FIT and FOOD – I feel good, eine gemeinsame Aktion der Universität Dortmund/ Fach Hauswirtschaftswissenschaft und dem Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises Unna, in Zusammenarbeit mit der Ruhruniversität Bochum, Fakultät Psychologie, dem KSV Witten 07 e.V. sowie Sportinstitutionen, Ämtern und Schulen. Übermäßiges Körpergewicht ist heute die häufigste ernährungsabhängige Gesundheitsstörung bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Auffallend viele Kinder und Jugendliche weisen zudem Defizite bei körperlichen Ausdauerleistungen, altersgerechter Körperkraft und bei der Koordinationsfähigkeit auf. Basierend auf diesen Erkenntnissen und unter Berücksichtigung der politischen Schwerpunktsetzung "Kinder- und Jugendgesundheit" wurde ein pragmatisches und zugleich nachhaltiges präventives Konzept zur Ernährung und Bewegung für 13 bis 16-jährige Kinder und Jugendliche entwickelt, um diesem Trend entgegen zu wirken. Jedes Kind, jeder Jugendliche sollte frühzeitig lernen, wohlbefindlich mit dem eigenen Körper umzugehen. Der Wunsch sowohl psychisch als auch physisch und soziale gesund zu sein, ist eng verbunden mit einem bildungs- und gesundheitspolitischen Auftrag. Angesichts der begrenzten Wirksamkeit und der erheblichen Kosten verschiedener Adipositas - Therapieprogramme muss der Prävention im Kindes- und Jugendalter und dem Public Health Ansatz eine besondere Bedeutung zugemessen werden. Wir sind davon überzeugt, dass qualitätsgesicherte und evaluierte Präventionsprogramme in Schulen durch die vernetzten Strukturen unter Einbeziehung betroffener Schüler und Schülerinnen, Eltern, Pädagogen, Schulärztinnen und Behörden und Institutionen, die für die Bildung und Gesundheit zuständig sind, ein erfolgsversprechender Ansatz sind. Mit dem vorliegenden schulischen Interventionsprogramm zur Adipositas - Prävention bei Jugendlichen "FIT and FOOD – I feel good" in Zusammenarbeit mit gesellschaftlich relevanten Institutionen wollen wir einen sinnvollen Beitrag zur langfristigen Einstellungsveränderung im Ernährungs- und Bewegungsalltag leisten. Die Unterlagen sind zudem auf der Hompage des Faches Hauswirtschaftswissenschaft www.hww.fb14.uni-dortmund.de abrufbar.
Umweltverschmutzung, Urbanisierung sowie die Versorgung der noch immer wachsenden Bevölkerung sind große Herausforderungen für Chinas Nahrungsmittelpolitik im 21. Jahrhundert. Diese Publikation zeichnet verschiedene Aspekte im Zusammenhang mit Nahrungsmitteln in China nach - von der Produktion über den Konsum bis hin zur Entsorgung. Dabei stehen vor allem Food safety und Food security im Mittelpunkt, aber auch Chinas Rolle auf den weltweiten Nahrungsmittelmärkten. Die Aktivitäten nichtstaatlicher Akteure rund um Nahrungsmittel- und Versorgungssicherheit in China bilden einen weiteren Schwerpunkt der vorliegenden Publikation. ; Pollution, urbanization as well as the continuous growth of the population challenge China's food policy of the 21st century. This publication takes a closer look at different aspects of Food in China - from production to consumption to waste management. The focus lies in particular on food safety and food security but also on China's role in global food markets. Moreover, this publication highlights the activities of non-state actors in the realm of food safety and food security in China.
Background: For patients with food allergy there has been no alternative treatment to food allergen avoidance. In a study supported by the European union, a new approach aimed to reduce the allergenicity of foods of animal origin to achieve better tolerance. Patients and methods: the prevalence of food allergy was assessed by telephone interviews with more than 40000 persons in 10 European countries. By thermal and enzymatic the allergenicity of the animal food allergens hen's egg, cow's milk, beef and poultry was reduced. Patients with proven food allergy to those foods of animal origin were recruited and assessed allergologically. In-vitro cellular test systems were established. The allergenicity of food products were investigated before and after allergen reduction. Results: The prevalence of food allergy in Europe is 3% with considerable regional differences. In 41.1% of food allergic patients, food allergens of animal origin were thought to be responsible for eliciting symptoms. In total, 249 patients with food allergy were recruited. The threshold for eliciting symptoms was below the lowest test dose (e.g. 10 mu g egg powder) in the double-blind placebo-controlled food challenge in 53 of 249 (21%) of patients, whereas 50 of 249 patients (20%) only reacted to the highest given dose (e.g. one full egg). Symptoms in the provocation test developed predominantly on the skin and in the gastrointestinal tract, however, also involved respiratory tract and cardiovascular system. Allergen-reduced cow's milk and hen's egg were produced and in part tolerated by patients in the skin prick test and provocation test. The extent of allergen reduction was characterized, also by cellular test systems involving mast cell lines. Conclusions: the concept of allergen reduction in food allergy is a new approach, which could reduce dietary interventions and support tolerance in food allergic patients.
