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Soziale Beziehungen und Konfliktpotentiale im Kontext verweigerter Anerkennung bei Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund
Wirkung von Diskriminierungs- und Stigmatisierungserfahrungen. Wahrgenommene institutionelle und interpersonelle Diskriminierung. Desintegration. Netzwerke und Mediennutzung. Selbstbild. Vorurteile. Konfliktneigung.
Themen: Stabilität des Freundeskreises (Vertrautheit, Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft); Vorhandensein aller für Jugendliche wichtigen Dinge; Häufigkeit der Internetnutzung.
1. Freizeitaktivitäten:
Häufigkeit von Freizeitaktivitäten für soziale und politische Zwecke bzw. für andere Menschen (Interessen von Jugendlichen, Umwelt- und Tierschutz, Dialog zwischen verschiedenen Kulturen, Freiheit im Internet bzw. gegen Internet-Zensur, benachteiligte bzw. diskriminierte Gruppen, Menschen aus dem eigenen Herkunftsland, Menschen aus armen Ländern, Bewahrung von Kultur und Tradition des Herkunftslandes, für Bürgerrechte und Datenschutz, bessere Bildung, Menschenrechte, Frieden, Vaterland und die Ehre der Nation, eigene Religion, gegen Rassismus, grundlegende soziale und politische Veränderungen in Deutschland).
2. Mediennutzung:
Häufigkeit der Internetnutzung für ausgewählte Aktivitäten; Internetnutzung für ausgewählte Formen politischer Partizipation (Protest-Mail, Teilnahme an Unterschriftenaktionen, Informieren Anderer über politische Ereignisse, aus Protest Server lahmgelegt oder Webseite gehackt, politische Diskussionen, Online-Leserbrief, Kommentar oder Blog, Organisation von Aktionen, Informieren über Politiker oder politische Ereignisse, Video ins Internet gestellt, um eine politische Meinung auszudrücken, Kontakt zu Politikern oder politisch Aktiven, ziviler Ungehorsam, Eintrag in Newsletter bzw. Mailinglist einer politischen Organisation, Webseite oder Forum mit politischem Inhalt gegründet); Internet als Chance (Mittel um eigene Wurzeln zu entdecken, herausfinden, wohin man gehört, Chance für Diskriminierte gehört zu werden, gemeinsame Interessenvertretung für Menschen mit wenig Macht); Charakterisierung der persönlichen Internetnutzung (problemlose Informationsbeschaffung, Kommunikation z.B. über Webcam, Chats, E-Mails, Kenntnisse zur Unterscheidung verlässlicher Informationsquellen, Verwendung von Anonymisierungstechniken wie Verschlüsselung von E-Mails, Schutz persönlicher Online-Daten vor unbefugtem Zugriff, Einhalten der Netiquette-Regeln, eigene Fähigkeit zum Programmieren von Webseiten, aktives Einbringen, Kenntnis über TCP bzw. IP-Protokolle und deren Verwendung); Nutzungshäufigkeit ausgewählter Medien für Informationen über das Weltgeschehen (Nachrichten deutscher und ausländischer Fernsehsender, deutsche Webseiten, Informationen im Internet in einer Fremdsprache bzw. der Sprache des Herkunftslandes); Einschätzung der Glaubwürdigkeit dieser Medien.
3. Familiäres Umfeld:
Persönliches Erleben innerhalb der Herkunftsfamilie: Zufriedenheit, Akzeptanz, Wohlfühlen, Liebe und Zuneigung); Konflikthäufigkeit mit den Eltern wegen Schulleistungen, Freunden bzw. Freundinnen, Ausgehen, wegen Kleinigkeiten oder ohne eigentlichen Anlass.
