Die neue Weltordnung in der Krise: von der uni- zur multipolaren Weltordnung? ; Friedensbericht 2008 ; [State-of-Peace-Konferenz 2008]
In: Dialog Bd. 55
In: Friedensbericht 2008
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In: Dialog Bd. 55
In: Friedensbericht 2008
World Affairs Online
In: HSFK-Report, Band 9/2008
"Nach Ende des Bürgerkriegs 1995 standen sich im neuen Staat Bosnien und Herzegowina im wesentlichen drei ethnisch definierte Konfliktparteien voller Misstrauen gegenüber: Bosniaken, Serben und Kroaten. Mit großem Personalumfang und weitreichenden Eingriffsbefugnissen ausgestattete Friedensmissionen wurden eingesetzt, um diese Nachbürgerkriegsgesellschaft bei der Etablierung eines demokratischen Staates zu unterstützen. Dieser Weg erwies sich als ein mühsames Unterfangen, musste doch für eine erfolgreiche Demokratisierung eine doppelte Aufgabe bewältigt werden: Zum einen galt es, gemeinsame staatliche Institutionen zu etablieren, zum anderen mussten alle Ethnien dazu gebracht werden, den gemeinsamen Staat zu akzeptieren. Der Autor untersucht in seinem Report die Fortschritte der Demokratisierung in den 13 Jahren nach Kriegsende und kommt in seiner Analyse zu einem ernüchternden Ergebnis: Nach durchaus hoffnungsvollen Phasen ging ab 2006 die Akzeptanz des gemeinsamen Staates wieder zurück. Heute ist Bosnien und Herzegowina nach wie vor eine geteilte Gesellschaft, die sogar weiter auseinander zu treiben scheint. Einzig der Wunsch, eines Tages Mitglied der EU zu werden, eint die Konfliktparteien. Der Autor empfiehlt, diesen Wunsch als konstruktives Potenzial zu nutzen und die europäische Integration des jungen Staats zu fördern. Dies und die Abschaffung der weitreichenden Befugnisse des Hohen Repräsentanten könnten die unerfreuliche Entwicklung vielleicht noch aufhalten und Bosnien und Herzegowina einen eigenen Weg zu einem gemeinsamen demokratischen Staat finden lassen." (Autorenreferat)
In: AFK-Friedensschriften 34
Im ersten Jahrzehnt nach der deutschen Vereinigung stand die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik unter der Devise "Wandel in der Kontinuität". In den letzten Jahren, beginnend mit der rot-grünen Regierung, sind die Stichworte "Selbstbewusstsein einer erwachsenen Nation", "Enttabuisierung des Militärischen", "Deutsche Außen- und Europapolitik gründet sich auf Werte, und sie ist Interessenpolitik". Gilt damit weiterhin der bisherige gesellschaftliche Grundkonsens, Deutschland sei eine "Zivilmacht" und müsse dies bleiben? Oder hat sich der Wandel zu einem Verständnis vollzogen, nach dem die Bundesrepublik eine "normale" Mittelmacht ist, die eher nationalen Interessen als normativen Orientierungen folgt – und auch folgen sollte?Autoren aus Wissenschaft, Politik, Medien und gesellschaftlichen Organisationen behandeln die Frage, ob die deutsche Außenpolitik der letzten Jahre am Frieden orientiert ist. Sie kommen zu der Einschätzung, dass die Transformation der Bundeswehr zu einer Armee mit Interventionsauftrag das große Risiko mit sich gebracht hat, den Friedensanspruch der Berliner Außenpolitik zu verfehlen. Diese Gefahr wird auch nicht dadurch aufgewogen, dass in ihr zivile Impulse stärker als früher zum Tragen gekommen sind und die deutsche Politik weiterhin in Europa und in internationale Organisationen eingebunden ist
In: Osnabrücker Jahrbuch Frieden und Wissenschaft 15
World Affairs Online
World Affairs Online
In: Tübinger Arbeitspapiere zur internationalen Politik und Friedensforschung Nr. 54
In: Die Friedens-Warte: Journal of International Peace and Organization, Band 83, Heft 1, S. 25-43
ISSN: 0340-0255