Das Verbraucherinteresse an Qualität und bestimmten Produkteigenschaften nimmt immer weiter zu. Die Kennzeichnung von Lebensmitteln ist für Verbraucher ebenfalls auf Grund der hohen Produktdifferenzierung und dem daraus resultierenden großen Produktangebot an Lebensmitteln ein wichtiges Informationsinstrument, um eine gut informierte Produktwahl treffen zu können. Dabei spielen bei der Kennzeichnung von Produkten Vertrauenseigenschaften wie Prozess- oder Produktqualitäten eine wichtige Rolle, die ein entscheidendes Auswahlkriterium darstellen können. Vertrauenseigenschaften zeichnen sich dadurch aus, dass sie von Verbrauchern nicht selbst überprüft werden können. Daher haben einige Elemente der Lebensmittelkennzeichnung das Ziel, Vertrauens- in Sucheigenschaften umzuwandeln, um so Informationsasymmetrien abzubauen Nur wenn Unterschiede in Lebensmitteln für Konsumenten sichtbar werden, können diese gut informierte Entscheidungen treffen. Zudem ist es für einen funktionierenden Markt notwendig, dass unterschiedliche Qualitäten deutlich werden, denn nur so kann verhindert werden, dass lautere Wettbewerber aus dem Markt verdrängt werden. Ziel der Dissertation ist es, verschiedene Labelling Policies, die bisher nicht im Fokus der Konsumentenforschung standen, mittels empirischer Konsumentenbefragungen zu untersuchen, zu bewerten und Empfehlungen für Entscheidungsträger in der Lebensmittelkennzeichnung abzuleiten. Die drei zu untersuchenden Forschungsfragen lauten: 1. Wie zu Grunde liegende Prozess- und Produkteigenschaften differenziert auf Lebensmittelverpackungen kommuniziert werden können, 2. wie verschiedene Kennzeichnungselemente, die Signalling Cues für Verbraucher darstellen, auf Produktverpackungen von Verbrauchern wahrgenommen und beurteilt werden und 3. wie die Nischenprodukte Tierschutzfleisch und Weidemilch am besten vermarktet werden können und wie Zielgruppen zu charakterisieren sind. Die Ergebnisse der Forschungsarbeit zeigen auf, dass die derzeitige Lebensmittelkennzeichnungspraxis Defizite und Verbesserungspotenzial aufweist. Daneben wurde aufgezeigt, dass ein mehrstufiges Labellingsystem Potenzial aufweist, am Markt Veränderungen gegenüber einem binären Labellingsystem hervorzurufen, die weiteren Forschungsbedarf erfordern. Es werden Empfehlungen für Politik und Wirtschaft abgeleitet. Weiterhin werden Marketingempfehlungen für Tierschutzfleisch und Weidemilch abgeleitet und die Zielgruppen für die diese Produkte charakterisiert. ; Food labeling is of growing importance in the market place due to increases in both food products and in consumer interest in specific product quality characteristics. Food labels can help consumers differentiate highly similar products and can serve as an important information tool for informed decision-making. Credence attributes, like process and product qualities, play an important role in product labeling since they can be a decisive choice criterion. Credence attributes are characterized by the fact that consumers themselves cannot control them. Thus, some elements in food labelling aim to transform credence attributes into search attributes in order to reduce information asymmetry. Consumers can only make well-informed decisions when differences in food products are comprehensible. It is therefore necessary for different product qualities to be highlighted so that the market can function well. Furthermore, emphasizing such differences for consumers can prevent fair competitors from being forced out of the market. The aim of this dissertation is twofold. First, the aim is to analyse and evaluate different labelling polices that have not yet been targeted by consumer research. The second aim is to make relevant policy recommendations. This is carried out by empirical consumer surveys. The three research questions are: 1. How can underlying process and product characteristics be communicated so that they are differentiated on food packages? 2. How are different labelling elements on product packages, which are signaling cues for consumers, perceived and evaluated by consumers? 3. How can niche products, such as high welfare meat and pasture-raised milk, be optimally marketed and how can target groups be characterised? The results of the empirical research reveal that the current food labelling practice shows deficits and improvement potential. In addition, the results have shown that multi-level labelling systems have the potential to change consumer behaviour and market shares, when compared to a binary labelling system. However, further research is essential. Recommendations for policy makers and industry decision makers are made. Marketing recommendations for high welfare meat and pasture-raised milk are also set out and target groups for these products are characterized.
