Gesamtwirtschaftliche Koordination
In: Zur Ordnung des Wirtschaftslebens, S. 129-183
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In: Zur Ordnung des Wirtschaftslebens, S. 129-183
Der Preisindex des Bruttoinlandsprodukts (BIP-Deflator) ist einer der wichtigsten Inflationsindikatoren im Rahmen der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR). Der Beitrag zeigt, wie der BIP-Deflator nach der Umstellung der deutschen VGR auf Vorjahrespreisbasis berechnet wird und wie die aktuellen Ergebnisse zu interpretieren sind. In Deutschland hat sich die im Inland erbrachte wirtschaftliche Leistung im Jahr 2005 lediglich um 0,4% verteuert; niedrigere Werte sind zuletzt für die Jahre 1999 und 2000 registriert worden (im Jahr 2000 war der BIP-Deflator aufgrund abnehmender Stückgewinne sogar gesunken). Maßgeblich für die außerordentlich moderate Preisentwicklung war, dass - je Einheit reales BIP gerechnet - die Arbeitsentgelte der im Inland Beschäftigten rückläufig gewesen sind und dass die Betriebsüberschüsse ölpreisbedingt nicht mehr so kräftig wie im Jahr 2004 zugenommen haben. Bei Fortbestand dieser Tendenzen dürfte der BIP-Deflator im laufenden Jahr abermals nur sehr schwach steigen.
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In: Statistisches Monatsheft Baden-Württemberg, Heft 6, S. 23-27
In: Versuch und Irrtum, S. 127-144
Wirtschaftliches Wachstum wird von vielen komplexen Zusammenhängen bestimmt. Eine der wichtigsten Determinanten ist aber ohne Zweifel technischer Fortschritt: durch Forschung und Entwicklung werden Innovationen entwickelt, anhand derer unter gegebenen Ressourcen die gesamtwirtschaftliche Produktivität steigt. Generell ist zu beobachten, dass Innovationen hauptsächlich in den technologisch führenden Industrieländern entwickelt und hergestellt werden. Die kontinuierlich steigende Produktivität und der durch die Globalisierung vergrösserte Absatzmarkt führen zu einem relativ konstanten Wirtschaftswachstum in den Industrieländern. Im Gegensatz dazu ist in Entwicklungsländern hauptsächlich die Imitation von bereits bestehenden Innovationen zu beobachten. Zu erklären ist dies durch den Technologietransfer. Die Untersuchung der daraus resultierenden Rückwirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Innovationsaktivität sind Ziel der vorliegenden Diplomarbeit. Die Analyse erfolgt dabei auf der Grundlage endogener Wachstumsmodelle, die um Aspekte der Aussenhandelstheorie erweitert werden.
"In dieser Arbeit soll der Frage nachgegangen werden, wie sich das erneute Interesse an der Stabilisierung der Ökonomie durch Nachfragesteuerung erklären lässt und welche neuen Anforderungen an die Stabilisierungspolitik sich unter Umständen aus der aktuellen Forschung ableiten lassen. Dabei muss bereits vorab betont werden, dass es im Rahmen eines Aufsatzes unmöglich ist, diese Thematik in all ihren Facetten zu diskutieren und vielmehr nur einzelne Aspekte herausgegriffen werden können. In Abschnitt 2 werden zunächst mögliche Ursachen für die erneute Hinwendung zu Fragen der gesamtwirtschaftlichen Stabilisierung angerührt. Abschnitt 3 widmet sich der Frage, welche Wohlfahrtsgewinne durch eine verbesserte Stabilisierungspolitik zu erwarten sind. Da neuere Forschungsergebnisse auf beträchtliche Wohlfahrtsgewinne hindeuten, erscheint es lohnend, über neue Anforderungen an eine gesamtwirtschaftliche Stabilisierung nachzudenken. Abschnitt 4 widmet sich der Frage möglicher Verbesserungen einer auf Inflationssteuerung ausgerichteten Geldpolitik, während Abschnitt 5 Möglichkeiten und Grenzen fiskalpolitischer Maßnahmen zur Konjunkturstabilisierung anspricht. Abschnitt 6 schließt mit einer Zusammenfassung und einigen Schlussfolgerungen." (Textauszug, IAB-Doku)
In: Berliner Debatte Initial: BDI, Band 17, Heft 5, S. 17-26
