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Aufwertung regionaltypischer Produkte in Europa durch geographische Herkunftsbezeichnungen
In: Europa Regional, Band 11.2003, Heft 1, S. 2-11
Unter wachsenden Verbraucheransprüchen und Wettbewerbsdruck suchen Landwirte und die Ernährungswirtschaft insgesamt nach Möglichkeiten der Differenzierung durch bestimmte Produktionsweisen, Qualitätsmerkmale oder Betonung der Produktherkunft. Natur- und kulturräumliche Eigenheiten der Regionen kommen in der Vielfalt regionaltypischer Produkte in Europa zum Ausdruck und werden in der Vermarktung hervorgehoben. Die zunehmende Anzahl verschiedener Ansätze herkunftsbezogener Vermarktung zeigt Chancen und Probleme der Aufwertung regionaltypischer Produkte in globalisierten Märkten. Schutz und Förderung von Lebensmitteln mit einem für ihr Herkunftsgebiet typischen Charakter und besonderen Image werden als ein innovativer Prozess der Sicherung und Erschließung von Einkommensmöglichkeiten betrachtet. Der neue Schutzrahmen der EU für geographische Herkunftsbezeichnungen steht vor dem Hintergrund einer agrarpolitischen Orientierung auf eine Qualitätspolitik. Er lehnt sich an Konzepte aus südeuropäischen Ländern an und ist in Deutschland erst wenig angenommen worden. Als deutsches Beispiel für den Schutz geographischer Herkunftsbezeichnungen wird die Spreewälder Gurke vorgestellt. Eine breitere Anwendung erfährt das EU-Schutzkonzept in Spanien, wo nach dem Vorbild bekannter Weinsorten auch viele andere Agrarprodukte vor Imitation geschützt werden. Die Tradition der Verbindung von Produkt und Raum in der Vermarktung setzt sich hier in einer aktuellen Entwicklungsdynamik des Konzeptes fort. Die Erfahrungen in Spanien veranschaulichen die Perspektiven einer Aufwertung regionaltypischer Produkte als Beitrag zur Entwicklung ländlicher Räume in Europa und regen zur weiteren wissenschaftlichen Bearbeitung dieses Themenfeldes an.
The Power of Maps and Geographic Imagery in Digital Communication: Narrating Russia's War in Ukraine
Blog: TRAFO – Blog for Transregional Research
By Alina Mozolevska. Visuals, used as information strategies or propaganda, have become a crucial instrument of war. Drawings, images, photos, posters, cartoons, or maps represent a powerful tool of both informing and mobilizing populations and consolidating political powers around a common goal. What, then, is the role of visuals in Russia's current invasion of Ukraine? What messages do they convey? What are the main narratives expressed and symbols used during the Russo-Ukrainian War? And how is the visual landscape of the war created?