Österreicher*innen entwickeln zunehmend ein stärkeres Bewusstsein für regionale Produkte. Der direkte Kontakt zu den Produzent*innen und die Transparenz der Produktionsmethoden werden immer wichtiger. Manche Konsument*innen sind mit dem vorhandenen Lebensmittelsystem unzufrieden und befassen sich deshalb mit Alternativen zum gegenwärtigen Agrar- und Ernährungssystem. Food Coops zählen zu den alternativen Lebensmittelnetzwerken, sogenannten "civic food networks". Sie können als neue Bewegung von Konsumgenossenschaften gesehen werden. In dieser Arbeit wurden die Herausforderungen sowie die fördernden und hemmenden Faktoren während der Gründungsphase von Food Coops identifiziert. Weiters wurden Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen ländlichen und urbanen Food Coops untersucht. Es wurden qualitative und quantitative Interviews mit Gründungsmitgliedern von Food Coops ländlicher (n=8) und urbaner (n=14) Regionen Österreichs durchgeführt. Die Analyse der Interviews wurde mittels qualitativer Inhaltsanalyse und deskriptiver Statistik vorgenommen. Die Lagersuche konnte in ländlichen sowie urbanen Food Coops als Herausforderung identifiziert werden. Externe Unterstützung während der Gründungsphase, z.B. finanziell, war in allen Food Coops hilfreich. Die Interviewpartner*innen urbaner Food Coops bemerkten die Organisationsstruktur und die Arbeitsteilung als Herausforderungen während der Gründungsphase. Außerdem empfanden sie den Zeitaufwand als hemmend. Erste Bestellungen wirkten sich positiv auf die Motivation der Mitglieder und dadurch auch auf die Gründungsphase aus. Die Interviewpartner*innen ländlicher Food Coops erwähnten, dass der IT Bereich herausfordernd war. Fehlen einer örtlichen Unterstützung seitens der Politik sowie der Bevölkerung erschwerte die Gründung vor allem ländlicher Food Coops. Die Öffentlichkeitsarbeit wurde hier oft als hilfreich während der Gründungsphase eingeschätzt. Die Erkenntnisse können dazu beitragen, die Gründungsphase zu verkürzen. Dadurch können auch die Erfolgsaussichten von Neugründungen erhöht werden. ; Austrians develop increasingly a stronger awareness for regional products. The direct contact to producers and the transparency of the production methods get ever more important. Some consumers are unsatisfied with the existing food system and therefore they deal with alternatives to the present agric-food system. Food coops belong to alternative food networks, so-called "civic food networks". They could be seen as a new movement of consumer co-operatives. In this work possible challenges, hampering and promotional factors during the foundation phase were identified. Furthermore differences and similarities between rural and urban food coops were examined. Qualitative and quantitative interviews with founders of rural (n=8) and urban (n=14) food coops were conducted in Austria. The analysis of the interviews was performed by means of qualitative content analysis and descriptive statistic. The challenge of the search for the storage room dominated in the rural as well as in the urban food coops. The external support during the foundation phase, for instance financial, was helpful in all food coops. The interviewees of the urban food coops recognized the organisation structure and the division of labour as challenges during the foundation phase. Moreover they felt the time exposure as hampering. First orders had a positive impact on the motivation of the members and thus also on the foundation phase. The interviewees of the rural food coops demonstrated that the IT area was challenging. The absence of local support by politicians and population hampered the foundation especially of rural food coops. The public relations there were seen as helpful during the foundation phase. The knowledge gained in the course of this work could contribute to shorten the foundation phase. Thus the prospects of success of new foundations could be increased. ; Pirker Magdalena ; Zsfassung in engl. Sprache ; Wien, Univ. für Bodenkultur, Masterarb., 2015 ; (VLID)1127257
The food industry has been exposed to crises more than any other sector in the last ten years. At the same time, the framework requirements for delivering safe food have been changing in a globalised world. For this reason, crisis management for food safety poses an important but challenging task. Nonetheless, global, European, as well as German federal and regional actors have increasingly made efforts to provide safe food for consumers especially in the last ten years. Whereas global institutions focus on their role as advisers and coordinators, the European Community endeavours to manage crises concerning food safety by harmonising policy and procedures. The German federal and regional authorities have enforced crisis management for food safety primarily through structural changes as well as precautionary measures. These governmental efforts will certainly not prevent food crises, yet good crisis management can curb a crisis and its consequences.