4. Selbstbild:
Einstellung zur eigenen Person (Selbstwertgefühl, Selbstwirksamkeitserwartungen; ausreichend Gelegenheit eigenen Interessen nachzugehen, eigenes Können zeigen, empfundene Einengung durch Erwartungen anderer, Empathie; emotionales Befinden: Häufigkeit von Zorn, Angst, Ärger, Gefühl der Sinnlosigkeit, Wut, Hilflosigkeit, Erschöpfung, Einsamkeit, Aggressivität und Gereiztheit in den letzten Monaten; physische Verfassung: Häufigkeit ausgewählter körperlicher Beschwerden in den letzten zwölf Monaten (Händezittern, starkes Herzklopfen, Schweißausbrüche, Nervosität und Unruhe, Alpträume, Übelkeit, Kopfschmerzen, Magenbeschwerden); subjektiv wahrgenommene Diskriminierungs- und Benachteiligungserfahrung in den letzten zwölf Monaten (freundliche Begrüßung und Bitte um Auskunft, Komplimente von Unbekannten für das eigene Outfit, Polizeikontrolle, Lustigmachen, Beschimpfung bzw. Beleidigung, Ausgrenzung in Gleichaltrigengruppe, Verdächtigung für Taten anderer, verweigerter Zutritt in Diskothek oder Kneipe).
5. Religion und Religiosität:
Nur Muslime: Bedeutung der Religion im Lebensalltag: Häufigkeit persönlich erfahrener Anfeindungen bzw. von Anfeindungen im sozialen Umfeld durch Tragen eines Kopftuches, von Beschimpfungen als Terrorist, Beleidigung des Islam, kein Praktikumsplatz wegen muslimischer Religion.
Wieder alle: Persönliche Bedeutung der ethnischen und der religiösen Zugehörigkeit; wahrgenommene Abwertung der eigenen Herkunftsgruppe: häufig negative Darstellung von Personen der eigenen Ethnie oder Religionsgemeinschaft in den Medien, viele Vorurteile; Religionszugehörigkeit; Kirchgangshäufigkeit; Gebetshäufigkeit; Selbsteinschätzung der Gläubigkeit; wer die Regeln der heiligen Schrift(en) nicht wörtlich befolgt, ist kein echter Gläubiger; Menschen, die eigene Religion modernisieren wollen, zerstören die wahre Lehre.
6. Soziales und schulisches Umfeld:
Charakterisierung der schulischen Situation (gut Auskommen mit Mitschülern, außerschulische Treffen mit Klassenkameraden, ungerechte Behandlung durch Lehrkräfte, Eingehen auf Eigenarten und Probleme einzelner Schüler durch die meisten Lehrkräfte, Gefühl ernst genommen und anerkannt zu werden, Wut auf Lehrer); Meinung zum schulischen Lernen (sinnloser Unterrichtsstoff, wirklichkeitsfremdes Lernen in der Schule, Gelerntes später unbrauchbar); Zufriedenheit mit den eigenen Schulleistungen; Beurteilung der eigenen Schulleistungen im Vergleich zu denen der Mitschüler); empfundene Abwertung: Befragter ist den Anforderungen nicht gewachsen bzw. erfüllt seine Arbeit schlechter als der Durchschnitt; Häufigkeit empfundener schulischer Überforderung (den Anforderungen nicht gewachsen sein, nie fertig werden mit schulischen Aufgaben, ständiger Druck); Häufigkeit wahrgenommener Diskriminierung und Benachteiligung im schulischen Alltag (nicht drangenommen werden trotz melden, Lehrerlob, schlechtere Benotung als verdient, Anzweifeln von Angaben durch Lehrer, Rat zu einer Berufsausbildung statt Realschulabschluss oder Abitur, Bestrafung trotz Unschuld); Klasse wiederholt; Klassenziel im vergangenen Schuljahr erreicht; Sicherheit des Erreichens des angestrebten Schulabschlusses und des gewünschten Berufs; Zukunftsängste in Bezug auf das Erlernen des Wunschberufs, Betroffenheit von Armut, Arbeitsplatz finden; Einschätzung der Wahrscheinlichkeit, nicht den Wunschberuf zu erlernen, von eigener Armut und Arbeitslosigkeit; Beurteilung der allgemeinen wirtschaftlichen Lage in Deutschland; Soziale Lage: Beurteilung der Situation der eigenen Familie im Vergleich zu anderen Familien im Land sowie empfundener gerechter Anteil im Vergleich zu anderen; politische Entscheidungen nutzen anderen und schaden einem selbst; andere Menschen werden durch politische Entscheidungen besser behandelt als man selbst; Selbstwirksamkeit (Gehör verschaffen für eigene Interessen, Möglichkeit auf eigene Anliegen aufmerksam zu machen); Beziehung zum (Herkunfts-)Land (unvergleichlich großartige Kultur des Herkunftslandes, alle Landsleute sollten voller Stolz zu ihrem Herkunftsland stehen); stärkere Verbundenheit mit dem Herkunftsland oder mit Deutschland (nur Befragte mit nichtdeutscher Herkunft); Forderung nach Chancengleichheit für Migranten und Deutsche bei der Jobsuche; Bereicherung der deutschen Kultur durch Migranten; Menschen in Deutschland können viel vom Islam lernen; Islam sollte gleichwertig neben christlichen Religionen im Religionsunterricht behandelt werden; Sympathie für Menschen unterschiedlicher religiöser, sozialer und ethnischer Herkunft (Deutsche, Türken, Araber, Russlanddeutsche, Israelis, Kurden, Homosexuelle, Neonazis, Emos, Punks, Christen, Juden, Atheisten, Muslime, Aleviten, Sinti und Roma).
