A mirror for liberalism: Europe's new wars of religion
In: Ein neuer Kampf der Religionen?: Staat, Recht und religiöse Toleranz, S. 241-269
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In: Ein neuer Kampf der Religionen?: Staat, Recht und religiöse Toleranz, S. 241-269
In: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, S. 27-45
Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU fragt nach der widersprüchlichen Zielsetzung der EU im Zuge der geschlechtsspezifischen Policy-Expansion: einer beschäftigungspolitischen Priorität der Gleichstellung und Chancengleichheit von Frauen und Männern bei gleichzeitigen austeritätspolitischen Vorgaben im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion, die den fiskalpolitischen Handlungskorridor der Nationalstaaten einschränkt und der Bewältigung der hohen Arbeitslosigkeit in den EU-Mitgliedsstaaten entgegenwirkt. Die Analyse der europäischen Integration als einem 'disziplinierenden neoliberalen' Governance-System ist verbunden mit der These, dass sich die EU zwar in wachsendem Maße mit Gleichstellung und Chancengleichheit befasst, die tatsächlichen geschlechtsspezifischen Maßnahmen aber gleichzeitig mit dem politischen Projekt der neoliberalen marktförmigen Integration erfolgen bzw. von dieser stark konterkariert werden. Des Weiteren wird in den Ausführungen das Gender Mainstreaming-Konzept hinsichtlich seines gleichstellungspolitischen Ziels daraufhin hinterfragt, ob das Konzept, wie der Ansatz verspricht, der derzeitigen Situation von sozial schwachen Frauen (besonders Frauen in den osteuropäischen Beitrittsländern und Migrantinnen), die auf dem formalen Arbeitsmarkt keine Chance haben, eine Beschäftigung zu finden und die in die informelle Ökonomie oder Teilzeitarbeit verdrängt werden, gerecht werden kann. Die Kritik setzt bei der Hierachisierung unterschiedlicher Politikfelder in high und low policies an. Selbst bei konsequenter Umsetzung, so die Annahme der Autorin, werden die vom acquis communitaire ausgehenden positiven Impulse durch die makroökonomischen Restriktionen einer zunehmend neoliberalen Wirtschaftspolitik konterkariert. Weil die Makroökonomie, allen Gender Mainstreaming-Postulaten zum Trotz, noch immer geschlechterblind ist, verpuffen geschlechtersensible Regelungen in low policy-Bereichen wie der Sozial- oder Beschäftigungspolitik weitgehend wirkungslos. Die Frage, wie der Ansatz des Gender Mainstreaming den derzeitigen neoliberalen wirtschaftspolitischen Gegebenheiten Rechnung tragen kann, kann nach Ansicht der Autorin nur beantwortet werden, indem die Genderpolitik mit der Betonung auf Chancengleichheit von Frauen und Männern in allen Politikbereichen mit dem Ansatz der feministischen Makroökonomie verbunden wird. (ICG2)
In: Integrationspotenziale einer modernen Gesellschaft, S. 179-206
Das Forschungsvorhaben "Politische Orientierungen von Schülerinnen und Schülern im Rahmen schulischer Anerkennungsbeziehungen" stellt den Versuch dar, anerkennungstheoretische Überlegungen für pädagogische Prozesse und Bildungsprozesse fruchtbar zu machen. Es wird dazu der Frage nachgegangen, was es bedeutet, wenn die schulischen Beziehungen zwischen professionellen Pädagogen und Schülern als Anerkennungsbeziehungen reformuliert werden - und dies hinsichtlich der Dimensionen Liebe, Achtung des Anderen als Gleichen und soziale Wertschätzung als Person. Folgenden Fragen für die anerkennungstheoretische Betrachtung der pädagogischen Beziehungen zwischen Professionellen und Heranwachsenden sind besonders relevant:(1) Inwiefern lässt sich die Anerkennungstheorie auf schulisch-pädagogische Beziehungen, die durch Asymmetrie und Statusungleichheit gekennzeichnet sind, überhaupt stimmig beziehen? (2) In welchem Verhältnis stehen die verschiedenen Dimensionen der Anerkennung zueinander? (3) Wie formt sich die Anerkennung im Gesamtzusammenhang sozialisatorischer Bildungsprozesse biographisch aus, wie also ist die Bildungsgeschichte von Individuen als Anerkennungsgeschichte zu rekonstruieren? Die Ausführungen zeigen, dass die Anerkennungstheorie für die institutionellen, schulisch-pädagogischen Beziehungen fruchtbar gemacht werden kann. Zugleich wird aber deutlich, dass es der Differenzierung und der Ausarbeitung bislang vernachlässigter Aspekte der Anerkennungstheorie bedarf, um sie angemessen in pädagogischen Bezügen zur Geltung zu bringen. (ICA2)