Profilierte Marken gelten in der Ernährungsindustrie als zentraler Treiber des Unternehmenswertes. Die Relevanz der Markenpolitik für die Ernährungswirtschaft ist weitgehend unbestritten. Im Rahmen dieser Arbeit werden verschiedene aktuelle Entwicklungen und Trends der Markenführung in der Lebensmittelwirtschaft diskutiert. Die Ausführungen lassen eine polarisierte Entwicklung in der Unternehmenspraxis erkennen. Der unzweifelhaften Bedeutung starker Marken für Consumer- und Trade Marketing stehen wachsende ökonomische Risiken entgegen. Für die Zukunft ist eine stärkere Selektion zu erwarten, die bei den führenden internationalen Markenartiklern bereits jetzt zu einer Konzentration auf entwicklungsfähige Global Brands geführt hat. Gleichwohl ist der Anteil, den profilierte Marken in den verschiedenen Warengruppen einnehmen, unterschiedlich. In den beiden umsatzmäßig wichtigsten Warenbereichen der deutschen Ernährungsindustrie (Fleisch und Milch) ist die Bedeutung der Markenartikel vergleichsweise gering. Hier deuten sich Zusammenhänge zwischen der Rechtsform der Anbieter und der verfolgten Markenstrategie an. Der erste Themenblock thematisiert vor diesem Hintergrund die Markenorientierung (Brand Orientation) von Genossenschaften und analysiert die Ausgestaltung und die Bedingungsfaktoren des Markenmanagements in genossenschaftlich strukturierten Unternehmen der deutschen Ernährungsindustrie. Der zweite Themenblock rekurriert auf das Spannungsfeld zwischen Regional- und Globalmarken. Im Zuge der Internationalisierung forcieren große Lebensmittelproduzenten die Bereinigung ihrer Markenportfolios auf internationalisierungsfähige Kernmarken. Konträr zu dieser Entwicklung erleben einige kleinere nationale oder regionale Marken eine Renaissance am Markt. Der dritte Themenblock fokussiert primär eine Analyse von Marken- und Einkaufsstättenpräferenzen am Beispiel chinesischer Konsumenten. Der chinesische Markt wurde gewählt, da dieser (neben verschiedenen osteuropäischen Märkten) verstärkt im Fokus der Internationalisierungsbestrebungen global agierender Markenartikler steht. Im Detail werden die unterschiedlichen Präferenzen chinesischer Konsumenten für ausländische Marken und Einkaufsstätten auf der einen und für heimische Marken und Einkaufsstätten auf der anderen Seite analysiert. Im Fazit werden die wichtigsten Ergebnisse der einzelnen Themenblöcke nochmals zusammenfassend dargestellt und abschließend Implikationen für das praktische Markenmanagement sowie weitere Forschungsarbeiten abgeleitet. ; Profiled brands are the key driver of corporate business value. The relevance of Brand Management is undisputed. In this context the following work discusses current developments and trends of Brand Management in the food sector. In detail, a polarised development can be identified: Despite the undisputed importance of strong brands for Consumer- and Trade Marketing, there are rising economic risks. In the future, a strong selection process is anticipated which leads the key brand manufacturers to concentrate on global brands. Nevertheless, the market share that profiled brands reach in different product categories is varying. Compared to other sectors the relevance of brands in the two most important categories in the german food sector with regard to business volume (meat and dairy) is still relatively low. This can be associated with the type of organisation of the manufacturers and the used brand strategy. Against this background the first part gives information about the brand orientation of cooperatives. Accordingly, the design and factors that influence the brand management of cooperativly structured companies in the German food sector are analysed. The second part deals with the tension between internationalisation and regionalisation. For a considerable time, the food industry has been focused on building up international brands. Given the increasing internationalisation in the retailing business, there is much to indicate that this development is intensifying. On the other hand, in recent times regional marketing has undergone a renaissance driven by consumers regional preferences, ecological goals or skepticism toward globalisation. Against this background, the following contribution examines the positioning of regional brands in the German food industry s brand portfolio. The third part provides information on brand and store preferences of Chinese consumers. The Chinese consumer goods market is widely considered to be one of the biggest future markets of the world. In detail, the research analyses the shopping behaviour of Chinese consumers and determines the preferences for foreign brands and stores on the one hand and for domestic brands and stores on the other hand. In the last part the work presents implications and recommendations for Brand Management and further research.
Nahrung ist ein Bereich, in dem Extreme in besonderem Maße aufeinandertreffen. So ist die Verteilung von Mangel- und Unterernährung äußerst ungleich und eng mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit verbunden. Wir haben in dieser Ausgabe der südostasien Artikel zusammengestellt, die den Fokus auf politische, soziale, ökologische und ökonomische Aspekte und Rahmenbedingungen von Essen und Trinken legen.
In der Schweiz zahlte der Verbraucher im Jahr 2015 für einen identisch gewichteten Warenkorb an Food-Produkten im Durchschnitt 45 Prozent mehr als in den vier Nachbarländern. Der grösste Preisunterschied existiert bei Fleischprodukten (+85%). Für den gesamten Konsumgüterwarenkorb ergibt sich ein Preisaufschlag von 29 Prozent. Nahrungs- und Genussmittel sind in der Schweiz also im Vergleich zu anderen Konsumgütern überproportional teuer. Im Vergleich mit Dienstleistungen (die in der Schweiz 72% teurer sind als in den Nachbarländern) gilt das Gegenteil. In der Agrarpolitik stellt sich vor dem Hintergrund der hohen Nahrungsmittelpreise die Frage, ob die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Agrarmärkte verbessert werden kann. Die vorliegende Studie geht dieser Frage mit einer Analyse der inländischen Food-Wertschöpfungskette nach. Das Forschungsdesign wurde mit dem Ziel entwickelt, die Funktionsweise und Handelspraktiken von Schweizer Agrarmärkten hinsichtlich Marktkonzentrationen und -asymmetrien zu evaluieren und mögliche Zusammenhänge zwischen Marktstruktur und Marktergebnis (Konsumentenpreise) empirisch zu untersuchen.