7. Einstellungen und Vorurteile:
Einstellung zum Nahostkonflikt zwischen Israelis und Palästinensern; Einstellung zu Juden (Antisemitismus); Einstellung zu den USA (Antiamerikanismus); unterschiedliche Intelligenz von Menschen aus unterschiedlichen Ländern; natürliche Überlegenheit einiger Völker; Abwertung von Punks; Einstellung zu Homosexualität (Homophobie); Einfordern von Etabliertenvorrechten; Forderung nach härteren Strafen für Verbrecher und nach härterem Vorgehen gehen Außenseiter und Unruhestifter; Einstellung zum Miteinander von Frauen und Männern: Gleichberechtigung von Frauen in den westlichen Ländern längst verwirklicht; Sexismus; Einstellung zu Politik: gemeinsames Handeln Vieler kann einiges bewirken; durch gemeinsames Engagement können Menschen Politik und Gesellschaft mitgestalten; Verlässlichkeit der deutschen Regierung; Recht auf freie Meinungsäußerung als wichtigstes Freiheitsrecht; Demokratie als beste Staatsform; Politikverdrossenheit; politische Machtlosigkeit; Einstellung zu den gesellschaftlichen Verhältnissen in Deutschland (immer mehr Menschen werden an den Rand gedrängt, Reiche werden reicher und Arme ärmer, faire Behandlung, Gerechtigkeit, Konsummentalität verdirbt die Menschen, viele Deutsche sind egoistisch, junge Deutsche wollen nur Party machen (Abwertung von Deutschen); Konfliktverhalten: Gewaltbilligung und Gewaltbereitschaft; aggressive Emotionen; Häufigkeit gewalttätigen Verhaltens in den letzten 12 Monaten; Wohlfühlen im sozialen Umfeld: Gefühl der Geborgenheit und Zugehörigkeit; Häufigkeit politischer Gespräche mit den Eltern, Geschwistern, Verwandten, Freunden bzw. Schulkameraden, Menschen im Internet, in der Kirche / Moschee sowie mit Menschen in einer Partei bzw. politischen Gruppierung; eigene Mitgliedschaften, Mitgliedschaften der Eltern und Geschwister, von Verwandten sowie des vorgenannten Personenkreises (Parteimitgliedschaft, Mitgliedschaft in einem gemeinnützigen Verein, in einer politischen Gruppierung bzw. andere Form politischer Aktivität, gruppiert).
Demographie: Geschwister (top-coded); Anzahl der Bücher im Haushalt; sozio-ökonomischer Status von Mutter und Vater (ISEI); Migrationshintergrund (gruppiert); Geschlecht; Alter (top- und bottom-coded); Staatsangehörigkeit (deutsche, keine deutsche oder doppelte Staatsbürgerschaft); Wohndauer in Deutschland (Jahr gruppiert).
Zusätzlich verkodet wurde: Schulart.
GESIS
Bevölkerung und Recht in der Bundesrepublik Deutschland
Verhältnis der Bevölkerung zum Recht, zu Rechtsinstitutionen und zu
Juristen.
