Einheimische Soziologen und Historiker rekonstruieren (auf der Grundlage schriftlicher europäischer und afrikanischer Quellen) die Geschichte von Süd-Kivu, um vor dem Hintergrund der tradierten Konfliktkonstellationen alternative Wege bei der Suche nach Friedenslösungen aufzuzeigen. Ein eigenes Kapitel ist der Rolle der Frauen in den Konflikten gewidmet. Im Einzelnen geht es um die Kolonialmacht als Garant von Stabilität in der Region, nach der Unabhängigkeit um die Entwicklung einer administrativen und politischen Ordnung und schließlich um die Rebellion von 1964/65 und das Eindringen von Söldnern. Eigene Kapitel behandeln das Wiederaufflackern der Konflikte um das traditionelle Herrschaftsgebiet Kabare und die Konflikte auf den Ebenen und Hochebenen in den 1960er Jahren. (DÜI-Sbd)
Analyse der besorgniserregenden politischen und sozio-ökonomischen Situation in der DR Kongo im Herbst 1999, nach der Unterzeichnung der Friedensabkommen von Lusaka, aus der Sicht der Hauptstadt; Empfehlungen an Kabila und die internationale Gemeinschaft, um den Erfolg des bevorstehenden innerkongolesischen Dialogs zu gewährleisten; im Anhang Zahlen zur sozio-ökonomischen Lage. (DÜI-Cls)
Dieser Artikel ist ein Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Außenbeziehungen in der Frühen Neuzeit. Er beschäftigt sich mit den Reichsständen des Elsass nach dem Westfälischen Friedensvertrag (1648). Insbesondere wird hierbei die Investitur des Bistums von Straßburg im Jahre 1723 analysiert wobei auch die verschiedenen Akteure berücksichtigt werden, die in die Verhandlungen am kaiserlichen Hof in Wien eingriffen. Zu diesem Zeitpunkt erstreckte sich das Straßburger Bistum auf beiden Seiten des Rheins: ein Teil lag im Königreich Frankreich, der andere im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Letzterer war 1674 während der Herrschaft des Bischofs Franz Egon von Fürstenberg vom Kaiser beschlagnahmt worden. Trotz des Friedens von Rijswijk (1697), der dessen Rückgabe festlegte, vermochte sein jüngerer Bruder, der Bischof Wilhelm Egon, es nicht, diese durchzusetzen. Erst der nachfolgende französischstämmige Bischof Armand Gaston de Rohan konnte dies erreichen. Nach dem Frieden von Baden (1714) erbat Rohan von Kaiser Karl VI. die Investitur und sandte zu diesem Zweck Johann Moritz von Manderscheid nach Wien. In diesem Artikel werden sowohl die Verhandlungen über die Kosten der Investitur, die Naturalisation Rohans und seine Rückkehr zum Reichstag, als auch das persönliche Netzwerk und die informelle Rolle Manderscheids sowie die rituelle und politische Bedeutung der Investiturzeremonie untersucht. Auf diese Weise werden verschiedene Aspekte der Außenbeziehungen zu dieser Zeit aufgezeigt, die von der Geschichte der internationalen Politik bislang nicht berücksichtigt worden sind. ; Cet article fait partie des études consacrées à l'histoire des relations extérieures à l'époque moderne. Il se focalise sur les états impériaux de l'Alsace après les traités de Westphalie (1648). On analysera tout particulièrement l'investiture de l'évêché de Strasbourg de 1723, en tenant compte des différents acteurs qui sont intervenus dans les négociations à la cour impériale de Vienne. À cette époque, l'évêché de Strasbourg ...
International audience ; Obwohl zwischenstaatliche Beziehungen in der Antike meist von Gewalt beherrscht wurden, nahm das Gesetz in den internationalen Beziehungen einen bestimmten Platz ein. Einer der ersten internationalen Verträge ist der Friedensvertrag, der 1296 vom ägyptischen Pharao Ramses II. Mit dem König der Hethiter unterzeichnet wurde. Dieser Vertrag beinhaltete die Auslieferung von "politischen Flüchtlingen" und ein Nichtangriffsabkommen und basierte auf den Überzeugungen der verschiedenen Götter jeder Partei. Die griechischen Städte legen Regeln für die Behandlung von Kriegsgefangenen fest und schließen sich zusammen, um bestimmte Funktionen wie die Verwaltung des Delphi-Heiligtums gemeinsam zu verwalten. Die Römer, mit Gaius, begreifen Jus gentium als ein Recht, das für die ganze Menschheit gilt. Es handelt sich jedoch nicht um das Völkerrecht, wie es heute verstanden wird, da es sich um die Behandlung und den Schutz von Ausländern auf nationaler Ebene handelt. Man geht allgemein davon aus, dass die Anfänge des Völkerrechts bis in die Antike zurückreichen, insofern sie zum Ausdruck kommen, wenn zumindest zwischen voneinander unabhängigen Entitäten ein Anschein von Beziehungen besteht, wenn nicht zwischenstaatlich. Immer wenn menschliche Gruppen, die als unabhängige politische Gesellschaften konstituiert sind, friedliche oder brutale Beziehungen zueinander aufgebaut haben, fühlten sie bewusst die Notwendigkeit oder unbewusst die Notwendigkeit, Standards anzuwenden, wenn auch minimal und wenige, um ihre gegenseitigen Beziehungen zu regeln. Unter diesen Umständen ist es daher möglich, den Ursprung des Völkerrechts auf eine Zeit vor dem Erscheinen des modernen Staates zurückzuführen. Die Entstehung der letzteren wird einen Prozess der ständigen Stärkung des Völkerrechts in dem Maße in Gang setzen, dass wir ihm die Eigenschaften verleihen, die wir heute kennen. In der alten Zeit, die für die Herstellung der Beziehungen, die das Gesetz hervorbrachten, ungünstig war, entwickelten sich jedoch einige der ...
