Thema sind die inneren Bindungen von Frauen und Männern an Geschlechterverhältnisse, in denen Männer als die nach außen hin Dominierenden, Überlegenen, Kompetenten erscheinen und Frauen sich auf unterstützende und emotional versorgende Funktionen im Hintergrund konzentrieren.
Der Beitrag diskutiert klassische psychoanalytische Perversionstheorie, um sich dem Konzept 'weibliche Identität' anzunähern. Diesbezüglich verbindet die Autorin beispielsweise Freuds Thesen zur frühinfantilen Entwicklung (die sich auf das männliche Subjekt beziehen), Melanie Kleins Konzept der "projektiven Identifizierung", einige wahrnehmungstheoretische Ansätze und stellt ihre Theorie der "phallischen Präformation" vor.
Frontmatter --Inhalt --Kolonialität und Geschlecht -- Eine Einleitung --Kapitel 1. Weiße Waren: Die Erfindung der Schweizer Hausfrau --Vignette: ›Total‹ macht aus Braunbären wieder Eisbären --Schweizer Warenrassismus --Die Erfindung des ›weissen N-‹: Erster Teil --Eine koloniale Genealogie des ›weissen N-‹ --Das ›Senegalesendorf‹ im Zürcher Zoo --Weisse Männlichkeit und anti-egalitäres Othering --Schweizer Schokolade und die Kommodifizierung Schwarzer Körper --Die Erfindung des ›weissen N-‹: Zweiter Teil --Warenrassismus und Othering --Weisse Weiblichkeit in der Werbung --Die Schweizer Hausfrau und ›the white woman's burden‹ --Kolonialer Zivilisationsneid --Schwarzer Neid auf weisses Glück --Konklusion: Weisssein als Versprechen --Kapitel 2 Kämpfe im Himalaya: Schweizer Helden in kolonialen Abenteuern --Vignette: Kampf am Everest --Imaginäre Bergtopografien --Die Schweiz und die Berge in Zeiten der Dekolonisierung --Erforschen und Erobern --Tropische Alpen, alpine Tropen --Schweizer ›Berg-Othering‹ --Der ›native informant‹ und die Grenzen der Kultur --Nationale Freiheit und koloniale Expansion --Koloniale Kämpfe am Himalaya --Die Internationalisierung des Höhenbergsteigens --Nepal und die Schweiz: Ein Verhältnis ›ungleicher Ähnlichkeit‹ --Sahibs und Sherpas --Männlichkeit in der Todeszone --Über ›Rassengrenzen‹ hinweg: Tenzing Norgay und Raymond Lambert --Schweizer ›Technokolonialismus‹ --Konklusion: ›Berg-Othering‹ und Dekolonisation --Nachwort --Danksagung --Abbildungsverzeichnis --Literatur
Im vergangenen Jahrzehnt haben in verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen Diskussionen um die Bedeutung der Kategorie Geschlecht stattgefunden. Der Begriff der Kategorie wird dabei meist selbstverständlich und ohne weitere Erklärung verwendet. Wenn ich das Wort Kategorie höre, fällt mir als empirisch arbeitender Soziologin und Methodikerin als erstes dessen Verwendung im Zusammenhang mit Inhaltsanalyse als Auswertungsverfahren ein. Ein inhaltsanalytisches Kategoriensystem folgt in seiner Konstruktion den theoretischen Annahmen der Forschenden über den zu analysierenden Gegenstand, muss sich im Konstruktionsprozess an die empirischen Erscheinungsformen des interessierenden Gegenstandes anpassen, und ist trotz seiner Entwicklung in einem solchen Aushandlungsprozess zwischen Forschungssubjekt und -objekt immer selektiv! Verfolge ich derartige Überlegungen für Geschlecht als Kategorie weiter, so kann es im Weiteren nicht um die Frage gehen, was Geschlecht ist, sondern nur um die, wie uns Geschlecht begegnet. Eine weitere Frage lautet: Welchen Einfluss haben theoretische Konzeptionen der Zweigeschlechtlichkeit auf die Forschungspraxis? Dazu werde ich mich zunächst etwas ausführlicher dem Begriff der Kategorie widmen und sodann die Veränderung westeuropäischer Geschlechtermodelle im historischen Vergleich skizzieren, die für die heutige Wissenschaftspraxis zu einer Dualität von Modellen geführt hat. Der Beitrag schließt mit methodologischen Empfehlungen für den forscherischen Umgang mit der Kategorie Geschlecht.
Dieser Artikel zeichnet kritisch nach, wie soziologische Identitätstheorien in Anlehnung an Becks Individualisierungsthese die Folgen des gesellschaftlichen Wandels für die Konstruktionsbedingungen personaler Identität beschreiben. Wir argumentieren jedoch dafür, den Blick auf Ambivalenzen im gesellschaftlichen Wandel zu richten und plädieren für eine systematische Einbeziehung soziale Ungleichheitskategorien in aktuelle Konzeptionen personaler Identität.
Kristin GISBERT untersucht in acht Einzelfallanalysen, die auf studienbegleitenden Längsschnittdaten und biographischen Interviews beruhen, biographische Bedingungen für die Wahl eines geschlechtstypischen bzw. -untypischen Studienfaches. Die aufschlussreiche Untersuchung, die sich auf entwicklungspsychologische Theorieentwürfe stützt, kann nachweisen, dass sich, u.a. durch die familiären Interaktionsstrukturen, bereits im Jugendalter die Entwicklung von Identitätsformationen aufzeigen lassen, die zur späteren geschlechtstypischen oder -untypischen Studienwahl führen.
