In dieser empirischen Studie wird aufgezeigt, wie Teenager in ihren ersten Liebesbeziehungen den Beziehungsraum gestalten und wie es innerhalb dieser sozialen Interaktion zu Gewaltwiderfahrnissen kommen kann. Die Entstehung und Dynamik solcher Beziehungen werden aus der Perspektive der Teenager beschrieben und daraus resultierend Präventionsmaßnahmen, wie z.B. die Entwicklung und Durchführung von Unterrichtseinheiten für Schülerinnen und Schüler der Klassen 7 bis 10, dargestellt. Im Rahmen einer sozialpsychologischen qualitativen Analyse von Expertinnen- und Experteninterviews aus verschiedenen Bereichen der Jugendhilfe und der Polizei sowie der Schulsozialarbeit werden Eckpunkte einer nachhaltigen Präventionsarbeit formuliert.
Auseinandersetzungen mit dem Islam prägen seit einigen Jahren politische und mediale De-batten um Multikulturalismus und Integration in westeuropäischen Einwanderungsgesell-schaften. Der Rekurs auf das christliche Abendland , der Entwurf einer Leitkultur und die Verteidigung der Festung Europa sind im Zuge dessen oft genannte Stichworte. Gegenstand dieser Debatten ist jedoch nicht ausschließlich die Ausgrenzung des Islam und von MuslimIn-nen: Die Bedeutung, die so genannten christlich-abendländischen Werten wie Toleranz und Meinungsfreiheit im Rahmen dieser Debatten beigemessen wird, verweist vielmehr darauf, dass zeitgleich und in engem Zusammenhang damit die (Re-)Formulierung einer westlich-abendländischen Identität auf dem Spiel steht. Eine zentrale Stellung kommt dabei dem Re-kurs auf hierarchische Geschlechterverhältnisse zu, die als Wesensmerkmal des Islam darge-stellt und als Begründung der angenommenen Differenz zwischen Angehörigen der so genann-ten islamischen und denjenigen der so genannten westlichen Kultur herangezogen werden. Für feministisch Engagierte stellt dies eine Herausforderung dar: Sie sehen sich durch die vielfa-che Bezugnahme auf scheinbar feministische Argumentationen in Massenmedien und Politik in die Position einer Avantgarde derjenigen Kämpfe versetzt, die im Rahmen dieser Debatten mit dem Ziel der (Neu-)Bestimmung einer westlich-abendländischen Identität ausgetragen werden. Die vorliegende Untersuchung unterzieht feministische diskursstrategische Reaktionen auf diese Herausforderungen am Beispiel feministischer Zeitschriften in Deutschland und den Niederlanden einer kritischen Betrachtung und setzt sie in Beziehung zu ihren jeweiligen massenmedialen Pendants. Die Forderung eines diskurstheoretisch inspirierten, diskursanaly-tischen Vorgehens nach der Kontextualisierung des untersuchten Materials ernst nehmend, wurde für die inhaltliche Ausgestaltung und sprachliche Konstitution sowohl massenmedialer als auch feministischer Islamdiskurse ihr jeweiliges Zusammenspiel mit historisch-theoretischen sowie migrations- und integrationspolitischen Kontexten als prägend ange-nommen. Mit Deutschland und den Niederlanden wurden zwei westeuropäische Einwande-rungsländer ausgewählt, die sich trotz immer wieder zu verzeichnender Annäherungsbewe-gungen durch eine überwiegend differente Gestaltung der jeweiligen Migrations- und Integ-rationspolitiken sowie eine unterschiedlich weitgehende Institutionalisierung des Islam als Minderheitenreligion auszeichnen. Mit welcher thematischen Schwerpunktsetzung und mit Hilfe welcher argumentativen Strukturen konstituieren sich also feministische im Vergleich zu massenmedialen Diskursen zum Thema Islam vor dem Hintergrund differenter diskursiver Kontexte in Deutschland und den Niederlanden? Der erste Teil der Arbeit umfasst eine um-fassende, ländervergleichende Betrachtung der historisch-theoretischen (Kap. II) sowie migra-tions- und integrationspolitischen (Kap. III) Kontexte von Islamdiskursen in Deutschland und d! en Niederlanden. Das darauf folgende Kapitel unterzieht massenmediale Islamdiskurse an-hand ausgewählter diskursiver Ereignisse einer genaueren Betrachtung (Kap. IV). Nach der Darstellung der in der Arbeit angewandten Methodik (Kap. V) umfasst die folgende empiri-sche Analyse in einem ersten inhaltsanalytischen Schritt die quantitative Erfassung geografi-scher und thematischer Schwerpunktsetzungen in Bezug auf das Thema Islam in den unter-suchten Zeitschriften (Kap. VI). Mit dem Ziel der Erschließung der argumentativen Struktur