Collecting Statistical Data on Sexual Orientation and Gender Identity, Characteristics and Expression
In: Zeitschrift für Menschenrechte: Zfmr = Journal for human rights, Band 13, Heft 1, S. 58-77
ISSN: 2749-4845
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In: Zeitschrift für Menschenrechte: Zfmr = Journal for human rights, Band 13, Heft 1, S. 58-77
ISSN: 2749-4845
In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Band 36/37, Heft 4/1, S. 151-174
Die gegenwärtige Transformation der Arbeitsverhältnisse führt zu einer zunehmenden Verschärfung sozialer Konflikte. Dies hat sowohl Auswirkungen auf das Verhältnis von Arbeit und Subjektivität als auch auf die Geschlechterverhältnisse sowie auf die soziale Konstruktion von Männlichkeit. In diesem Aufsatz wird es darum gehen, diese Transformationsprozesse als auch deren Bedeutung für die Konstitution von Männlichkeit aus psychoanalytisch-sozialpsychologischer Perspektive in den Blick zu nehmen. Dabei wird es darum gehen, die weitverbreitete Annahme, dass diese Prozesse eine Beschädigung der männlichen Geschlechtsidentität zur Folge haben, einer kritischen Reflexion zu unterziehen. Demgegenüber soll die These dargelegt werden, dass die gegenwärtige ›Krise der Arbeitsgesellschaft‹ auf der Grundlage traditioneller männlicher Identitätskonstruktionen verarbeitet wird und damit androzentristische und misogyne Männlichkeitsentwürfe reproduzieren und stabilisieren.
In: Psychologie und Gesellschaftskritik, Band 11, Heft 1, S. 83-102
Die Autorin geht zunächst auf den Identitätsbegriff ein und zeigt den Unterschied zwischen dem bestehenden männlichen Identitätsbegriff, der die Erfahrungswelt der Frauen nicht umfaßt und einem Individualitätsberiff, der versucht, die Perspektive der Frauen miteinzubeziehen. Diskutiert werden die kollektive und die individuelle Identität und die gesellschaftliche Bedingtheit des Verständnisses von Identität. Vier verschiedene Inhalte feministischer Wirklichkeitsmaginationen werden beschrieben, die Material bieten für individuelle und kollektive Identitäten. Die Identität der Frauen hängt eng zusammen mit ihrer Autonomie. Es wird auf die sozialgeschichtlichen Voraussetzungen des Autonomiebegriffs eingegangen, die psychische Autonomie erläutert und das Alltagsverständnis von Autonomie beschrieben. (LF)
In: kommunikation @ gesellschaft, Band 13, Heft Sonderausgabe
"Die japanische Populärkultur ist spätestens seit Mitte der 90er Jahre auch im
deutschsprachigen Raum sehr erfolgreich. Die Popularität verdankt sie größtenteils der Otaku-Kultur, deren Medien Manga (japanische Comics), Anime (japanische Zeichentrickfilme), japanische Computer-Spiele usw. sind. Die Otaku-Kultur ist in mehrere Genres unterteilt, und Yaoi ist eines davon. Dabei geht es um männliche homosexuelle Liebesgeschichten, die vorwiegend von weiblichen Autoren kreiert und von weiblichen Fans gelesen werden. Somit bietet dieses Genre eine Gender-spezifisch interessante Thematik an, die vor allem mit Sexualität und Identität der Yaoi-Fans stark verbunden ist. In dieser Arbeit stelle ich anhand von Interviews mit österreichischen Yaoi-Fans ein Beispiel der internationalen Rezeption der
japanischen Populärkultur dar und analysiere dies als kulturwissenschaftliche Studie. Dabei beschäftige ich mich mit folgenden Fragen: Warum lesen österreichische Yaoi-Fans gerne männliche homosexuelle Liebesgeschichten? Welche Gender- und Sexualitätsproblematik zeigt sich bei ihrem Yaoi-Fantum? Welche Bedeutung hat das Yaoi-Fantum für ihre Identität? Ziel dieser Arbeit ist es, einerseits die Bedeutung der japanischen Populärkultur für westliche Fans zu untersuchen und andererseits theoretische und methodische Überlegungen zum Thema zu verfeinern." (Autorenreferat)
In: Journal für Psychologie, Band 9, Heft 1, S. 29-43
Es wird der Frage nachgegangen, welchen Einfluss die Erscheinungsweisen der Netzkommunikation auf Prozesse der Identitätsbildung und der Konstruktion von Geschlecht haben können. Inwieweit führen derartige Praxen dazu, das Theorieverständnis in diesen Bereichen zu verändern und die Vorstellungen eines - auch in postmodernen Theorien immer noch wesentlich autonomen und männlichen - Subjekts durch die Figur eines netzwerkartig konstruierten Selbst in Beziehung zu setzen? Welchen Beitrag dazu theoretische Konstrukte wie die Idee der "Cyborg" von Haraway liefern können, wird ebenso untersucht wie die Frage, welche Veränderungen das Spiel mit der Identität im Netz für eine Veränderung mit sich bringt.
