What is feminism today? Why are we pluralizing it more and more? Why do we talk about feminisms? These questions might seem elementary, or even superfluous, but they confer a certain sense to a conglomerate of debates and positions linked to the multiple dimensions of a worldwide political and filosophical formulation.
Bei Artikulationen von Feldakteur*innen ansetzend nimmt dieser Beitrag Bezugnahmen auf (anti‑)feministische Diskurse in den Blick. Ziel ist die Annäherung an Subjektivierungspotenziale, die mit der Kategorie Geschlecht interferierenden Diskursen inhärent sind. Dafür galt es zunächst jedoch die Frage aufzuwerfen, von welchen "Feminismen" und "Antifeminismen" auf der Ebene des Alltags überhaupt die Rede sein kann.
"Seit 2011 fanden weltweit Demonstrationen statt, die sich unter der Bezeichnung SlutWalk artikulierten. Diese neue feministische Interventionsform nutzt dabei die ambivalente Strategie, sich den Begriff der slut visuell und sprachpolitisch anzueignen, um gegen Geschlechternormen zu protestieren. Der Beitrag skizziert das soziale Phänomen der SlutWalks und strebt an, diese Protestform feministisch zu kontextualisieren und die visuellen und sprachlichen Strategien als symbolische Politikformen zu erfassen. Hierzu wird Judith Butlers sprachpolitisches Modell der Resignifizierung hinsichtlich der Selbstbezeichnung slut erörtert. Diese Theoretisierung der sprachlich-subversiven Strategie wird auf der Ebene visueller und körperpolitischer Interventionen erweitert. Daran anschließend wird die Einbindung feministischer Diskurse in die neoliberale Ideologie unter dem Topos des Postfeminismus diskutiert." (Autorenreferat)
"Seit 2011 fanden weltweit Demonstrationen statt, die sich unter der Bezeichnung SlutWalk artikulierten. Diese neue feministische Interventionsform nutzt dabei die ambivalente Strategie, sich den Begriff der slut visuell und sprachpolitisch anzueignen, um gegen Geschlechternormen zu protestieren. Der Beitrag skizziert das soziale Phänomen der SlutWalks und strebt an, diese Protestform feministisch zu kontextualisieren und die visuellen und sprachlichen Strategien als symbolische Politikformen zu erfassen. Hierzu wird Judith Butlers sprachpolitisches Modell der Resignifizierung hinsichtlich der Selbstbezeichnung slut erörtert. Diese Theoretisierung der sprachlich-subversiven Strategie wird auf der Ebene visueller und körperpolitischer Interventionen erweitert. Daran anschließend wird die Einbindung feministischer Diskurse in die neoliberale Ideologie unter dem Topos des Postfeminismus diskutiert." (Autorenreferat)
'Der vorliegende Artikel diskutiert die Einflüsse von Black Feminism auf feministische Theoriebildung. Unter Black Feminism wird im Folgenden afrikanisch-amerikanischer Feminismus verstanden, wobei dessen Hauptkritik an 'weißer' feministischer Forschungspraxis an deren unreflektierter Ausgrenzung und Dominanz ansetzt. Dabei geht es den Black Feminists vor allem um die Vernachlässigung von Differenzen zwischen Frauen. Ihre Kritik führte seit Mitte der 80er-Jahre dazu, dass innerhalb feministischer Theoriebildung die Kategorie Geschlecht um die Kategorien Ethnizität, Klasse, Sexualität, u.a. erweitert werden musste. Die Debatte in der feministischen Wissenschaft bewegte sich damit über die Geschlechterdualität hinaus hin zu einer Diskussion um die Differenzen zwischen Frauen. Damit steht sie allerdings vor neuen, beinahe unlösbaren Problemen: Wenn nicht mehr von einem gemeinsamen Kollektiv 'Wir Frauen' die Rede sein kann, ist die 'Geschäftsgrundlage' des Feminismus gefährdet. Es werden entsprechende aktuelle Debatten, Strategien und Vorschläge innerhalb der amerikanischen feministischen Theoriebildung vorgestellt.' (Autorenreferat)
Kaum eine Vorstellung ist so verkannt und erfährt in der weiß-deutschen, auch feministischen Öffentlichkeit eine so starke Skepsis, Missachtung und Unkenntnis wie die Verbindung von Islam und Feminismus. Islamischer Feminismus ist aber vielfältig und lebendig – wie die unterschiedlichen Lebensrealitäten vieler Muslim*innen in Deutschland und weltweit. Mit dem vorliegenden Band liefert Lana Sirri eine klare und wichtige Einführung in Theorie und Praxis Islamischer Feminismen: Was sind Ideen, Vorstellungen und Ansätze Islamischer Feminismen? Wie werden sie definiert und von welchen Personen und Gruppen? Welche Rolle spielen Religion, Geschlechterbilder, Sexualität und die geographische Position für die unterschiedlichen Islamischen Feminismen? Welche Differenzen und Gemeinsamkeiten gibt es innerhalb und zwischen muslimischen Communities zu Islamischem Feminismus? Lana Sirri stellt unterschiedliche feministische Positionen vor, diskutiert geschlechter- und sexualitätssensible Interpretationen der heiligen Texte und lässt in von ihr geführten Interviews deutsch-muslimische Aktivist*innen selbst von den aktuellen Herausforderungen und Kämpfen queerer und feministischer Muslim*innen in Deutschland erzählen.
In this essay I propose a political-conceptual grammar, an interpretive framework to rethink the changing dynamics of what wenormally call "social movements," emphasizingfeminisms in movement and seeking to understand their recent expressions of / in protest. My reflections are mainly based on my immersion in activism and the feminist academy in Brazil, as well as in the longitudinal and virtual ethnographic work that I have been doing for several years on various feminisms, social movements, NGOs, activism networks, anti-globalizationmovements, and protests in the last decade in Brazil and other parts of LatinAmerica. ; En este ensayo propongo una gramática político-conceptual, un marco interpretativo para repensar las dinámicas cambiantes de lo que normalmente denominamos "movimientos sociales," haciendo énfasis en los feminismos en movimiento y buscando entender sus recientes expresiones de/en protesta. Mis reflexiones se basan principalmente en mi inmersión en el activismo y la academia feminista en Brasil, así como en el trabajo etnográfico longitudinal y virtual que vengo realizando hace varios años sobre diversos feminismos, movimientos sociales, ONGs, redes de activismo, movimientos antiglobalización, y protestas en la última década en Brasil y otras partes de América Latina.
"Der Beitrag identifiziert verschiedene Diskurse innerhalb des islamischen Feminismus. Es wird gefragt, ob islamischer Feminismus dazu beiträgt, Frauenrechte zu stärken, und inwieweit er Frauen einen Zugang zur öffentlichen Sphäre und Autonomie in der privaten Sphäre ermöglicht. Es wird gezeigt, dass der islamische Feminismus einen positiven Einfluss auf die Förderung von Frauenrechten hat, und zwar nicht nur innerhalb islamischer Diskurse, sondern auch in nationalen und internationalen Institutionen. Dennoch trägt der islamisch-feministische Diskurs auch eine mögliche Gefahr für den Status von Frauen in muslimischen Gesellschaften in sich, da religiös motivierte Argumente gegen die UN-Konvention für Frauenrechte vorgebracht werden, sobald diese zum islamischen Recht der Scharia im Widerspruch steht." (Autorenreferat)