Italiens Bevölkerung im Wandel der Gegenwart: ein geographisch-statistischer Bericht nach dem Zensus 2001
In: Europa Regional, Band 11.2003, Heft 3, S. 137-145
Der Verfasser berichtet über die wichtigsten Ergebnisse der Volkszählung 2001. Mit 56,3 Millionen Menschen nimmt Italiens Bevölkerung nach einer langen Wachstumsperiode als einziges der 15 EU-Länder, unter denen es an vierter Stelle steht, derzeit nicht mehr zu. 16 der 20 Regionen einschließlich des Mezzogiorno haben in der letzten Zähldekade Verluste; nur der Nordosten hat auf Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs ("Drittes Italien") Gewinne. Vor allem die Kernstädte der Verdichtungsgebiete verlieren zugunsten ihres Umlands Menschen (1991-2001: -10% bzw. +1,2%). Wegen der geringen Schwankungsbreite bleibt die Verteilung der Bevölkerung auf die Großräume und die großen Reliefeinheiten aber gleich. Die stationäre Bevölkerungsentwicklung Italiens ist das Ergebnis des veränderten generativen Verhaltens. Aufgrund des Geburtendefizits (1996-2000: -0,5% pro Jahr) nähert sich die Alterspyramide der Form einer Urne. Die Bevölkerung altert, und Süditalien nimmt an diesem Prozess rege teil. Auch andere demographische Merkmale zeigen, dass sich das Land den führenden EU-Staaten angepasst hat. Nur die Erwerbsstruktur unterscheidet sich durch die niedrigere Erwerbsquote und die größere Jugendarbeitslosigkeit vom Durchschnitt der EU deutlich. Bei den Binnenwanderungen ersetzt die intraregionale zunehmend die interregionale Migration; Süd-Nord-Wanderung, Bergflucht und Ost-West-Wanderung in der Po-Ebene sind unerheblich geworden. Neuerdings hat sich das klassische Auswandererland Italien in ein Einwandererland verwandelt. Dank der langen Küsten kommen illegale Immigranten aus Entwicklungsländern (clandestini) als boat people leicht ins Land; sie finden häufig in der Schattenwirtschaft Arbeit. Dennoch ist der Anteil der Ausländer an der Gesamtbevölkerung Italiens (2,2%) im Vergleich zu den wohlhabenden westeuropäischen Staaten klein. Italien, das sich in den letzten 50 Jahren erfolgreich vom Agrar- zum Industriestaat entwickelt und den Vorsprung der "alten" Industrienationen Westeuropas aufgeholt hat, sollte künftig seine Regionen stärken, um dem Ziel eines "Europas der Regionen" näher zu kommen.
Berlins Position im europäischen Verkehr des 21. Jahrhunderts: eine fundamentale geographische Aufgabe
In: Europa Regional, Band 4.1996, Heft 4, S. 1-13
After half a century, the division within Europe, Germany and its capital city have come to a (happy) conclusion. An incredible development deficit can be dissolved and the main functions of Berlin can be built up again. In this context, the large, new infrastructure, linking Berlin with the majority of the rest of Europe, are the subject of debate, whereby new technology is being employed and new structures are being created with far-reaching, re mote effects on rail, road and air travel. The new form of magnetic travel technology opens up previously unknown perspectives for the structuring of the living space in Europe. Transportation geography and traffic politics have obviously not yet perceived the opportunities and consequences arising from this and are suffering from a considerable tailback in co-ordination.
Nachweis der geographischen Herkunft von Pistazien anhand der Stabilisotopenverhältnisse ; Detection of the geographic origin of Pistachios by stable isotope ratios
Es steht der Lebensmittelüberwachung bisher noch keine analytische Methode zur Verfügung, mit der die Herkunft und Authentizität von Pistazien eindeutig bestimmt oder Etikettierungen überprüft werden können. Im weltweiten Pistazienhandel kommt es jedoch immer wieder zu Verfälschungen zwischen Pistazien der drei Hauptproduktionsländer Iran, USA und Türkei. Da Pistazien aus dem Iran und der Türkei häufig mit den hoch krebserzeugenden Aflatoxinen belastetet sind, wird der Verbraucher dadurch nicht nur gemäß §17 des LFGB's getäuscht, sondern evtl. sogar gesundheit-lich gefährdet. Wegen der häufigen Grenzwertüberschreitungen müssen daher iranische und türki-sche Pistazien per Gesetz vor dem Import in die EU auf ihre Aflatoxinbelastung hin untersucht werden. US-amerikanische Pistazien unterliegen dagegen keiner Vorführpflicht. In dieser Arbeit wird nun eine einfache und schnelle Methode vorgestellt, welche mit Hilfe der Kombination aus