Die Sicherheitspolitik der SPD unter besonderer Berücksichtigung der "Bülow-Studien"
In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 31, Heft 1, S. 82-91
ISSN: 0028-3320
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In: Neue politische Literatur: Berichte aus Geschichts- und Politikwissenschaft ; (NPL), Band 31, Heft 1, S. 82-91
ISSN: 0028-3320
World Affairs Online
In: Militärgeschichte, Band 25, Heft 3, S. 195-202
ISSN: 0323-5254
Der Ausbau des militärischen Agressionspotentials der Nato vor allem im Kernwaffenbereich führte zu einer qualitativ neuen Situation in der Krieg-Frieden-Problematik. Dies war der wesentliche Ausgangspunkt für die Weiterentwicklung der militärpolitischen Konzeption der SED während der 60er Jahre. Die SED erkannte, daß es keine andere Möglichkeit als die friedliche Koexistenz geben könne. Die Verhinderung eines Nuklearkrieges wurde zur wichtigsten Aufgabe. Der Weg zu einer dauerhaften Friedenssicherung führte nach Ansicht der Partei nur über den Klassenkampf gegen die Verursacher imperialistischer Kriegspolitik und den militärischen Schutz des eigenen Landes. Pazifismus lehnte sie ab. Ausgehend von diesen Erkenntnissen gelang der SED in den 60er Jahren die Stärkung der sozialistischen Staats- und Gesellschaftsordnung einschließlich der Militärmacht unter Mitwirkung und mit Zustimmung der Bevölkerung. Die Partei wirkte weiterhin aktiv beim Ausbau des Warschauer Paktes mit. Veränderungen des Parteiaufbaus innerhalb der Nationalen Volksarmee zielten auf eine Stärkung der führenden Rolle der SED in den Streitkräften. (CR)
In: Militärgeschichtliche Mitteilungen: MGM, Band 1986, Heft 1, S. 37-58
ISSN: 0026-3826
Der Autor untersucht die Stellung deutscher Hochschullehrer, insbesondere der Historiker zu Militarismus und Pazifismus in den beiden letzten Jahrzehnten vor dem Ersten Weltkrieg. Anders als die Erklärung von 4000 Professoren und Hochschulangehörigen zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges vermuten läßt, lassen sich nach Ansicht des Autors bei der großen Mehrzahl der deutschen Professoren keine Dispositionen zum Krieg und keine deutsche Spezialität in dieser Frage nachweisen. Die außenpolitischen und rüstungspolitischen Stellungnahmen deutscher Gelehrter in den Jahren 1893 bis 1914 machen deutlich, daß sie vor allen Dingen machtpolitisch dachten und an die Überlegenheit der deutschen Nation glaubten. Die Auseinandersetzungen Delbrücks mit der Friedensbewegung zeigen, daß ihnen der Pazifismus zumeist fremd war. Ausführlich behandelt wird die Kontroverse zwischen Delbrück und Fried um den Friedensbegriff. (WJ)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B. 5, S. 28-37
ISSN: 0479-611X
"Der Ost-West-Gegensatz ist auch ein Gegensatz zwischen unterschiedlichen Sehweisen. Jede Seite nimmt die Gegenseite in einer bestimmten Art und Weise wahr und unterstellt ihr bestimmte Absichten. Vielleicht geht es im Ost-West-Konflikt deshalb gar nicht so sehr um die Zahl der Raketen und Gefechtsköpfe, sondern wichtiger als diese sind die Köpfe der Menschen und die in ihnen steckenden 'Feindbilder'. Allerdings entspringen derartige 'Feindbilder' nicht einfach Mißverständnissen, die sich durch etwas guten Willen überwinden ließen, wie dies einzelne Vertreter der Friedenspädagogik glauben. Denn grundsätzliche Interessengegensätze scheiden die sowjetische und die amerikanische Führung voneinander, und diese unvereinbaren Interessen wurzeln ihrerseits in unterschiedlichen Wertstrukturen, die letztlich tief im Wesen der jeweiligen Gesellschafts- und Regierungsform verankert sind. Es ist dieser Wertkonflikt, der die auf Feindseligkeit gestimmten Bilder von der Gegenseite erzeugt, und nicht umgekehrt. Das sowjetische Amerikabild und das amerikanische UdSSR-Bild werden ausführlich dargestellt, auf die ihnen zugrunde liegenden Weltbilder hin untersucht und auch in ihren Folgen für Rüstung und Abrüstung