"Die Wiederherstellung von Staatlichkeit nach Konflikten ist ein Phänomen, dem eine stetig steigende Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft zuteil wird. Zu den derzeit umfangreichsten und in der Öffentlichkeit auch präsentesten 'rebuilding'-Projekten zählen die Engagements der Staatengemeinschaft beziehungsweise einzelner Staaten in Afghanistan und dem Irak sowie in Bosnien-Herzgowina und dem Kosovo. Im Rahmen der Förderung der Deutschen Stiftung Friedensforschung wurden diese vier Fälle aufgearbeitet. Ziel des Projekts war die Darstellung, Untersuchung und völkerrechtliche Bewertung von Lösungswegen zur Wiederherstellung von Staatlichkeit. Anhand der genannten Beispiele wurde aufgezeigt, wie auf die Auflösung von Staatlichkeit reagiert wurde oder hätte reagiert werden müssen. Der Beitrag fasst die wesentlichen Befunde dieses Projekts zusammen." (Autorenreferat)
In: Rombach-Wissenschaften
In: Reihe Historiae 22
Anders als häufig angenommen, sind Religionen weder an sich friedlich noch an sich gewaltsam, sondern prinzipiell ambivalent: Sie können ebenso friedensstiftende Wirkungen entfalten wie zu Kampf und Gewalt anstacheln. Der vorliegende Band fragt in grundsätzlichen Überlegungen und Fallstudien aus Geschichte und Gegenwart, unter welchen Bedingungen das jeweils geschieht. Wann schlägt religiös motivierter Widerstand in Gewalt um? Welchen Umgang pflegen religiöse Würdenträger mit der politischen Macht? Wird der Obrigkeit die religiöse Legitimation entzogen im Fall staatlichen Gewaltmissbrauchs? Geht von religiösen Diasporen eine besondere Gefahr aus? Gibt es Beispiele gelingender sozialer Integration konkurrierender religiöser Wahrheitsansprüche?
In: Ethik in Forschung und Praxis, 8
Dieses Buch ist eine Darstellung der Ethik des Friedens von Johannes Paul II.. Die Verkündigung des Friedens gehört zu den Grundaufgaben der Kirche. Johannes Paul II. betont den personalistischen Charakter des Friedens und dass er "mehr als nur Nicht-Krieg" bedeutet.Der Autor Janusz Szulist stellt das Konzept des Friedens bei Johannes Paul II. aufgrund der verschiedenen Elementen der Friedensethik dar, die sich in den Veröffentlichungen des Papstes finden. Es gibt zwar keine Enzyklika oder ein Apostolisches Schreiben, aber sehr wohl Friedensbotschaften von Johannes Paul II..
World Affairs Online
In: rororo 55698
In: Rowohlts Enzyklopädie
Die anhaltende innergesellschaftliche Gewaltbereitschaft und die Herausforderungen der Globalisierung, verbunden mit der Frage, was und wie Menschen künftig lernen müssen, um in einer zusammenwachsenden Welt Orientierung zu gewinnen, bestimmen zunehmend das Interesse an der Friedenspädagogik.
Die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) veranstaltete gemeinsam mit der Abteilung Internationale Beziehungen/Friedens- und Konfliktforschung des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Tübingen im November 2007 die Tagung "Berufsfelder für zivile Friedensfachkräfte - Voraussetzungen und Einstiegsmöglichkeiten". Die Veranstaltung war ein Teil des Rahmenprogramms, welches den Gastaufenthalt der vom Forum Ziviler Friedensdienst e.V. konzi-pierten Wanderausstellung "Frieden braucht Fachleute" in Tübingen begleitete. Die Tagung war in erster Linie eine Berufsinformationsveranstaltung für Studierende der Friedens- und Konfliktforschung, die sich für das Arbeitsfeld des Zivilen Friedensdienstes (ZFD) interessieren. Darüber hinaus war es den Organisatoren ein Anliegen, den TeilnehmerInnen Beschäftigungsmöglichkeiten und Wege zum Berufseinstieg im Bereich der zivilen Konfliktbearbeitung aufzuzeigen. ; The German Foundation for Peace Research (DSF) organized jointly with the Department of International Politics/Peace- and Conflict Research at the Institute of Political Science at the University of Tuebingen in November 2007 the conference "professional fields for civilian peacekeeping staff - conditions and opportunities." The event was part of the support program of the traveling exhibition "Peace needs professionals" in Tuebingen. The meeting was primarily a professional briefing for students of peace and conflict research, which are interested for the work of the Civil Peace Service (ZFD). In addition, it was a concern for the organizers, to show the participants employment opportunities and career paths in the field of civilian conflict transformation.