feministischer Islamdiskurse wird im zweiten empirischen Schritt ein diskurstheoretisch in-spiriertes, frame-analytisches Vorgehen gewählt, das die detaillierte Rekonstruktion und quantifizierende Auswertung der Frames Deutungsmuster erlaubt, derer sich feministi-sche Zeitschriften in Deutschland und den Niederlanden bedienen (Kap. VII). Abschließend wird unter der Überschrift Rettungsszenarien im Widerstreit auf feministische Positionierungen fokussiert, die sich im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Thema Islam innerhalb hegemonialer feministischer Diskurse in Deutschland und den Niederlanden herausbilden. ; Since several years discussions on the Islam shape the political and medial discourses on multiculturalism and integration in Western European immigration societies. The recourse to the Christian Occident , the outline of a Leitkultur , and the defense of the Fortress Europe are frequently mentioned keywords in these debates. The underlying subject-matter is, however, not exclusively the marginalization of the Islam and of Muslims: As so-called christian-occidental values such as tolerance and freedom of opinion are of high significance in these debates it becomes clear that it is rather the (re-)formulation of a western-occidental identity which is at stake. Interestingly, the recourse to hierarchical gender orders occupies a central position in depicting the central features of the Islam and in justifying the assumed difference between members of the so-called muslim and the so-called western culture respec-tively. Gender is considered as a marker of an ascribed difference between the Islam and the so-called Western world. As a category of differentiation it constitutes a challenge for those engaged in feminism: Because of the multiple references to ostensibly feminist argu-mentations in mass media and politics feminists consider themselves to be in the position of an avant-garde concerning the struggles for (re-)configurations of the western-occidental identity that underlie these debates. The analysis in hand critically reflects strategic discursive reactions to these challenges using the example of feminist journals in Germany and the Netherlands and relates these to their respective mass medial pendants. Its design is inspired by discourse theory and is taking seriously a discourse analytical approach: Historical and theoretical discourses as well as migration and integration policy in both countries of inves-tigation are understood as significant, influential contexts of the reviewed material, being of high relevance for the content and the linguistic constitution of mass medial and femin ist dis-courses on Islam. Germany and the Netherlands are two Western European immigration so-cieties that despite their every now and then occurring convergence are predominantly displaying a different shaping of the respective migration and integration policy as well as a different extent of institutionalization of the Islam as a minority religion. Accordingly the main question is: With which topical prioritizations and with the aid of which arguments do feminist discourses constitute themselves in comparison with mass medial discourses on Is-lam against the background of divergent discursive contexts in Germany and the Netherlands? The first part of the analysis in hand consists in an extensive comparison of the historical and theoretical (Chap. II) and the political migration-related and integration-related contexts (Chap. III) of discourses on Islam in Germany and the Netherlands. The following chapter takes a closer look at the mass medial discourse on Islam in both countries (Chap. IV). Fur-ther to a detailed description of the applied methods (Chap. V), the empirical analysis encom-passes in a first step (content analysis) the quantitative acquisition of geographical and topical emphases regarding the topic Islam in the reviewed journals (Kap. VI). The aim of the second empirical step is to analyse the argumentative structure of feminist discourses on Islam; the applied frame-analytical approach permits the detailed reconstruction and quantifying evalua-tion of the frames interpretative patterns that are used by feminist journals in Germany and the Netherlands (Kap. VII). This concluding section is especially bringing into focus the various feminist positionings described as antagonistic rescue scenarios that are emerg-ing in the course of the debates about the topic Islam within the hegemonic feminist dis-courses in Germany and the Netherlands