Der Beitrag liefert einen Überblick zur Wirtschaftsentwicklung bzw. wirtschaftlichen Situation der neuen Bundesländer. So werden in einem ersten Schritt zunächst drei Phasen der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung skizziert, und zwar (1) die Crash-Phase 1990/91, (2) die Phase des Aufbaus und Aufholens 1992 bis 1996 sowie (3) die Phase der Stagnation seit 1997. Dabei werden folgende Eckdaten zur gesamtwirtschaftlichen Lage präsentiert und erörtert: (1) Wertschöpfung der Wirtschaftsbereiche 1989 bis 2000, (2) reale Wachstumsraten des BIP 2001 bis 2005, (3) Bevölkerung und Erwerbstätige 1989 bis 2005 sowie (4) Beschäftigungsentwicklung bzw. Arbeitslosigkeit 1991 bis 2005. Der zweite Schritt beschäftigt sich mit Umfang und Struktur der Transferleistungen (Aufbauhilfen usw.) von West- nach Ostdeutschland. Auf dieser Grundlage werden im dritten Schritt abschließend die ökonomischen und sozialen Wirkungen beleuchtet, wobei hier die Unterscheidung zwischen Finanz- und Realtransfers entscheidend ist. Während erstere in Form von Geldzahlungen von West nach Ost fließen, gelangen letztere in Form von Gütern und Leistungen auf die ostdeutschen Märkte. Entwicklungspolitisch offenbart sich ein Teufelskreis, denn die Transfers bewirken für die westdeutsche Wirtschaft einen permanenten konjunkturellen Impuls, für die ostdeutsche dagegen das Gegenteil: Die ökonomische und soziale Entwicklung Ostdeutschlands wird dadurch letztlich blockiert. (ICG2)
Unter Präsident Trump ist die Handelspolitik der Vereinigten Staaten deutlich protektionistischer geworden. Hintergrund ist das persistente Leistungs- und Handelsbilanzdefizit der Vereinigten Staaten, das die Regierung anders als die meisten Ökonomen nicht auf den Unterschied zwischen gesamtwirtschaftlicher Ersparnis und Investitionen zurückführt, sondern auf unfaire Praktiken der Handelspartner. Im Fokus steht dabei die Volksrepublik China, die den größten Handelsüberschuss im bilateralen Warenaustausch vorweist. Aber auch den Ländern der Europäischen Union hat Präsident Trump mit höheren Zöllen gedroht. Derzeit prüft das Handelsministerium, inwieweit Zölle auf Automobile aufgrund sicherheitspolitischer Aspekte erhoben werden können.
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In ihrem Koalitionsvertrag haben sich CDU, CSU und SPD am 11.11.2005 auf ein Programm mit weitreichenden haushaltspolitischen und gesamtwirtschaftlichen Wirkungen geeinigt. Wie lassen sich diese Wirkungen konkret berechnen und welches sind die Ergebnisse? Welche Folgen hat das Koalitionsprogramm für die europäischen Nachbarländer?
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In: IW-Analysen Nr. 22
Die Geldpolitik schenkt den Immobilienmärkten zunehmend Aufmerksamkeit, weil immer deutlicher wird, dass die Immobilienpreise sich maßgeblich auf den Konsum auswirken können. Ein wichtiges Bindeglied zwischen der Geldpolitik und den Immobilienpreisen stellen die Hypothekenmärkte dar. Die Analyse weist nach, dass die Wahl der Zinsbindung einen erheblichen Einfluss auf die Zinsreagibilität der Hauspreise hat. In Ländern wie Deutschland, wo Hypothekendarlehen mit festen Zinsen dominieren, reagieren die Immobilienpreise wesentlich schwächer auf geldpolitische Impulse als beispielsweise im Vereinigten Königreich, wo klassischerweise variable Darlehen abgeschlossen werden. Darüber hinaus zeigt das Beispiel der USA, dass eine Produktvielfalt im Bereich der Immobilienfinanzierung gesamtwirtschaftliche Vorteile verspricht, weil die Entscheidungen der Haushalte zu einer Dämpfung von Abschwüngen und einer Stärkung von Aufschwüngen beitragen. Für die EU-Kommission, die den Wettbewerb im europäischen Hypothekenmarkt stärken möchte, folgt daraus, dass sie auf Maßnahmen, die zur Einschränkung der Produktvielfalt führen, verzichten sollte. Stattdessen sollte der Prozess der Konvergenz der Hypothekenmärkte durch die Unterstützung des Kapitalmarktes vorangetrieben werden.