analysiert. Diese Analyse legt den Schluß nahe, daß es sich bei den Gegnerbildern um sehr dauerhafte Überzeugungen handelt. Daher dürften sich die daraus entspringenden Wahrnehmungen nicht ohne weiteres verändern lassen. Das Beste, was man erhoffen kann, ist ein Mehr an gegenseitiger Empathie, d.h. an der Fähigkeit, die Welt und sich selbst auch aus der Sicht des Gegners zu verstehen. Verständigung setzt Verständnis voraus. Das Genfer Treffen zwischen Präsident Reagan und Generalsekretär Gorbatschow leistete einen Beitrag dazu. Offenbar kamen die beiden Führer mit der ausdrücklichen Absicht nach Genf, der Gegenseite ihre Sicht der Dinge darzulegen - nicht mehr, aber auch nicht weniger. Keine Seite machte sich Illussionen über die Veränderbarkeit der gegnerischen Ansichten. Aber immerhin schafft das bessere Verständnis der gegnerischen Positionen ein gewisses Element der Stabilisierung und damit vielleicht auch eine Grundlage für einen Modus vivendi." (Autorenreferat)
In: Schweizer Monatshefte: Zeitschrift für Politik, Wirtschaft, Kultur, Band 66, Heft 3, S. 205-212
ISSN: 0036-7400
Eine im Marxschen Sinne zu definierende Arbeiterklasse hat sich in der Schweiz aufgrund der politischen Entwicklung und sozioökonomischer Eigenarten nicht herausgebildet. Vielmehr hat der Pragmatismus der Arbeiterpartei obsiegt und dazu geführt, daß im Rahmen des 'Friedensabkommens' von 1936 "Konflikte am Ort ihres Entstehens und in gemeinsamer Anstrengung" zu regeln versucht werden. Darüber hinaus hat eine "Anonymisierung des Bürgertums" und eine "Verbürgerlichung der Arbeiterschaft" eingesetzt. Die sozialen Auseinandersetzungen folgten bzw. folgen daher keinem Klassenschema, sondern wurden durch andere Frontstellungen geprägt. Während in den vergangenen zwei Jahrzehnten insbesondere die "Unterschichtung" der ausländischen Arbeitnehmer und eine damit einhergehende Xenophobie charakteristisch waren, zeichnet sich für die Zukunft ein neuer Gegensatz ab: "Nicht ein Antagonismus zwischen Besitzenden und Arbeitenden ist vorauszusehen, als vielmehr eine Auseinandersetzung zwischen den Besitzern von Arbeitsplätzen und denen, die ohne Erwerbsarbeit bleiben." (TÜ)
In: IPW-Berichte / Institut für Internationale Politik und Wirtschaft der DDR, Band 15, Heft 11, S. 24-29
ISSN: 0046-970X
Rüstungsforschung in der Bundesrepublik konzentriert sich besonders auf die Weiterentwicklung der konventionellen Rüstung und auf die Beteiligung an der Weltraumrüstung. Die militärische Forschung geht aufgrund der engen Verflechtung zwischen Staat und Rüstungsindustrie zu Lasten der zivilen Forschung. Der Anteil der Verteidigungsausgaben am Gesamthaushalt ist auf Kosten anderer Bereiche, insbesondere der Sozialaufwendungen, überproportional gestiegen. (AuD-Fsk)
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 31, S. 3-15
ISSN: 0479-611X
"Die Olympischen Spiele 1936 haben in der Erinnerung von Zeitzeugen kaum etwas von ihrem Glanz verloren. Organisatorisch-technisch waren sie eine Meisterleistung und setzten Maßstäbe für die künftige Entwicklung der Spiele. Aber nur wenigen wurde damals bewußt, daß die Olympischen Spiele von Garmisch-Partenkirchen und Berlin propagandistisch mißbraucht wurden und mit dazu beitrugen, den deutschen Sport in eine verhängnisvolle Abhängigkeit von der NS-Ideologie zu bringen. So wirkten die Spiele nach innen systemstabilisierend und steigerten die nationale Verblendung. Nach außen halfen sie, Deutschland aus der politischen Isolierung herauszuführen und der Welt das Bild eines 'friedliebenden' NS-Regimes zu zeigen. Denn den Organisatoren und dem Propagandaministerium war es gelungen, mit Friedensbeteuerungen die Boykottbewegung zu unterlaufen; dabei hatten das IOC und Avery Brundage in den USA wichtige Hilfe geleistet. In der Frage der Zulassung deutscher Juden wurde die Weltöffentlichkeit getäuscht. Weder dieses Falschspiel Hitlers wurde durchschaut, noch vermochte das für seine Politik charakteristische Wechselspiel von aggressiven Akten und Friedenbeteuerungen ein Umdenken herbeizuführen. Das Ausland, von der deutschen Organisationsleistung stark beeindruckt, hatte die olympische Protestwelle bald vergessen. Erst später wurde deutlich, daß den Olympischen Spielen 1936 im Machtkalkül Hitlers eine Schlüsselfunktion zukam." (Autorenreferat)