IRMS-Technik und Diskriminanzanalyse eine eindeutige Authentizitätsbestim-mung von Pistazien aus den drei Hauptproduktionsländern leistet. Hierfür wurden die -Werte der Elemente Kohlenstoff, Stickstoff und Sauerstoff bestimmt und als statistische Variablen eingesetzt. Die verwendeten Messgeräte wurden zuerst über Referenzmaterialien kalibriert und deren Stabilität sowie auch die der verwendeten Arbeitsstandards und des Analyten selber über die Führung von Qualitätsregelkarten geprüft. Die IRMS-Methode wurde dann für alle drei gemessenen Elemente und Fraktionen In-house validiert, um die Verwendbarkeit der Messergebnisse sicherzustellen. Die Wiederholbarkeit (r) und Vergleichbarkeit (R) liegen für die EA-Methoden (13C und 15N) unter 0,6 ‰, während sie für die TC/EA-Methode (18O) aufgrund der Linearitätsprobleme bei diesem Gerät etwas höher sind ( 1,5 ‰). Die flüssige Matrix der Pistazienöle hat sich hierbei als beste Fraktion herausgestellt, weil mit ihr die niedrigsten Standardabweichungen und r-/R-Werte erzielt werden im Vergleich zu den Feststofffraktionen (gemahlene Nuss und entfetteter Rückstand). Der authentische Datensatz von 101 Pistazienproben wurde mit drei verschiedenen Tests auf Aus-reißer untersucht, sowie auch auf Normalverteilung, Varianzhomogenität, Gruppenunterschiede und Korrelation hin analysiert. Mit Hilfe der Hauptkomponentenanalyse konnte gezeigt werden, dass sich die gewählten -Wert-Variablen zur Herkunftsbestimmung grundsätzlich eignen. Eine voll-ständige Trennung drei Länder voneinander wurde mit der Diskriminanzanalyse erreicht und somit ein Klassifizierungsmodell erstellt, mit dem die Herkunft neuer, zweifelhafter oder unbekannter Pistazienproben festgestellt werden kann. Die Überprüfung der Sicherheit mit den drei einschlägi-gen Schätzverfahren (R-, L-, H-Methode) zeigt, dass eine 100 %ig richtige Einordnung der Quasi-Proben mit dem Modell erreicht wird. Eine echte Laboranwendbarkeit ist außerdem gegeben, da die linearen Klassifikationsfunktionen nach Fisher anwendbar sind. Mit 63 weiteren Proben aus dem Handel werden durch Anwendungs-beispiele die Stärken und Schwächen der Methode aufgezeigt. ; Previously there was no established analytical procedure to prove the origin and authenticity of pistachio nuts. A simple, quick method is needed because every batch of Iranian and Turkish pistachios have to be inspected by law for aflatoxin contamination before they are allowed to be imported into the European Union (EU). By contrast, US American pistachio nuts do not have to be checked. Therefore, Iranian pista-chios are repeatedly labelled as being of US American origin to generate higher prices on the world market and to avoid the analytical control at the EU borders. This work presents a fast method to provenance pistachio nuts grown by the three main producer countries: Iran, USA and Turkey. The -values of the elements oxygen, carbon and nitrogen measured by stable isotope ratio mass spectrometry (IRMS) are used as variables for univariate and multivariate statistics. First, the IRMS method was validated in-house for each element and pistachio fraction. The re-peatability (r) and reproducibility (R) for the EA methods are <0.6 ‰ whereas r and R for the TC/EA methods are higher (1.5 ‰) due to the linearity problems of this instrument. Pistachio oil was found to be the best fraction to analyse; its liquid matrix produces the lowest standard deviations and best r- and R-values in comparison with the solid fractions (grinded nut and defat-ted residue). The instruments were calibrated by reference materials prior to sample analysis and the stability of the reference materials, working standards and pistachio nuts were observed by control charts. The dataset of the authentic pistachio samples was examined for outliers by cross-checking with three different tests and then by univariate statistic tests (normality, homogeneity of variance, post-hoc tests of observed means, analysis of correlation) and principal compound analysis be-fore performing discriminant analysis. 25-30 authentic pistachio samples were collected for each country and used to set up the dis-criminant analysis model. This model is able to separate the three countries with 100 % statisti-cal probability (95 % confidence level). 63 further pistachio samples were used to test the strengths and limits of the classification model.