Pendant les guerres de Religion, de nombreux pactes »d'amitié« sont signés entre protestants et catholiques. Par ces accords de paix, les habitants s'engagent à vivre ensemble en »frères, amis et concitoyens«. L'article s'interroge sur le sens de ces pactes, leur fonction et leur efficacité. En montrant que le vocabulaire de l'amitié est essentiellement d'origine monarchique, on comprend que les pactes adressent surtout un message politique au Roi: puisqu'ils vivent en paix et amitié, les habitants n'ont nul besoin de l'intervention royale pour rétablir le calme. En même temps, les »pactes d'amitié« témoignent d'un effritement de la confiance communautaire et du besoin croissant de recourir au pouvoir central pour assurer la cohésion sociale. ; Während der Religionskriege wurden zahlreiche Freundschaftsbündnisse zwischen Protestanten und Katholiken geschlossen. Durch diese Friedensabkommen verpflichteten sich die Einwohner, als »Brüder, Freunde und Mitbürger« zusammenzuleben. Der Beitrag untersucht den Sinn dieser Bündnisse, ihre Funktion und ihre Effektivität. Die Feststellung, dass der verwendete Wortschatz der Freundschaft in erster Linie monarchischer Herkunft ist, erlaubt die Annahme, dass die Bündnisse vornehmlich eine Botschaft an den König beinhalteten: Da sie in Frieden und Freundschaft leben, benötigen die Einwohner keineswegs ein königliches Eingreifen, um die Ruhe wiederherzustellen. Gleichzeitig zeugen die »Freundschaftsbündnisse« von der zunehmenden Erosion des Vertrauens innerhalb der Gemeinschaft und vom zunehmenden Bedarf, an die Zentralmacht zu appellieren, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu sichern.
Die Zahl palästinensischer Arbeitskräfte in Israel hat sich in der Folge immer weiter abnehmender Friedenshoffnungen deutlich verringert. Außer legalen Immigranten sind nicht-jüdische Arbeiter ins Land gekommen; das Land ist mittlerweile in das globale Netzwerk internationaler Migrantenströme eingebunden. Die Zahl legaler und illegaler ausländischer Arbeitskräfte wird auf 300 000 geschätzt. Über die Frage, wie diese im Judenstaat Wurzeln schlagen können oder sollten, ist eine Debatte entbrannt. Sie betrifft das Selbstverständnis und die nationale Identität des Staates und seiner Bürger. (DÜI-Sbd)
Die Artikel geben einen Überblick über das Leben von Paul Kagame. Mit seiner Berufung zum Präsidenten werden erstmals in den Ländern Ruanda und Burundi Tutsi an der Macht sein. Kagame ist in Flüchtlingslagern aufgewachsen und erzwang sich die Rückkehr in sein Heimatland mit Waffengewalt. Wie bei vielen Tutsi werden sein Bewusstsein und Handeln daher von einem starken Sicherheitsbedürfnis und der Erinnerung an den Völkermord 1994 geprägt. Es wird die Politik der USA untersucht und diskutiert, ob die von Mandela für Burundi betriebenen Verhandlungen für eine Friedenssuche auf Ruanda übertragbar sind. Abschließend wird ein Überblick über die zum ruandischen Völkermord erschienene Literatur gegeben. (DÜI-Wgm)
Der nach Ressourcenkategorien gegliederte Web-Führer zum Thema Palästina und nahöstlicher Friedensprozeß berücksichtigt sowohl palästinensische Web-Sites als auch themenrelevante Internetressourcen, die von ausländischen Institutionen (in Israel, Europa, USA und anderen Ländern) und internationalen Organisationen angeboten werden. Die Internet-Adressen der Informationsangebote sind in den Text integriert. (DÜI-Hns)
In Sierra Leone brachte die von Nigeria dominierte, 1990 geschaffene westafrikanische Friedenstruppe Ecomog gegen den Willen anderer involvierter westafrikanischer Länder mit Gewalt den von einer Militärregierung gestürzten Präsidenten Kabbah an die Macht zurück. Im Landesinneren gingen die Kämpfe jedoch weiter, es besteht die Gefahr, daß Teile der gestürzten Junta einen Guerillakrieg gegen die Regierung in Freetown führen werden. Nigeria hatte für sein Eingreifen sowohl außen- wie innenpolitische Gründe. Kabbah ist mit dieser Aktion der fünfte afrikanische Staatschef, der nach einem Sturz seine Macht durch die Intervention einer ausländischen Macht zurückerhielt. (DÜI-Wgm)
