Rüstung schafft auf lange Sicht gesehen weder Arbeitsplätze noch wirtschaftliches Wachstum. Der technologische Fortschritt der militärischen Forschung, den die zivile Industrie nutzen kann, ist auch nicht in dem Maße vorhanden, wie von der Rüstungsindustrie glauben gemacht wird. Zu diesen Ergebnissen kommt der Autor nach seiner Untersuchung über den volkswirtschaftlichen Nutzen der Rüstungsausgaben anhand veröffentlichten statistischen Materials. Er weist nach, daß eine Umstellung der Rüstungsproduktion in Friedensproduktion nicht nur volkswirtschaftlich notwendig, sondern auch organisatorisch möglich ist, da eine solche Umstellung nicht in einem Schritt durchführbar ist. Dazu bedarf es allerdings einer Beendigung des Wettrüstens aller Länder. Hinzu kommt, daß durch eine Umstellung der Produktion Mittel frei würden zur industriellen Entwicklung der Entwicklungsländer, was auch langfristig sichere Absatzmärkte garantiere. (RE)
Die chinesische Stellungnahme zur UN-Debatte um die Definition des Begriffs "Aggression", die Aggressionskriege von Kriegen gegen Aggression unterschieden wissen will und im (Sozial-)Imperialismus die eigentliche Ursache von Aggressionskriegen sieht, deckt sich z.T. mit Kategorien der modernen Friedensforschung. (DÜI-Sch)
Der Autor untersucht die Agitations- und Organisationsformen der konservativen Machteliten zwischen 1910 und 1918 und stellt ihre Verbindungslinien zur Entstehung der NSDAP heraus. Dargestellt werden die verschiedenen Organisationsgründungen seit den 70er Jahren wie z.B. der Centralverband Deutscher Industrieller und der Bund der Landwirte, der Radikalisierungsprozeß dieser von vorindustriell-ständisch-autoritären Leitbildern geprägten Verbände in den Jahren 1910 bis 1914 und schließlich die Gründung der präfaschistischen "Deutschen Vaterlandspartei" im Herbst 1917, die als Reaktion auf die Ankündigung der preußischen Wahlrechtsvorlage und der Friedensresolution des Reichstags erfolgte. Die Vaterlandspartei wurde von der Schwerindustrie finanziert und stellte den geglückten Versuch einer rechten Massenbewegung im Kaiserreich dar. Sie gliederte sich eine "Abteilung für Werbung und nationalpolitische Aufklärung der Arbeiter" an, mit der sie sich um die "nationale" Agitation unter den Arbeitern bemühte, mit dem Ziel auf manipulatorischem Wege von sozial und politisch emanzipatorischen Bewegungen abzulenken. Im Februar 1918 ging aus der Vaterlandspartei die alldeutsche, antisemitische, mittelständische und wirtschaftsfriedliche "Deutsche Arbeiter- und Angestellten-Partei" hervor, die eine "norddeutsche Variante" der späteren Deutschen Arbeiterpartei bzw. der frühen NSDAP bildete. (WJ)
In: Sozialwissenschaftliche Informationen für Unterricht und Studium: sowi, Band 1, Heft 3, S. 10-14
ISSN: 0340-2304, 0340-2304
Die These von der Entstehung eines militärisch- industriellen Komplexes in der BRD, dem eine unkontrollierte Machtverfilzung von Wirtschaft und Wissenschaft, Militär und Politik zugrunde liegt, ist auf dem Hintergrund des - trotz Entspannungspolitik - Ausbleibens grundlegender Reformen im Bereich der Militärpolitik zu sehen. So sieht Grossner in der BRD des Jahres 1971 Tendenzen, die ihm auf eine Priorität des 'military-industrial establishment' mit allen finanziellen, sozialen und (außen-) politischen Kosten hinzusteuern scheinen. Er stellt jedoch keine Überlegungen an, inwieweit die wesentlich verstärkten mittel- und langfristigen Rüstungsplanungen nicht nur militärtechnischen und haushaltspolitischen Erfordernissen, sondern auch denen der einschlägigen Industrien entsprechen. Klönnes Beschäftigung mit dem militärisch-industriellen Komplex steht im Zusammenhang einer Kapitalismus-Analyse. Ihm geht es darum, die Ohnmacht oder gar Willfährigkeit sozialdemokratischer Regierungspolitik gegenüber den Interessen der privaten Produktionsmittelbesitzer an der Sicherung optimaler Profitchancen aufzuzeigen; am Beispiel des Rüstungskomplexes zeigt er exemplarisch, wie mittels sozialisierter Vorkosten und Folgelasten private Besitz- und profitstrukturen lebensfähig