In: Die Gleichstellungspolitik in der Europäischen Union, S. 157-164
Der Beitrag zur Gleichstellungspolitik in der EU betrachtet die Stellung der Frau in Polen nach dem EU-Beitritt 2004. Dabei konzentriert sich die Untersuchung auf die politische Dimension und geht der Frage nach, welchen Rahmenbedingungen die politische und gesellschaftliche Partizipation von Frauen in Polen nach dem EU-Beitritt unterliegt und welche Perspektiven sich für die Zukunft ableiten lassen. Die aktuelle Situation in Polen wird als ein historisch gewachsener Prozess beschrieben, der auch heute noch von der Vernachlässigung der Gleichstellungspolitik im Kommunismus geprägt ist. Diese vorgegebenen Muster bewirken eine Perpetuierung jener Vorstellungen, die einerseits die volle Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt zum Ziel haben und andererseits Frauen als Hauptverantwortliche für die Familienarbeit ansehen, und führen zu einem gewissen Unverständnis bis hin zur Ablehnung gegenüber der Gleichstellungspolitik westeuropäischer Prägung. Gleichzeitig finden sich in Polen jedoch viele Frauen in exponierten politischen Ämtern, was auf die Bildung und Fachkompetenz dieser Frauen zurückzuführen ist, die sich damit gegenüber konkurrierenden Männern durchzusetzen vermögen. Über die Zukunft Polens äußert sich die Autorin skeptisch: Ein geschlechtsspezifischer Fokus hat dort keine wirkliche Lobby und nach wie vor ist der Einfluss der katholischen Kirche und konservativer Kräfte groß. Aber es zeigen sich auch positive Veränderungstendenzen in Polen durch eine für die osteuropäischen Länder einzigartig lebendige und vielfältige Frauenpolitik, -forschung und -szene. (ICG2)
In: Soziale Arbeit zwischen Ökonomisierung und Selbstbestimmung, S. 37-58
Der Verfasser geht davon aus, dass das Sozialsystem häufig als ein wichtiges Merkmal der Qualität europäischer Gesellschaften betrachtet wird. Die wirtschaftliche Integration von Ländern mit unterschiedlichem Entwicklungsniveau kann erhebliche Veränderungen in der Arbeitsteilung und in der Mobilität von Unternehmen und Produktionsfaktoren auslösen. Es wird gezeigt, dass die Erweiterung der EU um die wirtschaftlich weniger entwickelten mittel- und osteuropäischen Länder die Gefahr birgt, dass es zu einer Erosion der sozialen Sicherungssysteme in den Ländern der EU 15 kommt. Da eine Einschränkung der Mobilität der Arbeitskräfte auf Dauer nicht möglich sein wird und auch nicht wünschenswert ist, kann nur versucht werden, dem Abbau der Grundsicherung durch sozialpolitische Maßnahmen zu begegnen. Die Prüfung der relevanten Vorschläge zeigt, dass die Verzögerung der Integration der Zuwanderer in das Sozialsystem der Zielländer zwar die Erosion der sozialen Sicherungssysteme verhindern könnte, andererseits aber mit erheblichen Schwierigkeiten bei der Umsetzung und negativen Nebenwirkungen verbunden wäre. Die Harmonisierung der sozialen Sicherung in der EU würde entweder zu einem Abbau der Grundsicherung in den weiter entwickelten Ländern führen (bei einem niedrigen Sicherungsniveau) oder die Arbeitslosigkeit in den weniger entwickelten Ländern erhöhen (bei einem hohen Sicherungsniveau). Angesichts der nur begrenzten Möglichkeiten, der Erosion der Sozialsysteme durch sozialpolitische Maßnahmen zu begegnen, wäre es wichtig, durch eine Erhöhung der Lohnflexibilität zu verhindern, dass die Zuwanderung aus den neuen Mitgliedsländern die Arbeitslosigkeit in den EU-15-Ländern erhöht. Damit würde die Inanspruchnahme der sozialen Sicherungssysteme abnehmen und die für das Sozialsystem zerstörerischen Mechanismen des Systemwettbewerbs an Kraft verlieren. (ICG2)