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Akzeptanz durch Dialog? : eine wirtschaftsgeographische Untersuchung deutscher und amerikanischer Chemiedialoge ; Acceptance through Dialogue? : a geographic study of German and American chemical dialogues
Unternehmen der chemischen Industrie, deren Produktion mit Risiken behaftet ist, sehen sich seit den 1980er Jahren verstärkt öffentlicher Kritik ausgesetzt. Ursachen sind zum einen eine Reihe von Chemieunfällen (Bhopal, Seveso, Schweizerhalle etc.), die zum Teil weltweit Aufsehen erregten, zum anderen der gesellschaftliche Wertewandel, der mit sich bringt, dass Menschen ihr Umfeld mehr beeinflussen wollen. Zivilgesellschaftliche unternehmerische "Stakeholder" wie Umweltverbände und Nachbarn sind weniger bereit, die Risiken der Produktion als Nebenwirkung der positiven Effekte (wie etwa Arbeitsplätze und Produkte, die einen hohen Lebensstandard ermöglichen) zu akzeptieren, sondern fordern verstärkt Informationen über die und Mitsprache an der Unternehmenspolitik. "Akzeptanz" ist zu einem neuen Standortfaktor geworden, der den Unternehmen ein positives Image bei Investoren und Kunden und eine höhere Motivation der Mitarbeiter bringen und zudem das Risiko verschärfter Regulierung durch den Staat mindern kann. Eine Möglichkeit, den neuen Standortfaktor Akzeptanz positiv zu beeinflussen, ist für Unternehmen die Schaffung eines neuen "Interaktionsraumes", in dem Dialoge mit den zivilgesellschaftlichen Stakeholdern geführt werden können. Unternehmensdialoge sind Verfahren, die von Unternehmen initiiert werden, um mit relevanten gesellschaftlichen Gruppen oder nicht-organisierten Bürgerinnen und Bürgern Probleme im thematischen oder räumlichen Umfeld des Unternehmens verständigungsorientiert zu diskutieren und Handlungen oder Handlungsoptionen zu bewerten (vgl. Hansen et al. 1996). Bei den Dialogen kommt es, so sie bestimmten Qualitätsprinzipien wie Fairness, Effizienz oder Kompetenz genügen, zu einem Machtressourcentausch der beteiligten Akteure: Die Unternehmen gewähren den Dialogpartnern Einfluss, die Stakeholder übertragen einen Teil ihrer Glaubwürdigkeit auf das Unternehmen. Dadurch kann der Standortfaktor Akzeptanz zum einen bei den Dialogpartnern, zum anderen auch bei den nicht beteiligten Stakeholdern aus dem wirtschaftlichen, politischen und zivilgesellschaftlichen Umfeld gesteigert werden. In dieser Dissertation wird an Hand von Fallbeispielen deutscher und amerikanischer Chemieunternehmen untersucht, inwieweit Dialoge in der Lage sind, den neuen Standortfaktor Akzeptanz positiv zu beeinflussen, und welchen aus den Qualitätsprinzipien abgeleiteten Kriterien sie dazu genügen müssen. Konzeptionell ist die Arbeit zum einen in der Wirtschaftsgeographie mit den Unternehmen-Umfeld-Modellen sowie der Standortwirkungsanalyse verankert, zum anderen nimmt sie Anleihen bei sozialwissenschaftlichen Ansätzen wie der Regulations- und der Arenatheorie. ; Since the 1980s, the manufacturing of chemical products has been increasingly criticized by the public. The various chemical accidents that have occurred since then (such as Bhopal, Seveso, Schweizerhalle etc.) are one cause for the negative publicity worldwide; another reason is the change in values of Western societies, which has brought about people's desire to have a stronger influence on their environment. Company stakeholders as environmental activists or neighbors alike are less