In: Journal für Psychologie, Band 10, Heft 4, S. 406-419
Judith Butlers Konzeption einer melancholischen Geschlechtsidentität, die sie auf der Basis ihrer diskursanalytischen Dekonstruktion von Körper und Geschlecht entfaltet, wird kritisch erörtert. Die Neukonzeption der Materialität des biologischen Geschlechts und die Performativität der Geschlechtsidentität sind grundlegende Bausteine zum Verständnis des Theorierahmens von Butler. Die Verquickung von geschlechtlicher Identität und Handlungsfähigkeit sowie die stets mit Unterwerfung verbundene Subjektwerdung werden auf dem theoretischen Hintergrund von Michel Foucault und Sigmund Freud von Butler neu interpretiert. Der unbetrauerte Abschied von einem gleichgeschlechtlichen Liebesobjekt gebiert melancholische Geschlechtsidentitäten. Die Nicht-Anerkennung gleichgeschlechtlicher Liebe wird somit zum Ausgangspunkt psychischer Defizite. Es wird analysiert, welche Konsequenzen dies für das Verständnis von Homo- und Heterosexualität hat und ob es Butler gelingt, Foucaults Erkenntnisse über die Mechanismen der Macht sinnvoll mit Freuds Theorie der psychischen Funktionen zu verknüpfen.
In: FZG - Freiburger Zeitschrift für GeschlechterStudien, Band 19, Heft 2, S. 19-36
Ausgehend von der modernen Zumutung, Körper, Geschlecht und Identität nicht nur zu haben, sondern auch sein zu müssen ohne es je abschließend sein zu können, gehe ich der Frage nach, wie Körper, Geschlecht und Identität aufeinander bezogen sind. In Anlehnung an Bernhard Waldenfels wird die Beziehung von Körper, Geschlecht und Identität als eine Beziehung rekursiver Responsivität vorgestellt. Damit soll deutlich gemacht werden, dass Körper, Geschlecht und Identität aneinander anknüpfen, - ohne hierarchisch aufeinander bezogen zu sein, ineinander aufzugehen oder sich zu determinieren. Sie fungieren, so die These, wechselseitig als unabschließbare Fragen und Antworten - und gewinnen ihre Konturen erst in dieser und durch diese Bewegung. Dabei ist nicht einfach vorgegeben, was als Frage gilt, vielmehr ergibt sie sich erst in der antwortenden Bezugnahme, die eingelassen ist in die soziale Ordnung. Zwischen Körper, Geschlecht und Identität ergibt sich ein Spalt, der für Prozess des Werdens von Geschlecht, Körper und Identität konstitutiv ist.
In: Journal für Psychologie, Band 7, Heft 3, S. 55-76
Im Rahmen von Überlegungen zu Beziehungsmustern, Identitätskonstruktionen und Krankheitsbildern bei Frauen werden zunächst einige Merkmale gesellschaftlicher Beziehungs- und damit verbundener Habitus- und sozial-kultureller Identitätsformen benannt, in denen sich die geschlechtsspezifische Entwicklung, hier akzentuiert als Entwicklung zum Frau-Sein, vollzieht. Auf dem Hintergrund einer nur angedeuteten Konzeption der in den gelebten sozialen Beziehungsformen oft als sinnbildende Motive realisierten Beziehungsmuster werden dann, nach einer kurzen Einführung zur Kennzeichnung psychischer Störungen als Bewältigungs- und Konfliktlösungsversuche, einige frauentypische Krankheitsbilder besprochen.