In: Minderheitenkonflikte in Europa: Fallbeispiele und Lösungsansätze, S. 19-31
Der Verfasser setzt sich mit dem Spannungsverhältnis Ethnos - Demos - Staatsbürgerschaft auseinander und untersucht die sozialen und rechtlichen Konsequenzen der Optionen bei der Bestimmung des Gegenstandes des Minderheitenrechts. Es wird argumentiert, dass in Bezug auf neue Minderheiten das Kriterium Ethnizität nicht das geeignete erscheint und nicht das geeignete sein kann, weil für diese Gruppe Ethnizität in der für kollektive Minderheitenrechte nötigen Homogenität nicht gegeben ist; daraus muss folgen, dass der Blick sich stärker auf die Subjekte richten muss. Konsequent müsste das heißen, dass zunächst jener Status verändert wird, der diese Gruppe unzulässig homogenisiert: der Status "Ausländer". Solange dieser Status aufrechterhalten bleibt, werden neue Minderheiten in vielerlei Hinsicht benachteiligt sein. Es wird dann für sie nötig sein, zur Identitätsfindung unter anderem auch das Kriterium Ethnizität zu strapazieren, weil dies zunächst eine minimale Gemeinsamkeit mit anderen herstellt - unabhängig davon, ob dies der Ursprungsidentität noch entspricht oder mittlerweile so etwas wie eine neue, neu entstandene Form darstellt. Minderheitenschutz für neue Minderheiten wird nicht nur zum rechtlichen, sondern vor allem auch zum politischen Problem. Gleichzeitig wird hervorgehoben, dass durch die Änderung des staatsbürgerschaftlichen Status allein die soziale Benachteiligung zwar gemindert, nicht aber wirklich effektiv beseitigt werden kann. (ICG2)
In: Globalisierter Rechtsextremismus?: die extremistische Rechte in der Ära der Globalisierung, S. 203-223
Die Vergleichsstudie zur Struktur des globalisierten Rechtsextremismus untersucht die Rolle der Frau in rechtsextremistischen Parteien in Deutschland, Frankreich und Italien. Die Ergebnisse basieren zum einen auf statistischem Datenmaterial für den Zeitraum 1984 bis 2001 zum unterschiedlichen Wahlverhalten von Männern und Frauen. Ferner werden Interviews mit führenden rechtsextremistischen Aktivistinnen der drei Länder zu ihrer Ideologie und Positionen bei Geschlechterfragen herangezogen. Die Untersuchung offenbart folgendes Paradox: Für Politikerinnen in Führungspositionen rechtsextremistischer Parteien in Deutschland, Frankreich und Italien ist typisch, dass sie einerseits das traditionelle Ideal der patriarchalen Kleinfamilie befürworten, andererseits aber ihre Position in der Politik als selbstverständlich betrachten und Gleichheit für Frauen fordern. Vereinzelt sehen sich Rechtsextremistinnen dabei sogar als Postfeministinnen. Sie treten als Tradiererinnen und Modernisiererinnen gleichermaßen auf. (ICG2)
In: Proceedings of the 9th ACM on Web Science Conference 2017, S. 83-92
Previous research has shown the existence of gender biases in the depiction of professions and occupations in search engine results. Such an unbalanced presentation might just as likely occur on Wikipedia, one of the most popular knowledge resources on the Web, since the encyclopedia has already been found to exhibit such tendencies in past studies. Under this premise, our work assesses gender bias with respect to the content of German Wikipedia articles about professions and occupations along three dimensions: used male vs. female titles (and redirects), included images of persons, and names of professionals mentioned in the articles. We further use German labor market data to assess the potential misrepresentation of a gender for each specific profession. Our findings in fact provide evidence for systematic over-representation of men on all three dimensions. For instance, for professional fields dominated by females, the respective articles on average still feature almost two times more images of men; and in the mean, 83% of the mentioned names of professionals were male and only 17% female.
In: Industrielle Beziehungen in Ost und West unter Veränderungsdruck, S. 185-196