"Examines war through the discipline of gender and sexuality studies. Chapters describe feminist interventions in war and violence, history's genealogy, present incarnations, and possibilities for the future in the context of gender and sexuality studies"--Provided by publisher
Im Rahmen der Diskussion um die Einführung, Umsetzung und Verankerung von Gender Mainstreaming taucht zunehmend auch der Begriff des Gender Budget bzw. des Gender Budgeting als Instrument des Gender Mainstreaming auf. Vor diesem Hintergrund diskutiert die Autorin, was unter Gender Budgeting zu verstehen ist, woraus sich Gender Budgeting entwickelt hat und welche Umsetzungsbestrebungen bisher bekannt sind. Gender Budgeting bezieht sich auf Finanz-, Steuer- und Haushaltspolitik und geht von der Grundlage aus, dass die Verwendung einzelner Teile eines Gesamtbudgets (ob auf institutioneller, kommunaler, regionaler, nationaler oder internationaler Ebene) unterschiedliche Auswirkungen auf Frauen und Männer haben kann. Damit wird eine geschlechtsneutrale Zuwendung von Mitteln in Frage gestellt. Der Begriff Gender Budgeting lässt sich in zwei Teile untergliedern: Der erste Teil eines kompletten Gender Budgetings umfasst dabei das Verfahren der Untersuchung eines Haushalts auf geschlechtsspezifische Auswirkungen, die Gender-Budget-Analyse. Ein sich anschließender zweiter Teil, für den hier der Begriff Gender-Budget-Plan vorgeschlagen wird, gibt einen Ausblick auf zukünftige Haushaltsaufstellungen und macht Veränderungsvorschläge für einen geschlechtergerechten Haushalt. Die erste Initiative für ein Gender Budgeting geht Mitte der 1980er Jahre von der Ökonomie-Professorin R. Sharp aus und führt in Australien zunächst zu einer 5-Jahres-Agenda für Frauen, mit der versucht wird, staatliche Mittel gerechter zwischen Frauen und Männern aufzuteilen. Ähnlich wie Gender Budgeting hat auch Gender Mainstreaming seine 'Karriere' in der Entwicklungshilfepolitik begonnen. Als ein zentrales Jahr für die Weiterentwicklung von Gleichstellungsbestrebungen und die Umsetzung von frauenpolitischen Zielen kann dabei das Jahr 1995 angesehen werden. Die zahlreichen Diskussionen, die in der Vorbereitung auf die 4. UN-Weltfrauenkonferenz in Peking stattfinden, und die Beschlüsse, die dort gefasst werden, ebnen den Weg zur Implementierung von Gender Mainstreaming als Strategie und Methode zur Verbesserung der Gleichstellung. Bei der Durchführung des Gender Budgeting sind zwei Grundvoraussetzungen zu beachten: (1) Eine Gender-Budget-Analyse kann nur durchgeführt werden, wenn gender-differenzierte Statistiken über Einnahmen und Ausgaben, über Begünstigte und Betroffene vorliegen. (2) Der länderspezifische Kontext muss beachtet werden, d.h. (unterschiedliche) ökonomische und soziale Probleme und gesellschaftliche Aufgabenzuschreibungen, die Frauen und Männer im untersuchten Land betreffen, müssen in die Bewertung von Maßnahmen, Steuern, finanziellen Unterstützungen u.a. einbezogen werden. Gender-Budget-Initiativen in Deutschland gibt es bereits in Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. Die Entwicklungshilfe als einer der Motoren für die Verbreitung von Gender Budgeting spiegelt sich in der geographischen Verteilung der Länder, in denen bisher Gender-Budgeting-Initiativen aktiv sind: Von den 2002 rund 50 Staaten liegt ein großer Teil in Afrika, Lateinamerika, der Karibik und den ärmeren Regionen Asiens. In den letzten Jahren haben sich aber vermehrt auch Initiativen in Europa gegründet. Gender Budgeting ist nach Einschätzung der Autorin ein vielschichtiger, weitreichender Prozess, der sich trotz seiner mittlerweile gut 20-jährigen Existenz häufig noch in den Kinderschuhen befindet. Mit der stärker werdenden Betonung des Gender Mainstreaming-Ansatzes rückt Gender Budgeting aber auch in Deutschland immer mehr in den Blickpunkt einzelner Gruppen, Organisationen und Parteien. Die bisherige Geschichte des Gender Budgeting hat aber auch gezeigt, wie schwierig es ist, neue Ansätze nachträglich in bestehende Prozesse einzubauen. (ICG2)