Gegenstand der Analyse ist die mediale Auseinandersetzung um feministische de/konstruktivistische Theorie und Praxis, die 2006/2007 unter der Überschrift 'Gender Mainstreaming' stattfand. Dominiert wurde die Mediendebatte von einer Reihe antifeministischer Veröffentlichungen in überregionalen (Print- und Online-) Zeitungen und Magazinen; auf ihnen liegt das Hauptaugenmerk meiner Untersuchung. Im Zentrum stehen dabei die Einzelanalysen der Artikel "'Gender Mainstreaming' Politische Geschlechtsumwandlung" (FAZ; Volker Zastrow) und "Der neue Mensch" (Der Spiegel; René Pfister), die unter Hinzuziehung des Debattenkontextes (ca. 50 Artikel) untersucht werden. Die Analyse verfolgt die zentralen diskursiven Strategien, mit denen feministische de/konstruktivistische Theorie und Praxis sowie die Protagonist_innen derselben delegitimiert werden und fragt nach den impliziten wie expliziten Aussagen, den zugrundeliegenden gesellschaftlichen Wissensvorräten, Deutungsrahmen und Ausschlüssen. Theoretisch und methodisch wird eine Perspektive entwickelt, die die Mediendebatte einerseits als Kondensat gesellschaftlicher Wissensvorräte und als Spiegel gesellschaftlicher Machtverhältnisse, andererseits als Produzentin von Wissen und Macht analysierbar macht. Die Forschungsfragen und Analyseergebnisse tangieren entsprechend das gesellschaftlich vorhandene Alltags- und wissenschaftliche Wissen über Geschlecht(erverhältnisse) ebenso wie das 'neue' Wissen, das in der Debatte generiert wird, indem Wissen neu kombiniert, akzentuiert, in neue Kontexte gestellt und den Rezipient_innen zugänglich gemacht wird. Mit welchen Bedeutungen wird der Begriff 'Gender' aufgeladen? Nach welchen Kriterien werden feministische Interventionen beurteilt? Welche Subjekte werden abgewertet oder ausgeschlossen (Homosexuelle, Transgender u.a.)? Welches wissenschaftliche und welches Alltagswissen liegt den (antifeministischen/ transphoben/ homophoben) Aussagen zugrunde? Inwiefern haben de/konstruktivistische Geschlechterkonzepte Eingang gefunden in die öffentliche Geschlechterdebatte? Und schließlich auch: Welche Strategien verfolgten jene medialen Artikulationen, die positiv auf feministische Theorie und Praxis und/oder Gender Mainstreaming Bezug nahmen? 'Gender Mainstreaming' fungierte im untersuchten antifeministischen Strang der Debatte als Aufhänger für einen modernisierten Antifeminismus, der sich gegen sämtliche feministische Politiken und Theorien richtete, die (in der Debatte) mit dem Begriff 'Gender' assoziiert wurden. 'Gender' wurde dabei als politisches Stigmawort mit vagem de/konstruktivistischem Gehalt etabliert. Die untersuchten Delegitimierungsstrategien betreffen den Wahrheitsgehalt feministischer Theorie, die Ziele und die Wirkungen feministischer Politik und die Frage nach den Interessen, die mit feministischen Politiken verfolgt werden. Diesen Strategien liegen (unter anderem) Vorannahmen bezüglich Geschlecht und Geschlechtsidentität, Abwertungen und Ausschlüsse bestimmter geschlechtlich oder sexuell markierter Subjekte, spezifische Deutungen feministischer Politiken und Theorien und die Dethematisierung von Machtverhältnissen zugrunde. ; The subject matter of his analysis is the media debate on feminist de/constructivist theory and practice conducted in 2006-07, using the peg 'gender mainstreaming' to hang itself on. The debate was dominated by a number of anti-feminist publications, which my analysis mainly focuses on. The core of the research consists of the analysis of the articles "'Gender Mainstreaming' Politische Geschlechtsumwandlung" (FAZ; Volker Zastrow) and "Der neue Mensch" (Der Spiegel; René Pfister), which are being investigated by also looking at the context of the debate. The analysis aims at the central discursive strategies which are used to delegitimise feminist de/constructivist theory and practice as well as their protagonists and enquires about the implicit and explicit statements of the articles, the basic common knowledge, criterion and exclusions. I devise a theoretical and methodical perspective, which makes the debate analyzable in a double way: On the one hand the media debate can be seen as a 'condensate' of common knowledge and as a mirror of social power structures and on the other hand it functions as a producer of knowledge and power itself. Consequently the research questions allude to the existing common and/or science-based knowledge as well as to the 'new' knowledge which the media debate generates by (re-)combining, (re-)accentuating and (re-)contextualising knowledge. Which denotations/connotations are assigned to the term 'gender'? Which criterion is being mobilized to judge feminist politics? Which subjects (homosexuals, transgendered persons et al.) are degraded or excluded? Which scientific knowledge and which common knowledge form the basis of the (anti-feminist/ transphobic/ homophobic) statements being made? Is there any evidence that de/constructivist perceptions regarding gender found access to the public gender debate? And eventually: Which are the strategies being pursued by those articles that referred to feminist theory and practices affirmatively? Within the anti-feminist thread of the debate, 'gender mainstreaming' served as a peg to hang an updated antifeminism on, that was directed against all feminist politics and theories associated with the term 'gender'. 'Gender' itself was established as a stigmatized political term including a vague de/constructivist meaning. The discursive anti-feminist strategies affect the trueness of feminist thought, the aims and impacts of feminist politics and the question about the interests pursued by feminist politics. These strategies rest upon the specific interpretations of feminist politics and theories, upon the exclusion of existing power structures from the debate, upon underlying presumptions concerning gender and gender identity and upon the degradation and exclusion of persons due to their sex, their gender or their desire.