More and more products in western consumer markets today are imported, increasingly from developing countries. Yet, as distances to suppliers increase, monitoring and tracing product and process qualities along global supply chains back to the source have become increasingly challenging tasks for companies at the downstream end of the chain. Particularly importers risk legal sanctions or negative media coverage in case products are non-compliant with local requirements. The problem of uncertainty becomes even more urgent as highly specific quality designations come into play. The aim of this dissertation is to contribute to this discussion by providing an improved understanding of how formal and informal institutions – analysed in particular through a Convention Theory (CT) lens - are employed by importers of highly sensitive products in mitigating uncertainties in cross-border relations with their suppliers. This is achieved through a comparative empirical case study of firms importing certified organic food into Germany and Australia. Article 1 in this collection, "'Sustainable Standards'? How Organic Standards in the EU and Australia Affect Local and Global Agrifood Production and Value Chains", contributes to literature on food and environmental standards and discusses the impact of (supra-)national organic standards effective in Germany and Australia on different actors along the value chain. Article 2, "Reassessing Supplier Reputation in International Trade Coordination. A German and Australian perspective of Global Organic Food Networks", deals with the multiple facets of reputation in international trade relations and how it can help to mitigate uncertainties across large distances. Article 3, "Conventions in Cross-Border Trade Coordination. The Case of Organic Food Imports to Germany and Australia", provides a comprehensive discussion of which conventions within the CT framework are employed by Australian and German importers to overcome quality-related uncertainties in cross-border trade. The final Article 4, "Australien als 'Global Food Superpower'? Landwirtschaft und Lebensmittelsektor Australiens im Wandel" (Global food superpower? Changes and current challenges in Australia's food industry), looks at Australia as a case of the changing global character of agricultural and food production and trade, using a value chain perspective to outline these processes. Furthermore, it discusses how the unique Australian environmental situation, related natural risks, and political as well as structural factors currently question Australia's future as the next Global Food Superpower. Overall, the empirical results affirm that formal institutions such as standards and third-party certification have gained increasing significance over the past two decades. Simultaneously, however, this study argues that these are not enough to overcome uncertainties in trade. Informal institutions like trust, reputation, values related to social and environmental welfare as well as business mentality and culture are likewise approaches that are employed. It is further shown that standards do not necessarily lead to reduced differences in product quality perceptions between suppliers and importers. Also, there seem to be changes in the interpretation of the organic designation, as particularly newer firms reduce the process standard more and more to product quality characteristics. At the same time, 'dedicated' companies with intensive holistic supplier relation management, unlike some decades ago, are not restricted to those that focus only on organic products. Conceptually, it is concluded that CT is a useful complementary approach to other frameworks for value chain and production network analyses, particularly due to its strengths to paint a differentiated picture of uncertainty as well as quality designations.
Mit den Unruhen, die 2007/2008 infolge der Nahrungsmittelpreiskrise viele Hauptstädte rund um den Globus erschütterten, wurde auch die Existenz eines bedenklichen Governance-Vakuums offenbar. Die Vorschläge, die die internationale Gemeinschaft auf den Tisch brachte, um dieses Vakuum zu füllen, waren überwiegend administrativer Natur (wie die vom damaligen UNGeneralsekretär Ban Ki-moon einberufene Hochrangige Arbeitsgruppe zur Globalen Ernährungssicherung) oder investitionsgesteuert (wie die von den G8 initiierte Globale Partnerschaft für Landwirtschaft und Ernährungssicherung). Die einzige Bemühung, mit politischen Maßnahmen bei den Ursachen der Nahrungsmittelpreiskrise anzusetzen, bestand in der Anregung, den Ausschuss für Welternährungssicherheit der Vereinten Nationen (UN Committee on World Food Security, CFS) zu reformieren. Mehrere G77-Länder sowie die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) traten für diesen Vorschlag ein. Schließlich setzte sich die Lösung mit der Unterstützung einer Bewegung aus kleinen Erzeugern und Organisationen der Zivilgesellschaft durch. Diese hatten bereits während der Welternährungskonferenzen 1996 und 2003 mit ihrem Eintreten für 'Ernährungssouveränität' eine starke globale Interessenvertretung aufgebaut. Der Reformprozess, der im Jahr 2009 eingeläutet wurde, machte aus dem CFS ein äußerst innovatives globales politisches Forum. So ist er in einem menschenrechtlichen Rahmen verankert und steht der uneingeschränkten Beteiligung von Organisationen offen, die die am stärksten von Ernährungsunsicherheit betroffenen Bevölkerungsgruppen repräsentieren. Dank dieser Eigenschaften könnte der CFS richtungsweisend für andere Globale-Governance-Institutionen sein. Seine Relevanz wird umso deutlicher vor dem Hintergrund, dass Ernährungssicherheit und damit verwandte Themen, wie der Zugang zu Land, Wasser und genetischen Ressourcen, das Herzstück globaler wirtschaftlicher und geopolitischer Machtsysteme bilden.