Themen: Kenntnis der zuständigen Gerichte und der Aufgabe des
Bundesverfassungsgerichts; Art und Häufigkeit von Gerichtskontakten;
Teilnahme an Gerichtsverhandlungen als Zuschauer; Einstellung zu und
Kenntnis der Funktionen von Rechtsanwälten, Staatsanwälten und Richtern;
Image von Staatsanwälten und Richtern (semantisches Differential);
allgemeine Bewertung von Gerichtsurteilen; Einschätzung des Ansehens der
Gerichte in den Massenmedien; Lesen von Zeitschriften; Ansprechpartner
in juristischen Fragen und Distanz zur Rechtspflege; eigene Kontakte zu
einem Rechtsanwalt; allgemeine Einstellung zu Juristen; Kenntnis von
Prozeßmodalitäten und Prozeßkosten; vermuteter Einfluß des Einkommens
des Beklagten sowie der Qualität des Rechtsanwalts auf den
Prozeßausgang; Einstellung zum Einzelrichter versus Richtergremium;
Rechtsnorm oder sittliche Bewertung als Kriterium für
Sanktionsverlangen, dargestellt an verschiedenen Sachverhalten wie z. B.
Steuerhinterziehung, Schwarzarbeit, Fahrerflucht, Rauschmittelkonsum,
Selbstmordversuch, Diebstahl, Kuppelei und abweichendem Sexualverhalten;
Beurteilung des Zwecks von Strafen und Bewertung von
Resozialisierungsmaßnahmen; geeignete Mittel zur Senkung der
Kriminalität; Einstellung zum Strafvollzug, zur Todesstrafe und zur
Prügelstrafe sowie zur Ehescheidung; politisches Interesse; Einstellung
zu gesellschaftlichen Interessenverbänden, staatlichen und privaten
Institutionen und Parteien; Beschwerdeverhalten gegenüber Behörden;
Einstellung zu mehr staatlicher Kontrolle und zu einem Verbot radikaler
Parteien; Beurteilung der Einkommens- und Vermögensverteilung in der
BRD; eigene Strafen; Parteipräferenz; Arbeitszufriedenheit (Skala);
Ortsgröße.
Demographie: Alter; Geschlecht; Familienstand; Kinderzahl; Konfession;
Religiosität; Schulbildung; Berufsausbildung; Berufstätigkeit;
Einkommen; soziale Herkunft; Bundesland; regionale Herkunft.
GESIS
Identitätskonflikte und Identitätssuche der Ostdeutschen 1999
Nationale Identität und politische Einstellungen im Prozess der
deutsch-deutschen Vereinigung.
Themen: Beurteilung des Zusammenwachsens beider Teile Deutschlands;
Identitätspräferenzen; Assoziation mit dem Begriff Vaterland; Bewertung
der persönlichen Einflussmöglichkeiten auf die Entwicklung im vereinten
Deutschland; Selbsteinschätzung auf einem Links-Rechts-Kontinuum;
Bewertung der politischen Ereignisse 1989/90; Veränderungen seit der
Einheit; Politikinteresse; Bewertung der Probleme des Zusammenwachsens;
Bewertung der demokratischen Mitwirkungsmöglichkeiten im Vergleich zur
DDR; Bewertung des derzeitigen Lebensstandards im Vergleich zu 1989;
wichtigste Probleme im Lande; präferierte Maßnahmen gegen die
Massenarbeitslosigkeit; Vertrauen für die Zukunft; präferierte
Entwicklung der Europäischen Union; Haltung zu Ausländern; Beurteilung
ausgewählter Vorgaben als gerecht; retrospektive Bewertung der DDR und
des persönlichen Lebens in der DDR; Beurteilung der Darstellung der DDR
in den Medien; Entwicklungspfade für die Zukunft.
Demographie: Geschlecht; Alter; berufliche Stellung; höchster
Schulabschluss bzw. Qualifikation; Ortsgröße; Bundesland.
GESIS
Überregionale Erschließung personenbezogener Quellen zu Angehörigen der bewaffneten Formation des ´Dritten Reiches´ (Deutsche Soldaten 1939 bis 1945)
Diese Daten liegen nur in anonymisierter Form vor. Personenbezogene Daten dürften wir nicht herausgeben. Man kann mit diesen Daten keine Ahnenforschung betreiben.
In den Personalunterlagen der Wehrmacht finden sich formalisierte Angaben zum Leben, Überleben oder Sterben von Soldaten und Waffen-SS-Angehörigen, aus denen sich detaillierte biographische Skizzen rekonstruieren lassen, die Kriegs- und Vorkriegsbiographie sichtbar machen. Bislang wurden sie vor allem für den Nachweis von Versicherungsansprüchen und im Rahmen der Familienforschung genutzt. Im Gegensatz zu den Personalakten der Offiziere, die mit dem Ende der Bundesarchiv-Zentralnachweisstelle vollständig in die Bestände des Bundesarchiv Militärarchiv in Freiburg übergegangen sind, galten diese Bestände der Geschichtsforschung aufgrund ihrer Überlieferungsstruktur und ihrem scheinbar nur dürftigen Informationsgehalt als wenig attraktiv.