In: Revue juridique et politique: indépendance et coopération ; organe de l'Institut de Droit ; organe de l'Institut International de Droit d'Expression Français, Band 52, Heft 3, S. 309-326
Der Autor untersucht überblicksartig den rechtlichen Rahmen und die Tätigkeitsfelder internationaler Wahlhilfe auf der Ebene der Vereinten Nationen in afrikanischen Staaten. Dabei differenziert er nach Staaten, in denen solche Hilfe bei Nichtexistenz interner bewaffneter Konflikte in Form technischer Hilfe zum Tragen kommt, und solchen Staaten, in denen Hilfe im Rahmen umfangreicher Friedensmissionen zwecks Beendigung von Kriegen zum Einsatz gelangt. Problematisiert wird auch, inwieweit sich das UN-Engagement mit Fragen der nationalen Souveränität verträgt. (DÜI-Kör)
Zum Zeitpunkt der jordanischen Wahlen wirkte sich der festgefahrene Friedensprozeß im Nahen Osten negativ auf das Land aus. Nach Analyse der Wahlen untersucht der Autor die Ergebnisse, wobei auch der Wahlboykott durch die Islamisten und Teile der Opposition einbezogen wird. Darüber hinaus wird auf die oft übereilten Kommentare nach den Wahlen eingegangen, die den Sieg des Tribalismus und die Niederlage der Linken und der Frauen betonten. (DÜI-Ott)
Serge Bianchi, «La bataille du calendrier» ou le décadi contre le dimanche. Nouvelles approches pour la réception du calendrier républicain en milieu rural. Die Frage der Aufnahme des republikanischen Kalenders auf dem Land kann nun, dank der Überkreuzung konkreter Quellen wie die Kommunalberatungen, die Briefe der Soldaten, die Akten der Friedensgerichte, usw... neu dargestellt werden. Es scheint, als wäre der Dekadi im Jahre II der Republik in «republikanischen» Gemeinden wohl angenommen, als Zeichen einer neuen politischen Kultur, außer für die ökonomischen Geschäfte. Zu gieicher Zeit feiern Gemeinden in der Nähe von Paris den Sonntag weiter. Während des Direktoriums stellt man eine fast allgemeine Rückkehr der Landbevölkerungen zum Sonntag fest, trotz der Regierungsanweisungen im Jahre V der Republik. Vergleichende Untersuchungen an Ort und Stelle würden gestatten, endgültige Urteile iiber die Unvermeidlichkeit des Scheiterns des Dekadis, unter der Bedingung einer feinen chronologischen Analyse, der Differenzierung der Deutungsebenen und der Eintragung des Studiums des « Kampfes » zwischen Sonntag und « Dekadi » in eine wohlbemeisterte Kenntnis des Benehmens auf dem Land.
Der Beitrag untersucht die wirtschaftlichen Konsequenzen, die aus einer eventuellen größeren politischen Stabilität der Region (Libanon, Jordanien, Ägypten, Israel und die autonomem und besetzten Gebiete) nach der Unterzeichnung des Gaza-Jericho-Abkommens und des israelisch-jordanischen Friedensvertrages resultieren könnten. Der Autor geht zunächst auf den schwachen Handel zwischen den Ländern dieser Zone, die massive Auslandshilfe und auf das Fehlen der natürlichen Ressourcen ein, um dann die Kooperationsmöglichkeiten mit der EU zu erörtern. (DÜI-Ott)
Vier Jahre nach der letzten Wahl von 1989, die einen großen Wahlsieg der Islamisten verzeichnete, waren die Jordanier erneut zu Wahlen aufgerufen. Im Vorfeld dieser Wahlen hatte König Hussein eine Strategie entwickelt, um die politischen Probleme, die sich nachteilig auf das Wahlergebnis auswirken könnten, unter Kontrolle zu haben: im Innern war es die Existenz einer starken islamistischen Bewegung und das Problem der jordanischen Palästinenser und ihrer Identität, auf internationaler Ebene bestand die Gefahr, daß regionale Machtstrukturen sowie der Fortgang des Friedensprozesses Jordanien marginalisieren könnten. (DÜI-Ott)
Eine Friedensregelung im Nahen Osten, die neben politischen auch wirtschaftliche Hindernisse beseitigen muß, schließt Konzessionen bei wirtschaftlichen Vorteilen, insbesondere im Bereich des Wassers, ein. Der Beitrag, Auszug aus einer laufenden Forschungsarbeit, präsentiert die Hypothese, nach der der Frieden - und nicht der Krieg - die für Israel notwendigen Wasserressourcen zur Verfügung stellen wird. Zuvor wird auf die Wasserproblematik in Israel und auf die möglichen Folgen eingegangen, die eine Fortdauer des Kriegszustandes nach sich ziehen würden. (DÜI-Ott)