gehalten werden. Drei Publikationen aus dem Bereich der Friedensforschung befassen sich mit der von der BRD geleisteten Militärhilfe und den von ihr ausgehenden Rüstungsexporten. In seiner Studie über den Waffenhandel vergleicht Albrecht die vier wichtigsten Rüstungsexportländer der westlichen Welt miteinander und stellt dabei insbesondere die Frage nach dem Zusammenhang zwischen Militärhilfe und der allgemeinen Exportpolitik der Regierung und den Interessen der westdeutschen Industrie. Unter dem gleichen Aspekt untersuchen Albrecht und Sommer den Zusammenhang zwischen Militärhilfe und Entwicklungspolitik. Im Mittelpunkt der Arbeit Haftendorns steht die Frage, ob und inwieweit Rüstungshilfe und Waffenexporte politisch sinnvoll sein können. Alle drei Autoren beschreiben die derzeitige Form westdeutscher Militärhilfe weitgehend als Infrastrukturhilfe für die Länder der Dritten Welt; sie ziehen daraus jedoch unterschiedliche Schlüsse: Haftendorn plädiert für die Eingliederung der Militärhilfe in die Entwicklungshilfe; Albrecht und Sommer hingegen sehen den Zusammenhang zwischen Entwicklungshilfe, Militärhilfe und Rüstungsexporten weitaus kritischer. Militärhilfe bedeutet für sie letztlich die Beteiligung der armen Länder an den Kosten des Rüstungskapitalismus. (HH)
Diese Passage ist ein Teil der Friedensrede des Atheners Kallias vor den Lakedaimoniern. Die Friedensverhandlungen werden von den Athnern initiiert, welche auch die Thebaier eingebunden wissen wollten. Denn nachdem die Plataier von den Thebaiern aus Boiotien verjagt worden sind, wenden sich die Athener von Theben ab, scheuen allerdings den militärischen Konflikt und begehren einen Friedensschluss, welcher letztendlich ohne Beteiligung Thebens zustande kommt. Nikias betont hier die Verbindungen zwischen Athen und Sparta aus mythischer Zeit, die über Triptolemos auf athenischer und Herakles sowie den Dioskuren auf spartanischer Seite verläuft. Triptolemos gilt als der mythische Vertreter von Eleusis, wobei seine Verbindung zu den Mysterien mit der Zeit durch die zum Getreide ersetzt wird (J. Bremmer s. v. Triptolemos, in: DNP 12/1 (2002), 828-829). Dass dieser Heros dem Herakles und den Dioskuren den Getreideanbau beibringt, könnte auf gewisse Tendenzen der Athener hindeuten, ihre athenisch-ionische Kultur als die ältere im Vergleich zur spartanisch-dorischen zu erachten. Jedenfalls wird wie mit der Geschichte der Aufnahme der Herakliden in Athen eine positiv konnotierte "historische" Verbindung zwischen Athen und Sparta geschaffen (vgl. Hdt. 9,27; Eur. Herkleid.).
Nachdem Petreius feststellen musste, dass seine Leute bei Ilerda kurz vor einem Friedensschluss mit den Gegnern stehen, lässt er sie alle einen neuen Eid schwören, Herr und Füher nicht zu verlassen. Als dies geschehen ist, befiehlt er die Tötung aller Caesar-Anhänger, die sich noch in seinem Lager befinden.
Ill.: Heyden, Jakob ˜van derœ, s. Monogramm in der unteren rechten Ecke des Blattes ; Erscheinungsort und Verleger ermittelt über Monogramm Jakob van der Heydens ; Politisches Flugblatt; Friedensblatt ; Ausfuehrliche Beschreibung ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Einbl. V,8 a-98
Ill.: Arnold, Jonas; Wid.: Furttenbach, Joseph ; Erscheinungsjahr ermittelt aus Inhalt und Jahreszahl in der oberen Kartusche der Illustration ; Politisches Flugblatt; Friedensblatt ; Ausfuehrliche Beschreibung ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- Einbl. V,8 a-102
nach den Friedensschlüssen zu Lüneville und Amiens und dem Hauptschlusse der außerordentlichen Reichsdeputation vom 25. Februar 1803, aus den neuesten Reisebeschreibungen, . auch auf eignen Reisen gesammelt und verfaßt von P. A. Winkopp ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- BHS XI 76-1
nach den Friedensschlüssen zu Lüneville und Amiens und dem Hauptschlusse der außerordentlichen Reichsdeputation vom 25. Februar 1803, aus den neuesten Reisebeschreibungen, . auch auf eignen Reisen gesammelt und verfaßt von P. A. Winkopp ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 Geo.u. 113-1