BASE
In: Forum qualitative Sozialforschung: FQS = Forum: qualitative social research, Band 5, Heft 1
ISSN: 1438-5627
Die Herausgeberinnen beabsichtigen mit dem vorliegenden Band, die wesentlichen Beiträge der im November 2000 in Kiel stattgefundenen Tagung "The Nature of Gender – The Gender of Nature" zu veröffentlichen. Zunächst reflektieren einige Autorinnen die aktuelle Auseinandersetzung über die Geschlechterkonstruktionen und das Herstellen von Geschlecht (auch im Sinne der sozialen Kategorie). Im Wesentlichen beziehen sie sich dabei auf die gängigen Argumentationen zur Erklärung von Geschlechterdifferenzen in den Natur- und Technikwissenschaften und hinterfragen diese kritisch. Zudem versuchen einige Wissenschaftlerinnen die Gründe herauszustellen, warum Frauen an (neuen) Technologien so wenig interessiert sind und kaum technisch-naturwissenschaftliche Fächer studieren. Der Sammelband bündelt viele interessante und außergewöhnliche Perspektiven aus verschiedenen Disziplinen. Einige Beiträge können mitunter bestehende Ansätze in den Sozialwissenschaften unterstützen und argumentativ bereichern.
In diesem Beitrag analysiert der Autor den kritischen Zusammenhang zwischen Gender Studies, Männerforschung und Patriarchat. Er thematisiert das Verhältnis zwischen feministischer Forschung und Männerforschung: diese habe von der Frauenforschung auf eine parasitäre Art wissenschaftlich und politisch profitiert. Deshalb habe sich eine kritische Selbstvergewisserung der Männerforschung sowohl mit den theoretischen Voraussetzungen ihrer Analysen als auch mit ihren politischen Ansprüchen bzw. Zielen auseinanderzusetzen. Diese Selbstvergewisserung wird vom Autor in Bezug vor allem auf Donna Haraway und auf Jacques Derrida als "Positionierung" gekennzeichnet. In Anlehnung an Althusser und Connell definiert er das Patriarchat als Ideologie, die von einer extremen Beweglichkeit charakterisiert sei, welche die akademische Männlichkeitskritik als eine Resouveränisierungsstrategie patriarchalischer Prägung erscheinen lasse. (DIPF/Orig.)
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In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 10, Heft 3, S. 54-69
ISSN: 2196-4467
Als Technology of Gender im Sinne von Teresa de Lauretis (1988) steht Modeln im Zeichen des kulturell konstruierten und gesellschaftlich ausgetragenen Weiblichen. Gerade im Kontext dieses geschlechtlich so deutlich markierten Handlungsraums werden gegenwärtig Genderstereotype dekonstruiert und Identitäten infrage gestellt. Dieser Beitrag fokussiert aus modetheoretischer Perspektive auf die kulturelle Rolle des Models. Er setzt sich mit der These auseinander, dass es zu einer prägenden "Sozialfigur der Gegenwart" im Sinne von Stephan Moebius und Markus Schroer (2010) geworden ist. Als solche adressiert das Model durch seine breit aufgefächerte, intertextuelle bzw. intermediale Präsenz grundlegende Fragen bezüglich der gegenwärtigen Relation zwischen Mode und Identitätskonstruktionen.
