Rationaler Egoismus und vernünftige Subjektivität: wider die These von Hobbes' akzidentellem Absolutismus
In: Thomas Hobbes: Anthropologie und Staatsphilosophie, S. 175-186
Der Autor würdigt und kritisiert die Ausgangsbedingungen und die Konstruktion der Hobbes'schen politischen Theorie des Absolutismus sowie die daran geübte Kritik (Höffe in diesem Band), die Hobbes Staatsphilosophie in politische Anthropologie und deren "zufälliges" Ergebnis der absolutistischen Staatsverfassung trennt. Der Autor rekonstruiert dagegen die rationale Notwendigkeit der absolutistischen Staatsform als Folge der Hobbes'schen anthropologischen Ausgangsbedingungen, der Logik der reflektierten Selbsterhaltung. Sie ist als rationaler Egoismus zu sehen, dem in der Erfüllung der Staatsfunktion der Friedenssicherung nur mit absolutistischer Staatsgewalt begegnet werden kann. Die Basis für einen freiheitlichen Staat stellt dagegen vernünftige Subjektivität mit autonomer Selbsteinschränkung dar, deren Existenz allerdings auch nicht unzweifelhaft angenommen werden kann. (HD)