Die personenbezogenen Massendaten in den Beständen der ehemaligen BA ZNS, die heute bei der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin lagern, sind aber durchaus auch für eine quantitativ arbeitende Sozialgeschichte erschließbar. Möglich ist der gezielte Zugriff auf Segmente des Aktenbestandes nach regionalen oder institutionellen Kriterien, der Untersuchungen zulässt, bei denen an die Stelle der Betrachtung einzelner Biographien die komparative Analyse tausender Lebensläufe von Soldaten einer genau definierten Gruppe tritt. Die Langzeitbeobachtung der sozialen Zusammensetzung und des sozialen Wandels in den bewaffneten Formationen des NS-Regimes kann durch diese neu erschlossene Quellenbasis auf eine empirische Basis gestellt werden, die völlig neue Fragestellungen in diesem noch von zahlreichen Desideraten gekennzeichneten Forschungsfeld erlaubt.
Das Bundesarchiv ist jedoch nicht die einzige Institution, die personenbezogene Quellen zum Mannschafts- und Unteroffizierspersonal von Wehrmacht und Waffen-SS bewahrt. Bei der Deutschen Dienststelle (WASt) in Berlin befinden sich außerdem die Erkennungsmarkenverzeichnisse (EKV) und die Verlustunterlagen der Wehrmacht sowie - allerdings nur fragmentarisch - vergleichbare Unterlagen der Waffen-SS. Der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes hat nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Rahmen seiner Arbeit die Vermisstenbildliste und die Heimkehrerkartei erstellt, die beide ebenfalls biographische Angaben zu Millionen von Soldaten enthalten.
Bereits isoliert bilden diese Bestände eine unverzichtbare Grundlage für Untersuchungen sozialer und institutioneller Strukturen. Es liegt jedoch auf der Hand, dass aus ihrer ganzheitlichen und die Einzelbestände zusammenführenden Erschließung eine sozialhistorische Datenbasis zum Personal von Wehrmacht und Waffen-SS von bisher nicht erreichter Dichte entstehen kann.
Die Digitalisierung einer umfangreichen Stichprobe der wichtigsten personenbezogenen Materialien von Mannschaften und Unteroffizieren der Wehrmacht stellt der Forschung Datenmaterial zum Sozialprofil von Wehrmachtseinheiten und dessen Veränderung im Kriegsverlauf in Form einer elektronischen Quellenedition zur Verfügung. Erstmalig wurden dazu systematisch Wehrstammbücher aus den Beständen des Bundesarchivs mit Erkennungsmarkenverzeichnissen aus der Deutschen Dienststelle sowie der Vermisstenbildliste und der Heimkehrerkartei aus dem Archiv des Suchdienstes des Deutschen Roten Kreuzes zusammengeführt, ihre Inhalte erfasst und miteinander verknüpft.
In Zahlen heißt das: 75.369 Einträge aus insgesamt 78 Erkennungsmarkenverzeichnissen wurden digitalisiert. Eine Teilmenge von 68.209 dieser Datensätze aus 68 Erkennungsmarkenverzeichnissen konnte für die Bildung der Stichprobe verwendet werden. Der erste Eintrag in diesen Personallisten datiert vom 19. Januar 1939, der letzte vom 11. März 1945. Sie beziehen sich auf 36.683 Individuen. Für 9.903 dieser Soldaten lag ein Wehrstammbuch oder eine vergleichbare Akte vor, die in die Datenbank aufgenommen wurden. Die Stichprobe der Waffen-SS-Angehörigen aus dem Aktenbestand der SS-Ergänzungsstelle West in Düsseldorf umfasst 2.567 Datensätze, die der Luftwaffenangehörigen aus dem Wehrkreis VI 2.524 Akten, aus den Wehrmeldeämtern Aachen und Düren stammen 1.706 bzw. 1.026 Wehrstammbücher. Weitere 810 Einträge betreffen die Wehrmachtangehörigen aus Luxemburg, Elsass-Lothringen und Ostbelgien. Insgesamt befinden sich 18.536 nahezu vollständig digitalisierte Wehrstammbücher in der Datenbank. Zusätzlich wurden aus der Heimkehrerkartei 2.004 und aus der Vermisstenbildliste 1.956 Datensätze erhoben.
