In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 5177-5187
"Männliche Identitäten werden in modernen Gesellschaften wesentlich über Erwerbs-/ Berufsarbeit definiert. Diese hegemoniale Identitätskonstruktion bildete sich zunächst im Bürgertum heraus, breitete sich über alle sozialen Schichten aus und ist für (Ost- und West)Deutschland nach dem Ende des zweiten Weltkrieges und der damit verbundenen öffentlichen Diskreditierung militärischer Männlichkeitskonstruktionen normativ. Trotz der seit den 70er Jahren allmählich einsetzenden und sich in den 90er Jahren beschleunigenden Transformationen im Erwerbssystem (hohe Massenarbeitslosigkeit, Abbau des männlichen Normalarbeitsverhältnisses, Flexibilisierung von Arbeitszeiten und -orten etc.), dies belegen alle Einstellungsuntersuchungen, ist Erwerbsarbeit für Männer immer noch der zentrale Lebensbereich. Doch wie werden die Veränderungen individuell bewältigt, wie schlagen sich berufliche Diskontinuitäten in den individuellen Identitätskonstruktionen nieder? Diesen Fragen wird anhand von zwei eigenen qualitativen Studien nachgegangen. Dabei handelt es sich zum einen um eine biographische Studie über ostdeutsche Männer, die in gewisser Weise als 'Avantgarde' (Engler) der aktuellen Entwicklungen angesehen werden können, hat sich doch Ostdeutschland innerhalb weniger Jahre von einer Industriegesellschaft in eine 'deökonomisierte Gesellschaft' (Schrittmatter) transformiert. Zum anderen handelt es sich um eine qualitative Untersuchung zur 'Entgrenzung von Arbeit' und zur Konstitution des neuen Typus des 'Arbeitskraftunternehmers' (Voß/ Pongratz) in einem westdeutschen Großkonzern. Anhand dieser Untersuchungen wird die These diskutiert, dass die Transformation des Erwerbssystems weit reichende Herausforderungen für den männliche Lebenszusammenhang und Prozesse männlicher Identitätskonstruktionen bildet als die Frauenbewegung, die in den aktuellen Debatten als zentraler Aspekt für den Wandel von Männlichkeiten gilt." (Autorenreferat)
In: Die Natur der Gesellschaft: Verhandlungen des 33. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in Kassel 2006. Teilbd. 1 u. 2, S. 1754-1764
"Wenn sich in der Adoleszenz die Geschlechtsreife allmählich vollendet, beginnen Jugendliche sich zu dem Ergebnis dieses Reifungsprozesses zu positionieren. Der Prozess der permanenten Selbstbeobachtung, Selbstpräsentation und Selbstbefragung trägt dazu bei, 'den Körper bewohnen' (Fend 2001) zu lernen. Etwa bis zum 17. Lebensjahr beschäftigen sich Jugendliche mit der physiobiologischen Reifung und den Konsequenzen für ihr Körperselbstkonzept. Mit dem Ergebnis des Reifungsprozesses erklären sich Jugendliche entweder einverstanden oder aber sie versuchen sich damit zu arrangieren. Die Einschätzung und Bewertung des eigenen Körpers ist im 21. Jahrhundert stark kultur- und gesellschaftsabhängig, denn physische Attraktivität wird in sozialen Kontexten vorgegeben und vor allem auch medial vermittelt. Die Auseinandersetzung mit dem körperlichen Selbstbild ist aber zudem auch von Idealen geprägt, die Jugendliche sich selbst aussuchen und auferlegen. Die (potentiellen) Vorstellungen und Überzeugungen