Verbündet-Sein, Vernetzung und Vergemeinschaftung: Diese Konzepte sind in jüngster Zeit wieder in den Mittelpunkt (queer-)feministischer, genderspezifischer und intersektionaler Theorien und Praktiken gerückt. Die Beiträge des Buchs thematisieren Erfolge und Herausforderungen queer-feministischer, antirassistischer und intersektionaler Bündnisse in ihren lokalen, regionalen und globalen Verbundenheiten
Der Band untersucht die Zusammenhänge von Geschlechteridentitäten und beruflichen Orientierungen und Lebensplanungen junger Frauen. Er verdeutlicht die Herausforderungen, mit denen sich Schülerinnen am Übergang Schule - Beruf/Studium konfrontiert sehen. Die Ergebnisse der qualitativen empirischen Studie zeigen, welche Aspekte jungen Frauen in ihren Lebensentwürfen wichtig sind, und dass es in Berufsfindungsprozessen immer auch darum geht, normative Anforderungen an (Geschlechter-)Identitäten zu bearbeiten. Der Inhalt · Berufswahlprozesse junger Frauen am Übergang Schule - Beruf · Zur Wirkmacht von Geschlechternormen · Methodologie und Methodisches Vorgehen · Normative Orientierungen in Berufswahlprozessen · Anforderungen an die Vereinbarkeit von Mutterschaft und Beruf · Normative Vorstellungen über die Kompatibilität von Beruf und intelligiblen Weiblichkeiten · Zusammenfassung der Ergebnisse und pädagogische Perspektiven Die Zielgruppen · Dozierende und Studierende der Erziehungswissenschaft, Sozialen Arbeit, der Soziologie, Genderforschung und Berufspädagogik · Berufsberater_innen, Sozialpädagog_innen, Lehrer_innen und an den Zusammenhängen von Arbeit und Geschlecht interessierte Leser_innen Die Herausgeberinnen Dr. Christiane Micus-Loos ist Professorin für Soziale Arbeit und Gender am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule Kiel. Dr. Melanie Plößer ist Professorin für Sozialarbeitswissenschaften am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Bielefeld. Karen Geipel ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Technischen Universität Berlin. Marike Schmeck ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit der Fachhochschule Kiel
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Das Anliegen dieses Bandes ist es, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt stärker ins Bewusstsein pädagogischer Kontexte zu rücken. Die Evaluationsstudie, die dieser Herausgabe voranging, weist auf ein Interesse und eine Bereitschaft hin, das Thema "Sexuelle Vielfalt" in der pädagogischen Praxis aufzugreifen und zu bearbeiten, macht aber zugleich gravierende Schwierigkeiten hierbei deutlich. Die präsentierten Bildungsbausteine und Anwendungsvorschläge sind als Respons auf diesen Befund zu verstehen und einhergehend damit als Hilfestellung für Praktiker_innen gedacht.
Die Autorin Sylka SCHOLZ analysiert auf der Grundlage lebensgeschichtlicher Interviews, wie ostdeutsche Männer die Transformation des Erwerbssystems nach dem Zusammenbruch der DDR verarbeiten. Ihr Interesse richtet sich auf drei komplexe Forschungsfragen, die sie im Laufe ihrer Untersuchung weiter ausdifferenziert. Erstens: Wie (re-) konstruieren die Männer ihre Identität? Männlichkeit betrachtet sie dabei als einen zentralen Konstruktionsmodus von Identität. Zweitens: Welche Bedeutung haben Interviewende und deren Geschlecht als "Co-Produzenten" des Interviews in diesem Prozess? In diesem Zusammenhang hinterfragt sie die Methode des narrativen Interviews kritisch als eine soziale Praxis der Konstruktion von Biographie, Identität und Geschlecht und untersucht die Bedeutung des oder der Interviewenden in diesem Prozess. Drittens: Inwiefern lassen sich individuelle und gesellschaftliche Veränderungsprozesse von Männlichkeitskonstruktionen zeigen, die unter den spezifischen Bedingungen in der DDR entstanden sind? Hier nimmt sie die Verarbeitungen der Ambivalenzen und Widersprüche aus der staatlich forcierten Gleichberechtigung der Geschlechter durch die interviewten Männer in den Blick. Mit ihrer Untersuchung verortet sie sich im Kontext einer sozialkonstruktivistisch orientierten Biographieforschung, in der (geschlechtersensiblen) Transformationsforschung nach 1989 sowie in der Geschlechter- bzw. Männlichkeitsforschung.
Der Begriff der Postmoderne ist äußerst vielschichtig. Er bezieht sich auf eine sozialwissenschaftlich-politische Zeitdiagnose, versucht neuartige kulturelle Entwicklungen zu fassen und bezeichnet zudem ein heterogenes Diskurs-Feld. In diesem Band ist vor allem die US-amerikanische Counter Culture und der damit verknüpfte künstlerische Aktivismus von Interesse, der sich um queer identity politics und die damit verbundenen politischen Ziele - u.a. Reflexivierung und Politisierung von Sexualität - entfaltet hat. Das Buch stellt den kulturellen und intellektuellen Kontext vor, in dem sich seit einer Dekade in den USA die Queer Theory entwickelt hat. Die Queer Theory, als deren profilierteste Vertreterin Judith Butler gilt, stellt Sexualität und sexuelle Identitäten als eine Hauptachse sozial produzierter Differenzen ins Zentrum theoretischer und politischer Überlegungen. Der Band rückt eine zeit-historische Konstellation von Kunst, Wissenschaft und Politik in den Vordergrund, die ihre Beschreibung im Begriff der Postmoderne findet.--