Da die Personalunterlagen und -karteien Stationen aus der militärischen und zivilen Biographie dokumentieren, gehen die Erkenntnismöglichkeiten, die sich aus dieser Datensammlung ergeben, weit über den militärischen Kontext hinaus. Die erfassten Soldaten im hier vorliegenden Sample bilden einen Querschnitt durch die männliche kriegsdienstpflichtige Bevölkerung: Sie decken das Geburtsintervall von 1878 bis 1930 ab, stammen aus über 4.060 Dörfern und Städten inner- und außerhalb des Deutschen Reichs, verteilen sich auf alle sozialen Schichten, gehörten zwischen 1935 und 1945 42.786 verschiedenen Dienststellen aller Waffengattungen der Wehrmacht an und haben auf allen Schauplätzen des Zweiten Weltkriegs gekämpft.
Die vorliegende Datenbank macht der Forschung eine eingeschränkt repräsentative Stichprobe personenbezogener Quellen als virtuellen Quellenbestand zugänglich. Dies schafft neue Möglichkeiten und ist hoffentlich ein Impuls für die Erweiterung einer digitalen Zugänglichkeit historischer Quellen, die der Forschung neue Zugriffs- und Auswertungsmöglichkeiten eröffnet.
Themen:
Eingabeprotokoll: Quelle, Stichprobe, Wehrstammbuch, Wehrpass, Soldbuch, Gebührniskarte, andere Dokumente, etc.;
Personalstammdatei (anonymisiert), Angaben zur Person, Beruf, Konfession, Wehrmeldeamt,
spezielle Bemerkungen (z.B. Besitz Führerschein);
Erkennungsmarkenverzeichnis: Angaben zur Person, Ehefrau, Einheit(en), Versetzung(en),
Grund der Versetzung(en);
Dienstgrade, Dienststellen (Art und Datum der Dienstelle);
Mitgliedschaft(en) in NS-Organisationen (Art der Organisationen, Eintrittsdatum, event. Austrittsdatum), Bemerkungen;
Familienstand: Anzahl der Ehe, Heiratsdatum, Bemerkungen;
Angaben zu Musterung, Amt und Datum Musterung, Medizinische Befunde bei Musterung, Körpermaße: (u.a. Größe, Blutgruppe, Schuhgröße, Helmgröße);
Angaben zu Eltern, Geschwistern, Kindern;
Reichsarbeitsdienst (Dienstelle, Datum, Bemerkungen);
Kriegsdienst:
vorletzte Einheit: Datum, Feldpostnr., Dienstgrad, Dienststellung;
letzte Einheit: Datum, Feldpostnr., Dienstgrad, Dienststellung;
Entlassung: Datum, Art der Entlassung (z.B. Ende der Dienstpflicht), Beurlaubung;
Gefangennahme (Datum, Ort);
Kriegsgefangenschaft (Datum Beginn, Datum Ende, Ort, Region, Gewahrsamsmacht);
Heimkehrerkartei: Heimkehr nach Kriegsdienst
Heimkehrerkartei: Heimkehr nach Gefangenschaft
Heimkehrerkartei: nach Station
Orden und Auszeichnungen (Art der Auszeichnung, Verleihungsdatum);
Strafen (Verhängungsdatum, Verhängungsstelle, Art und Strafmaß, Angaben zum Strafverhalten, weitere Bemerkungen);
Vorstrafen (Art der Vergehen, Urteile, Strafen, Bemerkungen);
Verwundungen (Datum, Ort, Art der Verwundung(en), Datum- und Ort der Lazarettaufenthalt(e), Sanitätsdienststellen);
Gefallenenkartei (Datum und Ursachen);
Vermisstenkartei, Vermisstenbildliste, Fundstellen Vermisstenbildliste;
Gescannte Dokumente (Dokument-ID, Beschreibung);
Stichprobe I : Aachen-Düren;
Stichprobe II: Eupen-Malmedy, Luxemburg, Elsass-Lothringen;
Stichprobe: Waffen-SS;
Abgleichdateien:
Erkennungsmarkenverzeichnis / Hauptstichprobe Heimkehrerkartei /
Hauptstichprobe Vermisstenbildliste).