Seit vielen Jahrzehnten zeigen empirische Untersuchungen, insbesondere Jugendstudien, immer wieder Geschlechtsunterschiede in politischen Orientierungen. Auf der einen Seite schneiden junge Frauen im Vergleich zu jungen Männern häufig schlechter ab in Bezug auf zentrale politische Orientierungen wie zum Beispiel politisches Interesse und subjektive politische Kompetenz. Auf der anderen Seite zeigen sich junge Frauen aber auch interessierter und engagierter als junge Männer, wenn es um weniger konventionelle Themen und Formen der politischen Beteiligung geht. Wie lässt sich dies erklären? Der Beitrag teilt zunächst das Feld der politischen Orientierungen in fünf große Bereiche und gibt einen detaillierten Überblick über die Befundlage der empirischen Forschung. Im Anschluss daran werden verschiedene Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede in politischen Orientierungen vorgestellt: Biologie, Situation, Struktur, Sozialisation, Persönlichkeitsentwicklung und feministische Politikwissenschaft. Am Ende plädiert die Diskussion für eine integrative Perspektive der verschiedenen Erklärungsansätze und will zu einer umfassenderen Betrachtungsweise von Geschlechtsunterschieden in politischen Orientierungen kommen. (DIPF/Orig.) ; For decades, gender differences in political orientations were consistently found in empirical studies, particularly in youth studies. Thus, compared with male adolescents, female adolescents often come off badly in regard to pivotal political orientations like political interest and subjective political competence. Conversely, female adolescents demonstrate even more interest and involvement than males when less conventional issues and modes of political participation are concerned. How could this be explained? First of all, the article classifies the field of political orientations into five large areas and gives a detailed overview of the findings of empirical research. Subsequently, different approaches of gender differences in political orientations are presented: biology, situation, structure, socialization, personality development, and feminist political science. Finally, a stronger integrative perspective of the different approaches is argued, and a more comprehensive view on gender differences in political orientations is suggested. (DIPF/Orig.)
BASE
In: Gender: Zeitschrift für Geschlecht, Kultur und Gesellschaft, Band 4, Heft 2, S. 28-47
ISSN: 2196-4467
"Die Studie geht der Frage nach, welche Bedeutung herkunftskulturelle kulinarische Praxen bei türkischen und deutschen Jugendlichen in ihrer Selbstdarstellung spielen. Darüber hinaus wird in den jeweiligen Gruppen gendersensibel auf differenzielle Ausformungen zwischen Jungen und Mädchen geachtet und herausgearbeitet, wie über kulinarische Praxen Geschlechterordnung hergestellt wird. Nicht zuletzt wird der Fokus auf die soziale Dimension des Essens gerichtet. Methodisch sind hierzu nach Geschlecht, Alter und kulturellem Hintergrund differenzierte Gruppendiskussionen mit einer Stichprobe von N=60 durchgeführt worden, um so geschlechts- und herkunftstypische Orientierungen der Jugendlichen eruieren zu können. Die Daten wurden mithilfe des Computerprogramms Atlas.ti in einem mehrstufigen Verfahren qualitativ inhaltsanalytisch ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass es Unterschiede gibt, inwieweit herkunftskulturelle Aspekte des Essens in den Narrationen eine Rolle spielen (hohe Bedeutung für Türkeistämmige) und dass Essenspräferenzen sich entlang der Geschlechterlinie abbilden: Jungen orientieren sich herkunftsübergreifend an Genuss und Geschmack, bei Mädchen stehen gesundheitliche Dimensionen des Essens im Vordergrund. Die Ergebnisse liefern wertvolle Hinweise für eine kultur- und gendersensible Ausrichtung von Adipositaspräventionsprogrammen für Jugendliche." (Autorenreferat)
In: Psychologie & Gesellschaftskritik, Band 36/37, Heft 4/1, S. 102-124
Die in der Geschlechterforschung verbreitete Annahme eines durchgängigen Wandels der Geschlechterentwürfe auf der diskursiven Ebene (aber nicht auf derjenigen des Alltagshandelns) in Richtung einer Angleichung der Geschlechter wird in Zweifel gezogen. Zwar finden sich in den öffentlichen Diskursen Forderungen, die Begrenzungen der eigenen "Geschlechtsidentität" zu flexibilisieren und sich neue Potentiale anzueignen, gleichzeitig aber existieren essentialisierende, biologisierende und antifeministische Positionen. Diese Zweiseitigkeit zeigt sich auch im sozialisationstheoretischen Paradigma der "Selbstorganisation" (Hurrelmann): "Geschlechtsidentität" wird hier als kulturelle und trainierbare Überformung eines natürlichen Potentials gefasst. Über eine psychoanalytisch ausgerichtete Kritik an diesem Ansatz wird verdeutlicht, wieso sich die Geschlechterordnung im habitualisierten Alltagshandeln tatsächlich hartnäckig hält und welche unbewussten psychischen Funktionen dieses Doing Gender erfüllt. Die essentialisierenden Denkmuster schließen als Rationalisierung die Kluft zwischen "rhetorischer Modernisierung" (Wetterer) und "Habitus" (Bourdieu).