ZusammenfassungDie Diplomarbeit befasst sich mit dem Thema: "Alleinerzieherinnen in den letzten 40 Jahren. Gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Veränderungen zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung." Ziel der Forschung war es aufzuzeigen, wie sich die alltägliche Lebenswelt alleinerziehender Frauen gestaltet, und unter Berücksichtigung historischer, geschlechterbezogener, soziokultureller und wirtschaftlicher Faktoren nach den Ausformungen und der Genese von Selbst- und Fremdwahrnehmungen dieser Frauen zu fragen. Dabei kommt die Arbeit zu folgenden Ergebnissen:Die Anzahl der Alleinerzieherinnen ist in Westeuropa in den letzten 30 Jahren deutlich gewachsen, was einerseits zu erhöhter gesellschaftlicher Anerkennung geführt hat, andererseits aber dennoch nicht verhindert, dass Alleinerzieherinnen und ihre Kinder immer noch mit einer gewissen Skepsis betrachtet und zum Teil diskriminiert werden. Inwieweit sich Alleinerzieherinnen in ihrer Rolle wohlfühlen oder sie ablehnen, hängt stark von ihrer sozialen Umwelt und ihren sozialen Netzwerken ab. Mittels qualitativer Interviews und der dichten Beschreibung wurde ein möglichst genaues Bild der Interviewpartnerinnen entworfen. Auf der Grundlage der Theorien Pierre Bourdieus entwickelt die Autorin die These, dass Alleinerziehende den Bruch mit den tradierten Werten und Normen der Gesellschaft akzeptieren müssen, um in dieser Rolle eine positive Identität zu entwickeln. Alleinerzieherinnen und ihre Kinder repräsentieren eine funktionierende Lebensform, mit einem weiblichen Familienvorstand. Da sie auf ein funktionierendes soziales Netzwerk angewiesen sind, fordern sie die Gesellschaft zu mehr Solidarität und Akzeptanz außerhalb der Norm der Zweielternfamilie auf. Für die Frauen und ihre Kinder ist dies essenziell, denn, einem afrikanischen Sprichwort folgend: um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf! ; Summary The diploma thesis focuses upon the topic ?single-parent mothers over the last 40 years. Social, economic and political changes between self-awareness and the awareness of others towards them?. The aim of the research was to show the daily living environment of single-parent mothers and to question form and genesis of their self-awareness and the awareness of others under consideration of historical, gender-related, sociocultural and economic factors. The number of single-parent mothers has significantly increased in Western Europe over the last 30 years. On the one hand the rising number resulted in an increase of acceptance for this way of living, on the other hand it nevertheless does not avoid, that single-parent mothers and their children are still viewed with certain scepticism and are at times discriminated. To what extend single-parent mothers are feeling well in their role or are rejecting it, is strongly depending on their social environment and their social networks. By means of qualitative interviews and a tense description a very thorough picture of the interviewees is provided. Based on Pierre Bourdieu?s theories the authoress develops the thesis that single-parent mothers have to accept the break with inherited values and social norms to develop a positive identity in their role. Single-parent mothers and their children represent a functioning way of life with a female head of family. Since they are depending on a functioning social network they call upon society for more solidarity and acceptance out of the norm of the two-parent-family. This is essential for the women and their children because an African proverb says: ?It takes a whole village to raise a child!?. ; vorgelegt von Gudrun Seier ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2014 ; (VLID)243064
Untersuchungsgegenstand sind Motive und die Reflexion der Nutzung von Plattformen zur Partnerschaftsanbahnung im Intenet (Online-Dating). Das E-Book enthält sechs empirische Fallstudien, die sich standardisierter und/oder qualitativer Erhebungs- und Auswertungsmethoden bedienen.
