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"Geographie, gesamteuropäische Erfahrungen mit Krieg und Frieden, ein historisch gewachsener Wirtschaftsraum, Kulturgeschichte und gemeinsame ideengeschichtliche Entwicklung sind elementare, gewachsene Aspekte einer europäischen Identität, zu der in den letzten Jahrzehnten einige grundlegende Herausforderungen (europäische Ausprägung von übergreifenden Überlebens- und anderen globalen Problemen) hinzukamen. Die heutige Spaltung Europas liegt nicht im Nebeneinander unterschiedlicher sozialer Systeme, sondern in jahrzehntelanger Fixierung auf unversöhnliche Feindschaft zwischen diesen begründet. Angesichts friedenspolitischer, ökologischer und ökonomischer Herausforderungen, die nur staaten- und systemübergreifend gelöst werden können, sowie damit verbundener humanitärer Anforderungen müssen bisher intra-systemare Erfahrungen/ Errungenschaften inter-systemar produktiv gemacht werden. Neue politische Strukturen auf gesamteuropäischer Ebene, militärische Angriffsunfähigkeit, ein europäisches Umweltschutzprogramm mit Schwerpunkt auf Schadens-Prävention, Lösungen für Energie, Verkehr, Information, industrielle und technologische Arbeitsteilung müssen gefunden werden. Auch im humanitären Bereich sind wesentliche, für den einzelnen Menschen spürbare Fortschritte notwendig, damit die zur Schaffung eines europäischen Hauses erforderliche Veränderung im politischen Bewußtsein erreicht wird." (Autorenreferat)

Wer heute in Berlin oder einer beliebigen anderen Großstadt der alten Bundesrepublik aufwächst und in einem Sportverein Fußball spielt, für eine Box-Mannschaft in den Ring steigt oder einfach nur am Sportunterricht in der Schule teilnimmt, der tut dies zumeist gemeinsam mit Jugendlichen unterschiedlichster kultureller Herkunft. Einigen Fragen, die sich in diesem Zusammenhang aufdrängen, geht der Text nach.

In dem Beitrag wird die friedensstiftende Verantwortung der evangelischen und katholischen Kirche in Ost und West diskutiert. Dabei werden Gemeinsamkeiten wie Unterschiede der Haltung der Kirchen zu den neuen atomaren Massenvernichtungsmitteln und der sich seit einigen Jahren beschleunigten Rüstungsspirale herausgestellt. Aus einem gemeinsamen Wort der westdeutschen EKD und des Bundes der evangelischen Kirchen in der DDR geht ebenso wie aus öffentlichen Stellungnahmen der katholischen Kirchen beider deutschen Staaten hervor, daß alle Kirchen als Konsequenz aus der Schuld am Zweiten Weltkrieg die Verpflichtung zum Friedenszeugnis ziehen. Diese Einigkeit im Ziel wird jedoch bei der Frage nach dem richtigen Weg zur Erhaltung des Friedens durchbrochen. In der Bundesrepublik nehmen Christen jenseits konfessioneller Unterschiede alternative Positionen zum System der Abschreckung ein. Demgegenüber nimmt vor allem die evangelische Kirche in der DDR eine Position ein, die sich gegen das System der Abschreckung ausspricht. (GF)