Die Datenübersicht umfasst die jahresdurchschnittlichen Devisenkurse der Frankfurter Börse (Kassa – Mittelkurse in DM / Telegrafische Auszahlung): Vereinigte Staaten, Vereinigtes Königreich, Kanada, Niederlande, Schweiz, Belgien, Frankreich, Dänemark Norwegen, Schweden, Italien, Österreich, Spanien, Portugal, Japan, Finnland. Sie sind aus den amtlichen Tageskursen errechnet worden. Mit der Einführung des Euro zum 1. Januar 1999 als gemeinsame Währung in zunächst elf Mitgliedsstaaten der Europäischen Union wurde auf deren nationalen Devisenmärkten der Handel mit den im Euro aufgegangenen Währungen eingestellt. Die Datentabelle umfasst die Jahresdurchschnitte, errechnet aus den amtlichen Tageskursen, und jeweils den Stand am Jahresende (ab 1983).
Zu folgenden Themen sind Zeitreihentabellen zusammengetragen worden:
Datentabellen in HISTAT: 01. Historische Devisenkurse an der Frankfurter Börse (1953-1998)
Die Studie befasst sich mit der Errichtung der österreichisch-ungarischen Wechselkurs-Zone in der Zeit von 1896 bis 1914 (zur Zeit der österreichisch-ungarischen Doppelmonarchie). Die Wechselkurse für die beiden Währungen wurden herabgesetzt, was zu wirtschaftlicher Stabilität und zur Verringerung von Zinssteigerungen führte.
Themen: - durchschnittliche Kassadevisenkurse (Durchschnitt von Geld und Ware) - Kassadevisenkurse des Geldes - durchschnittliche Devisenterminkurse (Durchschnitt des letzten Monats von Geld und Ware) - Devisenterminkurse des Geldes - durchschnittlicher erwartete Währungsabwertung (auf das Jahr bezogen, in Prozent) - Wiens interner Diskontsatz (Minimum, Maximum) - Wiens amtlicher Kurs - Berlin: amtlicher Freimarktkurs
Die von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanzierten Projekte verfolgen insgesamt das Ziel, Datenhandbücher bereitzustellen, welche hinreichend flächendeckend die historischen Geld- und Währungsverhältnisse des jeweiligen Untersuchungszeitraumes in Form von Langzeitreihen abdecken. Die Erforschung der Geld- und Wechselkurse begann 1983 im Rahmen des Schwerpunktprogramms der DFG "Historische Statistik von Deutschland". Das Ergebnis waren zwei Publikationen zu den Geld- und Wechselkursen in Deutschland und im Ostseeraum (Schneider, J.; Schwarzer, O., (Hrsg.), 1990: Statistik der Geld- und Wechselkurse in Deutschland. Quellen u. Forsch. z. hist. Stat. v. Dtld. 11; St. Katharinen: Scripta Mercaturae und Schneider, J. Schwarzer, O. Schnelzer, P. (Hrsg.), 1993: Statistik der Geld- und Wechselkurse in Deutschland und im Ostseeraum (18. und 19. Jahrhundert). Quellen u. Forsch. z. hist. Stat. v. Dtld. 12; St. Katharinen: Scripta Mercaturae). Das Projekt wurde auf die übrigen Länder Europas, auf Amerika, Asien, Australien, Afrika und Dänemark ausgedehnt und die Resultate in den mehrbändigem Werk 'Währungen der Welt' veröffentlicht. Mit den Bänden I bis XI 'Währungen der Welt' sind die Bausteine auf dem Weg zur Erfassung der internationalen Beziehungen des Zahlungsverkehrs der sich entwickelnden Weltwirtschaft seit 1695 abgeschlossen. Sie sind ein Beitrag zur Wirtschaftsgeschichte, welche flächendeckend die jeweilige Bedeutung der einzelnen Regionen der Erde berücksichtigt, wie sie sich durch die Entwicklung der Wechselkurse als brauchbarem Indikator für die internationale Kommunikation darstellen.
Einleitende Bemerkungen Ziel der Arbeit ist es, die Entwicklung der deutschen Wertpapierbörsen in der Zwischenkriegszeit genauer nachzuzeichnen, als dies bislang gelungen ist. Sodann werden die Ursachen für das, was man als den Funktionswandel der Börsen bezeichnet hat, diskutiert. Damit wird zugleich ein Beitrag zu speziellen Aspekten der Wirtschaftsgeschichte der Weimarer Republik und des NS-Regimes geleistet. Die Arbeit argumentiert vor allem historisch-institutionell und betrachtet auch die Handlungen von Beteiligten.