In: Deutschland Archiv, Band 19, Heft 9, S. 953-958
ISSN: 0012-1428
Aus Sicht der Bundesrepublik
World Affairs Online
In: Einheit: Zeitschrift für Theorie und Praxis des Wissenschaftlichen Sozialismus, Heft 1, S. 40-46
ISSN: 0013-2659
Anläßlich des 110. Geburtstages Wilhelm Piecks würdigt der Autor den Werdegang Piecks, der die Verwirklichung seines Lebensziels habe erleben dürfen. 1876 in Braunschweig geboren, trat er 1894 als Tischlergeselle dem Deutschen Holzarbeiter-Verband bei und 1895 der SPD. Ab 1906 war er in Bremen hauptamtlicher Funktionär. In engem Kontakt mit Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht im Spartakusbund, verurteilte er die Burgfriedenspolitik der SPD 1914. Seit ihrer Gründung, gehörte Pieck der Zentrale der KPD an. 1933 ging er ins Exil, zunächst nach Paris, dann in die UdSSR, wo er 1943 das "Nationalkomitee Freies Deutschland" mitbegründete. Nach der Vereinigung von KPD und SPD wurden er und Grotewohl zu Vorsitzenden der SED gewählt. 1949 wurde Pieck Präsident der neugegründeten DDR, deren "Friedenskurs" er entscheidend mitgeprägt habe. So sei sein Tod 1960 ein Verlust für die "Arbeiterklasse und das Volk der DDR" gewesen. (WU)
In: Vereinte Nationen: Zeitschrift für die Vereinten Nationen und ihre Sonderorganisationen, Band 34, Heft 1, S. 11-14
ISSN: 0042-384X
World Affairs Online
In: S + F: Vierteljahresschrift für Sicherheit und Frieden, Band 4, Heft 2, S. 93-98
ISSN: 0175-274X
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 18, S. 3-18
ISSN: 0479-611X
"Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs haben die beiden Supermächte versucht, ihren Einfluß im Nahen Osten auszuweiten. Ihren Bemühungen, dabei die Regionalmächte auf ihre Seite zu ziehen, entsprachen bis in die zweite Hälfte der siebziger Jahre relativ klare regionale politische Verwerfungslinien - namentlich die Konfliktkonstellationen Israel versus arabische Staaten und 'traditionalistische' versus 'progressive' Regime. Die Revolution in Iran und das davon ausgehende Vordringen des islamischen Fundamentalismus, der Abschluß der Abkommen von Camp David (1978) mit der damit zusammenhängenden Neugruppierung der Machtkonstellation innerhalb des arabischen Lagers sowie der Ausbruch des irakisch- iranischen Krieges, der zu neuen Allianzbildungen im Nahen Osten geführt hat, haben eine diffuse Machtkonstellation entstehen lassen, die die Nahostpolitik der beiden Supermächte mit zahlreichen Widersprüchen und politischen Dilemmata konfrontiert. Anderseits hat sich mit der sowjetischen Invasion in Afghanistan ihre Rivalität verschärft und Supermachtpolitik in der Region zu einem konsequenten Null-Summen-Spiel werden lassen. Während die USA mit der Verwirklichung der Abkommen von Camp David das Bestreben verbanden, der sowjetischen Nahostpolitik den Boden zu entziehen, hat die Sowjetunion ihren Einfluß zu erhalten und zu verstärken gesucht, indem sie amerikanische Friedensinitiativen zum Scheitern zu bringen versucht hat. In diesem Pokerspiel hat nicht nur die Nahostpolitik beider Mächte an Geradlinigkeit eingebüßt, sondern konnten auch die jeweiligen regionalen Klienten ihren Handlungsraum erweitern und die Großmächte teilweise ins Fahrwasser ihrer Interessen bringen. Im circulus vitiosus von internationaler Polarisierung und wachsender regionaler Spannung und Radikalisierung droht die Suche nach Frieden in der Region immer mehr aus den Augen verloren zu werden. Ein Zwang dazu ist schließlich um so weniger gegeben, als es die beiden Supermächte bisher verstanden haben, den politischen Schaden ihrer Nahostpolitik zu begrenzen und zu vermeiden, daß ihre globalen bilateralen Beziehungen durch die Krisen im Nahen Osten nachhaltig belastet werden." (Autorenreferat)