In: Hintergrund Dezember 2015
Gesamtwirtschaftliche Ziele und Indikatoren sind unverzichtbare Elemente einer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Ressourcenpolitik. Aufbauend auf der Nachhaltigkeitsstrategie schlägt das Umweltbundesamt ein Set von repräsentativen gesamtwirtschaftlichen Indikatoren und Zielen zur absoluten physischen Rohstoffinanspruchnahme und der Rohstoffproduktivität vor. Es soll zeigen, ob wir uns als Gesellschaft auf dem richtigen Weg hin zu einer nachhaltigen Rohstoffnutzung befinden.
Dieser Beitrag betrachtet das Thema solide Staatsfi nanzen aus einer innovativen Perspektive und stellt den Einfl uss sogenannter fi skalischer (Un-)Sicherheit auf die wirtschaftliche Aktivität ins Zentrum. Auf Grundlage eines neuen Indikators zur Messung von 'fiskalischer Unsicherheit' wird für Deutschland gezeigt, dass eine geringere fi skalische Unsicherheit mit erhöhten Ausrüstungsinvestitionen einhergeht und so spürbar zur gesamtwirtschaftlichen Wachstumsdynamik beitragen kann. Finanzpolitische Richtwerte, die den Grad fiskalischer Stetigkeit ökonomisch sinnvoll erhöhen, können die finanzpolitische Unsicherheit reduzieren und so Investitionsaktivität begünstigen. ; Fiscal uncertainty has potentially far-reaching effects on investment activity and the business cycle. This paper constructs an indicator for fiscal uncertainty in Germany based on (a) the dispersion of professional forecasts for Germany's budget balance and (b) newspaper coverage frequency of fiscal uncertainty. We find that an exogenous increase in fi scal uncertainty affects the business cycle by significantly lowering investment activity in machinery and equipment. Fiscal rules that increase the degree of fi scal steadiness may contribute to a reduction in fi scal uncertainty and thereby stimulate investment.
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Deutschland hat Investitionsbedarf. Das gilt für die privaten wie die öffentlichen Investitionen, die eine besondere Vorleistungsfunktion für unternehmerisches Handeln und eine effiziente Koordination einzelwirtschaftlicher Transaktionen besitzen. Seit geraumer Zeit wird über den Zustand des öffentlichen Kapitalstocks in Deutschland diskutiert. Es zeigt sich, dass vor allem im Bereich der Kommunen unter dem Druck struktureller Haushaltsprobleme seit der Jahrtausendwende der Kapitalstock an Substanz verloren hat und insgesamt der Modernitätsgrad des gesamtstaatlichen Kapitalstocks seit geraumer Zeit abnimmt. Nicht berücksichtigt sind dabei die Investitionsbedarfe, die sich aufgrund neuer Infrastrukturen (wie schnelles Internet und 5G) und aufgrund intensivierter politischer Herausforderungen (Klimapaket 2019) ergeben. Relativ schnell gelangt man sowohl mit Blick auf die Nachholbedarfe als auch mit Blick auf die neuen Aufgaben zu erheblichen Investitionssummen, die der Staat zu stemmen hat. Bereits mit zurückhaltenden Annahmen gelangt man zu einem Volumen von 450 Milliarden Euro, das in der kommenden Dekade zu stemmen ist. Neben der Frage der rechtlichen und technischen Umsetzung führt dies auch zu der Frage nach den gesamtwirtschaftlichen Wirkungen. Um die gesamtwirtschaftlichen Effekte eines Investitionsfonds für Deutschland in Höhe von 450 Milliarden Euro über die nächsten zehn Jahre abzuschätzen, wurden Simulationen mit dem Weltwirtschaftsmodell von Oxford Economics durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass die staatlichen Investitionen einen nennenswerten konjunkturellen Impuls mit sich bringen dürften, der in der Größenordnung von 1 Prozent des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts liegt und auch die private Investitionstätigkeit in Deutschland anregt. Mittel- bis langfristig ist mit einer Erhöhung des gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzials um etwa 1,4 Prozent im Vergleich zur Basisprognose von Oxford Economics zu rechnen. Die Auswirkung auf die Staatsfinanzen hält sich in Grenzen: Der durch den Investitionsfonds induzierte Anstieg des öffentlichen Schuldenstands liegt nach zehn Jahren bei 5,1 Prozent und das Budgetdefizit nach der Maastricht-Definition liegt im gesamten Zeitraum unter 1 Prozent. ; Germany is in need of investment. This applies to both private and public investment, since it serves as intermediate input for entrepreneurial activity and efficient coordination of microeconomic transactions. For some time