GESIS
The Study of the Recreation Conflicts and Coping Behaviors on Mountain Hikers
Value Conflicts in a Differentiated Europe: The Impact of Digital Media on Value Polarisation in Europe (ValCon)
Das ValCon-Projekt untersucht, ob und wie digitale und soziale Medien die zunehmende gesellschaftliche Wertepolarisierung und den Aufstieg des Populismus in Europa fördern. Die Studie wurde von Ipsos Public Affairs durchgeführt. Im Erhebungszeitraum April bis Mai 2021 wurden Personen zwischen 18 und 65 Jahren mit Internetzugang in 6 europäischen Ländern (Deutschland, Frankreich, Irland, Italien, Polen, Spanien) in Onlineinterviews (CAWI) zu folgenden Themen befragt: Soziale Medien, demokratische Werte, politische Partizipation und Ausrichtung. Die Auswahl der Befragten erfolgte durch eine Quotenstichprobe aus dem Ipsos Online-Access-Panel mit folgenden Quotenmerkmalen: Alter, Geschlecht, Region, Bildung.
GESIS
Enhancing the Artistic Life of the Aged with Music
75 Jahre Grundgesetz (August 2023)
Die Studie zum Grundgesetz wurde vom Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung durchgeführt. Im Erhebungszeitraum 04.08.2023 bis 16.08.2023 wurde die deutsche Bevölkerung ab 16 Jahren in persönlichen Interviews zu folgenden Themen befragt: Einstellungen zur Demokratie und zum politischen System in Deutschland, Vertrauen in das Grundgesetz und das Bundesverfassungsgericht, Wissensstand zum Grundgesetz sowie Bekanntheit und Bewertung einzelner Grundrechte. Außerdem spielten mögliche Änderungen des Grundgesetzes (Recht auf digitale Souveränität, Kinderrechte, Modifizierung des Asylrechts) eine Rolle. Die Auswahl der Befragten erfolgte durch eine Quotenstichprobe.
GESIS
Qualitative Teilstudie 2: Interviews mit Mitarbeiter*innen in der Studienvorbereitung
Das Projekt 'Wege von Geflüchteten an deutsche Hochschulen', kurz: WeGe, wurde von April 2017 bis März 2021 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen der Förderlinie 'Studienerfolg und Studienabbruch I' gefördert. Das Projekt untersuchte, welche Herausforderungen sich für geflüchtete Studieninteressierte in der Studienvorbereitung ergeben und welche Faktoren beeinflussen, ob die Studienvorbereitung gelingt und ein Übergang ins Hochschulstudium vollzogen wird. Die Daten der drei Teilstudien (2x qualitativ, 1x quantitativ) wurden in getrennten Datenpaketen veröffentlicht.
Das vorliegende Datenpaket beinhaltet 13 wissenschaftliche Transkripte von Expert*inneninterviews mit Mitarbeiter*innen der Studienvorbereitung an ausgewählten Studienkollegs und Hochschulen in Deutschland. Themen der Interviews waren unter anderem die Erfahrungen mit der Studienvorbereitung für Geflüchtete im Vergleich zur Studienvorbereitung für andere internationale Studienbewerber*innen.