Yoko Tawada exponiert auf phantastisch poetischer wie auch gesellschaftskritischer Ebene den Zusammenhang von Körperbildern und Identitätskonstruktionen und ihr Wirken in und auf politische Handlungskonzepte. In der Arbeit wird untersucht, inwiefern Tawadas Postulat der Tradition eines der Psychoanalyse entlehnten Diskurses des Weiblichen Rechnung trägt. Julia Kristevas Die Revolution der poetischen Sprache und Luce Irigarays Speculum stellen dabei die theoretischen Grundlagen dar, wobei diesen die Thesen Jacques Lacans und Sigmund Freuds diesem Fundament voran gestellt werden. Kernpunkte der Analyse sind ausgewählte weibliche Figuren in Opium für Ovid und das triadisch konstruierte Figurengerüst im Kurzroman Das Bad. Die darin demonstrierte Prozesshaftigkeit und collagenartige Zusammensetzung weiblicher Kongruenzen repräsentiert ein hierarchisches Geschlechterverhältnis, das von Fremdbestimmungen geprägt ist. Die Identitätsbildungsprozesse außereuropäischer Frauen werden von Sozialisations- und Akkulturationserfahrungen bestimmt, die durch männlich orientierte Kultursysteme unterminiert und manipuliert werden. Weibliche Subjektidentität wird durch Körper und Körperhaftigkeit bestimmt, das exotisierte und bedrohliche, weibliche Subjekt wird als das das männliche Subjekt spiegelnde Andere konstruiert. In Hinblick auf Lacans Theorie des Spiegelstadiums knüpft hier der psychoanalytische Diskurs an Tawadas Konzept der weiblichen Identitätsfindung an. Die weibliche Identität im geschlechtlichen Schwellenraum, in der Beziehung zur Mutter, im kulturellen Spannungsfeld, als das dem Mann gegenüberstehenden, mangelhafte Andere inszeniert Tawada mit einem hohen Maß an Körperhaftigkeit und Selbstreflexivität. Der skizzierte Identitätsentwurf steht im Zeichen der Verwandlung, dabei ist die Frau, die Weiblichkeit, im Sinne Luce Irigarays nie eins, sie hat unzählige Schichten, die sie ablegt, verwandelt und wieder aufnimmt ? und die sie alle in sich vereint. ; This thesis is an attempt to investigate the representation of japanese and german writer Yoko Tawada?s concept of the (female) body and it?s construction in the gender discourse, and furthermore to detect to what extent her methods connect with the psychoanalytical idea of language and womenhood. Based on Julia Kristeva?s book Die Revolution der poetischen Sprache and Luce Irigaray?s Speculum, Tawada?s texts are scanned for signs of heteronomy and hierachy of power, aside from mechanisms of manipulation in speech and speech acquisition by a dominating male subject.In addition Jaqcues Lacan?s studies about the mirror stage and Sigmund Freuds understandig of the unknown and the surpressed (femininity) function as the theoretical basis of the proposed master?s thesis. Especially in her books Das Bad and Opium für Ovid Tawada designs a female identity, mobile and capable of multiple shapes, who is constantly challenged by physical changes whilst growing up and growing old and who copes with this changes by transforming into another person, changing the own sex or turning into an animal. The female protagonists are always foreigners, they explore and perform their own identities while trying to escape the stereotype of the exotic femme fatal. By illustrating the female as a mirror for patriachal prejudices Tawada reveals the otherness of the female body and language, as an embodiment of the fundamental opposite the female finds herself being designed by cultural and sexual images she can never life up to, where there is no space for flaws, variance or the in-between.In her surrealistic novels Tawada portrays the woman as permanently in process and shows that ? already expressed by Luce Irigaray ? the female never can be one in itself, it shows many different layers, which were created by a society dominated by men throughout a history of colonialism and discrimination. ; vorgelegt Catherine Therese Nicholls ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassung in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2012 ; (VLID)222360