prepared to accept the risks of chemical production for the sake of their positive effects (incl. job creation; products enabling a high standard of living etc.). Instead, they increasingly ask for more information about and more say in company policies. "Acceptance" has become a new location factor for companies that strive for a potentially better image with investors and customers, better motivated employees as well as a lower risk of governmental regulation. One possibility for companies to positively influence the new location factor "acceptance" is to create a new "interaction space" within which the company can initiate a dialogue with its stakeholders from civil society. If this dialogue can satisfy certain principles such as fairness, efficiency or competence, the dialogue partners are able to exchange so-called "power resources": a company grants influence on company policy to the stakeholders who in turn transfer part of their credibility to the company. As a consequence, the location factor "acceptance" is improving with respect to the company's task and societal environment. Through case studies of German and American chemical companies, this dissertation examines if dialogues are able to positively influence the new location factor acceptance and which criteria these dialogues have to comply with in order to be successful. Research conducted in this dissertation is based on economic geography which emphasizes company-environment-models as well as company influence on its environment. Additionally, the conceptual framework has been enriched with social science concepts such as regulation and arena theories.
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Das Wohnzimmer unter freiem Himmel? Eine humanistisch-geographische Untersuchung von Treffpunkten der Straßenszene in Kiel-Gaarden
In: Europa Regional, Band 20.2012, Heft 4, S. 200-213
Der vorliegende Artikel untersucht die Bedeutung öffentlicher Räume für Mitglieder der Straßenszene aus der Perspektive der humanistischen Geographie. Er knüpft dabei an die Feststellung an, dass in aktuellen stadtpolitischen Diskursen um öffentlichen Raum vielfach über, selten jedoch mit den Mitgliedern dieser Szene gesprochen wird und erhebt insofern den Anspruch denjenigen eine Stimme zu verleihen, die bisher nicht oder allenfalls als Problem thematisiert werden. Inhaltlich stehen dabei die Treffpunkte der Straßenszene im Fokus der Untersuchung. Entlang von Yi-Fu Tuans Unterscheidung von Space und Place wird der Frage nachgegangen, wie die Szenetreffpunkte von ihren Besuchern selbst wahrgenommen werden und welche Bedeutung ihnen dadurch im täglichen Leben und Überleben dieser Menschen zukommt. Der Artikel kommt zu dem Ergebnis, dass öffentlicher Raum in seiner Bedeutung für die Mitglieder der Straßenszene über die in der humangeographischen Forschung weithin populären normativen Idealvorstellungen vom für alle zugänglichen Ort von Öffentlichkeit hinausgeht. Im Wege verschiedener Praktiken der Raumaneignung wird er für die Szenemitglieder zu einer Art Wohnzimmer unter freiem Himmel und somit zu einer Form von Home. Wie im Artikel zu zeigen sein wird, ist damit nicht nur die gängige Definition öffentlichen Raumes infrage gestellt, sondern zugleich auch die gebräuchliche Bestimmung des Begriffes Home, der bisher vor allem als strikt von der Sphäre der Öffentlichkeit abgegrenzter Raum der Privatheit und Intimität verstanden wird.