Seitdem in Deutschland Gender Mainstreaming als geschlechterpolitische Strategie Konjunktur hat und sich Gender Training zu einem blühenden Markt entwickelt, ist eine (selbst-)kritische Diskussion überfällig. Die Gründung des Netzwerks Gender Training stand unter dem Zeichen, sich über Anforderungen an das hetero-gene Feld Gender Training auszutauschen und im Dialog weiterzuentwickeln. Der Band dokumentiert diese Diskussionen und trägt dazu bei, Qualität weiter auszuformulieren. GastautorInnen wurden um Beiträge gebeten: Autorinnen aus dem Süden, die als Gender Trainerinnen an der Debatte seit langem beteiligt sind, und Autoren aus dem Spektrum der Kritischen Männerforschung erweitern die Perspektive um die Frage, inwieweit und auf welche Weise die gesellschaftlich gemachten Geschlechterverhältnisse durch Trainings verändert werden können. Das Netzwerk Gender Training ist ein bundesweiter Zusammen-schluss von Gender Trainerinnen, der seit 1997 existiert. Seine Wurzeln liegen in den internationalen Frauenbewegungen und der feministischen Forschung. Die im Netzwerk organisierten Trainerin-nen tauschen sich regelmäßig über Inhalte und Methoden von Gender Trainings und aktuelle Entwicklungen in der Frauen- und Geschlechterforschung aus. Die Mitarbeiterinnen des Netzwerks bieten Gender Trainings für unterschiedlichste Institutionen und Gruppen an. Sie arbeiten mit männlichen Trainern zusammen
In: Soziale Ungleichheit, kulturelle Unterschiede: Verhandlungen des 32. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Soziologie in München. Teilbd. 1 und 2, S. 3202-3209
"Seit der Jahrhundertwende zeichnet sich immer deutlicher ein Gestaltwandel von Geschlechterpolitik ab, der möglicherweise in einen Strukturwandel münden wird. Dieser Wandel ist aufs Engste verknüpft mit der Politik des Gender-Mainstreaming. Im Zuge der Implementation von Gender Mainstreaming lässt sich eine wachsende Nachfrage nach einem neuen Wissenstypus 'Gender-Wissen' und einem neuen Kompetenztypus 'Gender-Kompetenz' beobachten; des weiteren ein Professionalisierungsprozess, der sich derzeit u.a. als ein Kampf verschiedener Akteursgruppen um Definitionsmacht darstellt, wer für sich erfolgreich Gender-Kompetenz reklamieren kann. In diesem Prozess sind Frauenbewegung und Frauenpolitikerinnen nur zwei von mehreren konkurrierenden Akteursgruppen. Consulting-Firmen, Unternehmensberatungen und Männer sind hinzugekommen. Gender Mainstreaming hat einen neuen Markt kreiert, mit Gender-Wissen lässt sich Geld verdienen. Der in diesem Rahmen erfolgende Professionalisierungsprozess kommt in professionssoziologisch bekannter Gestalt daher, nicht zuletzt in Form neuer akademischer Ausbildungsgänge, in denen Gender-Kompetenz erworben werden kann. Galt diese vormals als durch frauenpolitisches Engagement verbürgt (ohne dass sie so bezeichnet wurde), so wird sie nun der Tendenz nach über Zertifikate testiert. An die Stelle der Frauenbeauftragten tritt die 'Gender-Change-Managerin' –oder auch der 'Gender-Change-Manager', die oder der in der Lage ist, 'Gender-Budget-Analysen' und ein 'Gender Impact Assessment' durchzuführen. Die Veränderungen auf der semantischen Ebene verweisen auf Veränderungen der Relevanzsetzungen. Mit der Ökonomisierung von Geschlechterpolitik werden zunehmend andere als politische Kompetenzen nachgefragt. Der Vortrag zeichnet die sich abzeichnende Entwicklung einer Professionalisierung und möglichen 'Verbetriebswirtschaftlichung' von Geschlechterpolitik nach und fragt nach den Folgen, die sich daraus für die Codierung der Kategorie Geschlecht ergeben." (Autorenreferat)
Biographical note: Elke Kleinau (Dr. phil.) ist Professorin für Historische Bildungsforschung und Gender History an der Universität zu Köln. Dirk Schulz (Dr. phil.) ist Geschäftsführer der zentralen wissenschaftlichen Einrichtung GeStiK (Gender Studies in Köln) an der Universität zu Köln. Susanne Völker (Dr. phil.) ist geschäftsführende Direktorin und wissenschaftliche Leiterin von GeStiK (Gender Studies in Köln) sowie Professorin für Methoden der Bildungs- und Sozialforschung und der Gender Studies an der Universität zu Köln.
