Tudjman takes the offensive
In: Transition: events and issues in the former Soviet Union and East-Central and Southeastern Europe, Band 1, Heft 7, S. 36-38
ISSN: 1211-0205
Die Weigerung des kroatischen Präsidenten Tudjman, das UNPROFOR-Mandat der Stationierung von Friedenstruppen zwischen Kroatien und der Krajina zu verlängern, hat ein neues Stadium des Konflikts im ehemaligen Jugoslawien eröffnet. Der internationale Druck, den diese Entscheidung ausgelöst hat, hat zum UNCRO-Mandat und damit auf den ersten Blick zu einem Einlenken Tudjmans geführt. Dieses Mandat, das eine Stationierung von UN-Truppen entlang der international anerkannten Grenzen Kroatiens vorsieht, richtet sich de facto jedoch unmittelbar gegen den serbischen Präsidenten Milosevic, da mit einer solchen Regelung UN-Truppen zwischen den drei serbischen Regionen Serbien, Republik Srpska und Krajina postiert würden und es so zu einer Reintegration der Krajina in den kroatischen Staat käme. Vor diesem Hintergrund wird das gegenwärtige Zögern der UN bei der Umsetzung des neuen Mandats verständlich. (BIOst-Wpt)