der unmittelbaren Anderen bestimmen die eigenen Erwartungshaltungen und den Maßstab an sich selbst. Somit ist die Beziehung zum Körper heute immer eine soziosexuelle (Lautmann 2002). In der Alltagspraxis gleichen nun Mädchen und Jungen ihr Aussehen mit ihren eigenen und den Vorstellungen der Anderen sowie den allgemein vorgegebenen Schönheitsidealen ab. Fällt das so genannte body image nicht positiv aus, führt das mitunter zu Dissonanzen, zu Gefühlen von Minderwertigkeit und vielleicht zu harter Körperarbeit. Dies hat mitunter Folgen für den Umgang mit Anderen, denn die äußeren Zeichen verweisen nicht nur auf körperliche Reife und Vollkommenheit, sondern auch auf die Geschlechtsidentität und sexuelle Attraktivität. Physische Attraktivität gewährleistet mitunter auch erotische, die gewollt und angestrebt wird, denn das Leben sexualisiert sich zunehmend für die Heranwachsenden. Gefragt wird hier nun, inwieweit Jugendliche von medialen Bildern bei der Ausbildung eines Körperkonzepts und einer Geschlechtsidentität geprägt werden, wie sie diese Bilder nutzen und sich aneignen. Es stehen drei verschiedene Datensorten zur Verfügung, die im Zeitraum von 2004-2006 erhoben worden sind: 1.400 inhaltsanalytisch ausgewertete Emails von Jugendlichen an ein Online-Beratungsportal zur Sexuellen Aufklärung; 2. qualitative, themenfokussierte Einzelinterviews mit 30 Jugendlichen; 3. quantitative Daten von 300 Brandenburger Jugendlichen zu den Themen 'Nudität, Sexualität, Erotik in Film und Fernsehen'." (Autorenreferat)
Die Forderung nach mehr männlichen Erziehern in Kindertagesstätten wird immer lauter. Deshalb hat das österreichische Forschungsprojekt "Elementar" in einer bislang einmaligen Studie die Situation männlicher Pädagogen im Elementarbereich umfassend untersucht. Die vielfältigen Ergebnisse betonen die Chancen, die mit einer Beteiligung von Männern verbunden sind, fordern aber auch zu einer kritischen und differenzierten Auseinandersetzung mit der Genderthematik im Elementarbereich auf. Aufbauend auf einem umfangreichen Überblick über den aktuellen Forschungsstand wurden sowohl Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende als auch in der Praxis tätige Pädagoginnen und Pädagogen mit quantitativen und qualitativen Verfahren befragt. Männliche Auszubildende und Fachkräfte wurden durch eine Vollerhebung erfasst. Die Ergebnisse wurden mit statistischen Verfahren und qualitativen Inhaltsanalysen ausgewertet. Erstmals wurden zudem biografische Hintergründe und Identitäten männlicher Elementarpädagogen psychoanalytisch untersucht. Die Ergebnisse machen deutlich, dass männliche Pädagogen in der Praxis und bei Eltern sehr erwünscht sind und die pädagogische Arbeit in Kitas wesentlich bereichern können. Dem stehen jedoch oft Vorurteile und Unsicherheiten gegenüber, die Jungen und Männern den Einstieg ins Arbeitsfeld erschweren. Dazu gehört nicht zuletzt der "Generalverdacht", dass Männer im Kindergarten keine "richtigen" Männer, schwul oder sogar pädophil und mögliche Sexualtäter seien. Ausgehend von ihren Ergebnissen formulieren die AutorInnen konkrete Handlungsaufforderungen an Forschung, Praxis und Politik. (DIPF/Orig.)