Objektorientierte Modellierung und Implementierung eines temporalen Geoinformationssystems für kulturelles Erbe ; Object-oriented modelling and implementation of a temporal geographic information system for cultural heritage
In den letzten Jahren hat die Diskussion um den Erhalt und die Nutzung von kulturellem Erbe aufgrund des Potenzials für Tourismus, Planung und Bildung sowie der Bedeutung für die Entwicklung in der Informationsgesellschaft verstärkt politisches und gesellschaftliches Interesse auf sich gezogen. Die rasanten informationstechnologischen Entwicklungen im Kulturerbe-Sektor führen zu einer Neubewertung der gesellschaftlichen Rolle von öffentlichen Einrichtungen. Die Beteiligten stellen erhöhte Anforderungen an das Management von Sammlungen, die wissenschaftliche Forschung über die Erhaltung von Materialien sowie die Verfügbarkeit und den innovativen, umfassenden und dynamischen Zugang zu kulturellen Beständen durch Wissenschaftler, Fachkräfte und interessierte Bürger. Mit dem Einsatz der Internettechnologie sowie neueren Entwicklungen der Datenbanktechnologie in Standard-Computeranwendungen oder Spezialsystemen können Informationen zum kulturellen Erbe einer großen Anzahl von Nutzern verfügbar gemacht werden. Seit Anfang der 90er Jahre werden Geoinformationssysteme (GIS) zunehmend auch in Disziplinen außerhalb der Geodäsie und Geografie eingesetzt. Unter anderem beschäftigen sich aktuell die Archäologie, die Geologie und die Denkmalpflege mit der digitalen Datenverarbeitung von kulturell und historisch interessanten Objekten in GIS. Insbesondere zur Bearbeitung von raumbezogenen Problemstellungen stehen in allen gängigen GIS zahlreiche Methoden zur Erfassung, Speicherung, Analyse und Visualisierung zur Verfügung. Der zeitlichen Komponente dagegen, die gerade für historische Entwicklungen oder dynamische Prozesse eine große Rolle spielt, wurde sehr viel weniger Bedeutung beigemessen. Sie wird aber neben der nach wie vor sehr wichtigen dritten Dimension in Anwendungen für das kulturelle Erbe zunehmend geschätzt. Objektorientierte Sprachen und Methoden sind als Softwareentwicklungs-Technologie in der Geoinformatik und ihren Anwendungsgebieten unverzichtbar geworden. Zielsetzung dieser Arbeit ist es daher, durch die Nutzung der Vorteile der Objektorientierung bzw. eines objektrelationalen Datenbanksystems einen durchgängigen objektorientierten Ansatz zur Erfassung und Verwaltung von Geoobjekten in einem temporalen GIS (TGIS) für kulturelles Erbes aufzuzeigen. Die Vorgehensweise beinhaltet die objektorientierte konzeptionelle Modellierung eines temporalen Datenmodells für kulturelles Erbe unter besonderer Berücksichtigung von temporalen Anforderungen der Anwendung mittels der Bildung von Objekten mit räumlichen, zeitlichen und thematischen Eigenschaften sowie der Implementierung in eine objektorientierte Software-Umgebung. Es wird auf punktuelle Aspekte des temporalen Umfelds in GIS für kulturelles Erbe eingegangen und diese werden anhand von Anwendungsbeispielen beschrieben. Bei der Modellierung des Informationssystems wurde ein UML-Klassendiagramm eingesetzt und dieses in ein objektrelationales Datenbanksystem abgebildet. Die Grundlage der vorliegenden Arbeit bildete eine Zusammenarbeit der Technischen Universität München mit Gemeinden des Achentals und Verwaltungen in Lehrveranstaltungen und Projekten in Bereichen der Erfassung, Dokumentation und Analyse von kulturellem Erbe in einem GIS. Der eigentliche Wert von kulturellem Erbe, so wurde von den Beteiligten in einem Workshop im Jahr 2001 festgestellt, liegt für die ländlichen Gemeinden nicht in rein kommerzieller Natur, sondern besteht in der Förderung intellektueller Aktivitäten und der Bewusstmachung, dass kulturelles und historisches Wissen die Wurzel regionaler und lokaler Identität bildet. Durch die Kombination neuer Medien, GIS und Internet können neue Anwendergruppen für eine nachhaltige Nutzung, beispielsweise im Heimat- oder Geschichtsunterricht, hinzu gewonnen werden. Zusätzliche oder neue Einnahmequellen entstehen dann in anderen, mit dem Kultursektor verbundenen wirtschaftlichen Sektoren, wie z. B. der regionalen Entwicklung, dem Tourismus oder der Medienindustrie. ; In recent years, there has been a growing social and political debate about the preservation and use of cultural heritage resources. Attention was drawn to the potential of cultural heritage for tourism, planning and education as well as to its significance for the formation of the information society in general. The rapid development of information technologies in the field of cultural heritage leads to a revaluation of the social role of public facilities. The parties hereto make great demands on the management of collections, scientific research on the preservation of materials as well as the availability and innovative, comprehensive and dynamic access to cultural assets through scientists, specialists and interested citizens. By employing Internet technologies and recent