Politische Impulse und veränderte Konsumgewohnheiten führten dazu, dass in den letzten Jahren eine Vielzahl privatwirtschaftlicher Initiativen nach neuen Systemen zur Qualitätssicherung im Ernährungsbereich suchte. Ein "Zertifizierungsboom" folgte und neue Märkte entwickelten sich, die eine Reihe neuer Herausforderungen und Problemfelder nach sich zogen. Sie stehen im Fokus der Arbeit.Die Arbeit ist mehrschichtig angelegt und gliedert sich in vier Hauptkapitel. Die inhaltliche Ebene ist demnach in vier Schwerpunkte unterteilt: Beschäftigt sich der erste Teil mit dem Status quo der Qualitätssicherung im Sektor, stehen im zweiten Teil Überlegungen zur Prüfungsqualität in Zertifizierungssystemen im Vordergrund. Der dritte Teil analysiert aus Anwenderperspektive die Akzeptanz, den wahrgenommenen Nutzen bzw. die Kosten einiger ausgewählter Qualitätssicherungssysteme. Der letzte Teil beschäftigt sich mit zwei Mechanismen, die zur Einhaltung der Qualitätsstandards im ökologischen Landbau geführt haben. Während der erste Mechanismus auf sozialer Kontrolle innerhalb der ökologischen Anbauverbände und intrinsischer Motivation beruht, ist der zweite mit formalen Kontrollen verbunden.Neben der inhaltlichen Komponente beinhaltet jedes der vier Kapitel eine eigene Methodik und einen theoretischen Ansatz. Besonders umfassend sind die Methoden im dritten Kapitel zur Akzeptanz der eingeführten Systemansätze. Es wurden nicht nur die klassischen multivariaten Verfahren zur quantitativen Datenanalyse wie Cluster- oder Regressionsanalyse eingesetzt, sondern auch die Kausalanalyse. Hierbei wurde ein Messmodell zur Akzeptanzanalyse über mehrere Studien hinweg entwickelt und empirisch überprüft.Die theoretische Konzeption basiert sowohl auf ökonomischen als auch verhaltenswissenschaftlichen Ansätzen. Greift das zweite Kapitel auf ökonomische Modelle zur Prüfungsqualität in der Wirtschaftsprüfung zurück, sind es im dritten Kapitel Konstrukte aus der Adoptionstheorie und dem technologischen Akzeptanzmodell (TAM). Im letzten Kapitel wird ein erweitertes ökonomisches Modell dargestellt, welches zusätzlich Elemente aus der soziologischen Perspektive berücksichtigt.Abschließend werden zwei Entwicklungspfade vorgeschlagen und charakterisiert: Zielt der erste Weg auf die Integration wertorientierter Elemente, um die intrinsische Motivation zur Qualitätsproduktion zu stärken, stehen beim zweiten Weg die Risikoorientierung formaler Kontrollsysteme hin zu einem höheren Wirkungsgrad und einem effizienteren System im Mittelpunkt. ; Current policy trends and changing consumer expectations have resulted in a variety of private initiatives searching for new approaches to ensure quality assurance in the food sector. A certification boom has followed and new markets have been developed. The following study is aimed at analysing these challenges from a theoretical and an empirical perspective.The conceptual framework is based on a multi-level concept divided into four main chapters: The thematic level covers, accordingly, four main issues: While the first chapter deals with the status quo of quality assurance in the food sector, the second part focuses on the audit quality of certification systems. The third part analyses from a farmer s perspective the acceptance, the perceived benefits and costs of selected quality assurance systems. In the last part, two mechanisms are discussed, which ensure currently the compliance with organic standards. The first mechanism is based on social control and motivation driven by the organic farming associations, while the second one is linked to formal controls by organic certifiers.Besides the thematic level each chapter comprises a specific methodology and a particular theoretical framework. A very sophisticated and comprehensive methodology is part of the third chapter concerning the acceptance of the selected systems of quality assurance. Not only multivariate analyses such as cluster or regression analyses were applied, but also structural equation modelling. For that purpose, a measurement model for acceptance analyses was designed and empirically tested.The theoretical level is a composed approach of economic theory and behavioural science. Economic models from financial auditing are transferred to the audit quality of certification systems and information economics is utilised to explain the necessity of certification. The conceptual framework of the empirical part is based on key elements of adoption theory and the TAM (Technology Acceptance Model). The final chapter deals with the design of economic models describing control mechanisms and incentives within quality assurance systems. The models include an extension of the economic model by adding elements from a sociological perspective.Finally, two future development paths are suggested and characterised: The first path is aimed at integrating value-oriented elements to strengthen the intrinsic motivation for quality production. The second path focuses on the risk orientation of certification systems to enhance efficiency and effectiveness.