The Study of the Quality of School Life for Youth with Mental Retardations in Taiwan
Entstehung, Bewältigung und Folgen der Devisenverschuldung der DDR
"Die Westverschuldung der DDR hat sich durch einen anhaltenden Importüberschuss in den 70er Jahren aufgebaut. Sie war eine Konsequenz der von Honecker bestimmten konsumfreundlichen Politik der 'Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik' mit schwerwiegenden Folgen. 1981/82 geriet die internationale Zahlungsfähigkeit der DDR in akute Gefahr; das sich anschließende Krisenmanagement führte zu schweren ökonomischen Folgeschäden … In den 70er Jahren war es für westliche DDR-Beobachter nicht so eindeutig zu erkennen, wie dramatisch der Passivsaldo der Handelbilanz mit westlichen Ländern akkumulierte. Die verfügbaren Außenhandelsstatistiken zeigten ein diffuses und z. T. uneinheitliches Bild. Die DDR veröffentlichte keine Zahlungsbilanzen, und die Zahlen der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), aus denen die finanzielle Verschuldung gegenüber westlichen Banken abzulesen war, wurden erst gegen Ende der 70er Jahre voll aussagekräftig. Erst die dramatische Liquiditätskrise der DDR 1981/82 machte Gewicht und Gefährlichkeit der Devisenverschuldung in vollem Umfang deutlich. In der DDR hatte man das sich auftürmende Gefahrenpotential früher erkannt, aber auch erst nach der Liquiditätskrise ernsthaft darauf reagiert. Ohne Rücksicht auf Verluste wurde dann dafür gesorgt, dass die DDR zahlungsfähig blieb. Die Wende 1989 ist deshalb auch nicht durch eine akute Zahlungsunfähigkeit ausgelöst oder begleitet worden" Volze, a.a.O., S. 151). "Die Überwindung der Liquiditätskrise ist ohne Zweifel durch innerdeutsche Faktoren erleichtert worden, durch Kompensationsmöglichkeiten im innerdeutschen Handel und vor allem durch die Straußschen Milliardenkredite. Eine nicht unbeträchtliche Rolle haben auch die Sondereinnahmen gespielt, die sich aus Zwangsläufigkeiten der Deutschlandpolitik, vor allem zur Sicherung der Lebensfähigkeit Berlins, ergaben. Kalkulatorische Berechnungen zeigen, dass die politisch bedingten DM-Zuflüsse zwischen 12 und 50% der Exporteinnahmen in harten Devisen entsprachen" (Volze, a.a.O., S. 170).
Die Untersuchung ist in drei Abschnitte gegliedert: (1) Der Aufbau der Devisenverschuldung in den 70er Jahren; (2) Das Management der Devisenverschuldung in den 80er Jahren und (3) die Bedeutung der DM-Zuflüsse für die Devisenverschuldung. In einem Exkurs werden Anmerkungen zur DDR-Außenhandelsstatistik gegeben: (a) zu den Bestimmungsfaktoren der DDR-Außenhandelsstatistik und (b) zur Weiterverwendbarkeit der DDR-Außenhandelsstatistik. "Die DDR-Außenhandelsstatistik hatte im Westen einen notorisch schlechten Ruf. Sie galt nicht nur als die schlechteste im RGW (Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe) bezeichnet, war der wirtschaftliche Zusammenschluss der sozialistischen Staaten unter Führung der Sowjetunion), sondern auch als eine der undifferenziertesten der Welt. Ihre Veröffentlichungen waren eingeschränkt und geheimniskrämerisch. Der seit 1965 übliche Ausweis in der nicht definierten Währung Valutamark (VM) erschwerte die Analyse. Ihr Ruf wurde nach der Wende endgültig ruiniert durch den Vorwurf, sie sei aus politischen Anlässen manipuliert und regelrecht gefälscht worden" (Volze, a.a.O., S. 170f).
In seine Studie präsentiert Armin Volze im Anhang Daten zum Außenhandel und Planhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten für die Zeit 1971-1989 sowie Daten zu Forderungen und Verbindlichkeiten der DDR (1975-1989).
Datentabellen in HISTAT:
A. Tabellen aus dem Anhang
A.01 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, ohne innerdeutschen Handel, in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)
A.02 Planhandel der DDR mit ausgewählten westlichen Industrieländern, konvertierbare Devisen in Plan-Valutamark (1971-1980)
A.03 Außenhandel der DDR mit westlichen Industriestaaten, in Millionen Valutamark (1981-1988)
A.04 Forderungen und Verbindlichkeiten der DDR in Millionen Valutamark bzw. US-Dollar (1975-1989)
A.05 Politisch bedingte DDR-Sonderzuflüsse in Millionen DM (1975-1989)
A.06 Zinssalden konvertierbarer Devisen im Verhältnis zu den DM-Zuflüssen in Valutamark bzw. DM (1975-1989)
T. Tabellen aus dem Text
T.01 Handelssalden ´Kapitalistische Industrieländer ohne innerdeutschen Handel´, in Millionen Valutamark oder US-Dollar (1971-1980)
T.02 Verhältnis zu den Valutamark-Exporterlösen in konvertierbaren Devisen (1975-1989)
GESIS