developments in database technologies in standard computer applications or expert systems, information about cultural heritage can be made accessible to a large group of users. From the early nineties, Geographic Information Systems (GIS) have increasingly been used outside disciplines such as geodesy and geography. Amongst others, archaeologists, geologists and people concerned with the preservation of monuments and historic buildings work with digital representations of cultural and historical objects in GIS. Particularly with regard to the processing of spatial problems, state-of-the-art GIS provide numerous methods for acquisition, storage, analysis and visualisation. In contrast, the temporal component that plays an important role for historical developments and dynamic processes has received far less attention. However, in addition to the still very important third dimension, the temporal dimension is increasingly being valued in cultural heritage applications. Object-oriented languages and methods have become indispensable software development technologies in geoinformatics and its fields of applications. It is therefore a goal of this work to present an integrated object-oriented approach for the acquisition and management of geo-objects in a temporal GIS (TGIS) for cultural heritage. This is achieved through utilising the advantages provided by object-oriented concepts and object-oriented database management systems respectively. The approach comprises the object-oriented conceptual modelling of a temporal data model for cultural heritage. Special consideration is given to the temporal requirements of applications by modelling objects with spatial, temporal and thematic properties as well as by implementing the solution within an object-oriented software environment. Selected aspects of the temporal environment for cultural heritage in GIS are addressed and further explained on the basis of use case scenarios. An UML class diagram is used for the modelling process which is transformed into an object-relational database management system. The basis of the present work is a co-operation between the Technical University of Munich, local authorities of the "Achental" valley and regional authority in university courses and projects concerned with the acquisition, documentation and analysis of cultural heritage in a GIS. According to the results of a workshop held in 2001, the real value of cultural heritage for rural communities is not merely financial in nature, but lies in an encouragement of intellectual activities and in increasing the awareness that cultural and historical knowledge forms the roots for regional and local identity. Combining new media, GIS and Internet, new user groups for a sustainable utilisation, for example, in social and history lessons, can be found and inspired. Additional or new sources of revenue will then emerge from other economic sectors that are connected to the cultural sector. Examples here are regional development, tourism or the media industry.
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"It's sunny, be happy!" Ein internationaler Vergleich des Einflusses von Sonnenstunden und Breitengraden auf das Glücksempfinden
In: Prävention und Gesundheitsförderung, Heft Online First Articles, S. 1-10
ISSN: 1861-6763
Hintergrund: Licht ist die Quelle des Lebens. Dies gilt gleichermaßen für die Tier- und Pflanzenwelt sowie den Menschen. Im Hinblick auf unseren Alltag stellen soziale Interaktion, Produktivität oder das emotionale Befinden nur einen kleinen Ausschnitt der Aspekte dar, auf die das Licht einen positiven Einfluss hat. Ziel der Studie: Der Zusammenhang zwischen Sonnenexposition und dem individuellen Glücksempfinden wird im internationalen Vergleich untersucht. Material und Methoden: Für die Analyse wurden Daten der Sonnenscheindauer (Anzahl der Sonnenstunden) und der geografischen Lage der betrachteten Regionen (Breitengrade) vom Deutschen Wetterdienst manuell zu den Daten des International Social Survey Programme (2011) Health and Health Care ergänzt und eine multivariate lineare Mehrebenenanalyse durchgeführt. Ergebnisse: Sonnenstunden haben einen positiven und statistisch signifikanten Einfluss auf das Glücksempfinden. Interessant ist, dass Personen, die dem Einfluss wechselnder Jahreszeiten ausgesetzt sind, sich statistisch signifikant in gleichem Maße schlechter in ihrem Glücksempfinden einschätzen als Personen, die so nah am Äquator wohnen, dass sie keinen saisonbedingten Klimaveränderungen ausgesetzt sind. Schlussfolgerung: Sonnenstunden wirken sich statistisch signifikant positiv auf das Glücksempfinden aus. Ein Mix an weiteren Einflüssen zur Steigerung des Glücksempfindens setzt sich zusammen aus Vertrauen in das nationale Gesundheitswesen, hoher Bildung, Rauchabstinenz, sportlicher Aktivität und Arbeitsmarktbeteiligung. Diese Mechanismen wirken sich im Durchschnitt in allen berücksichtigten Länderkontexten gleichermaßen positiv auf das Glücksempfinden der Menschen aus.