Gegenstand der Studie Man muß etwa 100 Jahre zurückgehen (also bis 1890), um einen Zeitraum zu finden, in dem die Verfassung der Wertpapier- und Warenbörsen im Zentrum der politischen Auseinandersetzungen gestanden hat und ähnliche Fragen die Öffentlichkeit und Politik beschäftigten, wie sie heute wieder erörtert werden. Eine derzeit (um 1995) aktuelle Frage ist, wie sich die Funktionsfähigkeit der Börse steigern läßt, nicht zuletzt in Hinblick auf die Verbesserung der Stellung der deutschen Wirtschaft in der Welt. 1896 ist aus massiven politischen Konflikten ein Börsengesetzt hervorgegangen, das seinerzeit wegen der Einschränkung der Autonomie der Börsenorgane und des Verbots bestimmter Handelsformen insbesondere die Vertreter liberaler Handelsinteressen nicht befriedigte. 1908 wurde vom Reichstag eine Novelle dieses Börsengesetzes verabschiedet, und in dieser neuen Form hat das Gesetz bis in die jüngste Vergangenheit Gültigkeit gehabt. Das Börsengeschehen wurde als aussagekräftiges Barometer der wirtschaftlichen Befindlichkeit, insbesondere der konjunkturellen Lage, zu dieser Zeit gesehen. Merklich anders hat es sich jedoch in der Zwischenkriegszeit verhalten. Einige Jahre nach dem Ende der Hyperinflation bemerkte man tiefgreifende Änderungen im Börsengeschehen, die als Funktionswandel der Wertpapierbörse beschrieben wurden. Die vorliegende wirtschaftshistorische Arbeit hat zum Ziel, die Entwicklung der deutschen Wertpapierbörse in der Zwischenkriegszeit genauer nachzuzeichnen. Ursachen für den Funktionswandel der Wertpapierbörsen, womit vor allem ihr Bedeutungsverlust gemeint ist, werden in dieser Arbeit analysiert. Damit wird zugleich ein Beitrag zu speziellen Aspekten der Wirtschaftsgeschichte der Weimarer Republik und des NS-Reiches geleistet. Mangels eines sicheren theoretischen Fundaments für die Institution Wertpapierbörse und mangels hinreichend vielfältiger und die Periode ganz überdeckender Statistiken kann die Arbeit gewiss keine Ansprüche befriedigen, wie sie an cliometrische Forschung zu stellen sind. Da im folgenden vor allem historisch- institutionell argumentiert wird und die Handlungen von Beteiligten betrachtet werden, ist diese Untersuchung primär deskriptiv angelegt. Anhand von quantitativem Material erfolgt die Identifikation und Periodisierung des Funktionswandels der Wertpapierbörsen. Es wird versucht, die Faktoren herauszuarbeiten, die zum Funktionswandel insbesondere zwischen 1924 und 1939 beigetragen haben.
Nach der Vorstellung und Systematisierung verschiedener Börsenfunktionen wird im zweiten Abschnitt der Wandel in der Einschätzung der Wertpapierbörse untersucht, und zwar zum einen aus den Geschäftsberichten der Großbanken, den Berichten von Industrie- und Handelskammern, und zum anderen aus Beiträgen der Fach- und Tagespresse sowie aus Dokumenten der mit dem Börsenwesen befaßten Behörden. Es wird der Frage nachgegangen, welche Auswirkungen die Konzentration im Bankenwesen auf die Börsen hatte. Schließlich folgt eine quantitative Abschätzung des Funktionswandels. Insbesondere überprüft der Primärforscher anhand der zusammengetragenen Datenreihen vom ausgehenden 19 Jahrhundert bis 1939 die Geschäftstätigkeit am deutschen Wertpapiermarkt. Zunächst richtet sich der Blick auf die Entwicklung des Wertpapierbestandes sowie die Wertpapieremission. Anschließend werden anhand eines selbst entwickelten Schätzverfahrens Angaben zum Wertpapierumsatz am deutschen Kapitalmarkt vor 1940 gemacht. Außerdem, wird auf den Teilmarkt für Aktien eingegangen. Schließlich werden auch anhand nicht monetärer Größen, wie z.B. der Besucherzahl an der Berliner Börse, Aussagen zum Funktionswandel abgeleitet. Auf die besonderen Zustände während der Inflation von 1914-1923 wird gesondert eingegangen und aufgezeigt, welche langfristig wirksamen Auswirkungen diese Zeit auf die Börse hatte. Spezifische, zum Teil auf die Inflationszeit zurückzuführende Faktoren werden herausgearbeitet, die in den Jahren 1924-1926 eine Normalisierung der Verhältnisse an der Wertpapierbörse verhinderten, so daß an die Zeit vor 1914 in der Entwicklung nicht wieder angeknüpft werden konnte. Dabei wird auf die Rolle der Besteuerung des Börsenbesuches im Jahre 1924 sowie die überaus hohen Transaktionskosten eingegangen.