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 43, S. 3-13
ISSN: 0479-611X
"Die drei zentralen Fragen der europäischen Verteidigung sind das sogenannte Verteidigungsdilemma, das nukleare Zerstörungspotential und die Abhängigkeit von den USA. Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der gültigen NATO-Strategie, wobei der Schwerpunkt auf Friedenserhaltung durch eine glaubwürdige Abschreckung liegt. Auch die alternativen Strategievorschläge befassen sich vorrangig mit diesen Fragen. Sie können in die Gruppen sozialer Widerstand, Verteidigung in der Tiefe des rückwärtigen Raumes und dynamische Vorwärtsverteidigung eingeordnet werden. Während die dynamische Vorwärtsverteidigung wie die gültige Strategie den Nachdruck auf Abschreckung legt, schwören die anderen Vorschläge diesem Prinzip zwar keinesweg ab, faktisch aber steht bei ihnen der Gedanke der Schadensbegrenzung im Vordergrund. Dabei weisen die letzteren vor allem zwei Schwächen auf: Sie vermögen militärisch nicht zu überzeugen und sie sind politisch unannehmbar, weil sie im Falle eines Angriffs das weite Eindringen des Angreifers auf eigenes Gebiet bewußt in Kauf nehmen. Insgesamt stellt sich die Frage, ob allein die Suche nach militärstrategischen Alternativen im Rahmen des bestehenden internationalen Systems sinnvoll ist oder ob nicht zugleich und vor allem nach Möglichkeiten zur Modifizierung des Systems selbst gesucht werden muß." (Autorenreferat)
In: Orient: deutsche Zeitschrift für Politik, Wirtschaft und Kultur des Orients = German journal for politics, economics and culture of the Middle East, Band 27, Heft 1, S. 104-126
ISSN: 0030-5227
World Affairs Online
In: Aus Politik und Zeitgeschichte: APuZ, Band 1986, Heft B 11, S. 16-33
ISSN: 0479-611X
"Die Analyse der Parlamentsabgeordneten und Vorstandsmitglieder, die die GRÜNEN seit 1979 aufgeboten haben, belegt die altersmäßige Dominanz der APO- und Nach-APO-Generation unter dem Führungspersonal der Partei. Die Parteielite besteht zum überwiegenden Teil aus Akademikern, mit einem besonders hohen Anteil von Lehrern und Sozialwissenschaftlern. Daneben sind bei den GRÜNEN - ein Novum - erstmals zahlreiche Personen in politische Spitzenpositionen gelangt, die als berufliche Problemfälle anzusehen sind, etwa 'lobber' und Arbeitslose. Über die Hälfte der Mandatsträger der GRÜNEN war politisch bereits anderweitig organisiert, 35 Prozent von ihnen waren Mitglieder in einer linksradikalen oder linksextremen Partei oder Organisation. Besonders den K-Gruppen gelang es, in erheblichem und oft unterschätztem Maße bei den GRÜNEN Fuß zu fassen und zwischenzeitlich ihren personellen Einfluß noch weiter auszubauen. Von wenigen Ausnahmen abgesehen, bedeutet die Mitarbeit früherer Linksradikaler bei den Grünen keineswegs, daß diese Gruppe ihre bisherige Ideologie und politische Strategie entscheidend modifiziert hätte. Zwei Drittel der GRÜNEN sind in verschiedenen anderen politischen Bewegungen der jüngsten Zeit verankert, so u. a. in der Friedensbewegung, der Dritte-Welt-Bewegung, der Bürgerrechts- und Frauenbewegung. Dagegen wird die Einbindung der GRÜNEN in der Ökologiebewegung den selbstgesetzten Ansprüchen kaum gerecht. Insgesamt betrachtet fehlen der Parteielite der GRÜNEN die Voraussetzungen für eine wirkungsvolle politisch-parlamentarische Professionalisierung. Fachkompetenz, wie sie der parlamentarische Betrieb verlangt, ist häufig nicht in ausreichendem Maße vorhanden. Statt dessen zeichnet sich eine weitere politisch-ideologische Radikalisierung unter den Abgeordneten und Vorstandsmitgliedern der GRÜNEN ab. Die Überlebenschancen der Partei werden durch diese Entwicklung voraussichtlich gemindert." (Autorenreferat)