now, the state of public capital stock in Germany has been discussed. It turns out that, especially in the area of municipalities and under the pressure of structural budgetary problems since the turn of the millennium, the capital stock has lost substance. The degree of modernisation of the general government capital stock has been declining for quite some time. This consideration does not take into account the investment needs arising from new infrastructures (such as fast Internet and 5G) and intensified political challenges (Climate Package 2019). With regard to the need to catch up as well as with regard to new tasks, it is relatively easy to obtain substantial sums of investment that the state has to deal with. With cautious assumptions one arrives at a volume of 450 billion euros, which can be lifted in the coming decade. In addition to the question of legal and technical implementation, this also leads to the question of the macroeconomic effects. In order to estimate the macroeconomic effects of an investment fund for Germany amounting to 450 billion euros over the next ten years, simulations were carried out with the World Economic Model by Oxford Economics. The results show that government investment is likely to bring significant economic momentum, which is on the order of 1 per cent of the real gross domestic product and also stimulates private investment activity in Germany. In the medium to long term, an increase in aggregate potential output of about 1.4 per cent compared to the base forecast of Oxford Economics is to be expected. The impact on public finances is limited: increase in government debt induced by the Investment Fund is 5.1 per cent after ten years and the Maastricht deficit is below 1 per cent for the entire period.
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Die Geldpolitik schenkt den Immobilienmärkten zunehmend Aufmerksamkeit, weil immer deutlicher wird, dass die Immobilienpreise sich maßgeblich auf den Konsum auswirken können. Ein wichtiges Bindeglied zwischen der Geldpolitik und den Immobilienpreisen stellen die Hypothekenmärkte dar. Die Analyse weist nach, dass die Wahl der Zinsbindung einen erheblichen Einfluss auf die Zinsreagibilität der Hauspreise hat. In Ländern wie Deutschland, wo Hypothekendarlehen mit festen Zinsen dominieren, reagieren die Immobilienpreise wesentlich schwächer auf geldpolitische Impulse als beispielsweise im Vereinigten Königreich, wo klassischerweise variable Darlehen abgeschlossen werden. Darüber hinaus zeigt das Beispiel der USA, dass eine Produktvielfalt im Bereich der Immobilienfinanzierung gesamtwirtschaftliche Vorteile verspricht, weil die Entscheidungen der Haushalte zu einer Dämpfung von Abschwüngen und einer Stärkung von Aufschwüngen beitragen. Für die EU-Kommission, die den Wettbewerb im europäischen Hypothekenmarkt stärken möchte, folgt daraus, dass sie auf Maßnahmen, die zur Einschränkung der Produktvielfalt führen, verzichten sollte. Stattdessen sollte der Prozess der Konvergenz der Hypothekenmärkte durch die Unterstützung des Kapitalmarktes vorangetrieben werden. ; Monetary policy is paying more and more attention to the property markets as it becomes increasingly clear that property prices can have a decisive effect on consumption. The mortgage markets represent an important link between monetary policy and property prices. The present analysis shows that the choice of fixed interest mortgages has a considerable influence on the susceptibility of house prices to interest rate changes. In countries such as Germany, where fixed interest mortgages predominate, the reaction of property prices to monetary policy signals is considerably weaker than in the UK, for example, where the standard mortgage has a variable interest rate. Moreover, the example of the USA, where household decisions help to cushion slumps and reinforce booms, shows that the presence of a wide variety of property financing products is of potential benefit to the whole economy. For the EU Commission, which would like to strengthen competition in the European mortgage market, the conclusion to be drawn is that measures which would limit the variety of products available should be avoided. Instead, the Commission should actively promote the process of convergence in the mortgage markets with the support of the capital market.
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