Zeit und Ort der Untersuchung: Deutsches Reich, 1924-1939 Wertpapierbörse des Deutschen Reiches in Berlin
Quellenproblematik: Basis bilden die umfangreichen Aktenbestände des Reichsfinanzministeriums, der Reichskanzlei, des Reichwirtschaftsministeriums, die Handakten der Deutschen Reichsbank und der über weite Strecken bislang nicht genutzte Bestand des Reichskommissars bei der Berliner Börse im Bundesarchiv. Zeitungs- und Zeitschriftenartikel rundeten die Informationsgrundlage ab. Bei der Auswahl von Quellen, die statistisches Zahlenmaterial bereithalte, wurde bevorzugt auf die Angaben der zeitgenössischen amtlichen Statistik zurückgegriffen. Enthielten die Unterlagen der amtlichen Statistik keine Angaben, so wurde versucht, diese Lücken durch Material der Behörden, Wirtschaftsverbänden, Kammern, Unternehmen, der Presse und aus dem wissenschaftlichen Schrifttum zu schließen. Da für die Zeit der Markwährung nur recht lückenhaftes amtliches Quellenmaterial zur Börsenstatistik zur Verfügung stand, basieren die in der Arbeit präsentierten Tabellen für diesen Zeitraum im wesentlichen auf privaten Ermittlungen. Aus der Zwischenkriegszeit ist zwar deutlich mehr ahn statistischen Publikationen der Reichsbank, des Statistischen Reichsamtes, der Verbände des Kreditgewerbes und sonstigen Stellen überliefert, dennoch blieb bei der Materialsuche manche Frage offen. Geschlossene lange Datenreihen liegen für den Untersuchungszeitraum in der notwendigen Qualität nicht vor. Dennoch ist es auf der Grundlage der hier präsentierten Datenbasis möglich, zur Börsenstatistik von 1885 bis 1939 differenziertere Aussagen zu treffen.
Der Datenteil der Studie gliedert sich in die folgenden Bereiche auf:
A. Quantitative Indikatoren des Funktionswandels
A.1 Struktur der Wertpapieremission ausgewählter Zeitspannen (1901-1939). A.2 Börsenumsatzsteueraufkommen (1885-1939). A.3 Vergleich des unkorrigierten mit einem fiktiv möglichen Börsenumsatzsteueraufkommen (1906-1913). A.4 Geschätzte Durchschnittssteuersätze (1884-1913). A.5 Zahl der Aktiengesellschaften im Deutschen Reich zu bestimmten Jahren (1886-1939). A.6 Die zum Jahresende an der Berliner Börse notierten Aktien (1926-1939). A.7 Reports und Lobards der Berliner Großbanken in Mio. Goldmark (1912-1926). A.8 Effektenkreditvolumen der Berliner Großbanken in v.H. der Aktiva (1900-1939). A.9 Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten zum Jahresende in Mio. Mark (1895-1913). A.10 Umlauf von Wertpapieren inländischer Emittenten zum Jahresende in Mio. Reichsmark (1924-1939). A.11 Wertpapierausgabe in- und ausländischer Emittenten im Deutschen Reich in Mio. Mark bzw. Reichsmark (1897-1939). A.12 Nettosozialprodukt (NSP) zu Marktpreisen in Mio. Mark bzw. Reichsmark (1891-1938). A.13 Börsenumsatzsteueraufkommen ausgewählter Jahre (1910-1925). A.14 Geschätzter Wertpapierumsatz in Mrd. Mark bzw. Mrd. Reichsmark in laufenden Preisen (1885-1939). A.15 Geschätzter Wertpapierumsatz in Mrd. Mark bzw. Mrd. Reichsmark in Preisen von 1913 je Kopf der jeweiligen Bevölkerung (1885-1939). A.16 Monatswerte des Aktienkursindex, Basis 1913=100 (1870-1943). A.17 Reports und Lombards der Berliner Großbanken in Mio. Mark bzw. Mio. Reichsmark (1900-1939). A.18 Zum Börsenhandel zugelassene selbständige Besucher sowie die Gesamtzahl der Besucher an der Berliner Börse für ausgewählte Jahre (1901-1939).