According to Nietzsche, the fundamental problem between a man and a woman is rooted in the denial of antagonism between them. The man believes that their relationship must be that of eternal hostile tension and unavoidable injustice. Nietzsche asserts that there must be a rank order, where scaling is related to the actions of taking, accumulating and becoming greater by gaining power and overcoming narrower interpretations. This rank scaling does not allow for identicalness and equality, which are signs of the shallowness of instinct and the loss of one's identity. Nietzsche endorses the difference and celebrates the otherness. Flourishing of an individual can never be interfered by the concept of equal relations. Nietzsche is convinced that people are different, and he advocates for agon (a power struggle) as a model of cultural and political relations. Since equality of human beings must consist of an equal amount of the same feature, Nietzsche sees this equality as being represented in the general will to power. Furthermore, the gender difference is also a socially constructed way of being. It is a creation of man's image of how the world should look like. If included in a therapeutic approach, this perspective can shed new light on possible interventions methods in psychotherapy and philotherapy alike. Sex and sexual relationships can be singled out as key problems that prevail in the core of motivation for seeking professional therapeutic help (psychotherapy), no matter what therapeutic approach is used in such practice. It is a topic that has insufficiently drawn on Nietzsche's legacy. The aim of this paper is to provide arguments that Nietzsche's perspective on "war of the sexes" sets a productive context for both psychotherapeutic intervention and for philosophical consultancy. ; Prema Nietzscheovu mišljenju, temeljni je problem između muškarca i žene duboko ukorijenjen u negiranju antagonizma među njima. Muškarac vjeruje da njihov odnos mora biti vječna neprijateljska napetost i neizbježna nepravda. Nietzsche tvrdi da mora postojati rangirajući poredak u kojem je skaliranje vezano za aktivnosti uzimanja, nakupljanja i postajanja boljim zadobivajući moć i nadilazeći uža tumačenja. Ovo rangiranje ne dopušta istovjetnost i ravnopravnost, što su znakovi plitkoće instinkta i gubitka identiteta. Nietzsche podržava različitost i slavi drugotnost. Uspijevanje pojedinca nikada ne može biti ometano pojmom jednakih odnosa. Nietzsche je uvjeren da su ljudi drugačiji i zagovara agon (borba moći) kao model kulturnih i političkih odnosa. Budući da se jednakost ljudskih bića mora sastojati od jednakog iznosa istog svojstva, Nietzsche tu jednakost vidi kao predstavljenu u općoj volji za moć. Nadalje, rodna je razlika također društveno konstruiran način bivanja. To je kreacija muške slike o tome kako bi svijet trebao izgledati. Ako se uključi u terapijski pristup, ova nam perspektiva može baciti novo svjetlo na moguće intervencijske metode u psihoterapiji i filoterapiji podjednako. Spol i spolni odnosi mogu biti izlučeni kao ključan problem koji prevladava u jezgri motivacije za traženje profesionalne terapijske pomoći (psihoterapija), bez obzira na to koji se terapijski pristup u takvoj praksi koristi. Tema je to koja nije dovoljno vukla iz Nietzscheove tradicije. Cilj je rada ponuditi argumente za to da se Nietzscheova perspektiva na »rat spolova« postavi kao produktivan kontekst za psihoterapijsku intervenciju i filozofijsko savjetovanje. ; Nach Nietzsches Ansicht schlägt das grundlegende Problem zwischen Mann und Frau ("Weib") seine Wurzeln tief in der Leugnung des Antagonismus zwischen ihnen. Ein Mann glaubt, dass ihre Beziehung eine ewige feindselige Spannung und eine unabwendbare Ungerechtigkeit sein muss. Nietzsche stellt die Behauptung auf, dass es eine Rangordnung geben muss, in der die Skalierung mit den Aktivitäten des Nehmens, Akkumulierens und der Verbesserung durch Machtgewinnung und Überwindung engerer Interpretationen zusammenhängt. Diese Rangfolge duldet keine Ausgleichbarkeit und Gleichheit, die Anzeichen für einen flachen Instinkt und einen Identitätsverlust sind. Nietzsche unterstützt die Verschiedenheit und feiert die Andersheit. Der Erfolg eines Individuums kann niemals durch den Begriff der gleichen Beziehungen beeinträchtigt werden. Nietzsche ist überzeugt, dass Menschen anders sind, und befürwortet den Agon (Wettkampf) als Modell kultureller und politischer Beziehungen. Da die Gleichheit der menschlichen Wesen aus einer gleichen Menge derselben Eigenschaft bestehen muss, sieht Nietzsche diese Gleichheit als vertreten im allgemeinen Willen zur Macht. Fernerhin ist der Genderunterschied gleichfalls eine sozial konstruierte Art des Seins. Es ist die Kreation eines männlichen