Esej o krizi v Rusku
In: Střední Evropa: revue pro středoevropskou kulturu a politiku, Band 14, Heft 82, S. 4-8
ISSN: 0862-691X
Der Autor zeichnet ein überaus düsteres Bild der russischen Transformation: eine Wirtschaftsleistung von nur 48% des Standes von 1990, riesige Staatsverschuldung, eine riesigekorrupte Bürokratie, das Elend von großen Bevölkerungsteilen. Er spricht von Verbrechen der Regierung Tschernomyrdins und des Premiers persönlich, den er als den Paten der ganzen Unterwelt des rußischen Kapitals bezeichnet. Als ehemaliger Chef des Gazproms hat er aus staatlichem Eigentum ein Imperium gebildet, das - von Steuerzahlungen befreit - ihm und seinen Verbündeten zu einer enormen Bereicherung verhalf. Es stelle sich die Frage, ob in Rußland weiterhin ein "räuberischer Wirtschaftsliberalismus" herrschen wird oder sich eine andere Alternative durchsetzt. Diese sieht er in erneuter Einführung vom Staat gelenkter Wirtschaft, einer Art Kriegswirtschaft, die allerdings nur einen Auftakt zur Schaffung eines demokratischen Rechtstaates und einer echten Marktwirtschaft darstellen müßte. (BIOst-Hrs)