B. Börse in der Zwischenkriegszeit
B.1 Anzahl der Geschäfte und Umsätze im Effekten-Giroverkehr des Berliner Kassenvereins (1913-1923). B.2 Stille Selbstfinanzierung deutscher Aktiengesellschaften in v.H. vom Gewinn im Zeitraum 1925-1939. B.3 Anzahl der Neugründungen und Kapitalerhöhungen von Aktiengesellschaften im Deutschen Reich, Monatswerte (1921-1923). B.4 Monatlicher Aktienindex zur Basis 1924-1926=100 (1926-1930). B.5 Gold- und Devisenbestand der Reichsbank in Mio. Reichsmark sowie Deckung des Bargeldumlaufes durch Gold und Devisen in v.H. zum Monatsende (1930-1932).
(Schlagworte: 20. Jahrhundert, Zwischenkriegszeit, Deutsches Reich, Börsenhandel, Börsenfunktionen, Wertpapierbörsen, deutsche Wertpapierbörsen, Wertpapieremission, Börsenumsatzsteuer, Aktien, Aktienindizes, Devisenbestand der Reichsbank, Bankwesen, Bankenkrise)
Der Autor untersucht den Funktionswandel des Kapitalmarktes und der Effektenbörsen in Deutschland. Er beschreibt zunächst die Eigenschaften des deutschen Kapitalmarktes, auf dem sich Angebot und Nachfrage nach Kapital treffen. Es werden weiterhin die einzelnen Teilmärkte (z.B. die Rolle des Kreditgeschäftes und des Zinses für die Investitionsvorhaben in der Wirtschaft, oder die durch Dividendenpapiere und Rentenwerte verbriefte Kapitalvermittlung) in ihrer Funktionsweise beschrieben und analysiert. Ausgangspunkt ist zunächst der Zeitraum, in dem der Staat keine regulierenden Eingriffe auf den Handel mit Kapital unternommen hat, also die Zeit bis 1924. Anschließend wird der erhöhte Kapitalbedarf als Folge des ersten Weltkrieges und der Inflation thematisiert, um abschließend die Auswirkungen der politischen Einflußnahme auf die Prozesse des Kapitalmarktes zu behandeln. Die Aufgabe des Kapitalmarktes ist es, "anlagebereites Geldkapital zu beschaffen, und zwar in dem Ausmaße, wie es von den Kapitalnachfragern zur Konsolidierung der Vorfinanzierungskredite oder für die jeweils anfallenden Investitionsvorhaben, die direkt über den Kapitalmarkt im engeren Sinne finanziert werden sollen, benötigt wird. … Damit ist aber die Umgrenzung des organisierten Kapitalmarktes noch nicht vollständig. Neben die Kreditbeschaffung tritt der Kapitalverkehr, der durch die Effektifizierung ermöglicht wird. Dieser Kapitalverkehrsmarkt, dessen Exponent die Effektenbörse ist, ist das dritte Erscheinungsstadium des organisierten Kapitalmarktes." (Harder 1952, S. 15f.) Der Markt bietet die Möglichkeit dauerhafter Verkaufsmöglichkeiten. Im Bereich des Kapitalmarktes übernimmt die Effektenbörse als Markt die Möglichkeit, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Die Schaffung von Ansprüchen auf bereits investiertem Kapital in Form von Effekten erlaubt Kapitaltransaktionen zu jeder Zeit, von denen die Produktion unberührt bleibt. (Harder 1952, S. 133) Zur Liquidisierung der Mittel genügt ein Auftrag an die Bank. "Die Industrialisierung in Deutschland brachte die Voraussetzungen der marktmäßigen Kapitalbeschaffung und des gleichgearteten Kapitalhandels mit sich. Nachdem anfänglich noch die direkte Kapitalbeschaffung im Vordergrund stand, d.h. sofortige langfristige Kapitalnachfrage mit der Emission der Wertpapiere zusammenfiel und von deren Ergiebigkeit die Investition abhing, hat sich mit dem Aufkommen des Bankwesens bereits ein