Der nach Ressourcenkategorien gegliederte Web-Führer zum Thema Palästina und nahöstlicher Friedensprozeß berücksichtigt sowohl palästinensische Web-Sites als auch themenrelevante Internetressourcen, die von ausländischen Institutionen (in Israel, Europa, USA und anderen Ländern) und internationalen Organisationen angeboten werden. Die Internet-Adressen der Informationsangebote sind in den Text integriert. (DÜI-Hns)
In Sierra Leone brachte die von Nigeria dominierte, 1990 geschaffene westafrikanische Friedenstruppe Ecomog gegen den Willen anderer involvierter westafrikanischer Länder mit Gewalt den von einer Militärregierung gestürzten Präsidenten Kabbah an die Macht zurück. Im Landesinneren gingen die Kämpfe jedoch weiter, es besteht die Gefahr, daß Teile der gestürzten Junta einen Guerillakrieg gegen die Regierung in Freetown führen werden. Nigeria hatte für sein Eingreifen sowohl außen- wie innenpolitische Gründe. Kabbah ist mit dieser Aktion der fünfte afrikanische Staatschef, der nach einem Sturz seine Macht durch die Intervention einer ausländischen Macht zurückerhielt. (DÜI-Wgm)
In: Revue juridique et politique: indépendance et coopération ; organe de l'Institut de Droit ; organe de l'Institut International de Droit d'Expression Français, Band 52, Heft 3, S. 309-326
Der Autor untersucht überblicksartig den rechtlichen Rahmen und die Tätigkeitsfelder internationaler Wahlhilfe auf der Ebene der Vereinten Nationen in afrikanischen Staaten. Dabei differenziert er nach Staaten, in denen solche Hilfe bei Nichtexistenz interner bewaffneter Konflikte in Form technischer Hilfe zum Tragen kommt, und solchen Staaten, in denen Hilfe im Rahmen umfangreicher Friedensmissionen zwecks Beendigung von Kriegen zum Einsatz gelangt. Problematisiert wird auch, inwieweit sich das UN-Engagement mit Fragen der nationalen Souveränität verträgt. (DÜI-Kör)
Zum Zeitpunkt der jordanischen Wahlen wirkte sich der festgefahrene Friedensprozeß im Nahen Osten negativ auf das Land aus. Nach Analyse der Wahlen untersucht der Autor die Ergebnisse, wobei auch der Wahlboykott durch die Islamisten und Teile der Opposition einbezogen wird. Darüber hinaus wird auf die oft übereilten Kommentare nach den Wahlen eingegangen, die den Sieg des Tribalismus und die Niederlage der Linken und der Frauen betonten. (DÜI-Ott)
Serge Bianchi, «La bataille du calendrier» ou le décadi contre le dimanche. Nouvelles approches pour la réception du calendrier républicain en milieu rural. Die Frage der Aufnahme des republikanischen Kalenders auf dem Land kann nun, dank der Überkreuzung konkreter Quellen wie die Kommunalberatungen, die Briefe der Soldaten, die Akten der Friedensgerichte, usw... neu dargestellt werden. Es scheint, als wäre der Dekadi im Jahre II der Republik in «republikanischen» Gemeinden wohl angenommen, als Zeichen einer neuen politischen Kultur, außer für die ökonomischen Geschäfte. Zu gieicher Zeit feiern Gemeinden in der Nähe von Paris den Sonntag weiter. Während des Direktoriums stellt man eine fast allgemeine Rückkehr der Landbevölkerungen zum Sonntag fest, trotz der Regierungsanweisungen im Jahre V der Republik. Vergleichende Untersuchungen an Ort und Stelle würden gestatten, endgültige Urteile iiber die Unvermeidlichkeit des Scheiterns des Dekadis, unter der Bedingung einer feinen chronologischen Analyse, der Differenzierung der Deutungsebenen und der Eintragung des Studiums des « Kampfes » zwischen Sonntag und « Dekadi » in eine wohlbemeisterte Kenntnis des Benehmens auf dem Land.
Der Beitrag untersucht die wirtschaftlichen Konsequenzen, die aus einer eventuellen größeren politischen Stabilität der Region (Libanon, Jordanien, Ägypten, Israel und die autonomem und besetzten Gebiete) nach der Unterzeichnung des Gaza-Jericho-Abkommens und des israelisch-jordanischen Friedensvertrages resultieren könnten. Der Autor geht zunächst auf den schwachen Handel zwischen den Ländern dieser Zone, die massive Auslandshilfe und auf das Fehlen der natürlichen Ressourcen ein, um dann die Kooperationsmöglichkeiten mit der EU zu erörtern. (DÜI-Ott)
Vier Jahre nach der letzten Wahl von 1989, die einen großen Wahlsieg der Islamisten verzeichnete, waren die Jordanier erneut zu Wahlen aufgerufen. Im Vorfeld dieser Wahlen hatte König Hussein eine Strategie entwickelt, um die politischen Probleme, die sich nachteilig auf das Wahlergebnis auswirken könnten, unter Kontrolle zu haben: im Innern war es die Existenz einer starken islamistischen Bewegung und das Problem der jordanischen Palästinenser und ihrer Identität, auf internationaler Ebene bestand die Gefahr, daß regionale Machtstrukturen sowie der Fortgang des Friedensprozesses Jordanien marginalisieren könnten. (DÜI-Ott)
Zwei Artikel über Emigration und Immigration in Simbabwe und Mosambik. In Simbabwe sind es zunächst die weißen Siedler, die während und kurz nach den Unabhängigkeitskämpfen das Land verließen und nun gerne wieder in die alte Heimat zurückkehren. In Mosambik machen die Bürgerkriegsflüchtlinge die größte afrikanische Flüchtlingsgruppe aus. Seit der Unterzeichnung eines Friedensvertrages kehren viele von ihnen zurück. Die Artikel schildern die Beweggründe für die Emigration, ihre gesellschaftlichen Folgen wie auch die Risiken und Hindernisse einer erneuten Einwanderung. (DÜI-Spl)
Eine Friedensregelung im Nahen Osten, die neben politischen auch wirtschaftliche Hindernisse beseitigen muß, schließt Konzessionen bei wirtschaftlichen Vorteilen, insbesondere im Bereich des Wassers, ein. Der Beitrag, Auszug aus einer laufenden Forschungsarbeit, präsentiert die Hypothese, nach der der Frieden - und nicht der Krieg - die für Israel notwendigen Wasserressourcen zur Verfügung stellen wird. Zuvor wird auf die Wasserproblematik in Israel und auf die möglichen Folgen eingegangen, die eine Fortdauer des Kriegszustandes nach sich ziehen würden. (DÜI-Ott)
Wie das gesamte Weltsystem verändert sich auch der Vordere Orient völlig. Der Zusammenbruch der benachbarten Supermacht UdSSR, die massive westliche Machtdemonstration (insbesondere, aber nicht nur allein während des Krieges mit Kuwait), das Anlaufen des "Friedensprozesses" sind die sichtbarsten Zeichen dieses Wandels. Die gegenwärtige Übergangsphase weist aber auch schwerwiegendere Tendenzen auf, wie z.B. das Infragestellen von Staatsgrenzen und die ständige Abwertung des Konzepts der nationalen Unabhängigkeit. (DÜI-Ott)