Markenfokussierte vertikale Distributionssysteme wie bei Esprit, S.Oliver oder Swarovski basieren auf einem integrierten Markenauftritt, einer vertikalen Wertschöpfungskette und multiplen Distributionsformen unterschiedlicher Vielfalt. Diese drei Kernelemente sind im Distributionssystem systematisch miteinander verzahnt und werden von einem Systemkopf aus gesteuert. Zwischen den genutzten Distributionsformen wie z.B. Monolabel-Stores, E-Shops und Outlet-Stores besteht eine funktionale Beziehung. Kombination und Integrationsgrad der Distributionsformen können bei den einzelnen Betreibern beträchtlich differieren. Die Marktauftritte an der Schnittstelle zum Endverbraucher gehören sowohl der gesicherten, der vertikal-kooperativen als auch der indirekten Distribution an. Klammer der Distributionssysteme ist ihr systemischer Markenauftritt. Das Vertriebskanalmanagement beruht auf einer spezifischen Multichannel-Konzeption. Distributionssysteme dieses Typs erweisen sich als besonders effizient sowohl hinsichtlich der Erschließung relativ großer Vertriebsgebiete als auch im Hinblick auf eine vergleichsweise starke Durchdringung und Ausschöpfung der bearbeiteten Märkte durch eine Vielzahl von Customer Touch Points. Ausgehend vom systemischen Markenauftritt und der vertikalen Wertschöpfungskette als Basiselemente des Systemtyps werden im vorliegenden Forschungsbericht die multiplen Distributionsformen, ihre Komponenten und Gestaltungsvarianten dargestellt und diskutiert. Eine Typologisierung der Erscheinungsformen dieser Systeme erfolgt anhand einschlägiger Gruppen von Unternehmensbeispielen, deren Besonderheiten anhand des aktuellen Entwicklungsstands dieser Distributionssysteme beleuchtet werden. Diskutiert werden zudem die Erfolgsgründe dieser Systeme und die Herausforderungen, die sich bei ihrer Steuerung stellen. ; Label focused vertical distribution systems like Esprit, S.Oliver and Swarovski are based on integrated labeling, vertical supply chains and multiple distribution channels and formats of various kinds. These three core elements are systematically interlinked in the distribution system and centrally steered. There is a functional relationship between the deployed distribution types such as mono-label stores, e-shops and outlet stores, for example. The way the various types of distribution are combined and their degree of integration can differ considerably in individual companies. The applied channels and retail formats are of the secured, the controlled and the indirect distribution types. The multi-distribution network is bound together by the system's label. Accordingly, the distribution channel management is of the multi-channel type. Such distribution systems prove to be particularly efficient both when developing large distribution areas and also when penetrating markets more deeply due to the variety of customer touch points. Starting from the system's label concept and the vertical supply chain as pivotal elements of the distribution system, the research paper focuses on the multi-distribution network and their components. The different groups of manifestations of these systems are discussed by referring to examples of companies whose characteristics are highlighted by the current status of development. In addition, success factors and the challenges posed by the management of these distribution networks are discussed.
Titel, Inhalt, Dank, Lebenslauf Einleitung Bakteriologische Grundlagen Vorkommen und Bedeutung in Lebensmitteln Salmonellose des Menschen Rechtliche Grundlagen Diskussion Zusammenfassung, Summary Literaturverzeichnis ; Die Salmonellose des Menschen durch den Verzehr kontaminierter Lebensmittel tierischer Herkunft zählt zu den häufigsten gastrointestinalen Infektionen nicht nur in Deutschland. Seit Inkrafttreten der Meldepflicht nach dem BSeuchG 1962 hat die Zahl der Erkrankungen stetig zugenommen, wobei S. enteritidis und S. typhimurium als häufigste Serovaren isoliert werden. Das Lebensmittelrecht stellt zum Schutz des Verbrauchers vor Salmonelleninfektionen Mindestanforderungen an die Hygiene beim Umgang mit Lebensmitteln und enthält Behandlungsanweisungen sowie Bewertungsmaßstäbe zum Vorkommen von Salmonellen in Lebensmitteln. Um die Wirksamkeit dieser rechtlichen Vorschriften zum Schutz des Verbrauchers beurteilen zu können, werden in dieser Arbeit zunächst die Sachverhalte hinsichtlich der Eigenschaften, epidemiologischen Zusammenhänge und Rechtsvorschriften in bezug auf Salmonellen dargestellt. Auf der Grundlage der zusammengestellten Fakten wurde diskutiert und abgeleitet, ob die Rechtsvorschriften das Auftreten von Salmonellen auf einer vertretbaren Sicherheitsstufe reflektieren, ob sich für bestimmte Lebensmittel oder Umstände Schwachstellen im Recht auffinden lassen oder ob im Recht unangemessen schwerwiegende Antworten auf das Auf-treten von Salmonellen vorhanden sind. Ergebnis: Die gramnegativen Stäbchenbakterien der Gattung Enterobacteriaceae lassen sich bei der Herstellung von Lebensmitteln durch Erhitzung auf 70°C für eine Minute mit Sicherheit abtöten. Alle anderen Verfahren (Trocknung, Salzung, Fermentation, Nitritzusatz und Kühlung) hemmen das Wachstum, töten die Salmonellen jedoch nicht ab. Als Hauptquelle für humane Salmonellosen sind vom Tier stammende Lebensmittel anzusehen, wobei Eier und Produkte mit Rohei am häufigsten als Vehikel für Salmonellen verdächtigt und ermittelt werden. ...
