Preise im vor- und frühindustriellen Deutschland: Grundnahrungsmittel; 1330 - 1850
Preise – seien es Lebensmittel- oder Rohstoffpreise – sind sowohl zentrale Indikatoren als auch bevorzugtes Forschungsgebiet der Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Als Beispiele können die historische Konjunkturforschung, die Analyse regionaler Disparitäten und die Erforschung geschichtlicher Lebensstandards genannt werden. Die Grundlage der vorliegenden preishistorischen Quellensammlung bildet die umfangreiche Materialiensammlung zur Preis- und Lohngeschichte des Göttinger Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Diese herausragende Sammlung ging von den seit Anfang der 1930er Jahren betriebenen Vorarbeiten von Moritz J. Elsass aus und wurde unter der Leitung von Wilhelm Abel Anfang der 60er Jahre in Göttingen erweitert, wo sie seitdem den Grundstock der Preis—und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Archivs bildet. Mitte der 1980er Jahre wurde die preishistorische Forschung unter der Leitung von Hans-Jürgen Gerhard in größerem Umfang mit Hilfe der Förderung durch die Volkswagenstiftung wieder aufgenommen. Sie konzentrierte sich auf Nordwestdeutschland (Westfalen, Niedersachsen, die Hansestädte, Schleswig-Holstein) und hier auf die Zeit von um 1650 bis 1850. "Das umfangreiche, dabei vor allem aus den Archiven gewonnene Material ging in die Preis- und Lohngeschichtlichen Sammlungen des Instituts für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Göttingen ein und erweiterte diese ganz erheblich. Ein wesentlicher Teil des Rohmaterials wurde für die vorliegende Publikation in eine Form gebracht, die in möglichst langen Preisreihen - in sich konsistent und untereinander vergleichbar - universal verwendbar sind. Das bedeutete vor allem eine sorgfältige Untersuchung der Maß- und Gewichtsgrößen sowie der Geldwerte, mit denen sie in den Quellen aufgeführt worden waren. Der hohe Aufwand bei der Bearbeitung zwang dazu, zunächst aus der Fülle der vorliegenden Angaben nur einen Teil zur veröffentlichen" Gerhard/Kaufhold, a. a. O., S. 1). Die Auswahl führte zu der vorliegenden Preis-Datensammlung für unverarbeitete Grundnahrungsmittel: Produktgruppe 1: Getreide und Getreideprodukte (Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 2: Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst (Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten); Produktgruppe 3: Fleisch und Fleischprodukte (Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten). Insgesamt wurden 16 Orte einbezogen. Einige Reihen reichen lückenlos bis in das Jahr 1330 zurück. Die Daten wurden dabei aus Materialien in zahlreichen verschiedenen Archiven und Bibliotheken des norddeutschen Raumes zusammengestellt.
Die Preisreihen als solche sind nach Warengruppen geordnet, innerhalb der Gruppe nach Gütern und bei diesen wiederum alphabetisch nach Orten. Dieser dreiteiligen Ordnung angepasst besitzen alle Preistabellen eine dreigliedrige Ordnungsziffer.
Datentabellen in HISTAT (Thema: Preise):
Die Preistabellen sind nach drei Produktgruppen untergliedert:
A. – Tabellen, Gruppe 1:
Getreide und Getreideprodukte, Tabellen für Gerste, Hafer, Roggen, Weizen, jeweils in den einbezogenen Orten;
B. Tabellen, Gruppe 2:
Hülsenfrüchte Gemüse, Kartoffeln und Obst, Tabellen für Bohnen, Gelbe und grüne Erbsen, Linsen, Kartoffeln, jeweils in den einbezogenen Orten;
C. – Tabellen, Gruppe 3:
Fleisch und Fleischprodukte, Tabellen für Rindfleisch, Ochsenfleisch, Kalbfleisch, Hammelfleisch, Schnuckenfleisch, Schweinefleisch, jeweils in den einbezogenen Orten.