Ältere Lesben und Schwule wurden in ihrer Geschichte kriminalisiert und verfolgt. Homosexualität wurde medizinisch pathologisiert. Bis heute wirken sich das Stigma der Homosexualität und die gesellschaftliche Diskriminierung auf viele ältere Lesben und Schwule dahingehend aus, dass sie ihre lesbische oder schwule Lebensweise situativ oder ganz verstecken und sich sozial zurückziehen. In dieser Expertise wird anhand der marginal vorhandenen Forschungsarbeiten zu älteren Lesben und Schwulen gezeigt, wie traumatisierende Erfahrungen und daraus resultierende Ängste vor Ressentiments die subjektiven und objektiven Handlungsräume dieser Menschen einschränken. Anhand zahlreicher Good Practice-Beispiele wird aufgezeigt, wie der sozialen Isolation und deren gesundheitsschädigenden Auswirkungen begegnet werden kann. Es werden Projekte vorgestellt, die ein selbstbestimmtes Leben von älteren Lesben und Schwulen und deren (aktive) soziale Partizipation fördern. Aufgezeigt werden Ansätze einer flächendeckenden sozialen Teilhabe in Kooperation mit den herkömmlichen Strukturen der Seniorenarbeit und -hilfe sowie die explizite Förderung homosexualitäts- und geschlechtsspezifischer Selbsthilfestrukturen. Im Resümee kommen die Autoren zu dem Schluss: Damit Lesben und Schwule im Alter in ihrem jeweiligen unmittelbaren Lebensumfeld aktiv und selbstbestimmt partizipieren können, bedarf es zum einen einer Öffnung der herkömmlichen Seniorenarbeit sowie von Einrichtungen der Altenhilfe und -pflege. Zum anderen müssen Politikerinnen und Politiker sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Seniorenhilfe, der Gesundheitsversorgung und der Altenpflege für die Anliegen und Themen von Lesben und Schwulen im Alter sensibilisiert werden.
Das Söldnertum gilt als ein Gewerbe, das es immer schon gegeben hat. Welche Rolle spielen Frauen im Militär? Beginnend in Antike lassen sich erste Aufzeichnungen über Frauen im Krieg finden. Kaiser Maximilian I. entdeckt Ende des 15. Jahrhunderts das antike Söldnerwesen. Die aktive Teilnahme am Kampf blieb ihnen verwehrt, es bleiben Berufe wie Versorgerin, Krankenschwester, Verwalterin oder Hure. Auch wenn Frauen im Krieg als Söldnerinnen oder Kämpferinnen aktiv teilnehmen, wird ihnen weder Dank noch Anerkennung für ihre Taten gezollt. Mit der Bildung europäischer Nationalstaaten um der Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht verschwinden Söldnerheere. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg spielen Frauen wichtige Rollen, dürfen aber nicht direkt an der Front kämpfen. Als erster Staat verpflichtet Israel zeitgleich seine weiblichen Staatsbürger zum Wehrdienst. Die symbolische Bedeutung eines Amazonencorps macht sich der libysche Ex-Diktator Gaddafi zu Nutze. Nun sind die klassischen Söldnerheere verschwunden. Private Militärfirmen ziehen in Kriege, werden ganz offiziell von Staaten finanziert, bilden aber moderne Söldnertruppen aus. Frauen ist der Zugang nicht mehr verwehrt. Viele Frauen ziehen heute in Kriege. Im Fall Lynndie England wird erstmals global und medial bekannt, dass auch Frauen foltern können. Berühmte Frauen, die mutig in den Krieg ziehen, hat es immer gegeben. Die Amazonenheere in der Antike, bis hin zum Inbegriff einer Kriegerin, Johanna von Orléans, den Marketenderinnen und Huren in den Landsknechtheeren des 30-jährigen Kriegen, den ersten Frauenrechtlerinnen um Olympe de Gouges in der Französischen Revolution bis hin zur weiblichen Beteiligung in den globalen Kriegen des 20. Jahrhunderts und den kolonialen Befreiungskriegen. Das weibliche Geschlecht und das Tragen einer Waffe sind kein Widerspruch mehr, dennoch bekommen Frauen in dieser Sparte nicht jene Reputation, wie ihre männlichen Kollegen. ; Mercenary armies are one of the oldest businesses. Which role have women played in this field? The