Subsistenzproteste (food riots, Lebensmittelunruhen) sind eine historisch wie aktuell ubiquitäre Variante sozialen Konflikts. Sie sind Bestandteil einer weithin noch ungeschriebenen Sozial- und Mentalitätengeschichte von Märkten. Hier in einem weitergefaßten Sinn als contentious food politics thematisiert, werden darunter strittige Aushandlungsprozesse zwischen verschiedenen Gesellschaftsgruppen, sowohl unmittelbar gegeneinander wie auch mit dem Staat, um Zugang bzw. Verfügung über lebenswichtige Grundnahrungsmittel verstanden. Letzthin umschreibt das Konzept ein weitgespanntes Repertoire sozialer Konfrontationen und Kämpfe um Existenz und auskömmliches Leben. Das vorliegende Discussion Paper skizziert die historische Verbreitung und Relevanz dieser Konflikte von klassischen alteuropäischen Ausprägungen des 18. und 19. Jahrhunderts in England, Frankreich und Deutschland über einschlägige Konflikte der Weltkriegs- und Zwischenkriegszeit bis hin zu ähnlich gearteten Antiglobalisierungsprotesten (austerity riots) der Gegenwart und fragt nach den jeweiligen Relationen zwischen diesen Sozialkonfliktfeldern und Zivilgesellschaften. Betont wird die ambivalente, im Ganzen eher schwierige Beziehungsgeschichte zwischen beiden konträren 'Lebenswelten', generell zwischen dem Sozialen und dem Zivilen. Gewiß gab es temporäre Annäherungen und gemeinsame Schnittmengen, etwa im Verlauf des späteren 19. Jahrhunderts im Kontext einer Transformation solcher Ressourcenkonflikte und Tendenzen einer Selbstzivilisierung der Protestakteure (Respektabilitätsdiskurse) im Umkreis der Arbeiterbewegungen. Zeitgenössische Protestaktionen unter Parolen wie "Selbsthilfe" konnten an zivilgesellschaftliche Wertüberzeugungen durchaus anknüpfen und zu dauerhaften Assoziationen, Vernetzungen etc. führen. Sehr häufig jedoch – besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts - repräsentierten sie eher destruktive Auflösungstendenzen von Gesellschaften, die völlig aus den Fugen zu geraten drohten und teilweise ins Totalitäre abglitten. Zugleich verweist die Fortdauer der Proteste im 20. Jahrhundert auf anhaltende Vermittlungsprobleme mit zivilgesellschaftlichen Projekten: "direkte Aktion" und hohe Gewaltneigungen, sozialegalitäre Ansprüche auf Umverteilung sowie hartnäckige Versorgungsmentalitäten schlossen Allianzen/ Vereinbarungen mit zivilgesellschaftlichen Akteuren und deren Normen eher aus. Auf zivilgesellschaftlicher Seite korrespondierte damit eine relative Sprachlosigkeit hinsichtlich der sozialen Erwartungshaltungen der Protestakteure. Zivilgesellschaftliche Projekte bleiben, entsprechend ihrer Gemeinwohlziele, darauf verwiesen, soziale Programme zu formulieren, wollen sie erfolgreicher zukünftige gesellschaftliche "Entgleisungen" verhindern, eine historische Aufgabe, die sie im frühen 20. Jahrhundert leider gründlich versäumt haben. ; Historically as well as in present-day global perspectives, subsistence protests (food or market riots) represent a ubiquitous variation of social conflict; they are part of an almost unwritten social history and histoire des mentalités of markets. Conceptualized here in a broader sense as contentious food politics, these conflicts are conceived as negotiation processes between different groups within societies (among themselves as well as with the state) enabling access to basic foods. More generally, the concept deals with social conflicts about survival and subsistence. This discussion paper outlines the historical extent and relevance of those conflicts from classical European manifestations of 18th and 19th century England, France and Germany over similar conflicts of the 20th century war and inter-war period up to antiglobalisation conflicts (austerity riots) of the present day, discussing the relationships between those fields of conflict and civil societies. As a general result concerning social and civil relations, it is emphasized that those relationships were critical, difficult and precarious. Certainly, there were temporary phases of approximation and even some intersections, for instance during late 19th century transformations of those resource conflicts and trends of self-civilizing of their actors (discourses on respectability) in the context of labour movements. Contemporary actions following slogans like self-help ("Selbsthilfe") could join norms of civil society leading to associations, networks etc. However, very often – especially in the first part of 20th century – they represented more destructive tendencies of dissolution in a society which was threatened to fall apart entirely. At the same time, the persistence of those conflicts in the 20th century shows prevalent problems of mediation within civil society projects: direct action and a strong tendency toward violence, social egalitarian demands for redistribution and long-lasting mentalities of provision precluded alliances with civil societal actors and their norms. On the side of civil society, this corresponded with silence concerning the social expectations of protest actors. Before this historical background it is argued here that civil society projects, according to their proclaimed selfobligations to the common good, should develop social programs more explicitly if they want to prevent new and more global societal derailments more successfully in the future – something they failed to do in Germany and elsewhere in the early 20th century.