Bildes davon, wie die Welt aussehen sollte. Falls diese Perspektive in den therapeutischen Ansatz einbezogen wird, kann sie neues Licht auf potenzielle Interventionsmethoden innerhalb der Psychotherapie und Philotherapie gleichermaßen werfen. Geschlecht und Geschlechtsverkehr können als Schlüsselproblem herausgeschält werden, das im Kern der Motivation dominiert, professionelle therapeutische Hilfe (Psychotherapie) aufzusuchen, ungeachtet dessen, welcher therapeutische Ansatz in einer solchen Praxis verwendet wird. Es ist ein Thema, das nicht zureichend aus Nietzsches Tradition stammt. Die Intention dieses Papers ist es, Argumente dafür zu liefern, Nietzsches Perspektive des "Geschlechterkrieges" als produktiven Kontext für psychotherapeutische Interventionen und philosophische Beratung aufzustellen. ; Selon la pensée de Nietzsche, le problème fondamental entre les hommes et les femmes est profondément enraciné dans le déni de l'antagonisme qui leur est propre. L'homme considère que leur relation repose sur une éternelle tension hostile et une inévitable injustice. Nietzsche affirme qu'un ordre de classement doit exister dans lequel la mise à l'échelle est liée à l'action de s'emparer, d'accumuler et de devenir meilleur en gagnant en puissance et en dépassant les étroites interprétations. Ce classement ne permet pas d'identité et d'égalité, signes d'un instinct superficiel et d'une perte d'identité. Nietzsche soutient la diversité et célèbre l'altérité. La réussite d'un individu ne doit jamais être perturbé par le concept d'égalité des relations. Nietzsche est convaincu que les gens sont différents et défend l'agôn (lutte pour le pouvoir) en tant que modèle pour les relations culturelles et politiques. Étant donné que l'égalité des êtres humains doit contenir une quantité égale de propriétés identiques, Nietzsche conçoit cette égalité comme présentée dans la volonté générale de puissance. En outre, la différence des genres est également un mode d'être construit socialement. C'est la création masculine d'une image sur le monde. Si on l'introduit au sein d'une approche thérapeutique, cette perspective éclaire d'un jour nouveau les possibles méthodes d'intervention en psychothérapie et philothérapie de manière égale. Le genre et les relations de genres peuvent être dégagés comme un problème clé qui prend le dessus au cœur de la motivation visant à rechercher une aide thérapeutique professionnelle (psychothérapie), quel que soit l'approche thérapeutique utilisée dans une pratique de ce genre. Ce thème n'a pas suffisamment été puisé dans la tradition nietzschéenne. L'objectif de ce travail et de proposer des arguments afin que la perspective nietzschéenne de « la guerre des genres » s'établisse dans un contexte productif pour l'intervention psychothérapeutique et la consultation philosophique.
Burnout, Zeitarbeit, Digital Natives - dies sind längst keine bloßen Schlagwörter mehr, sondern eine Wirklichkeit, die Führungskräfte täglich vor neue Herausforderungen stellt. Denn wenn Fachkräfte kaum zu finden sind, Teams nur auf Zeit bestehen und Mitarbeiter und Chefs stärkerem Druck denn je ausgesetzt sind, helfen die alten Rezepte nicht mehr weiter. Unternehmerin und Leadership-Expertin Maren Lehky zeigt anhand vieler Beispiele, mit welchen Strategien Sie diesen Veränderungen als Manager souverän begegnen. Dies ist das Handbuch für eine neue Generation von Führungskräften.
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»Der Faktor Mensch bestimmt den Unternehmenserfolg« – die zentrale Managementerkenntnis wird in kaum einem Unternehmen umgesetzt. Jörg Knoblauch spricht Klartext: Wer im Vertrauen auf das Bauchgefühl neue Mitarbeiter auswählt, wer sich darauf verlässt, dass sich die Fehlbesetzung noch zum Performer entwickeln wird, wer unter Personalentwicklung nur das jährliche Mitarbeitergespräch versteht, der darf sich nicht wundern, wenn sein Team in eine Abwärtsspirale gerät. Knoblauch zeigt, warum das Personalmanagement in die Unternehmensführung gehört und warum es ein entscheidender Wettbewerbsvorteil ist, wenn Mitarbeiterauswahl, -förderung und -führung oberste Priorität bekommen.
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Long description: Das Buch ermöglicht es Führungskräften, in jeder Situation das richtige Führungsinstrument anzuwenden. Aktuelle Methoden wie die »Balanced Scorecard« und wichtige Stichworte der Personalführung (beispielsweise »Sexuelle Belästigung«) sind neu aufgenommen. Die Querverweise vernetzen die Themen untereinander; das neue Sachregister macht das Buch zu einem unverzichtbaren Nachschlagewerk. Auf der beiliegenden CD-ROM finden sich Tests zur Mitarbeiterführung sowie Checklisten zur Unternehmensleitung.
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