first records of women and war are the Amazon armies. Afterwards, emperor Maximilian I. discovered in the 90s of the 15th century the ancient mercenary armies and started to reanimate this field. Women contribute a lot: The active participation was refused, the only possibility to fight was "cross dressing" ? the assumption of an male identity. Women took occupations as provider, nurse, administrator or prostitute. If women start to fight for their rights and for equal treatment, first time during French Revolution, this demand gets nipped in the bud by the male citizens. With the rise of European national states and the introduction of general conscription, mercenary armies completely vanish in Europe. In the First and Second World War women play important roles. The first state, that obligates women for their army, was Israel. Of the symbolic meaning of an Amazones army, the ex-dictator Gaddafi took advantage from. Nowadays private military enterprises wage wars. For women, the entry is not denied generally. The case of Lynndie England makes it popular for the first time that not only men are up to outrages in wars, but women are able to torture as well. Famous women, that intend into war bravely, have always existed. The Amazon armies in the ancient world have not been personalised, this happened a few hundred years later the first time with Jeanne d?Arc. Afterwards, the market-women and the prostitutes in the lansquenet armies of Maximilian I. participate in the 30-years War, during French Revolution, the first suffragettes around Olympe de Gouges raised. Female soldiers participated as well in the global wars of the 20th century and the colonial liberation wars. Today the female gender and military as well as wearing a weapon for women is no longer an antagonism, but women do not receive the kind of reputation, their male counterparts do. ; vorgelegt von Anja Schöggl ; Abweichender Titel laut Übersetzung der Verfasserin/des Verfassers ; Zsfassungen in dt. und engl. Sprache ; Graz, Univ., Masterarb., 2014 ; (VLID)239589
Architektur und Städtebau des Sozialismus haben nach der politischen Wende der Jahre 1989-1991 einen erheblichen Wertungswandel erfahren. Insbesondere die in industrieller Bauweise errichteten Quartiere des komplexen Wohnungsbaus, die einstmals privilegierte Wohngegenden waren, haben heute oftmals den Ruf von "Ghettos". Die vorliegende Arbeit möchte einen Beitrag dazu leisten, dieses Bild zu korrigieren und das öffentliche Image von Plattenbausiedlungen zu verbessern. Dazu wurde anhand des ostdeutschen Plattenbaugebietes Strausberg-Hegermühle untersucht, welche Faktoren die positive Identifikation der Bewohner mit ihrem Viertel begünstigen. Ziel der Arbeit ist, damit Anregungen für die Praxis lokal engagierter Bürger, Kommunalpolitiker, Wohnungsgesellschaften und Verwaltungen zu geben. Das Wohngebiet "Hegermühle" in der brandenburgischen Mittelstadt Strausberg wurde in den 1980er Jahren gebaut. Die Bevölkerung Hegermühles war bis 1990 stark durch Mitarbeiter des Ministeriums für Nationale Verteidigung der Deutschen Demokratischen Republik geprägt. Die Wohnungen im Viertel waren wegen ihres hohen technischen Standards begehrt. Nach dem Ende der DDR erfuhr das Viertel einen starken Wandel seiner Sozialstruktur und bekam ein Image, das zwischen den Polen "graue Schlafstadt" und "sozialer Brennpunkt" angesiedelt ist. In diesem Wohngebiet wurde im zweiten Halbjahr 2009 eine qualitative Untersuchung durchgeführt. Neben mehreren in Bild- und Textform dokumentierten Feldexplorationen wurde eine Reihe von Interviews mit Personen geführt, die aktuell in Hegermühle wohnen oder früher dort wohnten. Die Auswahl der Interviewpartner erfolgte nach der Methode des Theoretical Sampling (Glaser/Strauss), wobei eine möglichst große Differenzierung des Samples nach Alter, Herkunft, Geschlecht und Beruf angestrebt wurde. Die Interviews wurden nach der Methode des