Wandel in der Technik der Kapitalbeschaffung vollzogen. Investition und Kapitalbeschaffung durch Inanspruchnahme des Kapitalmarktes erfolgten nun in zeitlicher Staffelung. Zwischen Investition und Kapitalbeschaffung ist das Bankensystem getreten. Mittels der Giralgeldschöpfung können Bankinstitute in Vorlage treten und übernehmen später zum Zwecke der Emissionen Effekten, deren Erlöse zur Abdeckung der gewährten Kredite dienen." (Harder 1952, S. 134) Bis zum 1. Weltkrieg hielt sich der Staat aus dem Wirtschaftsprozeß fern. "Die durch den 1. WK, die Reparationen und die Inflation hervorgerufene Kapitalknappheit traf das deutsche Bankwesen und den Kapitalmarkt auf das Härteste. … Das Ergebnis war eine Liquiditätskrise größten Ausmaßes." Aufgrund des wachsendes Geldbedarfs des Staates als auch angesichts der Wirtschaftskrise begann der Staat, in die Wirtschaftsprozesse einzugreifen. "Der Kapitalmarkt wurde nun gelenkt und verlor so seinen Marktcharakter." Der Zins verlor seine marktregulierende Kraft. Mit der Einführung des Kursstops verlor die Börse ihre Bedeutung. Erst mit der Währungsreform von 1948 erlangten die verkehrswirtschaftlichen Elemente im Geldmarktprozess eine Bedeutung. Angesichts des Kapitalmangels blieb jedoch der Kapitalmarkt unter staatlicher Kontrolle. "Die Fixierung des Zinses wurde beibehalten, die Emissionstätigkeit beschränkt und die Vorfinanzierungsmöglichkeiten eingeengt." (Harder 1952, S. 135). Der Autor tritt für eine Liberalisierung des Kapitalmarktes und der Effektenbörse ein, da auf diese Weise seiner Ansicht nach Geldmittel zum Wohle des Wirtschaftsprozessen schnell und flexibel verfügbar gemacht werden können, ohne dass dabei immobiles Kapital oder der Produktionsprozess empfindlich gestört würden.
Die Entstehung des Kapitalmarktes, seine Funktionsweise und die Einengung des Kapitalmarktes als Folge der Auswirkungen des ersten Weltkrieges (extrem hoher Geldbedarf des Staates) und der Hyperinflation versucht der Autor unter Verwendung entsprechender langer Zeitreihendaten abzubilden. Es handelt sich hierbei um folgende Daten:
Datentabellen in HISTAT (Thema: Geld und Währung, Finanzsektor):
A.01 Durchschnittlicher Kursstand festverzinslicher Anleihen A.02 Das deutsche Geldvermögen zwischen 1893 und 1913 A.03 Gründung von Aktiengesellschaften zwischen 1870 und 1928 A.04 Niederlassungen der deutschen Großbanken in Deutschland zwischen 1900 und 1918 A.05 Depositenbestand der D-Banken in Mill. Mark zwischen 1872 und 1910 A.06 Bedeutung der Banken für die Investitionsfinanzierung: durch Emissionen aufgebrachte Kapitalsummen von 1889 bis 1904 A.07 Der Diskontsatz der Deutschen Reichsbank (Jahresdurchschnitt) zwischen 1924 und 1930 A.08 Der Kapitalmarktzins für festverzinsliche Wertpapiere in Deutschland, USA, Schweiz und Holland für 1925, 1928 und 1930 A.09 Entwicklung der Spar- und Geldeinlagen der deutschen Sparkassen in Mill. Mark zwischen 1924 und 1933 A.10 Entwicklung der Spareinlagen bei den deutschen Sparkassen zwischen 1933 bis 1937 A.11 Die Schulden der Gemeinden und der Gemeinde-Verbände, 1928-1930 A.12 Die Kapitalanlage der Versicherungen in Mill. Reichsmark zwischen 1932 und 1936 A.13 Zahl der an der Berliner Börse gehandelten Papiere, Kurse und Dividenden der gehandelten Papiere zwischen 1931 und 1935