BASE
In: Europäische Friedenspolitik: Inhalte, Differenzen, Methoden und Chancen, S. 324-356
Der Begriff der "nachhaltigen Entwicklung" ist mit einem Dilemma verbunden. Solange in keinem Industrieland und keiner hoch entwickelten Region der Welt ein funktionierendes Beispiel nachhaltiger Entwicklung existiert, besteht auch für die Entwicklungsgesellschaften kein hinreichender Grund, die eigenen Entwicklungsbemühungen an diesem Leitbild zu orientieren. Vor diesem Hintergrund wird in einem ersten Schritt die bisherige Leistung der europäischen Umweltpolitik bilanziert und der Stand der Umweltintegration erläutert. Auf dieser Grundlage erfolgt, vornehmlich für den Bereich der Klimapolitik, eine Diskussion der Umweltaußenbeziehungen der EU und ihrer Position in den internationalen Umweltverhandlungen, um anschließend den Akteursstatus der EU in der internationalen Umweltpolitik zu charakterisieren. Die klimapolitische Debatte wird dann mit dem Bereich der Energiepolitik zusammengeführt, um abschließend der Frage zu klären, ob sich aus der Umwelt- und Klimapolitik friedenspolitische Potentiale ergeben. Insgesamt zeigt sich, dass es sich bei der europäischen Umweltpolitik um ein Politikfeld im Spannungsverhältnis von Supranationalismus und Intergouvernementalismus handelt, dessen Entstehung und Entwicklung sich am ehesten mit einem Mix aus neofunktionalistischen und intergouvernementalistischen Erklärungsansätzen beschreiben lässt. (ICA2)
In: Die sozialen Bewegungen in Deutschland seit 1945. Ein Handbuch., S. 267-291
Eine wichtige Leistung der Friedensbewegung lag, so der Verfasser, in ihrer Fähigkeit, Alternativen für friedliche Lösungen von Konflikten und gegenseitigen Abschreckungsbedrohungen aufzuzeigen. Zwar wurden diese in aller Regel von den Regierungen ignoriert. Durch den Zerfall der Sowjetunion traten Tendenzen zur weiteren Aufsplitterung auf (Balkan, Kaukasus), die zu 'Konsolidierungskriegen' nach dem Typ Tschetschenien führen können. Besonders in Russland kann es, zumal angesichts des westlichen Drucks und des Bestrebens der USA, ihren Einfluss auf diese Gebiete auszuweiten, Versuche der Rekonstruktion von Teilen des alten sowjetischen Einflussbereiches geben und zu Gegenreaktionen mit kleinen und größeren Kriegen kommen. Das unipolare, globale Militärsystem unter Führung des Hegemons USA kann niemals vollständige globale Kontrolle ausüben, sondern muss in einem System 'partieller Hegemonialmächte' agieren. Angesichts des Irak-Krieges, des NATO-Jugoslawien-Krieges und der Raketenabwehrpläne der USA - ökonomische Gründe mögen hinzu kommen - fühlen sich Russland, China und vermutlich auch Indien bedroht. Dies kann langfristig zu einer Gegenblock- Bildung dieser bevölkerungsreichen, euro-asiatischen Flächenstaaten führen. Gegen mögliche Bedrohungen oder gar Angriffe werden sie sich vorwiegend auf ihre nukleare Abschreckungsfähigkeit stützen. Ein neues bi- oder multipolares System mit ständiger Aufrüstung ist deshalb wahrscheinlich. Eskaliert ein solches Konfliktszenarium durch dramatische Aufrüstungsschritte und Bedrohungen, so ist mit einer dauerhaften Massenmobilisierung der Friedensbewegung zu rechnen. Die Friedensbewegung der 60er Jahre hatte sich, so die These, von einer Ein-Punkt-Problematik, nämlich der Bedrohung durch Atomwaffen, zu einer gesellschaftskritischen Bewegung entwickelt. Es ist gut vorstellbar, dass ein vergleichbarer Vorgang in der Zukunft auf internationaler Ebene einsetzen wird, der auch in der Friedensarbeit zu einer weiten Auffächerung der Themen, insbesondere in Hinsicht auf die grundsätzlichen und die konkreten Ursachen der Konflikte und Kriege, führen könnte. In ähnlicher Weise mag es den thematisch anders ausgerichteten sozialen Bewegungen ergehen. Geschähe dies, so würde eine neue grundsätzliche Kritik und Opposition von internationalem Charakter entstehen, in der sich kritische Theorien und spezifische Expertise verbinden können. (ICF2). Die Untersuchung enthält quantitative Daten.