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Im Recht gibt es eine Vielzahl von problematischen Konstruktionen von Geschlechterkategorien und Machtverhältnissen. Die Beiträger_innen legen diese aus Sicht der Legal Gender Studies offen und setzen sich kritisch mit bestehenden Vorstellungen im Recht auseinander. Rechtsvergleiche und Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Nachbardisziplinen erweitern darüber hinaus die Perspektive. Auf diese Weise wird eine notwendige Brücke zwischen Kritik, rechtlicher Dogmatik und rechtswissenschaftlicher Ausbildung geschlagen. Kreative Reformvorschläge bieten zudem Ansätze für ein produktives Weiterdenken von Recht und Geschlecht
COVER -- CONTENTS -- FIGURES, TABLES, AND BOXES -- FOREWOFD -- ABOUT THIS PUBLICATION -- ABBREVIATIONS AND ACRONYMS -- EXECUTIVE SUMMARY -- 1 INTRODUCTION -- 1.1 Social and Political Characteristics -- 1.2 Economic Characteristics -- 1.3 Development Challenges -- 1.4 Gender and Development -- 2 EDUCATION -- 2.1 Overview of the Education System -- 2.2 Analysis of Gender Issues -- 2.3 Taking Action -- 2.4 Recommendations -- 3 HEALTH AND WELL-BEING -- 3.1 Overview of the Health System -- 3.2 Analysis of Gender Issues -- 3.3 Taking Action -- 3.4 Recommendations -- 4 GENDER-BASED VIOLENCE AND ACCESS TO JUSTICE -- 4.1 Overview of the Criminal Justice System -- 4.2 Analysis of Gender Issues -- 4.3 Taking Action -- 4.4 Recommendations -- 5 WORK AND ECONOMIC EMPOWERMENT -- 5.1 Categorization of Work and Labor Force Participation -- 5.2 Analysis of Gender Issues -- 5.3 Taking Action -- 5.4 Recommendations -- 6 GOVERNANCE, INFLUENCE, AND DECISION MAKING -- 6.1 Overview of the Political System -- 6.2 Key Gender Issues -- 6.3 Taking Action -- 6.4 Recommendations -- 7 GENDER EQUALITY FRAMEWORK -- 7.1 Overview -- 7.2 Timor-Leste's Commitment to Gender Equality -- 7.3 Mechanisms for Achieving Gender equality -- 7.4 Recommendations -- 8 CONCLUSION -- FIGURES -- 1.1 Map of Timor-Leste -- 1.2 Industries Contributing to Non-oil Gross Domestic Product, 2011 -- 1.3 Gender Inequality Index: A Comparison of Countries, 2011-2012 -- 2.1 Trends in Net Enrollment Rates by Level of Schooling and Sex, 2008-2009 and 2010 -- 2.2 Proportion of Students Who Drop Out of School by Sex and Grade, 2010 -- 2.3 Causes of Dropout Given by Girls and Boys Who Dropped out of Grade 4, 5, or 6, 2011 -- 2.4 Repetition Rate (Proportion of Students Who Repeat a Grade) by Sex and Grade, 2010 -- 2.5 School Attendance of Children Age 10-14 by Sex and Vulnerable Groups, 2009-2010.
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Im Recht gibt es eine Vielzahl von problematischen Konstruktionen von Geschlechterkategorien und Machtverhältnissen. Die Beiträger*innen legen diese aus Sicht der Legal Gender Studies offen und setzen sich kritisch mit bestehenden Vorstellungen im Recht auseinander. Rechtsvergleiche und Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Nachbardisziplinen erweitern darüber hinaus die Perspektive. Auf diese Weise wird eine notwendige Brücke zwischen Kritik, rechtlicher Dogmatik und rechtswissenschaftlicher Ausbildung geschlagen. Kreative Reformvorschläge bieten zudem Ansätze für ein produktives Weiterdenken von Recht und Geschlecht.
"From the way we dress to the way we are treated by our peers, gender is a crucial part of our identity, which is threaded into every aspect of our lives. In this fascinating introduction, Franklin discusses the effects of gender identity on behavior, then explores the theoretical perspectives on why these differences occur"--
Seit den achtziger Jahren des 20. Jahrhunderts hat sich »Gender als Wissenskategorie« in den geistes- und kulturwissenschaftlichen Disziplinen etabliert. Bis vor wenigen Jahren waren hierbei poststrukturalistische sowie psychoanalytische Theorien zentral, um Fragen nach Körperlichkeit, sexueller Differenz und geschlechtlicher Identität zu bearbeiten. Heute bedingt die durchgreifende Digitalisierung von Wissenschaft und Gesellschaft eine Revision dieser Kategorie, da das Leben sich selbst zum neuen Agenten macht. Natur, Körper und Leben haben heute eine Eigenmächtigkeit erhalten, durch die sich das klassische Mantra - Klasse, Geschlecht, Ethnie - einmal mehr als künstliche, politisch willkürliche und gesellschaftlich kontrollierte Zuordnung erweist.
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