Problemzentrierten Interviews (Witzel) geführt und auf Grundlage des Konzepts der Grounded Theory (Glaser/Strauss) ausgewertet. Für die Arbeit wurden acht Interviews ausgewählt, in denen die Interviewten Auskunft geben über die folgenden Themen: die Umstände ihres Zuzugs nach Hegermühle, die Entwicklung des Wohngebiets seitdem, das Image Hegermühles, ihr eigenes Verhältnis zum Viertel und die Perspektiven des Wohngebiets. Als Ergebnis der Arbeit lässt sich festhalten, dass die positive Identifikation mit dem Wohngebiet am stärksten durch die problematische Sozialstruktur behindert wird, die in hohem Maße von Arbeitslosigkeit und sozialen Desintegrationserscheinungen geprägt ist. Davon abgesehen überwiegen pragmatische Kriterien bei der Bewertung des Wohngebiets. Die gute infrastrukturelle Ausstattung Hegermühles mit Einkaufs-, Betreuungs- und Erholungsmöglichkeiten wurde von allen Befragten positiv hervorgehoben. Diese Faktoren sind jedoch genau so auch in anderen Orten zu finden und damit nicht geeignet, eine Identifikation mit einem spezifischen Ort zu befördern. Von den Befragten wurde daher auch mehrfach auf das Fehlen von Merkmalen hingewiesen, die Hegermühle auszeichnen und es von anderen Vierteln abheben. Dagegen war die Lokalidentität bei den Interviewpartnern am stärksten, die den Aufbau Hegermühles in den 1980er Jahren persönlich miterlebt haben. Die Arbeit schließt darum mit Überlegungen, wie diese Erfahrung einer Ortsgeschichte, die Bedeutung für die eigene Biografie hat, anderen Einwohnern vermittelt werden kann. Zwei mögliche Konzepte werden vorgeschlagen: a) die Erforschung und Vermittlung der Wohngebietsgeschichte, sowie b) die Schaffung und Pflege räumlicher Identifikationspunkte, die die lokale Geschichte, Landschaft und andere Besonderheiten des Viertels im Alltag erfahrbar machen. Beispielsweise können Kunstwerke im öffentlichen Raum oder Gedenktafeln als Anknüpfungspunkte einer ortsbezogenen Identität dienen und ein Gefühl persönlicher Verbundenheit mit dem Wohnort bestärken. Damit könnte unabhängig von pragmatischen Faktoren eine Bindung an den Ort begünstigt und die Bereitschaft der Einwohner erhöht werden, sich für die Verbesserung der Verhältnisse im Wohngebiet einzusetzen. ; The judgment on socialism's architecture and urban design has undergone a large change since the political turn of the years 1989-1991. This is especially true for the industrially built housing estates of the complex housing program, which were once privileged residential areas, but which now have a reputation as "ghettos". This paper is meant to contribute to the correction of this perception and to the improvement of the public image of "Plattenbau" housing estates. In order to achieve this, research was done in the East German housing estate Strausberg-Hegermühle to find factors which promote positive identification of residents with their neighbourhood. The paper aims at giving suggestions for the work of locally committed citizens, community politicians, residential housing companies and local administrations. The housing estate "Hegermühle" in the medium-sized Brandenburg town Strausberg was built in the 1980s. Until 1990, Hegermühle's population was dominated by employees of the German Democratic Republic's Ministry of National Defence. Apartments in the neighbourhood were sought after because of their high technical standard. After the GDR's demise, the neighbourhood's social structure changed profoundly. Today, its public image is located between the extremes "boring dormitory town" and "deprived area". In the second half of 2009, a qualitative enquiry was conducted in this housing estate. Apart from field explorations, which were documented in text and image, a number of interviews was conducted with persons who were living or had formerly been living in Hegermühle. Interviewees were selected according to the method of theoretical sampling (Glaser/Strauss) with the