Geographische Informationssysteme (GIS) und ihre Anwendung in den Sozialwissenschaften am Beispiel des Schweizer Umweltsurveys
In: Methoden, Daten, Analysen: mda ; Zeitschrift für empirische Sozialforschung, Band 7, Heft 3, S. 317-346
ISSN: 2190-4936
"Dem räumlichen Kontext wurde in den deutschsprachigen Sozialwissenschaften bislang nur beschränkt Beachtung geschenkt. Da geographische Informationssysteme (GIS) den Aufwand für die Erhebung und Analyse raumbezogener Daten erheblich verringern, unterstützen sie die Untersuchung einer Vielzahl verschiedener Forschungsfragen. Die große Bandbreite geografischer Funktionen ermöglicht das Erstellen ansprechender kartografischer Produkte, die das Entdecken räumlicher Muster erleichtern, und das Errechnen raumbezogener Prädiktoren, die in weitere Analysen einfließen können. Im ersten Teil des vorliegenden Artikels werden die Datenerfassung und -beschaffung sowie die Analyse-Grundfunktionen und Ausgabemöglichkeiten von GIS vorgestellt. Am Beispiel der Untersuchungen zur Umweltgerechtigkeit im Schweizer Umweltsurvey wird anschließend eine spezifische Anwendung beschrieben." (Autorenreferat)
Historische Einleitung zu dem jetzigen Krieg in Norden, worinnen die Strittigkeiten, so zwischen der Cron Schweden und Dännemarck sich über Schonen, Halland und Bleckinge, von vielen Seculis her, ereignet : Mit unpartheyischer Feder, Kürtzlich, doch gründlich und deutlich beschrieben, die Landschaff...
In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10511800-4
[Verfasser: Christoph Heinrich Amthor] ; Verfasser ermittelt in: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Herausgegeben von Walter Killy. Band 1. 1995 ; Die Karte ist eine Kupferstichtafel ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- 4 J.publ.e. 94
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Historische Einleitung zu dem jetzigen Krieg in Norden, worinnen die Strittigkeiten, so zwischen der Cron Schweden und Dännemarck sich über Schonen, Halland und Bleckinge, von vielen Seculis her, ereignet : Mit unpartheyischer Feder, Kürtzlich, doch gründlich und deutlich beschrieben, die Landschaff...
In: http://mdz-nbn-resolving.de/urn:nbn:de:bvb:12-bsb10558299-4
[Verfasser: Christoph Heinrich Amthor] ; Verfasser ermittelt in: Deutsche Biographische Enzyklopädie. Herausgegeben von Walter Killy. Band 1. 1995 ; Die Karte ist eine Kupferstichtafel ; Volltext // Exemplar mit der Signatur: München, Bayerische Staatsbibliothek -- J.publ.e. 633 u
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