrschen. (… ) Soziale Indikatoren sind Statistiken, die häufig weit außerhalb der amtlichen Erhebungsprogramme liegen (…)." (Krupp/ Zapf, 1977, S. 14)
Das System Sozialer Indikatoren für stellt im Vergleich zu einer regierungsamtlichen Berichterstattung eine unabhängige Berichterstattung dar (vgl. Krupp/Zapf 1977, S. 7) und bezieht zusätzlich zu amtlichen Daten auch die Umfrageforschung mit ein. Das Indikatorensystem für Deutschland und anschließend für Europa wurde unter Heinz-Herbert Noll im früheren GESIS-ZUMA in Mannheim als Instrument für die gesellschaftliche Dauerbeobachtung konzipiert.
Für die Datenzusammenstellung der definierten Indikatoren werden Quellen aus der amtlichen Statistik aber auch Daten aus großen Umfrageprogrammen herangezogen. Ziel ist die Bereitstellung von kontinuierlichen Zeitreihen.
Die Daten der Datenbank SIMon (DISI = Deutsche Sozialindikatoren und EUSI = Europäische Sozialindikatoren) stehen für den freien Download zur Verfügung unter folgender Adresse: histat (https://histat.gesis.org/histat/) unter dem Thema ´SIMon: Social Indicators Monitor´(https://histat.gesis.org/histat/de/data/themes/36).
Die europäische Erhebung zur beruflichen Weiterbildung (auch CVTS) steht für die Jahre 2000, 2006 und 2010 zur Verfügung. In Deutschland wird die Erhebung auf freiwilliger Basis durchgeführt. Für das Jahr 2000 liegen Angaben für knapp 3.200 deutsche Unternehmen vor. Die Erhebung umfasst Angaben zur Weiterbildungspolitik des Unternehmens und zu den verschiedenen durchgeführten Formen der Weiterbildung. Erfragt werden im Einzelnen u. a. die Teilnahmestunden an internen und externen Lehrveranstaltungen differenziert nach Themenschwerpunkten und Anbietern, die Kosten für diese Lehrveranstaltungen sowie die Teilnahme an den verschiedenen Weiterbildungsformen differenziert nach Ungelernten/Angelernten, Fachkräften und Führungskräften. Die CVTS eignet sich zur Analyse der Weiterbildungsangebote in den verschiedenen Wirtschaftszweigen. Aufgrund der geringen Fallzahl und der stark unterschiedlichen Antwortquoten je nach Bundesland und Wirtschaftszweig sind Analysen unterhalb der Bundesebene nur sehr begrenzt möglich. Für diese Statistik werden weitere Erhebungsjahres nicht aufbereitet.
Die europäische Erhebung zur beruflichen Weiterbildung (auch CVTS) steht für die Jahre 2000, 2006 und 2010 zur Verfügung. In Deutschland wird die Erhebung auf freiwilliger Basis durchgeführt. Für das Jahr 2000 liegen Angaben für knapp 3.200 deutsche Unternehmen vor. Die Erhebung umfasst Angaben zur Weiterbildungspolitik des Unternehmens und zu den verschiedenen durchgeführten Formen der Weiterbildung. Erfragt werden im Einzelnen u. a. die Teilnahmestunden an internen und externen Lehrveranstaltungen differenziert nach Themenschwerpunkten und Anbietern, die Kosten für diese Lehrveranstaltungen sowie die Teilnahme an den verschiedenen Weiterbildungsformen differenziert nach Ungelernten/Angelernten, Fachkräften und Führungskräften. Die CVTS eignet sich zur Analyse der Weiterbildungsangebote in den verschiedenen Wirtschaftszweigen. Aufgrund der geringen Fallzahl und der stark unterschiedlichen Antwortquoten je nach Bundesland und Wirtschaftszweig sind Analysen unterhalb der Bundesebene nur sehr begrenzt möglich. Für diese Statistik werden weitere Erhebungsjahres nicht aufbereitet.
Die europäische Erhebung zur beruflichen Weiterbildung (auch CVTS) steht für die Jahre 2000, 2006 und 2010 zur Verfügung. In Deutschland wird die Erhebung auf freiwilliger Basis durchgeführt. Für das Jahr 2000 liegen Angaben für knapp 3.200 deutsche Unternehmen vor. Die Erhebung umfasst Angaben zur Weiterbildungspolitik des Unternehmens und zu den verschiedenen durchgeführten Formen der Weiterbildung. Erfragt werden im Einzelnen u. a. die Teilnahmestunden an internen und externen Lehrveranstaltungen differenziert nach Themenschwerpunkten und Anbietern, die Kosten für diese Lehrveranstaltungen sowie die Teilnahme an den verschiedenen Weiterbildungsformen differenziert nach Ungelernten/Angelernten, Fachkräften und Führungskräften. Die CVTS eignet sich zur Analyse der Weiterbildungsangebote in den verschiedenen Wirtschaftszweigen. Aufgrund der geringen Fallzahl und der stark unterschiedlichen Antwortquoten je nach Bundesland und Wirtschaftszweig sind Analysen unterhalb der Bundesebene nur sehr begrenzt möglich. Für diese Statistik werden weitere Erhebungsjahres nicht aufbereitet.