goal of achieving a high differentiation of the sample in terms of age, descent, gender and profession. The interviews were conducted according to Witzel's method of problem-centered interviews, and they were interpreted on the basis of Glaser's & Strauss' grounded theory concept. For this paper, eight interviews were selected, in which the interviewees speak about the following topics: the circumstances of their moving to Hegermühle, the neighbourhood's development since then, the public image of Hegermühle, their own relationship with the neighbourhood and the housing estate's future perspective. The results of the conducted research show that the largest obstacle for positive identification with the housing estate is its problematic social structure, which is highly dominated by unemployment and social disintegration. Apart from that, the housing estate is mostly judged by pragmatic criteria. The good infrastructure of Hegermühle, which includes facilities for shopping, child care and recreation, was emphasized by all interviewees. These factors though can be found in the same form in other places. Thus they are not able to serve as a base for identification with any specific place. That is why it was remarked by the interviewees that Hegermühle lacked distinguishing features which separate it from other neighbourhoods. In contrast, those interviewees who had personally witnessed the creation of Hegermühle in the 1980s showed the highest level of local identity. Because of this, the paper ends with reflections on how this experience of a local history of significance to one's own biography can be shared by other residents. Two possible concepts are proposed: a) exploration and presentation of the housing estate's history, and b) creation and preservation of spatial points of identification, which make the local history, landscape and other distinguishing features of the neighbourhood perceivable in everyday life. Public works of art or commemorative plaques for example could serve as links for a local identity and could strengthen a feeling of personal connection with the place of living. This could promote a local connection independent from pragmatic factors and increase the residents' willingness to get involved in the improvement of their housing estate.
Die Forderung nach mehr männlichen Erziehern in Kindertagesstätten wird immer lauter. Deshalb hat das österreichische Forschungsprojekt "Elementar" in einer bislang einmaligen Studie die Situation männlicher Pädagogen im Elementarbereich umfassend untersucht. Die vielfältigen Ergebnisse betonen die Chancen, die mit einer Beteiligung von Männern verbunden sind, fordern aber auch zu einer kritischen und differenzierten Auseinandersetzung mit der Genderthematik im Elementarbereich auf. Aufbauend auf einem umfangreichen Überblick über den aktuellen Forschungsstand wurden sowohl Schülerinnen und Schüler sowie Auszubildende als auch in der Praxis tätige Pädagoginnen und Pädagogen mit quantitativen und qualitativen Verfahren befragt. Männliche Auszubildende und Fachkräfte wurden durch eine Vollerhebung erfasst. Die Ergebnisse wurden mit statistischen Verfahren und qualitativen Inhaltsanalysen ausgewertet. Erstmals wurden zudem biografische Hintergründe und Identitäten männlicher Elementarpädagogen psychoanalytisch untersucht. Die Ergebnisse machen deutlich, dass männliche Pädagogen in der Praxis und bei Eltern sehr erwünscht sind und die pädagogische Arbeit in Kitas wesentlich bereichern können. Dem stehen jedoch oft Vorurteile und Unsicherheiten gegenüber, die Jungen und Männern den Einstieg ins Arbeitsfeld erschweren. Dazu gehört nicht zuletzt der "Generalverdacht", dass Männer im Kindergarten keine "richtigen" Männer, schwul oder sogar pädophil und mögliche Sexualtäter seien. Ausgehend von ihren Ergebnissen formulieren die AutorInnen konkrete Handlungsaufforderungen an Forschung, Praxis und Politik. (DIPF/Orig.)